(Rom) Papst Franziskus versammelte heute morgen alle Dikasterienleiter der Römischen Kurie. Um 9.30 Uhr, wie im Tagesbulletin mitgeteilt wurde, eröffnete das Kirchenoberhaupt im Saal Bologna die Zusammenkunft. Was wurde dabei besprochen?
Solche Treffen sind ziemlich selten. Sie finden höchstens zweimal jährlich statt und werden nach außen wenig bekannt. Heute veröffentlichte der Osservatore Romano hingegen, ganz ungewöhnlich, eine Reihe von Bildern des Treffens.
Es handelte sich um die neunte Begegnung dieser Art, seit Papst Franziskus vor mehr als viereinhalb Jahren gewählt wurde. Alle 21 Dikasterienleiter waren anwesend, wie die argentinische Presseagentur Télam berichtete.
Schwerpunkt der heutigen Versammlung war die Kurienreform, die vom C9-Kardinalsrat ausgearbeitet wird, den Franziskus einen Monat nach seiner Wahl errichtet hatte. Ein zentrales Thema war dabei die Reform der Vatikanmedien, die 2015 mit der Errichtung eines Kommunikationssekretariats als neues Dikasterium begonnen wurde. In den kommenden Wochen soll ein neues Internetportal ins Netz gehen, das Tageszeitung, Fernsehen, Radio und Internetseiten des Heiligen Stuhls vereint. Diesem Portal sollen die Dikasterien ihre Meldungen für die Veröffentlichung zukommen lassen.
Die Arbeit des C9-Kardinalsrates wird, so die Absicht, in eine neue Apostolische Konstitution für die Römische Kurie münden, mit der die Konstitution Pastor Bonis von 1988 ersetzt werden soll, die derzeit Arbeitsgrundlage und Organisation des Heiligen Stuhls regelt. Die nächste Sitzung des C9-Kardinalsrates wird vom 11. – 13. Dezember stattfinden.
Die italienische Presseagentur Agenzia Nova, die mit dem Staatsapparat eng vernetzt ist, ergänzte am späteren Nachmittag, daß „der Papst und die Kurienspitze über die Priesterausbildung und die Wichtigkeit der Berufungsauslese diskutiert“ haben.
Wegen der anschwellenden Gerüchte rund um die Amazonas-Sondersynode über verheiratete Priester, die das Ziel der päpstlichen Agenda sein sollen, kommt diesem Zusatz besondere Bedeutung zu.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Osservatore Romano (Screenshots)