Spontane Hochzeit im Flug


Hochzeit im Flug
Hochzeit im Flug

(Sant­ia­go de Chi­le) Papst Fran­zis­kus nahm im Flug­zeug, das ihn heu­te früh von Sant­ia­go nach Iqui­que in Nord­chi­le brach­te, eine Trau­ung vor. Für den Flug waren 2 Stun­den und 20 Minu­ten ver­an­schlagt. Der Papst hör­te, daß ein Ste­ward und eine Hostess, Eltern von zwei Kin­dern, zwar stan­des­amt­lich, aber nicht kirch­lich ver­hei­ra­tet waren. Er frag­te sie, ob sie nicht auch kirch­lich hei­ra­ten möch­ten, was sie bejah­ten. Gesagt, getan. Papst Fran­zis­kus trau­te das Paar kur­zer­hand und vor Ort. Das heißt, hoch droben.

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„Eine Hoch­zeit im Flug“

titel­te die Tages­zei­tung Avve­ni­re, die sich im Besitz der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz befindet.

Hochzeit mit Papst
Hoch­zeit mit Papst

Um 8.05 Uhr waren sie unver­hei­ra­tet gestar­tet. Um 10.20 Uhr sind sie als Ehe­paar gelandet.

Das frisch­ver­mähl­te Paar selbst war es, die es den mit­rei­sen­den Jour­na­li­sten bekanntgaben.

Eigent­lich hat­ten sich die Bei­den dem Papst mit der Bit­te genä­hert, sie und ihre kirch­li­che Ehe­schlie­ßung zu seg­nen, die sie fest geplant hat­ten. Eigent­lich hät­ten sie schon damals kirch­lich hei­ra­ten wol­len, als sie ins Stan­des­amt gin­gen. Es sei schon alles geplant gewe­sen, doch dann stürz­te beim Erd­be­ben von 2010 die Kir­che ein. Die bei­den Kin­der des Paa­res sind sechs und drei Jah­re alt.

„Seid ihr schon stan­des­amt­lich verheiratet?“

habe der Papst gefragt.

„Seid ihr sicher, es zu wollen?“

„Bueno, dann traue ich euch!“

„Bue­no, dann traue ich euch!“

Ein Trau­zeu­ge war der Prä­si­dent der Flug­ge­sell­schaft Latam, in deren Flug­zeug sich alles zutrug, der ande­re der päpst­li­che Rei­se­mar­schall. Die Hoch­zeits­ur­kun­de wur­de hand­schrift­lich ausgefertigt.

„Sie sind nun Mann und Frau für die katho­li­sche Kir­che, denn erst­mals hat ein Papst im Flug eine Ehe geschlos­sen“, so Avve­ni­re.

Von einer „Pre­mie­re“ sprach auch ein offen­sicht­lich erstaun­ter Vati­kan­spre­cher Greg Bur­ke. Selbst ihn kann Papst Fran­zis­kus noch über­ra­schen. Er kom­men­tier­te die flie­gen­de Ehe­schlie­ßung mit den Worten:

„Ich den­ke, daß die Ehe­schlie­ßung gül­tig ist“.

Der­sel­be Papst Fran­zis­kus hat­te nach der Ver­öf­fent­li­chung von Amo­ris lae­ti­tia vor dem römi­schen Kle­rus gemeint, der Groß­teil der Ehen sei wegen unzu­rei­chen­der Vor­be­rei­tung ungül­tig. In der schrift­li­chen Fas­sung sei­ner spon­ta­nen Rede, die vom Vati­kan nach­ge­reicht wur­de, ist die Stel­le etwas abge­mil­dert wiedergegeben.

Das Schluß­do­ku­ment der Bischofs­syn­ode und Amo­ris lae­ti­tia selbst beto­nen die Not­wen­dig­keit einer ver­bes­ser­ten Ehe­vor­be­rei­tung. Papst Fran­zis­kus mach­te alles „im Flug“, um die Tages­zei­tung der Bischö­fe zu zitieren.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: InfoVaticana

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