Erzbistum Braga erlaubt wiederverheirateten Geschiedenen die Kommunion


„Das Haus auf dem Felsen bauen“ nennt sich das Dokument des Erzbistums Braga zur Umsetzung von Amoris laetitia durch Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zu den Sakramenten. "Das Haus auf dem Felsen" nennt sich das Bild, das in der Familienpastoral einer brasilianischen Pfarrei verwendet wird.
„Das Haus auf dem Felsen bauen“ nennt sich das Dokument des Erzbistums Braga zur Umsetzung von Amoris laetitia durch Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zu den Sakramenten. "Das Haus auf dem Felsen" nennt sich das Bild, das in der Familienpastoral einer brasilianischen Pfarrei verwendet wird.

(Rom) Das Erz­bis­tum Bra­ga gab die Zulas­sung von wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen zu den Sakra­men­ten bekannt und beruft sich dabei auf Amo­ris lae­ti­tia. Dies berich­te­te am 12. Janu­ar Eccle­sia, die Pres­se­agen­tur der Por­tu­gie­si­schen Bischofs­kon­fe­renz.

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Bra­ga bil­det den Metro­po­li­tan­sitz von einer der drei por­tu­gie­si­schen Kir­chen­pro­vin­zen. Por­tu­gal ist älte­ster christ­li­cher Boden. Die Grün­dung einer ersten Gemein­de, aus der sich das Bis­tum bil­de­te, wird bereits auf das Jahr 45 datiert. Der erste sicher beleg­te Bischof nahm 397 am Kon­zil von Tole­do teil. Seit 561 führt der Bischof den Titel eines Pri­mas von ganz Spa­ni­en, obwohl die Bedeu­tung heu­te nur mehr auf Por­tu­gal beschränkt ist. Der Bischofs­sitz erlosch auch nicht wäh­rend der isla­mi­schen Beset­zung des Lan­des, son­dern wur­de 716, nach der Zer­stö­rung der Stadt durch die Mus­li­me, durch Bischof Felix nach Lugo in den christ­lich geblie­be­nen, frei­en Nor­den ver­legt und zum Bis­tum Lugo-Bra­ga ver­eint. Als den Chri­sten die Befrei­ung des Lan­des gelang, wur­de 1070 der Bischofs­sitz nach Bra­ga zurück­ver­legt und die bei­den Bis­tü­mer wie­der getrennt.

Zugleich wur­de mit dem Bau der heu­ti­gen Bischofs­kir­che begon­nen, der älte­sten Kathe­dra­le Por­tu­gals. Sie wur­de offen­bar über der alten Kathe­dra­le errich­tet, die im 8. Jahr­hun­dert von den Mus­li­men zer­stört wor­den war.

Zulassung „ohne Gegenstimme“ beschlossen

Braga, älteste Kathedrale Portugals
Bra­ga, älte­ste Kathe­dra­le Portugals

Für den 17. Janu­ar kün­dig­te das Erz­bis­tum eine Pres­se­kon­fe­renz an, um ein Doku­ment zur Umset­zung des ach­ten Kapi­tels von Amo­ris lae­ti­tia vor­zu­stel­len. Das Doku­ment trägt den Titel: „Das Haus auf dem Fel­sen bau­en. Ori­en­tie­rung zur Familienpastoral“.

Im Novem­ber 2017, so Eccle­sia, beschloß der Prie­ster­rat des Erz­bis­tums eine Arbeits­grup­pe „für die Beglei­tung der geschie­de­nen, wie­der­ver­hei­ra­te­ten Chri­sten unter Gewäh­rung der Mög­lich­keit zur Zulas­sung zu den Sakra­men­ten“. Die­se Zulas­sung sol­le „im Ein­klang mit einem Pro­zeß der indi­vi­du­el­len Unter­schei­dung“ erfolgen.

Der Prie­ster­rat ver­ab­schie­de­te dazu „Ori­en­tie­run­gen zur erneu­er­ten Fami­li­en­pa­sto­ral“. Die Inter­pre­ta­ti­on, daß Amo­ris lae­ti­tia die Zulas­sung der wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen zu den Sakra­men­ten erlau­be, sei „ohne Gegen­stim­me“ beschlos­sen worden.

Die Arbeits­grup­pe „für die Beglei­tung von Geschie­de­nen, die in einer neu­en Ver­bin­dung leben, wird aus Lai­en und Prie­stern bestehen“.

„Im Einklang mit Amoris laetitia

Die Arbeits­grup­pe habe die Betrof­fe­nen über die Mög­lich­keit eines Ehe­nich­tig­keits­ver­fah­rens „zu infor­mie­ren und sie dar­in zu bera­ten“. Zudem habe sie in „einem Pro­zeß der per­sön­li­chen Unter­schei­dung den Zugang zu den Sakra­men­ten und die Mög­lich­keit Paten einer Neu­über­prü­fung“ zu unterziehen.

Die Pres­se­agen­tur der Bischö­fe zitiert in ihrem Bericht direkt aus dem neu­en Doku­ment: „Das Haus auf dem Fel­sen bau­en“. Es sei dem­nach „zu ver­mei­den“, den Ein­druck zu erwecken, daß es sich dabei um eine „all­ge­mei­ne Zugangs­er­laub­nis zu den Sakra­men­te“ hand­le. Viel­mehr hand­le es sich, „im Ein­klang mit Amo­ris lae­ti­tia“ von Papst Fran­zis­kus, um eine „per­sön­li­chen Unter­schei­dungs­pro­zeß im Forum inter­num, beglei­tet von einem Hir­ten mit regel­mä­ßi­gen Tref­fen, der dabei hilft, jeden ein­zel­nen Fall im Licht der kirch­li­chen Leh­re ange­mes­sen zu unterscheiden“

Erz­bi­schof von Bra­ga und Pri­mas von Por­tu­gal ist seit 1999 Msgr. Jor­ge Fer­rei­ra da Costa Orti­ga. Im März 2019 voll­endet er sein 75. Lebensjahr.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Paró­quia Nos­sa Senho­ra de Fáti­ma de San­ta Rita do Sapu­caí-MG (Screenshot)/Wikicommons

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4 Kommentare

  1. Was sind das nur für Hir­ten, ich bin sprachlos!
    Es steht kein Stein mehr auf den ande­ren in unse­rer Kirche!

  2. Land­läu­fig nennt man das Roßtäuscherei.
    In allen ordent­li­chen Gesell­schaf­ten ist die Ver­bin­dung von Mann und Weib /​ Herr und Frau eine öffent­li­che Angelegenheit.
    In der Kir­che betreibt nun unser Papst die größ­te Ver­wir­rung, weil irre­gu­lä­re Ver­hält­nis­se ver­heim­licht werden.
    Eine regu­lä­re Klä­rung ist nur mög­lich mit einem öffent­li­chen Ver­spre­chen der Ent­halt­sam­keit. Damit ist der Rechts­frie­de halb­wegs gesichert.

  3. „ohne Gegen­stim­me“ – Die­ser Rea­li­tät gilt es sich zu stellen.

    „Das Haus auf dem Fel­sen bau­en“ – Der Fel­sen ist Petrus, Fran­zis­kus. „Das Haus bau­en“ ist Frei­mau­rer-Jar­gon. Die Frei­mau­re­rei baut also auf Fran­zis­kus – und der Eck­stein die­ser Liai­son ist die Zer­stö­rung der kano­ni­schen Ehe mit einer Fuß­no­te, an der sicher der Teu­fel sei­ne „lie­be Freu­de“ hat.

  4. Wo doch Schwe­ster Lucia die Got­tes­mut­ter zitier­te mit:

    „In Por­tu­gal wird sich immer das Dog­ma des Glau­bens erhal­ten usw.“

    und jetzt „Die Inter­pre­ta­ti­on, daß Amo­ris lae­ti­tia die Zulas­sung der wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen zu den Sakra­men­ten erlau­be, sei „ohne Gegen­stim­me“ beschlos­sen worden.“

    Sind wir (die Welt­kir­che) noch in Getse­ma­ni oder schon auf Kalvaria

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