Für Chinas Kommunisten ist Weihnachten „Opium für den Geist“


Kommunistische Partei Chinas verhängt Weihnachtsverbot für Parteimitglieder und wirkt auch sonst dem "westlichen Fest" entgegen
Kommunistische Partei Chinas verhängt Weihnachtsverbot für Parteimitglieder und wirkt auch sonst dem „westlichen Fest“ entgegen

(Peking) Die dik­ta­to­risch herr­schen­de Kom­mu­ni­sti­sche Par­tei Chi­nas ver­bie­tet Par­tei­funk­tio­nä­ren Weih­nachts­fei­ern. Weih­nach­ten sei „Opi­um für den Geist“, wes­halb ein Weih­nachts­ver­bot ver­hängt wurde.

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Die Par­tei­ka­der wur­den von der KPCh auf­ge­for­dert, Weih­nachts­es­sen fern­zu­blei­ben und kei­ne sol­chen abzu­hal­ten. Statt­des­sen sol­len sie die „tra­di­tio­nel­le chi­ne­si­sche Kul­tur“ för­dern. Die Kon­se­quen­zen der Par­tei­an­wei­sung blei­ben nicht aus. Die She­n­yang Pha­ramceu­ti­cal Uni­ver­si­ty ver­häng­te ein Ver­bot für die Stu­den­ten, sich zu Weih­nachts­fei­ern zu ver­sam­meln. Die für den Han­del zustän­di­ge Staats­be­hör­de ver­lang­te von einem Online-Händ­ler in der Pro­vinz Gan­su Weih­nachts­bäu­me aus dem Ange­bot zu entfernen.

Die Dis­zi­pli­nar­ab­tei­lung der Kom­mu­ni­sti­schen Par­tei bezeich­ne­te in ihrer Anwei­sung Weih­nach­ten als „gei­sti­ges Opi­um“ für die Par­tei­mit­glie­der. Par­tei­an­ge­hö­ri­ge, die den­noch an Weih­nachts­fei­ern teil­neh­men soll­ten, wer­den die „Ver­ant­wor­tung dafür zu tra­gen haben“, so die Partei.

„Mit dem Näher­kom­men von Weih­nach­ten haben die Füh­rer und Funk­tio­nä­re aller Rän­ge die tra­di­tio­nel­le, chi­ne­si­sche Kul­tur zu för­dern und die Auf­ga­be zu über­neh­men, ein gei­sti­ges Haus für das Volk zu errich­ten“, heißt es in der Par­tei­an­wei­sung. „Sie sind ange­hal­ten, ernst­haft die Leh­re vom kul­tu­rel­len Selbst­be­wußt­sein zu stu­die­ren, die vom XIX. Par­tei­kon­greß (2017) ein­ge­führt wur­de, und haben sich davon fern­zu­hal­ten, blind­lings frem­de Feste zu fei­ern oder sich für west­li­che Reli­gio­nen zu enga­gie­ren. Sie dür­fen nicht an Fei­er­lich­kei­ten west­li­chen Ursprungs teil­neh­men und haben am Tag der Vigil und am Weih­nachts­tag eine gute Arbeit der Sicher­heit und Wach­sam­keit auszuüben.“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: AsiaNews

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6 Kommentare

  1. Weih­nachts­bäu­me sind ein ger­ma­ni­scher Brauch. War­um soll­ten die chi­ne­si­schen Kom­mu­ni­sten ihn übernehmen?

  2. Kom­mu­ni­sten sind eben Athe­isten und kei­ne Christen.
    Wer dies – wie die KPCh – knall­hart deut­lich macht, ist mir alle­mal lie­ber als die lau­war­men Alles­ver­söh­ner, die mit „Tole­ranz“ und „Akzep­tanz“ alles gleichschalten…

  3. Sehe ich genau so.
    Bei uns wer­den nun­mehr Weih­nachts­fei­ern und Deko­ra­tio­nen unter dem Deck­man­tel der „Rück­sicht auf ande­re Religionen„abgesagt!
    Und auf Weih­nachts­märk­ten und Kauf­häu­sern hört man nur noch „Jing­le bells“,wenn überhaupt.
    Die Kom­mu­ni­sten sind wenig­stens ehr­lich und nicht so ver­heu­chelt wie unse­re „Huma­ni­sten“.

  4. Der welt­weit größ­te Her­stel­ler künst­li­cher Weih­nachts­bäu­me ist Chi­na. Yiwu im Osten Chi­nas gilt gar als Stadt der Weihnacht.

  5. Der Blick auf die Geschich­te hilft, Ver­hält­nis­mä­ßig­kei­ten rich­tig ein­zu­schät­zen. Ver­gli­chen mit katho­li­schen Kai­sern und Köni­gen seit Kon­stan­tin dem Gro­ßen, ist die der­zei­ti­ge Reli­gi­ons­po­li­tik der chi­ne­si­schen Kom­mu­ni­sten maß­voll, und der Vati­kan weiß das.

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