IS-Anhänger rekrutierte in London Kinder für den Dschihad


Islamischer Terrorismus
In London rekrutierte Umar Ahmed Haque unter 11-14 Jahre alten Kindern Selbstmordattentäter für den Dschihad.

(Lon­don) Er rekru­tier­te an einer isla­mi­schen Schu­le in Lon­don Kin­der im Alter zwi­schen 11 und 14 Jah­ren für den Dschi­had. Sie soll­ten Selbst­mord­at­ten­ta­te gegen den Big Ben und die Tower Bridge verüben.

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Am ver­gan­ge­nen Frei­tag stand Umar Ahmed Haque, so sein Name, dafür in der bri­ti­schen Haupt­stadt vor Gericht.

Das Ziel sei­ner Akti­vi­tä­ten, so die Ankla­ge, bestand dar­in, eine isla­mi­sche Unter­grund­mi­liz auf­zu­bau­en, um Atten­ta­te in Lon­don aus­zu­füh­ren, die er plan­te. Dies erklär­te Dean Hay­don, der Lei­ter der Anti-Ter­ror­ein­heit der Lon­do­ner Polizei.

Laut der Times führ­te der 25 Jah­re alte Mus­li­me mit Kin­dern Waf­fen­übun­gen durch. Sei­ne Absicht sei es gewe­sen, „Kin­der zu radikalisieren“.

Sein Rekru­tie­rungs­feld war eine Islam­schu­le, eine Madra­sa, die mit einer Lon­do­ner Moschee gekop­pelt ist. Kon­kret han­delt es sich dabei um die Moschee inder Ripp­le Road in Bar­king im Osten von Lon­don. 110 Kin­der im Alter von 11 bis 14 Jah­ren waren sein Rekru­tie­rungs­becken. Als Atten­tats­zie­len, so die Poli­zei, hat­te der Dschi­ha­dist unter ande­rem den Big Ben und die Tower Bridge im Visier.

Der Mus­lim prä­pa­rier­te heim­lich die Jun­gen durch „Rol­len­spie­le“ für den Ter­ro­ris­mus. Dabei habe er ihnen wie­der­holt Vide­os mit Hin­rich­tun­gen und Ent­haup­tun­gen gezeigt. Die Kin­der soll­ten zu Selbst­mord­at­ten­tä­tern gemacht werden.

Umar Ahmed Haque arbei­te­te in der Moschee-Ver­wal­tung. Zwei wei­te­re Män­ner wur­den mit Haque ver­ur­teilt, eben­falls Mus­li­me. Es han­delt sich um Muham­mad Abid (27) und Abut­ha­her Mamun (29).

Sie hat­ten in Haques Plan Neben­rol­len. Der „Plan“ nann­te sich „Club of Cali­phat“ und habe sich immer­hin auf „30 Ein­rich­tun­gen und Geschäf­te“ in Lon­don erstreckt.

Im April 2016 fiel der Isla­mist auf dem Flug­ha­fen Heath­row der Ter­ror­ab­wehr auf, als er in die Tür­kei aus­rei­sen woll­te. Die Tür­kei ist als Tran­sit­land für isla­mi­sche Ter­ro­ri­sten bekannt. Der Mobil­te­le­fon­ver­kehr des Man­nes wies zahl­rei­che Kon­tak­te zu isla­mi­sti­schen Krei­sen auf. Das Innen­mi­ni­ste­ri­um zog daher sei­nen Rei­se­paß ein.

Seit­her wur­de er über­wacht. Die Poli­zei konn­te ein Rei­he ein­deu­ti­ger Tele­fon­mit­schnit­te vor­le­gen. Beson­ders begei­stert zeig­te sich Haque von dem West­mi­ni­ster-Atten­tat, das im März 2017 ein ande­rer Mus­lim ver­übt hatte.

Umar Ahmed Haque bekann­te sich auch vor Gericht als Anhän­ger des Isla­mi­schen Staa­tes (IS). Ter­ror­an­schlä­ge geplant zu haben, bestritt er hin­ge­gen. Er habe die Kin­der in „Selbst­ver­tei­di­gung“ aus­ge­bil­det für den Fall, daß es „dem­nächst zu einem faschi­sti­schen Auf­stand“ kom­men sollte.

Er wur­de schul­dig gespro­chen. Dem­nächst wird das Gericht das Straf­maß bekanntgeben.

Text: Andre­as Becker
Bild: Wikicommons/​Correspondenza Roma­na (Mon­ta­ge)

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