Priester wird wegen Kritik an Papst Franziskus „exkommuniziert“


Don Alessandro Minutella auf dem Weg in das erzbischöfliche Palais (im Hintergrund links die Kathedrale von Palermo). Heute wurde der Priester wegen Papstkritik exkommuniziert.

(Rom) Don Ales­san­dro Minu­tel­la, ein nicht nur in Ita­li­en sehr bekann­ter Prie­ster des Erz­bis­tums Paler­mo, wur­de exkom­mu­ni­ziert. Der streit­ba­re Prie­ster war bis Ende Juni Pfar­rer der Vor­stadt­pfar­rei Roma­gno­lo von Paler­mo. Im Erz­bis­tum Mon­rea­le grün­de­te er das geist­li­che Zen­trum Pic­co­la Naza­reth (Klei­nes Naza­reth). In die Kri­tik geriet er vor allem wegen sei­ner zuneh­men­den Kri­tik an der Amts­füh­rung von Papst Franziskus.

Kritik an „progressiver Kirche des Scheins“

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Der 44 Jah­re alte Don Minu­tel­la war bis zur Wahl von Papst Fran­zis­kus ein unauf­fäl­li­ger Prie­ster. Die seit­her statt­fin­den­de Ent­wick­lung in der Kir­che setz­te dann einen Umdenk­pro­zeß in Gan­ge. Es begann neben dem Novus Ordo auch gele­gent­lich in der über­lie­fer­ten Form des Römi­schen Ritus zu zele­brie­ren. Der Prie­ster kri­ti­sier­te die „pro­gres­si­ve Kir­che, in der nur der Schein“ zäh­le. Seit 2015 soll er Mari­en­er­schei­nun­gen haben. Der Erz­bi­schof von Mon­rea­le, Miche­le Pen­ni­si, wo sich das „Klei­ne Naza­reth“ befin­det, for­der­te ihn auf, dies „Ver­wir­rung der Gläu­bi­gen“ ein­zu­stel­len. Die Medi­en schrie­ben von einer „Mischung aus Lour­des und Med­jug­or­je“, die Don Minu­tel­la „sei­nen Anhän­gern“ biete.

Don Alessandro Minutella
Don Ales­san­dro Minutella

Auf die „gött­li­chen Ein­ge­bun­gen“, wie sizi­lia­ni­sche Medi­en spe­ku­lier­ten, gehe auch sei­ne Kri­tik am regie­ren­den Papst zurück, des­sen Kir­chen­ver­ständ­nis Don Minu­tel­la wie­der­holt kri­ti­sier­te. Zwi­schen dem spöt­ti­schen Zun­gen­schlag der welt­li­chen Pres­se und der vom Prie­ster vor­ge­tra­ge­nen Kri­tik ist jedoch zu unter­schei­den, will man es sich nicht zu ein­fach machen.

Der Ton der Kri­tik von Don Minu­tel­la wur­de dabei immer schär­fer, je mehr „Hiobs­bot­schaf­ten“, so der Prie­ster, aus Rom kamen.

Auf You­tube fin­den sich zahl­rei­che sei­ner Pre­dig­ten und Kate­che­sen. Dar­in gibt er die kirch­li­che Dok­trin lehr­amts­ge­treu und mit sel­te­ner Klar­heit wie­der. Zum Rei­bungs­punkt wur­de jedoch sei­ne Kri­tik an der der­zei­ti­gen Kir­chen­füh­rung. Anfangs sprach Don Minu­tel­la noch abstrakt von einer „fal­schen Kir­che“, die gegen die wah­re Kir­che ankämp­fe. Er schien dann aber durch­klin­gen zu las­sen, daß er ein­zel­ne Bischö­fe und Kir­chen­ver­tre­ter die­ser „fal­schen Kir­che“ zurech­ne­te. Obwohl er es nicht so sag­te, schrie­ben ver­schie­de­ne Medi­en wegen sei­ner Papst­kri­tik, daß er auch Papst Fran­zis­kus zur „fal­schen Kir­che“ zählt. Auch in kirch­li­chen Krei­sen wur­de es so ver­stan­den, beson­ders in jenen, die ihm ohne­hin nicht son­der­lich wohl­ge­son­nen waren, und davon gibt es im Erz­bis­tum Paler­mo einige.

Um ein kon­kre­tes Bei­spiel zu nen­nen: Don Minu­tel­la, ein aus­ge­zeich­ne­ter Red­ner, sprach wie­der­holt vom „fal­schen Pro­phe­ten“ an der Spit­ze „eines mysti­schen Lei­bes des Antichristen“.

Konflikt mit seinem Erzbischof

Das Vier­tel, in dem sich die Pfar­rei zum hei­li­gen Don Bos­co befin­det, der Don Minu­tel­la vor­stand, ist ziem­lich arm, doch die Kir­che steht in traum­haf­ter Lage direkt am Ufer des Mit­tel­meers. Die Kir­che war an Sonn­ta­gen immer voll. Er wur­de in die ver­schie­den­sten Orte in Ita­li­en ein­ge­la­den, um die Hei­li­ge Mes­se zu zele­brie­ren und zu predigen.

„Das ist mein Platz, das sind mei­ne Kin­der“, sag­te er im Früh­jahr als Stim­men laut wur­den, daß er die Pfar­rei ver­las­sen müs­se. Finan­zi­ell arm oder reich, das sei­en Kate­go­rien der Welt, aber nicht Got­tes. Die See­le mache jeden Men­schen zu einer ein­zig­ar­ti­gen Schön­heit. Um die­se See­le und ihre Rein­heit müs­se gerun­gen und auch gekämpft wer­den. Sol­che Aus­sa­gen zum See­len­heil sind auch in Prie­st­er­krei­sen nicht über­all en vogue. Der alte Erz­bi­schof von Paler­mo, Kar­di­nal Pao­lo Romeo, küm­mert sich nicht son­der­lich um die­sen Prie­ster, hielt aber doch irgend­wie die Hand über ihn. Der Kar­di­nal hat­te ja noch ganz ande­re „Sor­gen­kin­der“ unter sei­nen Prie­stern. Es sei nur an den ultra­pro­gres­si­ven Homo-Akti­vi­sten Don Fabri­zio Fio­ren­ti­no erin­nert, der sich öffent­lich den Tod des dama­li­gen Vor­sit­zen­den der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz, Kar­di­nal Ange­lo Bag­nas­co, gewünscht hat­tet. Kar­di­nal Bag­nas­co ist noch heu­te Erz­bi­schof von Genua.

Am 27. Okto­ber 2015 eme­ri­tier­te Papst Fran­zis­kus Kar­di­nal Romeo und ernann­te mit Cor­ra­do Lore­fice einen neu­en Erz­bi­schof „mit dem Stall­ge­ruch der Scha­fe“. Im Lau­fe des Jah­res 2016 zeig­te sich, daß der neue Erz­bi­schof weder die Geduld noch die Mil­de sei­nes Vor­gän­gers besitzt, jeden­falls nicht gegen­über einem sei­ner Prie­ster, der Papst Fran­zis­kus kri­ti­sier­te, der ihn, Lore­fice, zum Erz­bi­schof gemacht hat­te. Die von Fran­zis­kus ernann­ten Wür­den­trä­ger ver­ste­hen dies­be­züg­lich gene­rell rund um den Erd­ball ziem­lich wenig „Spaß“.

Don Minu­tel­la, „von der Got­tes­mut­ter selbst ange­spornt“, wie sei­ne Kri­ti­ker läster­ten, ließ nicht locker und änder­te auch sei­ne Spra­che nicht. Er warf Ober­hir­ten vor, „der Welt gefal­len“ zu wol­len, und damit der „fal­schen Kir­che“ den Weg zu ebnen.

Aufruf zum „katholischen Widerstand“

Im ver­gan­ge­nen März rief Don Minu­tel­la, unter dem Ein­druck der Ver­wir­rung durch Amo­ris lae­ti­tia, zu einem gro­ßen Tref­fen des „katho­li­schen Wider­stan­des“ auf. Aus­tra­gungs­ort soll­te das nord­ita­lie­ni­sche Vero­na sein. Erz­bi­schof Lore­fice for­der­te ihn des­halb auf, sei­nen Platz als Pfar­rer von Roma­gno­lo zu räu­men, und droh­te mit der Sus­pen­die­rung vom Prie­ster­amt. Zahl­rei­che Gläu­bi­ge setz­ten sich enga­giert für ihren Pfar­rer ein. Sie spra­chen von einem „Angriff auf die armen Leu­te ohne Stim­me“ und woll­ten die Grün­de für die Maß­nah­me wis­sen, die – laut erz­bi­schöf­li­chem Schrei­ben – „zum Wohl der Gläu­bi­gen“ erfol­ge. Erz­bi­schof Lore­fice „gab uns nur aus­wei­chen­de Ant­wor­ten“, hat­te aber in einer öffent­li­chen Erklä­rung gesagt, daß die Maß­nah­me auf „Emp­feh­lung des Vati­kans“ erfolge.

Erzbischof Corrado Lorefice
Erz­bi­schof Cor­ra­do Lorefice

Am Mitt­woch der Kar­wo­che kam es zur Begeg­nung zwi­schen Don Minu­tel­la und dem Erz­bi­schof. Der Prie­ster bestä­tig­te anschlie­ßend, kei­ne kla­ren Ant­wor­ten erhal­ten zu haben, füg­te sich aber. Das Tref­fen des „katho­li­schen Wider­stan­des“ wur­de abge­sagt, die Sus­pen­die­rung vom Prie­ster­amt blieb aus. Der Erz­bi­schof erleg­te dem Prie­ster aller­dings ein Inter­net-Schwei­gen auf, an das sich der Prie­ster seit­her hielt.

Eine Aus­söh­nung war das aller­dings nicht. Zunächst soll­te Don Minu­tel­la am Oster­sonn­tag die Pfar­rei ver­las­sen, der erklär­te, wenn schon am Kar­frei­tag zu gehen, denn das Lei­den Chri­sti ent­spre­che mehr der Sach­la­ge als die Freu­de der Auf­er­ste­hung. Am Ende wur­de eine Ver­län­ge­rung gewährt. Nach Beginn der Schul­fe­ri­en im Juni war dann Schluß. Erz­bi­schof Lore­fice setzt Don Minu­tel­la als Pfar­rer ab und ernann­te einen ande­ren Prie­ster zum Pfarr­pro­vi­sor. Eine star­ke Grup­pe von Gläu­bi­gen begann einen Protest.

Wäh­rend das Erz­bis­tum beton­te, daß es sich nicht um eine Sus­pen­die­rung a divi­nis hand­le, son­dern „nur“ um eine Ent­fer­nung aus dem Amt, sprach Don Minu­tel­la von einer „De-fac­to-Sus­pen­die­rung“.

Rückzug, aber keine Ruhe

Ohne seel­sorg­li­chen Auf­trag zog sich Don Minu­tel­la in das „Klei­ne Naza­reth“ in Cari­ni im Erz­bis­tum Mon­rea­le zurück, das er den „Gar­ten Mari­ens“ nennt. Ruhe war damit aber nicht ein­ge­kehrt. Erz­bi­schof Lore­fice hat­te in sei­ner Erklä­rung vom März ange­deu­tet, daß der Vati­kan in der Sache aktiv gewor­den war.

Im Sep­tem­ber ver­lang­te die Kle­rus­kon­gre­ga­ti­on von Don Minu­tel­la ein Bekennt­nis, das die­ser noch im sel­ben Monat schrift­lich gegen­über sei­nem Erz­bi­schof und der römi­schen Kon­gre­ga­ti­on ableg­te. Dar­in bekann­te er das gro­ße Cre­do und ein­zeln die Dog­men der katho­li­schen Kir­che, auch und aus­drück­lich bezüg­lich des Pap­stes. Er bekann­te „mit Ver­stand und Wil­len“ dem römi­schen Papst die Treue.

Erz­bi­schof Pen­ni­si war aller­dings kei­nes­wegs glück­lich über den Zuzug in sein Bis­tum. Obwohl sich Don Minu­tel­la ruhig ver­hielt und die zuvor star­ke Inter­net­ak­ti­vi­tät auf ein Mini­mum redu­ziert hat­te, stell­te die Gemein­de­ver­wal­tung von Cari­ni im Okto­ber eine Abbruch­ver­fü­gung für das Klei­ne Naza­reth aus. Des­sen Anhän­ger sehen dar­in, nicht ganz zu Unrecht, einen bra­chia­len Ver­such, das Pro­blem Don Minu­tel­la zu „lösen“.

Der Paukenschlag

Pfarrangehörige "bitten demütig" vor dem erzbischöflichen Palais, ihnen Don Minutello als Pfarrer zu belassen.
Pfarr­an­ge­hö­ri­ge „bit­ten demü­tig“ vor dem erz­bi­schöf­li­chen Palais, ihnen Don Minu­tel­lo als Pfar­rer zu belassen.

Gestern folg­te der näch­ste Pau­ken­schlag. Wie Radio Domi­na Nost­ra, eine Grün­dung von Don Minu­tel­la, auf Face­book bekannt­gab, muß der Prie­ster inner­halb von 48 Stun­den ein öffent­li­ches Treue­be­kennt­nis zu Papst Fran­zis­kus abge­ben, sonst wird er exkom­mu­ni­ziert. Die ent­spre­chen­de Ver­fü­gung erging von der Kle­rus­kon­gre­ga­ti­on und der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on gemeinsam.

Das war vor 24 Stun­den. Gestern abend, mel­de­te sich Don Minu­tel­la „nach fast neun Mona­ten des Schwei­gens“ in einem Video zu Wort. „Alle Ver­su­che, auch okkul­ter Kräf­te,“ hät­ten ihn „nicht in die Knie gezwungen“.

Wört­lich sag­te Don Minutella:

„Die­se selt­sa­men Hier­ar­chen der soge­nann­ten Kir­che der Barm­her­zig­keit, die jeden schlägt, der sich nicht ihren Kri­te­ri­en anpaßt, die­se Kir­che der Barm­her­zig­keit, die in alle Häfen Ita­li­ens rennt, um die armen Migran­ten Will­kom­men zu hei­ßen, aber jeden auf die Guil­lo­ti­ne schickt, der sich nicht ihrem Ein­heits­den­ken mit einem fast dik­ta­to­ri­schen Geschmack unter­wirft, haben nicht vor mir Angst, denn ich habe kei­ne Eskor­te, ich bin leicht aus­zu­schal­ten, sie haben vor ihr, vor Maria.“

Und wei­ter:

„Die hei­li­ge Mut­ter Kir­che wur­de besetzt, denn um eine Beset­zung han­delt es sich, mit dem Ziel, den gesun­den, zwei­tau­send­jäh­ri­gen Geist der hei­li­gen Kir­che zu zerstören.“

Don Minu­tel­la kri­ti­sier­te nament­lich Bischof Nun­zio Galan­ti­no, den Gene­ral­se­kre­tär der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz, der Mar­tin Luther lob­te und des­sen Refor­ma­ti­on als „Ereig­nis des Hei­li­gen Gei­stes“ bezeichnete.

Das „Schlüs­sel­wort“, so der sizi­lia­ni­sche Prie­ster, hei­ße für die Katho­li­ken nun „Wider­stand“. Wider­stand durch „Treue zur ewig­gül­ti­gen Leh­re der einen, hei­li­gen apo­sto­li­schen, römi­schen Kir­che. Famu­lus tuus sum Maria, Mater mea, die alle Häre­si­en fliehen.“

„Befrei­en wir die Kir­che mit dem Rosenkranz.“

Die Forderung Roms

In sei­ner Video­bot­schaft sprach er auch über die gegen ihn ergrif­fe­nen Maß­nah­men. Er habe bei der Kle­rus­kon­gre­ga­ti­on in Rom Rekurs gegen die Ent­schei­dung sei­nes Erz­bi­schofs ein­ge­legt, mit der er ihn aus dem See­sor­ge­dienst ent­fernt hat­te. Das habe zur Auf­for­de­rung geführt, das erwähn­te Bekennt­nis abzu­le­gen. Das habe er am 21. Sep­tem­ber getan.

Dar­auf­hin teil­te ihm Kar­di­nal Stel­la, der Prä­fekt der Kle­rus­kon­gre­ga­ti­on mit, daß der Rekurs bis zum kom­men­den 8. Dezem­ber aus­ge­setzt wur­de. Bis dahin habe er im Inter­net ein öffent­li­ches Treue­be­kennt­nis zu Papst Fran­zis­kus abzu­ge­ben. Die Fra­ge, war­um von ihm ein so unge­wöhn­li­ches Bekennt­nis gefor­dert wer­de, blieb unbe­ant­wor­tet. Da er bereits zusam­men mit dem Bekennt­nis zu den Glau­bens­wahr­hei­ten auch eines zum Papst abge­ge­ben hat­te, sehe er kei­ne Not­wen­dig­keit, etwas zu tun, was von kei­nem ande­ren Prie­ster ver­langt wer­de. Er habe sei­ne Treu bekannt, mehr kön­ne nicht ver­langt wer­den, da Gefolg­schafts­treue nur solan­ge gel­te, solan­ge sie nicht mit dem Gewis­sen in Kon­flikt gera­te. Zudem habe es sich nur um eine Emp­feh­lung gehal­ten, denn Kar­di­nal Stel­la sei der Prä­fekt der Kle­rus­kon­gre­ga­ti­on, aber nicht sein geist­li­cher Vater.

Offen­bar bezwei­felt, daß sein Bekennt­nis zum Papst­tum auch Papst Fran­zis­kus umfaßt, da eini­ge Medi­en vom „sedis­va­kan­ti­sti­schen“ Prie­ster geschrie­ben hat­ten. Es hät­te genügt, die zahl­rei­chen im Inter­net ver­öf­fent­lich­ten Pre­dig­ten anzu­hö­ren, um zu wis­sen, daß der Prie­ster nicht die Tat­sa­che bezwei­felt, daß Fran­zis­kus der regie­ren­den Papst ist.

48 Stunden

Videobotschaft gestern abend
Video­bot­schaft gestern abend

Gestern, 9. Novem­ber, wur­de Don Minu­tel­la von sei­nem Erz­bi­schof in die Kurie nach Paler­mo zitiert. Sei­nem Erz­bi­schof und den „ande­ren Ver­tre­tern der Kir­che der Barm­her­zig­keit“ warf er in der abend­li­chen Video­bot­schaft vor, in den lan­gen Mona­ten des Schwei­gens, als er von ver­schie­de­nen Medi­en öffent­lich an Pran­ger gestellt und durch den Kakao gezo­gen wur­de, „nicht einen Tele­fon­an­ruf“ erhal­ten zu haben.

Erz­bi­schof Lore­fice las ihm ein Schrei­ben aus Rom vor, daß er nicht inner­halb 8. Dezem­ber, son­dern inner­halb von 48 Stun­den das öffent­li­che Treue­be­kennt­nis zu Papst Fran­zis­kus abzu­le­gen habe, anson­sten wer­de er „zwei­fach“ exkommuniziert.

„Ja, lie­be Freun­de, Sie haben rich­tig gehört. Mir war fast zum Lachen, weil ich dar­an den­ken muß­te, daß sie bei Luther die Exkom­mu­ni­ka­ti­on gera­de am lieb­sten auf­he­ben möchten.“

Der sprin­gen­de Punkt ist tat­s­äh­lich, daß er in sei­nem Bekennt­nis vom Sep­tem­ber Fran­zis­kus nicht nament­lich genannt hatte.

„Ist Fran­zis­kus etwa nicht der römi­sche Papst, dem ich mein Treue­be­kennt­nis abge­ge­ben habe?“

Keine „inakzeptable Unterwerfung“

Eini­ge Aus­zü­ge aus Don Minu­tel­las Videobotschaft:

„Ich wer­de die­se heuch­le­ri­sche Hand­lung nicht voll­zie­hen, denn das wäre kein Bekennt­nis, son­dern eine inak­zep­ta­ble Unter­wer­fung. Das schmeckt nach Regime, nicht nach katho­li­scher Kirche.“

„Ich, Prie­ster der hei­li­gen, römi­schen Kir­che, fra­ge nun umge­kehrt den Papst, was er wirk­lich über die wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen denkt, weil er ein Kli­ma der Ver­wir­rung schafft, für das er in erster Per­son haupt­ver­ant­wort­lich ist. Und das vor allem, was das See­len­heil angeht. Hier steht näm­lich die Ret­tung der See­len auf dem Spiel.“

„Ich habe kei­ne Angst vor sol­chen, unbe­grün­de­ten Ver­ur­tei­lun­gen. Ab mor­gen wer­de ich exkom­mu­ni­ziert sein, wobei ich nicht ein­mal ver­ste­he, was das hei­ßen soll: zwei­fach exkommuniziert.“

„Kind­lich bit­te ich, daß man auch jenen Teil der Kir­che berück­sich­tigt, der sein Unbe­ha­gen klagt. Denn sonst, und das sage ich als Gering­ster unter den Prie­stern zu Papst Fran­zis­kus, wenn man das nicht tut, wird Gott auf eine Wei­se han­deln, die wir uns nicht ein­mal vor­stel­len können.“

Die Ent­schei­dung, gegen ihn die Exkom­mu­ni­ka­ti­on zu ver­hän­gen, obwohl er „aus­drück­lich“ und“ gemäß der Leh­re der hei­li­gen Kir­che dem Papst in Rom sei­ne Treue bekannt“ habe, sei „eine Ungerechtigkeit“.

Am 27. März rich­te­te er einen Appell an Papst Fran­zis­kus: „Wenn der Papst schon nicht den Kar­di­nä­len auf ihre Dubia ant­wor­tet, dann kann er nicht anders, wenn er sich nicht selbst wider­spre­chen will, als den Ruf eines Prie­sters von den Rän­dern zu hören.“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Facebook/​Piccola Naza­reth (Screen­shots)

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17 Kommentare

  1. Recht­gläu­bi­ge wer­den Repres­sa­li­en unter­wor­fen, aber Katho­lo­kom­mu­ni­sten erfreu­en sich ihrer Reha­bi­li­tie­rung, ja sogar Selig­spre­chung. Eccle­sia, quo vadis? Don Minu­tel­la wäre gut bera­ten, sich der FSSPX oder der FSSP anzuschließen.

    • Rich­tig.
      Die FSSPX hat, fast 50 Jah­ren lang im Wider­stand und unter schwe­rer Dif­fa­mie­rung, Bedrän­gung und Kujon­nie­rung sei­tens der Moder­ni­sten, eine ausser­or­dent­li­che Här­te unter schwe­rer Bela­stung und eine bewun­derns­wer­te Aus­dau­er bewiesen.

    • Ich habe meh­re­re Anspra­chen von don Ales­san­dro Minu­tel­la ange­hört. Lei­der hat er auch eine Abnei­gung der FSSPX gegen­über. Er ist ein eif­ri­ger Ver­tei­di­ger des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils. Nur ein blin­der kann einen Zusam­men­hang zwi­schen Zwei­ten Vati­ka­nums und der Kri­se, die in der Kon­zils­kir­che herrscht, leugnen!

  2. Dan­ke Herr für die­sen tap­fe­ren Prie­ster, schen­ke ihm wei­ter­hin die Kraft so treu und uner­schüt­ter­lich zu sein!
    O Maria, hilf Dei­nem treu­en Sohn!

  3. Die­ser Prie­ster gefaellt mir. Das kann doch nicht sein das er exkom­mu­ni­ziert ist, das ist Unrecht.

    • Die­se Exkom­mu­ni­ka­ti­on ist in sich ein Wie­der­spruch und daher kir­chen­recht­lich ungül­tig. Seit wann darf ein Prie­ster ja sogar ein Bischof nicht mehr Kri­tik an den Papst äussern wenn Kri­tik zu Recht besteht. Selbst Pau­lus kri­ti­sier­te Petrus und mach­te ihn auf auf etwas wich­ti­ges aufmerksam.Petrus ging demü­tig in sich und kam zur Erkennt­nis. Fin­det die­se Demut bei Papst Fran­zis­kus und sei­nen Bischö­fen statt? Sind die­se noch der Leh­re Jesu Chri­sti treu und Wem sind Sie treu?

      • Wer zur Gewalt bis hin zum Mord an Bau­ern, Juden und Katho­li­ken auf­rief, der bekommt eine 500-Jahr-Fei­er aus­ge­rich­tet und darf womög­lich sogar die Auf­nah­me ins Hei­li­gen­re­gi­ster erwarten. 

        • Habt ver­trau­en in die Macht Got­tes! Er wird nicht zulas­sen, dass der der­zei­ti­ge Inha­ber des Stuh­les Petri sei­ne Hei­li­ge Kir­che in die Einewelt­re­li­gi­on der Frei­mau­rer oder des Häre­ti­kers und Schis­ma­ti­kers Luther füh­ren wird.

  4. Das ist die etwas unschö­ne, ande­re Sei­te des Pon­ti­fi­kats von Papst Fran­zis­kus. So viel ist auch klar, die Beru­fun­gen welt­weit wer­den wei­ter­hin noch mehr zurück­ge­hen. Aber bit­te schön unser Papst möch­te unbe­dingt auf dem nach­kon­zi­lia­ren Weg wei­ter gehen.

    • Ich sehe dies eben nicht als die „etwas unschö­ne, ande­re Sei­te des Pon­ti­fi­kats“, ich sehe die­ses Han­deln als Kon­stan­te in sei­nem Handeln.

  5. Die­se Art von Repres­sa­li­en sind auch und beson­ders einer moder­nen Kir­che schlicht unwür­dig. Man wen­det sich mit Grau­sen ab.

  6. Seit wann gibt es einen Treue­eid auf einen ein­zel­nen Papst? Das gab es (mei­nes Wis­sens) noch nie (bis jetzt). Kein Prie­ster muss­te der Per­son Pius XII. einen Treue­eid lei­sten. Erin­nert das nicht irgend­wie an den Füh­rer­eid, der der Per­son Adolf Hit­ler zu schwö­ren war?

  7. Die­ser Prie­ster bekennt sich zur Wahr­heit und das wird ihm übel genom­men und ist auch der Grund für sei­ne Exkom­mu­ni­ka­ti­on. Allen die die­ses nicht ver­ste­hen, müs­sen sich fra­gen, was glau­ben Sie eig­net­lich, was in der End­zeit mit den End­zeit­zeu­gen der Wahr­heit Henoch und Eli­as pas­sie­ren wird? Auch sie wer­den vom Estab­lish­ment des Anti­chri­sten exkom­mu­ni­ziert wer­den. Daher kei­ne Auf­re­gung: Die Exkom­mu­ni­ka­ti­on ist eine Stra­fe der irdi­schen Kir­che und der mit ihr ver­bun­de­nen Unge­rech­tig­keit. Ich glau­be des­we­gen nicht, dass sie vor Gott wirk­sam ist. was jedoch wir für Don Minu­tel­la anle­gen müs­sen, ist eine Unter­schrif­ten­li­ste gegen die Unge­rech­tig­leit der Exkom­mu­ni­ka­ti­on. Viel­leicht sehen die sehr geschätz­ten Her­ren, Nar­di, Becker und Schnei­der eine Mög­lich­keit, wie wir unse­re Soli­fa­ri­tät mit Don Minu­tel­la aus­drücken können?

  8. Die Iro­nie: Mit sei­ner Reak­ti­on bestä­tigt Berg­o­glio die Aus­sa­gen die­ses so bewun­dernst­wer­ten Die­ners sei­ner Kir­che. Don Minu­tel­lo wird als ein Mär­ty­rer ver­ehrt wer­den, davon bin ich überzeugt.

  9. Don Minu­tel­lo ist auch Exor­zist! In die­ser Funk­ti­on kann man ihn auf Inter­net fin­den. Ganz zufael­lig sah ich das.

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