
Erst 24 Jahre alt war Johann von Österreich, der „natürliche“ Sohn Kaiser Karls V., als er am 7. Oktober 1571 die Heilige Liga in der Seeschlacht von Lepanto zum Sieg führte.

Unter seinem spanischen Namen Don Juan de Austria ist der in Regensburg geborene Kaisersohn und Retter des christlichen Abendlandes in die Geschichte eingegangen. Die Türken des Osmanischen Reiches schienen seit dem 14. Jahrhundert unaufhaltsam auf Europa vorzurücken. Das Byzantinische Reich hatten sie 1453 ausgelöscht und auch die griechischen Inseln, die von den Kreuzrittern verteidigt wurden, der Reihe nach erobert. 1526 besiegten sie Ungarn und Kroatien, konnten aber 1529 vor Wien aufgehalten werden. Damit war die Gefahr aber nicht gebannt. Erst der Sieg von Lepanto brachte die Wende, zunächst zur See, mehr als ein Jahrhundert später, 1683, erneut vor Wien, auch zu Lande.
Der Habsburger Johann von Österreich war ein Halbbruder Philipps II., König von Spanien, Sizilien, Neapel und Sardinien, Herzog von Mailand und Luxemburg, Großmeister des Ordens vom Goldenen Vlies, dem auch Don Juan angehörte. Er regierte nach der habsburgischen Erbteilung die westlichen Besitzungen, die den Großteil Amerikas umfaßten und bis zu den Philippinen reichten. Maximilian II., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, Erzherzog von Österreich, König von Böhmen, Ungarn, Kroatien und Slawonien, Herzog von Steyer, Kärnten und Krain, Graf von Habsburg und Tirol, war sein Vetter.
Don Juan war in der Seeschlacht der Oberbefehlshaber. Ihm zur Seite standen drei Befehlshaber, deren Namen an jenem Tag ebenfalls unsterblich wurden: Fürst Marcantonio Colonna an der Spitze der päpstlichen Truppen, der spätere Doge Sebastiano Venier an der Spitze der venezianischen Truppen sowie Admiral Pietro Giustiniani für die Malteserritter. Obwohl der Islam ganz Europa bedrohte, lastete die Verteidigung – wie dann auch 1683 vor Wien – einzig auf den katholischen Mächten.
Nach seinem Sieg in der für das christliche Europa schicksalshaften Seeschlacht prangte auf den Fahnen Don Juans ein Kreuz mit der Inschrift:
„In diesem Zeichen besiegte ich die Türken und werde die Ketzer besiegen“.
Das Banner, unter der die Heilige Liga in Lepanto kämpfte, und die am Masten der Galeere Don Juans aufgezogen war, hängt seither in der Kathedrale von Toledo. Die Standarte in der Kathedrale von Santiago. Seine Galeere kann noch heute in Barcelona bestaunt werden.
Pläne zur Befreiung von Maria Stuart und ein früher Tod

Als Statthalter in den habsburgischen Niederlanden versuchte er dann das von England unterstützte, subversive Treiben des calvinistischen Patriziats zu unterbinden, wofür ihm aber zu wenig Mittel und Soldaten zur Verfügung standen. Die Folge war, daß die verhältnismäßig kleine, reformierte Oberschicht die katholische Kirche (und auch das Luthertum) in den Generalstaaten mit staatlichem Zwang auslöschten.
In seinem kühnen Wesen schmiedete Don Juan Pläne, von dort aus Maria Stuart (1542–1587) zu befreien. Die Katholikin Maria, Königin von Schottland und kurzzeitig auch von Frankreich, war zudem die rechtmäßige Thronerbin von England und Irland. Die Anglikanerin Elisabeth I. hatte aber den Thron usurpiert und Maria 1569 gefangengesetzt. Nach 18 Jahren Gefangenschaft ließ Elisabeth die glücklose Königin der Schotten schließlich hinrichten.
Es kam zu Mordanschlägen auf Don Juan, die offenbar auf das Konto der calvinistischen Generalstaaten und Elisabeths I. gingen, die sich verbündet hatten. Beide fürchteten den Erfolg des draufgängerischen Österreichers.
Von den Attentaten gesundheitlich geschwächt starb Don Juan, erst 31 Jahre alt, am 1. Oktober 1578 wahrscheinlich an der Pest. Er hielt sich zu jener Zeit im Feldlager seines Heeres bei Namür auf, wo diese ansteckende Infektionskrankheit wütete. Er hätte sich in Sicherheit bringen und seine Soldaten ihrem Schicksal überlassen können. Er verließ seine Truppen aber nicht, sondern suchte unerschrocken die an der Pest erkrankten Soldaten auf, denen er Hoffnung und Trost zusprach.
Der habsburgische Held wurde zunächst in der Kathedrale von Namür, heute Belgien) bestattet. Auf Wunsch von König Philipp II. sollte er aber nach Spanien überführt werden. Während sein Herz in Namür belassen wurde, brachte man seinen Leichnam auf abenteuerliche Weise nach Spanien, damit er nicht in die falschen Hände fiel.
In Spanien wurde er, obwohl ein außereheliches Kind, feierlich mit allen Ehren im Escorial, dem neuen Klosterpalast der spanischen Habsburger, in der Königskrypta beigesetzt. Er liegt in einem prächtigen, mit dem österreichischen Bindenschild gezierten Sarkophag im Panteón de Infantes (Grabmal der Kinder) in unmittelbarer Nähe des Panteón de los Reyes, in dem die spanischen Könige und Königinnen begraben sind, deren ranghöchster Don Juans Vater, Kaiser Karl V., ist.
„Der Herr vergellts ihm allezeit“
In Regensburg, seiner Geburtsstadt, erinnert auf dem Zieroldsplatz seit 1978 ein Denkmal an ihn. Eine ältere Gedenktafel befindet sich am Goldenen Löwen auf dem Haidplatz mit der Inschrift:
Hat offt geruet nach langer fahrt
Herr KAYSER CARL DER FÜNFFT genandt
In aller Welt gar wohl bekannt
Der hat auch hie zu gueter stundt
Geküsset einer jungfraw mundtDann draus erwuchs dem Vatter gleich
Der DON JUAN VON OESTERREICH
Der bei LEPANTO in der Schlacht
Vernichtet hat der Türckhen Macht
Der HERR vergellts ihm allezeit
So ietzt wie auch in Ewigkeit
Am „Blomberg-Haus“ erinnert eine Tafel an seine Mutter Barbara Blomberg. Dort ließ die griechische Stadt Naupaktos (Lepanto) 1998 eine Gedenktafel anbringen mit der Inschrift:
Die Stadt Naupaktos (Lepanto)
in Dankbarkeit
dem Sieger Don Juan d’Austria.
Wie Themistokles bei Salamis
so überwand er bei Lepanto
(7.10.1571) den starken Feind
in einer Seeschlacht
und rettete Europa mit der
tatkräftigen Hilfe Gottes.
Im Februar 2013 kletterte ein marokkanischer Muslim auf das Standbild Don Juans auf dem Zieroldsplatz, brachte daran Fahnen und Embleme von Marokko, der Türkei und des islamisches Halbmondes an und forderte die Entfernung des Denkmals mit der Begründung: „Der Islam ist eine friedliche Religion“.
Heute vor genau 446 Jahren fand die Seeschlacht von Lepanto statt. „Der HERR vergellts ihm allezeit.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons/Pinterest/MiL
446 Jahre später sitzen weltliche und kirchliche Würdenträger im Mainzer Dom und hören sich brav eine Muslima an (https://kirchfahrter.wordpress.com/2017/10/08/lepanto-2017-summorum-pontificum-de/)…
Es sei mir erlaubt, an dieser Stelle den Link zu einem Artikel in „Katholisches“ aus dem Jahr 2014 einzustellen. Der Artikel erläutert die Bedeutung des Rosenkranz in der Bekämpfung der Häresien allgemein, im Besonderen aber im Hinblick auf den Sieg der Christlichen Liga in der Seeschlacht von Lepanto.
https://www.katholisches.info/2014/10/die-rosenkranzkoenigin-und-die-schlacht-von-lepanto/
Leider kommt im obigen Artikel nicht vor, wie energisch Papst Pius V sich um alle Details einer erfolgreichen Abwehr der islamischen Angreifer durch die (212) Kriegsschiffe der Heiligen Liga kümmerte. Überhaupt haben ja die Päpste 1400 Jahre lang unentwegt bei Kaisern, Königen und Fürsten alle Hebel in Bewegung gesetzt,um die immer wieder anbrandenden Islamhorden von Europa fernzuhalten, wobei sie auch des öfteren die Truppen ihres Kirchenstaates gegen diese ins Feld warfen, so u.a. 1683 vor Wien. Daß es das Abendland und D nur deshalb gibt, davon haben jüngere Deutsche keine Ahnung, denn in den 1970er Jahren verschwanden aus den Lehrplänen so gut wie alle diesbezüglichen Themen.
Nur zu gerne würde man mal in die langen Gesichter von Papst Franziskus, der Kardinäle Woelki, Marx usw. blicken, auf die Anfrage hin, was denn nun eigentlich katholisch sei:
Daß Päpste und Bischöfe jahrhundertelang das Fernhaltenmüssen der brandgefährlichen Koranverwirrten vom Abendland predigten, um das Überleben sicherzustellen – oder daß seit 1965 die postkonziliaren Päpste und Bischöfe den Respekt vorm Koran fordern und eine Willkommenskultur gegenüber den Koranverwirrten ?
Ja, so einen tatkräftigen christlichen Helfer bräuchte das Abendland heute wieder. Leider ist weit und breit keine solche Persönlichkeit und keine entsprechende Organisation in Sicht.
Welch ein Papst, welch ein junger Mann – bewundernswert. Was haben wir heute – genau das Gegenteil. Es wird wieder einen mörderischen brutalsten Angriff geben und ich sehe keinen menschlichen Retter. Statt die Katholiken Europas zu verteidigen, will Papst Franziskus alle Grenzen geöffnet sehen.