Metropolit Hilarion besuchte Benedikt XVI.


Metropolit Hilarion bei Benedikt XVI.
Metropolit Hilarion bei Benedikt XVI.

(Rom) Am ver­gan­ge­nen Mon­tag stat­te­te Metro­po­lit Hila­ri­on von Wolo­ko­lamsk, der „Außen­mi­ni­ster“ des Mos­kau­er Patri­ar­chats der rus­sisch-ortho­do­xen Kir­che, dem eme­ri­tier­ten Papst Bene­dikt XVI. einen Besuch ab. Auf den gewe­se­nen Papst rich­ten sich der­zeit zahl­rei­che Blicke wegen des sich zuspit­zen­den Kon­flik­tes, der Papst Fran­zis­kus mit Amo­ris lae­ti­tia in der Kir­che pro­vo­ziert wurde.

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Der Metro­po­lit trat am 24. Sep­tem­ber einen Rom-Besuch an, wie die Pres­se­stel­le des Mos­kau­er Patri­ar­chats mit­teil­te. Am Flug­ha­fen wur­de er von Bischof Mat­fei von Bogo­rodsk, dem Admi­ni­stra­tor der rus­sisch-ortho­do­xen Gemein­den in Ita­li­en, von Alex­an­der Awde­jew, dem Rus­si­schen Bot­schaf­ter beim Vati­kan, sowie dem Domi­ni­ka­ner P. Hya­c­in­the Destivel­le, Ver­tre­ter des Päpst­li­chen Rates zur För­de­rung der Ein­heit der Chri­sten, emp­fan­gen.

Hila­ri­on über­brach­te Bene­dikt XVI. die Grü­ße von Patri­arch Kyrill I. von Mos­kau und auch die Glück­wün­sche zum 90. Geburts­tag. Der Metro­po­lit berich­te­te Bene­dikt XVI. unter ande­rem über die Begeg­nung von Papst Fran­zis­kus mit Patri­arch Kyrill am 12. Febru­ar 2016 in Havan­na und ver­schie­de­ne Aspek­te der Zusam­men­ar­beit zwi­schen ortho­do­xer und katho­li­scher Kirche.

Auf die Fra­ge Bene­dikts XVI. zum Auf­blü­hen des Glau­bens „im kano­ni­schen Gebiet der rus­sisch-ortho­do­xen Kir­che“, wie es in der Pres­se­mit­tei­lung heißt, schil­der­te Metro­po­lit Hila­ri­on den Bau neu­er Kir­chen und Klö­ster, die Errich­tung Theo­lo­gi­scher Fakul­tä­ten an den staat­li­chen Uni­ver­si­tä­ten, Bil­dungs­ak­ti­vi­tä­ten und publi­zi­sti­sche Initia­ti­ven der rus­si­schen Orthodoxie.

Dabei über­reich­te Hila­ri­on dem gewe­se­nen Papst die rus­si­sche Aus­ga­be von Bene­dikts Buch „Theo­lo­gie der Lit­ur­gie“, die im Ver­lag des Mos­kau­er Patri­ar­chats her­aus­ge­ge­ben wur­de. Bene­dikt XVI. habe sich erfreut gezeigt und sich bedankt. Zudem äußer­te er den Wunsch, daß die rus­si­sche Aus­ga­be unter den ortho­do­xen Chri­sten Ruß­lands zu einem bes­se­ren Ver­ständ­nis der Lit­ur­gie bei­tra­gen möge.

An der Begeg­nung nah­men auch Kuri­en­erz­bi­schof Georg Gäns­wein, P. Hya­c­in­the Destivel­le OP, Ver­tre­ter des Päpst­li­chen Rates zur För­de­rung der Ein­heit der Chri­sten, und Hie­ro­mo­na­chos Ioann Kop­ey­kin, Vize­rek­tor des Theo­lo­gi­schen Insti­tuts St. Kyrill und Metho­di­us des Mos­kau­er Patri­ar­cha­tes, teil.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Mos­kau­er Patri­ar­chat (Screen­shots)

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1 Kommentar

  1. Ich habe mei­ne Schwie­rig­kei­ten, wenn ich den Titel „gewe­se­ner Papst“ für Papst Bene­diktXVI lese. Die­se Titu­lie­rung ist schlicht­weg falsch. Er wir wei­ter als „sei­ne Hei­lig­keit“ ange­spro­chen und trägt den Titel „Eme­ri­tier­ter Papst oder Römi­scher eme­ri­tier­ter Pon­ti­fex“. Äußer­lich trägt er auch die Insi­gni­en eines Pap­stes mit dem Fischer­ring. Die die Stel­lung des Pap­stes eme­ri­tus kann mit dem Eme­ri­tus des deut­schen Hoch­schul­rech­tes ver­gli­chen wer­den. Der Pro­fes­sor Eme­ri­tus ist nicht zwangs­läu­fig Pen­sio­när, son­dern er hat wei­ter Teil am Hoch­schul­le­ben. Er besitzt wei­ter die Frei­heit von Leh­re und For­schung als Zei­chen der Unge­bun­den­heit. Er kann habi­li­tie­ren und bei Beauf­tra­gung prü­fen. Er hat ledig­lich das „Munus“ abge­ge­ben, also die Lei­tungs­ge­walt. Er kann sogar für Zeit die Lehr­stuhl­lei­tung rück­über­tra­gen bekom­men. Ich schrei­be dies, um die Rechts­stel­lung von Papst Bene­dikt zu ver­deut­li­chen. Papst Coele­stin V. hat sei­nen Rück­tritt ganz anders for­mu­liert, hat die Insi­gni­en abge­legt und ist wie­der in sein Klo­ster zurück­ge­kehrt. Sein Rück­tritt ist daher anders zu beur­tei­len. Die inter­es­san­te Fra­ge besteht heu­te dar­in, kann Papst eme­ri­tus Bene­dikt XVI im Fal­le von Hae­re­si­en schwei­gen? Sei­ne ein­zi­ge Bin­dung ist die Bin­dung an Gott.

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