
Liebe Brüder und Schwestern,
in früheren Zeiten war es üblich, sich intensiv mit der Realität des Todes auseinanderzusetzen. Heute tendieren wir dazu, diese Wirklichkeit auszublenden oder versuchen sie sogar auszulöschen. Die Betrachtung des Todes konfrontiert den Menschen mit den Werten des Lebens, die wirklich zählen.
Er muss sich fragen, auf welches Ziel hin er lebt. Unsere Sünden, wie Stolz, Zorn und Hass, werden im Blick auf das Ende des Lebens in ihrer wahren Nichtigkeit erkannt, alles Gute, für das wir uns aufgeopfert haben, zeigt sich hingegen als bleibender Wert. Jesus selbst bringt Licht in das Geheimnis unseres Todes. In seiner tiefen Trauer über den Tod des Lazarus zeigt er auch uns seine Nähe und erfüllt uns durch die Auferweckung seines Freundes mit wirklicher Hoffnung auf das unvergängliche Leben. Im Angesicht des Todes werden wir daher nicht von Angst überwältigt, wenn wir dem Wort des Herrn glauben: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt“ (Joh 11,25). Für jeden, der glaubt, wird diese Hoffnung zu einer offenen Tür, durch die das Licht der Gnade Christi scheint.
Herzlich heiße ich die Pilger deutscher Sprache willkommen. Besonders grüße ich die Schützen und die anderen Vereine aus dem Landkreis Cloppenburg sowie die vielen Jugendlichen, vor allem die Schülerinnen der Liebfrauenschule in Bonn. Ich wünsche euch einen guten Aufenthalt in Rom und segne euch alle von Herzen.