Tritt Cecile Richards bei Planned Parenthood ab?


Cecile Richards, Vorsitzende des weltgrößten Abtreibungskonzerns, wird nach 12 Jahren Planned Parenthood Federation of America.
Cecile Richards, Vorsitzende des weltgrößten Abtreibungskonzerns, wird nach 12 Jahren Planned Parenthood Federation of America.

(Washing­ton) Nach mehr als einem Jahr­zehnt an der Spit­ze des größ­ten Abtrei­bungs­kon­zerns der USA will Ceci­le Richards den Vor­sitz von Plan­ned Paren­thood of Ame­ri­ca (PPFA) zurücklegen.

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Auf der näch­sten Vor­stands­sit­zung der PPFA wird Richards „die näch­sten Schrit­te für die Zukunft von Plan­ned Paren­thood bespre­chen“, wie ein Spre­cher gestern gegen­über BuzzFeed erklärte.

Planned Parenthood
Plan­ned Parenthood

Die Rück­tritts­an­kün­di­gung erfolg­te weni­ge Tage nach dem gro­ßen Marsch für das Leben in Washing­ton D.C., an dem mehr als eine hal­be Mil­li­on vor­wie­gend jun­ger US-Ame­ri­ka­ner teil­ge­nom­men hat­te. Das Ereig­nis, das in Euro­pa von den Mas­sen­me­di­en tot­ge­schwie­gen wird, fand in den USA eine gro­ße Reso­nanz. Erst­mals wand­te sich ein US-Prä­si­dent direkt mit einer Rede an die Teilnehmer.

Die Zah­len spre­chen für sich. Am Tag nach dem Marsch hat­ten die Abtrei­bungs­be­für­wor­ter zu einer Gegen­kund­ge­bung nach Washing­ton geru­fen, an der nicht ein­mal 10.000 Per­so­nen teilnahmen.

Zum Unter­schied von Euro­pa haben an der Hei­li­ge Mes­se, die jedes Jah­re zum Marsch für das Leben in der Kathe­dra­le von Washing­ton zele­briert wird, fast alle Bischö­fe der USA teilgenommen.

Ein Jahr nach der Amts­ein­füh­rung von US-Prä­si­dent Donald Trump wirft Ceci­le Richards das Hand­tuch. Richards, Mit­glied der Demo­kra­ti­schen Par­tei, hat­te mit einem zwei­stel­li­gen Mil­lio­nen­be­trag den Wahl­kampf von Trump-Geg­ne­rin Hil­la­ry Clin­ton mit­fi­nan­ziert. Die bei­den bestrit­ten meh­re­re gemein­sa­me Wahl­kampf­auf­trit­te, bei denen sie ein bedin­gungs­lo­ses Bekennt­nis zur Kul­tur des Todes ableg­ten. Clin­ton ver­sprach, sich für die welt­wei­te Durch­set­zung eines „Rechts“ auf Tötung unge­bo­re­ner Kin­der ein­zu­set­zen – und ver­lor die Wahl.

Seit Trumps Amts­an­tritt herrscht Druck auf den Kas­sen von Plan­ned Paren­thood. An sei­nem ersten Amts­tag setz­te der neue US-Prä­si­dent die Mexi­co City Poli­cy wie­der in Kraft und ent­zog der Abtrei­bungs­lob­by allein für die lau­fen­de Amts­pe­ri­ode 2017–2021 Gel­der in der Höhe von min­de­stens 3,5 Mil­li­ar­den Dol­lar. Zudem ermög­lich­te er es den US-Bun­des­staa­ten, die öffent­li­che Finan­zie­rung von Abtrei­bungs­or­ga­ni­sa­tio­nen wie Plan­ned Paren­thood ein­zu­stel­len. Eine Mög­lich­keit, von der die ersten Staa­ten bereits Gebrauch machen.

Das tut einer Orga­ni­sa­ti­on weh, die sich laut eige­nen Anga­ben im Geschäfts­jahr 2015/​2016 zu 41 Pro­zent aus Steu­er­gel­dern finanzierte.

Über der PPFA schwebt zudem ein Ermitt­lungs­ver­fah­ren des Justiz­mi­ni­ste­ri­ums und eine Unter­su­chung des Par­la­ments wegen des ille­ga­len Han­dels mit Kör­per­tei­len von unge­bo­re­nen Kin­dern, die in Plan­ned-Paren­thood-Abtrei­bungs­kli­ni­ken ermor­det wurden.

Unter Ceci­le Richards Vor­sitz fand ein enger Schul­ter­schluß mit der Homo-Lob­by statt. Laut jüng­stem PPFA-Jah­res­be­richt bie­tet der Abtrei­bungs­kon­zern unter ande­rem in 17 US-Staa­ten – im Sin­ne der Gen­der-Ideo­lo­gie – Hor­mon­be­hand­lun­gen zur Geschlechts­um­wand­lung an.

Richards Karriere als Abtreibungslobbyistin begann mit 16 Jahren

Richards ist Teil der US-Estab­lish­ments. Sie ist die Toch­ter der frü­he­ren, demo­kra­ti­schen Gou­ver­neu­rin von Texas, Ann Richards (1991–1995). Deren Regie­rung ende­te nach vier Jah­ren Amts­zeit durch Abwahl, weil die Bür­ger ihr den Repu­bli­ka­ner und spä­te­ren US-Prä­si­den­ten Geor­ge W. Bush vorzogen.

Planned Parenthood-Zentrale in Washington D.C.
Plan­ned Paren­thood-Zen­tra­le in Washing­ton D.C.

Ceci­le Richards begann ihre Kar­rie­re als Abtrei­bungs­lob­by­istin im Alter von 16 Jah­ren, als sie mit ihrer Mut­ter die Rechts­an­wäl­tin Sarah Wed­ding­ton im berühmt-berüch­tig­ten Fall Roe gegen Wade unter­stütz­te. Das letzt­in­stan­zi­li­che Urteil im Fall, das des Ober­sten Gerichts­hofs, lega­li­sier­te 1973 in den USA die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der. Der Marsch für das Leben, der am ver­gan­ge­nen Frei­tag statt­fand, for­der­te eine Auf­he­bung die­ses Urteils und einen umfas­sen­den Schutz des unge­bo­re­nen Lebens.

Nach ihrem Stu­di­um unter­stütz­te Ceci­le ihre Mut­ter im Wahl­kampf und dann als Gou­ver­neu­rin. Anschlie­ßend wech­sel­te sie zur Tur­ner Foun­da­ti­on, der Stif­tung des CNN-Grün­ders und Mul­ti­mil­li­ar­därs Ted Tur­ner, einem der gro­ßen Geld­ge­ber der glo­ba­len Abtrei­bungs­lob­by. Nach den Par­la­ments­wah­len von 200 1 wur­de sie im Reprä­sen­tan­ten­haus zur Stabs­che­fin der demo­kra­ti­schen Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den und über­zeug­ten Abtrei­bungs­be­für­wor­te­rin Nan­cy Pelo­si. 2004 grün­de­te und lei­te­te sie Ame­ri­ca Voters, eine lin­ke Kam­pa­gnen­schmie­de zur Unter­stüt­zung des demo­kra­ti­schen Prä­si­dent­schafts- und Parlamentswahlkampfes.

Eine Million Dollar im Jahr für die Leitung der Tötungsmaschine

Cecile Richards ist Mitglied der Ford Foundation
Ceci­le Richards ist Mit­glied der Ford Foundation

2006 wech­sel­te Ceci­le Richards von Nan­cy Pelo­si direkt an die Spit­ze von Plan­ned Paren­thood Fede­ra­ti­on of Ame­ri­ca. Die acht Jah­re unter Barack Oba­ma (2009–2017), in denen die Abtrei­bungs­ideo­lo­gie direkt im Wei­ßen Haus wohn­te, brach­ten ihrer Orga­ni­sa­ti­on gigan­ti­sche Geld­sum­men, die ihr aus dem Steu­er­topf zuge­schanzt wur­den. Ceci­le Richards hat­te Oba­mas Prä­si­dent­schafts­wahl­kämp­fe mit min­de­stens 25 Mil­lio­nen Dol­lar aus dem PPFA-Topf für PR- und Lob­by­ing gespon­sert und dafür von Oba­ma Steu­er­gel­der in der Höhe von vier Mil­li­ar­den kas­siert. Das „Haupt­ver­dienst“ der PPFA, der damit hono­riert wur­de, bestand dar­in jähr­lich in den haus­ei­ge­nen Anstal­ten weit über 300.000 Kin­der zu töten.

Richards per­sön­lich kas­sier­te ein Jah­res­ge­halt von fast einer Mil­li­on Dollar.

Wäh­rend ihrer Amts­zeit als PPFA-Vor­sit­zen­de wur­de sie 2010 auch in den Stif­tungs­rat der Ford Foun­da­ti­on beru­fen, einer ande­ren, mil­li­ar­den­schwe­ren Stif­tung, die in den USA und inter­na­tio­nal lin­ke Ziel­set­zun­gen und die welt­wei­te Durch­set­zung der Abtrei­bung unter­stützt. Wahr­schein­lich lau­tet des­halb das Stif­tungs­mot­to Advan­ce human wel­fa­re.

Ceci­le Richards wird auch nach ihrem even­tu­el­len Abgang bei Plan­ned Paren­thood weich gebet­tet sein.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Wikicommons/​LifeSite/​Ford Foun­da­ti­on (Screen­shots)

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