Polens Bekenntnis zur eigenen Identität


Polen: "Rosenkranz an der Grenze" für die eigene Identität und gegen EU-Tyrannei und Islamisierung
Polen: "Rosenkranz an der Grenze" für die eigene Identität und gegen EU-Tyrannei und Islamisierung

(War­schau) Am ver­gan­ge­nen Sams­tag, dem 7. Okto­ber, Tag der Schlacht von Lepan­to 1571, hat Polen Euro­pa eine Lek­ti­on erteilt. Wider den Zeit­geist zog mehr als eine Mil­li­on Polen an die Gren­zen des Lan­des, um den Rosen­kranz zu beten. Sie haben zu einer „Waf­fe“ gegrif­fen, die mäch­ti­ger ist als alles Geld ein­fluß­rei­cher Olig­ar­chen und stär­ker als aller „Gestal­tungs­wil­le“ von Eurokraten.

"Rosenkranz an der Grenze": Eindrücke
„Rosen­kranz an der Gren­ze“: Eindrücke
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In den Medi­en fan­den die übli­chen Zah­len­spie­le über die Teil­neh­mer­zahl statt. Eine Pres­se­agen­tur setz­te die Zahl 150.000 ein, woher immer sie die­se bezo­gen haben mag, und so wur­de sie von Medi­en in vie­len Län­dern über­nom­men. Das tut letzt­lich nichts zur Sache, ist aber Aus­druck der gegen­wär­ti­gen Situa­ti­on. Die wirk­li­che Schar der Polen, die der Initia­ti­ve der Stif­tung Gott allein genügt und dem Auf­ruf der Bischö­fen gefolgt sind, war um ein Viel­fa­ches grö­ßer. Des­sen konn­te sich jeder vor Ort überzeugen.

An mehr als 300 Kir­chen ver­sam­mel­ten sich die Gläu­bi­gen bereits am Vor­mit­tag. Zeit­gleich wur­de die Hei­li­ge Mes­se zele­briert und anschlie­ßend Eucha­ri­sti­sche Anbe­tung gehal­ten. Die Zahl der Teil­neh­mer wuchs unter­des­sen immer mehr an. Vie­le kamen direkt auf 14 Uhr zu einem von mehr als 4.000 Sam­mel­punk­ten ent­lang der Gren­zen, den soge­nann­ten „Gebets­zo­nen“. Dort wur­de am Fest der aller­se­lig­sten Jung­frau Maria vom Rosen­kranz, das die katho­li­sche Kir­che am 7. Okto­ber begeht, der Rosen­kranz gebe­tet, ob an der Oder, an der Nord­see oder im Gebir­ge, in zahl­rei­chen Städ­ten außer­halb Polens und an den Flug­hä­fen. Es war ein beein­drucken­des Ereig­nis, die geord­ne­ten Men­schen­mas­sen zu sehen, ob betend in den Kir­chen, durch das Land pil­gernd oder an den Gren­zen verharrend.

Überraschender Sieg bewahrte Europa vor der islamischen Herrschaft

Am 7. Okto­ber 1571 besieg­te die Flot­te der katho­li­schen Hei­li­gen Liga über­ra­schend in der See­schlacht von Lepan­to die osma­ni­sche Flot­te und konn­te zur See den unauf­halt­sam schei­nen­den Vor­stoß der Tür­ken stop­pen. Papst Pius V. führ­te zum Dank den Gedenk­tag Unse­rer Lie­ben Frau vom Sieg ein, der spä­ter zum Rosen­kranz­fest umbe­nannt wurde.

"Rosenkranz an der Grenze": Eindrücke
„Rosen­kranz an der Gren­ze“: Eindrücke

Wäh­rend die Schlacht tob­te, bete­te Pius V. den Rosen­kranz. Dabei wur­de ihm in einer Schau­ung der Sieg ange­kün­digt. Als ihn Tage spä­ter die glück­li­che Nach­richt erreich­te, gab er die­se in Rom unter Trä­nen bekannt. Zum Dank ließ er ein fei­er­li­ches Te Deum anstim­men und pil­ger­te zu allen sie­ben römi­schen Pil­ger­kir­chen. Er ließ alle Gefan­ge­nen frei, die im Kir­chen­staat wegen Schul­den in Haft waren, und begna­dig­te die zum Tode Ver­ur­teil­ten. Der Sieg war nicht nur ein Sieg in irgend­ei­ner Schlacht irgend­ei­nes Krie­ges, son­dern ein Sieg über den Islam, der die Chri­sten­heit seit Jahr­hun­der­ten dezi­mier­te und im 15. Jahr­hun­dert die latei­ni­sche direkt Chri­sten­heit attackier­te. Wenn in West­eu­ro­pa nicht schon im 16. Jahr­hun­dert Mina­ret­te in den Him­mel wuch­sen, dann des­halb, weil 1529 der Angriff abge­wehrt und 1571 zur See die Vor­herr­schaft der Tür­ken gebro­chen wer­den konn­te. Die Last die­ses Abwehr­kamp­fes tru­gen die katho­li­schen Staa­ten, wäh­rend die „Refor­ma­to­ren“ Euro­pa durch die Kir­chen­spal­tung schwächten.

Der Sieg von Lepan­to, errun­gen unter dem Kom­man­do von Don Juan de Austria wur­de dem Schutz Mari­ens zuge­schrie­ben, den die Chri­sten, allen vor­an der Papst, mit dem Rosen­kranz ange­ru­fen hatten.

100 Jahre Fatima: „Betet den Rosenkranz“

In Fati­ma rief die Got­tes­mut­ter vor 100 Jah­ren in jeder der sechs Erschei­nun­gen dazu auf, nach Mög­lich­keit täg­lich den Rosen­kranz zu beten. Die­se Anre­gung griff die pol­ni­sche Lai­en­in­itia­ti­ve mit Unter­stüt­zung der Bischö­fe auf und rief zu einem Sühnerosenkranz.

„Der Rosen­kranz ist eine mäch­ti­ge Waf­fe im Kampf gegen das Böse, so mäch­tig, daß er den Lauf der Geschich­te nicht nur ein­mal ändern konn­te. Es gibt Tau­sen­de von Zeug­nis­sen und beleg­te Wun­der, die sei­ne außer­ge­wöhn­li­che Wirk­sam­keit beweisen.
Als Ret­tung für die Welt zeigt Unse­re Lie­be Frau auf das Gebet des Rosenkranzes.
Des­halb glau­ben wir: Wenn der Rosen­kranz von etwa einer Mil­li­on Polen an den Gren­zen des Lan­des gebe­tet wird, dann kann das nicht nur den Gang der Ereig­nis­se ändern kann, son­dern die Her­zen unse­rer Lands­leu­te für die Gna­de Got­tes öffnen.
Das mäch­ti­ge Gebet des Rosen­kran­zes kann das Schick­sal Polens, Euro­pas und sogar der gan­zen Welt beeinflussen.“

"Rosenkranz an der Grenze": Eindrücke
„Rosen­kranz an der Gren­ze“: Eindrücke

Die Gläu­bi­gen haben am Sams­tag für Polen, Euro­pa und die Welt gebe­tet. Sie haben dafür gebe­tet, daß die Gött­li­che Ord­nung, also die natür­li­che Ord­nung, zur Gel­tung kommt und wider­na­tür­li­che Ent­wick­lun­gen abge­stellt wer­den. Sie haben für das All­ge­mein­wohl ihres Staats­we­sens gebe­tet und das Ende eines gei­sti­gen Kolo­nia­lis­mus ob er vom Kom­mu­nis­mus oder der EU kommt, von Ost oder West. Sie haben einen Akt der Süh­ne gelei­stet, um die „wach­sen­de Kriegs­ge­fahr und den Ter­ro­ris­mus“ abzu­wen­den. Sie haben für die christ­li­che Iden­ti­tät Polens gebe­tet und für die Abwen­dung einer Isla­mi­sie­rung, die EU und Olig­ar­chen auf­zwin­gen möch­ten, wie sie es in ande­ren Staa­ten längst der Fall ist.

Meinungskontrolle und Freiheit des Internets

Eine bekann­te pol­ni­sche Tages­zei­tung, die zum Dunst­kreis von Geor­ge Sor­os gehört, eines die­ser Olig­ar­chen, befin­det, schrieb bereits im Vor­feld gegen die Gebets­in­itia­ti­ve an, die man lächer­lich mach­te und deren Bedeu­tung man her­un­ter­spiel­te. Aus die­ser Ecke, so ver­mu­ten die Ver­an­stal­ter, dürf­te auch der Ver­such stam­men, nach­träg­lich das Ereig­nis in sei­ner Trag­wei­te mini­mie­ren zu wol­len. Man­che kau­fen sich, natür­lich auf ele­gan­te Wei­se, die ver­öf­fent­lich­te Mei­nung ein­fach. Dazu gehört es, wirk­lich wich­ti­ge Ereig­nis­se not­falls tot­zu­schwei­gen. Wel­cher Nach­rich­ten­sen­der und wel­che Tages­zei­tung berich­te­te und wie aus­führ­lich über eine Gebets­ak­ti­on von so gigan­ti­schem Aus­maß? Berich­tet wird, was jenen, die den zeit­gei­sti­gen Ton ange­ben, paßt, und dazu gehö­ren Gebets­in­itia­ti­ven gegen den Zeit­geist mit Sicher­heit nicht. Am Sonn­tag bil­de­ten Anto­nio Soc­ci in der Tages­zei­tung Libe­ro und Joan­na Ber­endt e Megan Spe­cia in der New York Times eine Aus­nah­me. Erst am Mon­tag folg­ten – auf ihre Wei­se – wei­te­re Medi­en. Wer neu­tral berich­te­te, lie­fer­te nur eine klei­ne Mel­dung, die im Meer der Nach­rich­ten und Schlag­zei­len leicht unter­geht. La Repubbli­ca, das links­li­be­ra­le Flagg­schiff der ita­lie­ni­schen Pres­se und ein­zi­ge Tages­zei­tung, die Papst Fran­zis­kus regel­mä­ßig liest, titel­te erwar­tungs­ge­mäß ten­den­zi­ös: „Mas­sen­ex­or­zis­mus gegen isla­mi­sche Migranten“.

"Rosenkranz an der Grenze": Eindrücke
„Rosen­kranz an der Gren­ze“: Eindrücke

Die pol­ni­sche Gebets­in­itia­ti­ve „Rosen­kranz an der Gren­ze“ bestä­tig­te, daß bestimm­te Mel­dun­gen heu­te nur mehr im Inter­net Ver­brei­tung fin­den, wäh­rend Fern­se­hen und Tages­pres­se zur Ein­heits­mei­nung platt­ge­walzt sind. Sie schil­dern eine Welt, die es nicht gibt, oder beschrei­ben beharr­lich nur einen Teil der Wirk­lich­keit, die immer weni­ger reprä­sen­ta­tiv ist. Gro­ße oder klei­ne Ereig­nis­se, oder gigan­ti­sche wie die pol­ni­schen Rosen­kranz­ak­ti­on, sind das genaue Gegen­teil der glo­ba­li­sti­schen Welt eines im Namen angeb­li­cher „Frei­heit“ und „Soli­da­ri­tät“ ent­so­li­da­ri­sier­ten Ego­is­mus, des­sen Frei­heit sich nur auf Sexua­li­tät und Kon­su­mis­mus beschrän­ken. Sie sind ein Bekennt­nis zur Hei­mat, zu Volk und Vater­land, zur natür­li­chen Gesell­schafts­ord­nung, die auf der Ehe zwi­schen einem Mann und einer Frau auf­bau­en, aus deren lie­ben­der Ver­bin­dung neu­es Leben her­vor­geht, die sich als Eltern auf­op­fern für das Wohl­erge­hen ihrer Kin­der. Sie brin­gen den natür­li­chen Wunsch und die Not­wen­dig­keit zum Aus­druck, ver­wur­zelt zu sein, um soli­des, gene­ra­tio­nen­über­grei­fen­des Bau­en zu kön­nen. Wie die Faust aufs Auge steht dem die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der durch Abtrei­bung und die Gen­der-Ideo­lo­gie entgegen.

„Rosenkranz an der Grenze“ und „Pariser Erklärung“

Zwei Groß­ereig­nis­se haben sich am 7. Okto­ber, dem Rosen­kranz­fest und Gedenk­tag der Schlacht von Lepan­to, ereig­net, unab­hän­gig von­ein­an­der und doch mit­ein­an­der eng ver­bun­den, allein schon durch den Tag und den dahin­ter­ste­hen­den Anlaß. Bei­den ist das­sel­be Schick­sal des Tot­schwei­gen durch die „Qua­li­täts­me­di­en“ zuteil gewor­den. Was für den Rosen­kranz in Polen gilt, gilt auch für die „Pari­ser Erklä­rung“ einer Grup­pe renom­mier­ter Phi­lo­so­phie­pro­fes­so­ren, die ihrem Ruf als Intel­lek­tu­el­le alle Ehre gemacht haben. Der Intel­lek­tu­el­le wird gelobt, wenn er den Herr­schen­den nach dem Mund redet. Er wird aber gefürch­tet und als Gefahr gese­hen, wenn er sich gegen die Macht stellt. Das haben die­se Pro­fes­so­ren, dar­un­ter der Deut­sche Robert Spae­mann und der Pole Ryszard Legut­ko, mit ihrer „Pari­ser Erklä­rung“ getan. Sie haben intel­lek­tu­ell aus­for­mu­liert, was die pol­ni­schen Katho­li­ken mit dem Rosen­kranz in der Hand gebe­tet haben.

"Rosenkranz an der Grenze": Eindrücke
„Rosen­kranz an der Gren­ze“: Eindrücke

Die Polen haben mit Unter­stüt­zung der Bischö­fe nicht nur für ihr Land gebe­tet, son­dern für ganz Euro­pa, daß der christ­li­che Glau­be erhal­ten blei­be, der allein Grund­la­ge und Garant des Frie­dens ist. Sie haben gegen den Hedo­nis­mus und Kon­su­mis­mus zum Rosen­kranz gegrif­fen, der die Völ­ker in eine neue Knecht­schaft füh­ren will, wäh­rend die Mei­nungs­frei­heit in einer „immer rea­ler wer­den­den Tyran­nei“ erstickt wird, wie die Pro­fes­so­ren in ihrer „Erklä­rung“ sagen, in der sie die „inter­na­tio­na­le Gemein­schaft“ als „PR-Abtei­lung einer Olig­ar­chie“ bezeichnen.

Die Polen haben Euro­pa eine Lek­ti­on erteilt, weil sie Fehl­ent­wick­lun­gen eine Absa­ge erteil­ten und gleich­zei­tig ein Vor­bild gege­ben haben, daß das Gebet das wirk­lich ent­schei­den­de Mit­tel ist. Die katho­li­schen Polen haben gezeigt, daß sie nicht bereit sind, ihre Iden­ti­tät als christ­li­ches Volks preis­zu­ge­ben und nicht bereit sind, die Isla­mi­sie­rung zu akzeptieren.

Damit haben sie allen ande­ren Völ­kern ein Modell vor­ge­legt, das einen Aus­weg aus dem Still­stand und einer depres­si­ven Spi­ra­le weist, die der Zeit­geist durch Hedo­nis­mus oder irri­ge Ideo­lo­gien zu über­spie­len versucht.

Im Gegen­satz zur Welt kön­nen Chri­sten sagen, nichts ist alter­na­tiv­los, egal wie ver­fah­ren oder aus­sichts­los eine Situa­ti­on auch sein mag.

Bild­eindrücke von ver­schie­de­nen „Gebets­zo­nen“ ent­lang der Grenze:

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Chie­sa e postconcilio/​Facebook/​Radio Marija/​Róża­niec do granic

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