In Utrechts prächtiger Willibrordkirche wird wieder Heilige Messe zelebriert


Die dem ersten Bischof von Utrecht geweihte Kirche, wird Meßort des überlieferten Ritus und Zentrum der seelsorglichen und missionarischen Tätigkeit der Piusbruderschaft in der Region.
Die dem ersten Bischof von Utrecht geweihte Kirche, wird Meßort des überlieferten Ritus und Zentrum der seelsorglichen und missionarischen Tätigkeit der Piusbruderschaft in der Region.

(Amster­dam) Seit weni­gen Tagen ist die Alt­stadt von Utrecht um ein Juwel rei­cher. Am 12. Novem­ber, am Tag nach dem Fest des hei­li­gen Mar­tin, des Diö­ze­san­pa­trons des Bis­tums Utrecht, konn­te Bischof Ber­nard Fel­lay mit einem Wie­der­her­stel­lungs­ri­tus die präch­ti­ge St. Wil­li­brord­kir­che wie­der dem katho­li­schen Kul­tus zufüh­ren. Die denk­mal­ge­schütz­te Kir­che, eine der schön­sten der Nie­der­lan­de, wur­de von der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. erwor­ben und dient ihr nun im Her­zen der Bischofs­stadt als Meß­ort für die über­lie­fer­te Form des Römi­schen Ritus.

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Am ver­gan­ge­nen Sonn­tag war der Gene­ral­obe­re der Pius­bru­der­schaft nach Utrecht gekom­men, wo er um 10.30 Uhr den Wie­der­her­stel­lungs­ri­tus und ein Pon­ti­fi­kal­amt zele­brier­te, zu dem sich mehr als 600 Gläu­bi­ge ein­ge­fun­den hat­ten. Die Wie­der­her­stel­lung Recon­ci­lia­tio war not­wen­dig gewor­den, da die Kir­che zwar nicht pro­fa­niert, aber pro­fa­nen Zwecken zuge­führt wor­den war. Den Altar­dienst ver­rich­te­ten Semi­na­ri­sten des inter­na­tio­na­len Prie­ster­se­mi­nars der Pius­bru­der­schaft in Zaitz­kofen. Anschlie­ßend gab es für alle Anwe­sen­den einen klei­nen Emp­fang, auf den am Nach­mit­tag eine Sakra­ment­s­an­dacht und ein Rosen­kranz folgten.

Die Initia­ti­ve zur Errich­tung der Kir­che im neu­go­ti­schen Stil geht auf die Zeit zurück, als die kirch­li­che Hier­ar­chie nach 300 Jah­ren in den cal­vi­ni­sti­schen Nie­der­la­gen wie­der­errich­tet wer­den konn­te. 1877 wur­de sie von Msgr. Andre­as Schaep­man, dem zwei­ten Erz­bi­schof von Utrecht seit der Wie­der­errich­tung des Bis­tums geweiht. Hun­dert Jah­re nach ihrer Wei­he war sie nach dem Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil, im Zuge der „hol­län­di­schen Ver­hält­nis­se“, über­flüs­sig gewor­den. Seit 1976 wur­de zu einem natio­na­len Reichs­mo­nu­ment, bis sie 2016 von der Pius­bru­der­schaft käuf­lich erwor­ben wer­den konnte.

Sie wird der Pius­bru­der­schaft als Meß­ort des über­lie­fer­ten Ritus und als Zen­trum ihrer seel­sorg­li­chen und mis­sio­na­ri­schen Tätig­keit in der Regi­on Utrecht dienen.

Geweiht ist die Kir­che dem hei­li­gen Wil­li­brord, dem ersten Bischof von Utrecht. Die Kir­che ist somit tief mit Land und sei­ner christ­li­chen Geschich­te ver­wur­zelt. Der Sach­se aus Nord­h­um­bri­en lei­te­te das Bis­tum von 695 – 739 und wur­de zum Apo­stel der Friesen.

Bischof Fel­lay bezeich­ne­te die künst­le­ri­sche Schön­heit der Kir­che als Aus­druck der Gött­li­chen Schön­heit, die sich in der mensch­li­chen See­le widerspiegle.
Die Kir­che sei für den über­lie­fer­ten Ritus erwor­ben wor­den, denn für ihn wur­de sie errich­tet, „eine Lit­ur­gie, die nicht abge­schafft wur­de“, wie Papst Bene­dikt XVI. vor zehn Jah­ren in sei­nem Motu pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum bekrä­figt hat­te, so der Bischof.

Utrecht war im Mit­tel­al­ter ein bedeu­ten­des Bis­tum und Hoch­stift. 1573 ver­bot das cal­vi­ni­sti­sche Patri­zi­at, eine klei­ne Min­der­heit, die aber in den nörd­li­chen Gene­ral­staa­ten die Macht an sich geris­sen hat­te, die Hei­li­ge Mes­se und jede katho­li­sche Reli­gi­ons­aus­übung. Dem cal­vi­ni­sti­schen Bil­der­sturm fie­len unzäh­li­ge Reli­qui­en, Gna­den­bil­der und Kunst­wer­ke von unschätz­ba­rem Wert zum Opfer. 1580 wur­de das Erz­bis­tum auf­ge­ho­ben und die Mar­tins-Kathe­dra­le zur pro­te­stan­ti­schen Kir­che gemacht.

Nach dem Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil und dem „Revo­lu­ti­ons­jahr“ 1968 erleb­te die bis dahin leben­di­ge und kom­pak­te nie­der­län­di­sche Katho­li­zi­tät einen rapi­den Zusam­men­bruch. Ver­ant­wort­lich gemacht wer­den dafür haupt­säch­lich moder­ni­sti­sche Kräf­te. Heu­te sind die Nie­der­lan­de ein weit­ge­hend ent­christ­lich­tes Missionsland.

Amtie­ren­der Erz­bi­schof von Utrecht ist seit 2008 Wil­lem Jaco­bus Kar­di­nal Eijk, der 2014 die „voll­stän­di­ge Gül­tig­keit des Kon­zils von Tri­ent“ bekräf­tig­te und die „Fähig­keit zur Selbst­rei­ni­gung der Kir­che“ beton­te. Der Kar­di­nal beklag­te 2013 beklag­te der Kar­di­nal, der selbst bereits in der über­lie­fer­ten Form des Römi­sche Ritus zele­brier­te, daß in den Nie­der­lan­den „jähr­lich 100 Kir­chen geschlos­sen wer­den, in den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren waren es 1000“.

In Utrecht wur­de nun eine geschlos­se­ne Kir­che wie­der zurückgewonnen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL

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1 Kommentar

  1. Lie­be Redaktion,

    Es gibt eine Video-Bericht­erstat­tung in vol­ler Länge:

    https://​you​tu​.be/​l​4​-​A​U​1​u​F​WhA

    Der neu­gläu­big Wil­hel­mus (Wim) Eijk gilt als neo­kon­ser­va­ti­ver und ist Geg­ner der über­lie­fer­ten römi­schen Lit­ur­gie, die er noch nie zele­briert hat. Er zele­brier­te nur ein­mal einen latei­ni­schen Novus Ordo-Got­tes­dienst, spricht kaum latei­nisch und das Erz­bis­tum ver­sucht aufs neue die St Wil­li­bror­dus­kir­che zu zer­stö­ren in dem es vor kur­zem den gläu­bi­gen Katho­li­ken den Besuch des Hl. Mess­op­fers in die­ser Utrech­ter Innen­stadt­kir­che ver­bo­ten hat!

    Die Pius­bru­der­schaft öff­net die Kir­che täg­lich. Hoch­amt an jedem Sonn­tag 17.00 Uhr.

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