Älteste Fresken des heiligen Benedikt in Nursia entdeckt


Neuentdeckte Fresken: der heilige Benedikt von Nursia
Neuentdeckte Fresken: der heilige Benedikt von Nursia

(Rom) Die schwe­ren Erd­be­ben, die im Spät­som­mer und Früh­herbst 2016 die Geburts­stadt des abend­län­di­schen Mönchs­va­ters Bene­dikt von Nur­sia erschüt­ter­ten, brach­ten auch die ihm geweih­te Basi­li­ka im Stadt­zen­trum von Nor­cia zum Ein­sturz. In den Trüm­mern wur­de im ver­gan­ge­nen Monat das älte­ste Fres­ko der Basi­li­ka entdeckt.

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Es han­delt sich um eine Dar­stel­lung des Hei­li­gen, der im 6. Jahr­hun­dert den Bene­dik­ti­ner­or­den grün­de­te. „Durch den Ein­sturz, der durch die Beben ver­ur­sacht wur­de, kam die Dar­stel­lung ans Licht“, so die Lei­te­rin des Denk­mal­am­tes von Umbri­en, Mari­ca Mer­cal­li. „Der­zeit wer­den die ein­sturz­ge­fähr­de­ten Mau­er­tei­le im Quer­schiff abgetragen.“

"Ein wertvolles Zeichen" aus den Trümmern.
„Ein wert­vol­les Zei­chen“ aus den Trümmern.

„Das Fres­ko ist von gro­ßer Bedeu­tung. Ent­deckt wur­de er bereits im ver­gan­ge­nen März, durch den Pri­or des Bene­dik­ti­ner­klo­sters von Nur­sia, der auch den bezeich­nen­den Namen Bene­dikt trägt. Nun konn­ten wir es in sei­ner gan­zen Schön­heit genau doku­men­tie­ren“, so Mercalli.

Die Bene­dik­ti­ner wuß­ten vor dem Erd­be­ben nichts von die­sem Fres­ko. Erst aus den Trüm­mern der Kir­che leuch­te­te es her­vor. „Für uns die Auf­fin­dung ein wert­vol­les Zei­chen“, so der Prior.

Nach­dem Napo­le­on die Bene­dik­ti­ner aus der Geburts­stadt ihres Grün­der­va­ters ver­trie­ben hat­te, erfolg­te im Hei­li­gen Jahr 2000 die erste Rück­kehr von Mön­chen. Es han­delt sich um einen alt­ri­tu­el­len Kon­vent, der die bene­dik­t­i­ni­sche Tra­di­ti­on in Nor­cia wie­der­auf­le­ben läßt.

Die Mönchs­ge­mein­schaft hat im Erd­be­ben alles ver­lo­ren, das Klo­ster und die Kir­che. Die Basi­li­ka war ihnen vom Orts­bi­schof von Spo­le­to für die Seel­sor­ge, aber auch als Kon­vents­kir­che über­ge­ben wor­den. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren nah­men die Mön­che schritt­wei­se die für die Zele­bra­ti­on in der über­lie­fer­ten Form des Römi­schen Ritus not­wen­di­gen Rück­bau­ten vor, so wie die Basi­li­ka bis zur Lit­ur­gie­re­form von 1969 war.

Mit dem Wie­der­auf­bau der Basi­li­ka nach dem Erd­be­ben wur­de ihnen die Kir­che vom neu­en Orts­bi­schof jedoch wie­der ent­zo­gen, da er die zer­stör­te Kir­che „modern“ wie­der­errich­ten will. Damit wäre eine Wei­ter­nut­zung für die Mön­che ohne­hin unmög­lich. Die Mön­che haben die Ent­schei­dung in Demut hin­ge­nom­men und kein Wort dar­über ver­lo­ren. Ande­re spre­chen von einem „unfreund­li­chen“ Akt des Bischofs, zumal die Gel­der für den Wie­der­auf­bau vom ita­lie­ni­schen Mini­ster­prä­si­den­ten zuge­sagt wurden.

Die Mön­che leb­ten nach dem Erd­be­ben in Zel­ten. Inzwi­schen konn­ten sie ein Not­klo­ster und eine Not­kir­che aus Holz errich­ten, die am Fest Kreuz­erhö­hung ein­ge­weiht wurden.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Neb­bie del Tem­po (Screen­shot)

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