Interview eines Casual Chic-Priesters mit Papst Franziskus


Casual Chic auf dem Markt der (religiösen) Möglichkeiten: Papst Franziskus im Gespräch mit dem Priester Marco Pozza.
Casual Chic auf dem Markt der (religiösen) Möglichkeiten: Papst Franziskus im Gespräch mit dem Priester Marco Pozza.

(Rom) Am kom­men­den 25. Okto­ber wird TV2000, der Fern­seh­sen­der der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz, ein Inter­view mit Papst Fran­zis­kus aus­strah­len. Geführt wur­de das Inter­view für die Sen­dung „Vater unser“ (Pad­re nostro) vom Prie­ster Mar­co Poz­za. Das voll­stän­di­ge Gespräch wird am 23. Novem­ber mit dem­sel­ben Titel als  Zusam­men­ar­beit des Ver­la­ges Riz­zo­li und des Vati­kan­ver­la­ges auch in Buch­form erscheinen.

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Abschrif­ten und Video der Sen­dung wur­den bereits ver­öf­fent­licht und lie­gen voll­stän­dig vor. Mes­sa in Lati­no befaß­te sich in einem Arti­kel mit dem Inhalt und auch dem Erschei­nungs­bild. Das Resümee:

„Der Tri­umph der Rhe­to­rik der Anti­rhe­to­rik, des For­ma­lis­mus des Infor­mel­len und eine Kul­tur der Bil­der, von denen man glaubt, daß sie dem Men­schen von heu­te gefallen.“

"Pozza beim Papst" heißt es bei TV2000 über das Gespräch des Priesters mit Papst Franziskus.
„Poz­za beim Papst“ heißt es bei TV2000 über das Gespräch des Prie­sters mit Papst Franziskus.

Kri­tik wird auch am Inter­view­er geübt und dar­auf hin­ge­wie­sen, daß das äuße­re Erschei­nungs­bild eines Prie­sters nicht belie­big sein sollte:

„Ein Prie­ster, jung und modisch, der sich schämt, das Gewand sei­nes Stan­des zu tra­gen. Die Sze­ne­rie, die absicht­lich für das Inter­view geschaf­fen wur­de, irri­tiert auf den ersten Blick. Auf den zwei­ten Blick erweist sie sich schlicht­weg als lächer­lich und gekün­stelt, und damit als falsch. Selbst wenn ein Laie sich auf die­se Wei­se, nicht wirk­lich Casu­al Chic, dem Papst prä­sen­tiert hät­te, wäre es lächer­lich gewesen.
Trotz die­ser ekla­tan­ten Gesten spricht die gesam­te Bot­schaft des Pap­stes nicht zu den Her­zen der Men­schen. Sie ist nur eine Opti­on unter ande­ren auf dem Markt der moder­nen Trö­stun­gen. Das christ­li­che Fak­tum wird auf dem Markt ver­schleu­dert. Alles ist für den Augen­blick gedacht, dann wird es bei­sei­te gelegt.“

Don Mar­co Poz­za wird von der Tages­zei­tung Il Mat­ti­no di Pado­va mit den Wor­ten vor­ge­stellt: „Prie­ster, Theo­lo­ge, Publi­zist, Jour­na­list und Fern­seh­mo­de­ra­tor, schreibt für Il Mat­ti­no di Pado­va und Il Sus­si­dia­rio und arbei­tet für TV2000. Er ist einer der bekann­te­sten Ver­tre­ter der katho­li­schen Kul­tur Ita­li­ens. Unter der Lei­tung des iri­schen Jesui­ten, Pater Micha­el Paul Gal­lag­her, pro­mo­vier­te er an der Päpst­li­chen Uni­ver­si­tät Gre­go­ria­na in Fun­da­men­tal­theo­lo­gie. Das The­ma sei­ner Dok­tor­ar­beit lau­tet: „Die Bezie­hung zwi­schen Lite­ra­tur, Theo­lo­gie und Phan­ta­sie aus­ge­hend von Cita­del­le von Antoine de Saint-Exupé­ry“[1]„Cita­del­le“ ist in deut­scher Aus­ga­be unter dem Titel „Die Stadt in der Wüste“ erschie­nen.. Seit meh­re­ren Jah­ren ist er in der Gefäng­nis­seel­sor­ge tätig.“

Eine Vor­schau zur Sendung:

Text: Gerd Steiner
Bild: TV2000 (Screen­shots)

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1 „Cita­del­le“ ist in deut­scher Aus­ga­be unter dem Titel „Die Stadt in der Wüste“ erschienen.
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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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