Protestbrief gegen das behördliche Verbot des Schweizer „Marsches für das Leben“


Der 8. Marsch fürs Läbe sollte im Jubiläumsjahr "600 Jahre Klaus von Flüe" als Aktion "Bäte für Läbe" in dessen Heimat Obwalden stattfinden. Die Gemeinden und die Kantonsregierung lehnen "aus Angst vor Gegendemonstrationen" ab.
Der 8. Marsch fürs Läbe sollte im Jubiläumsjahr "600 Jahre Klaus von Flüe" als Aktion "Bäte für Läbe" in dessen Heimat Obwalden stattfinden. Die Gemeinden und die Kantonsregierung lehnen "aus Angst vor Gegendemonstrationen" ab.

(Zürich) Der „Marsch fürs Läbe“, die Schwei­zer Aus­ga­be der aus den USA kom­men­den Lebens­rechts­ak­ti­on Marsch für das Leben soll­te 2017 nicht in Zürich oder Bern statt­fin­den, son­dern erst­mals am 17. Sep­tem­ber im Kan­ton Obwal­den. Obwal­den ist näm­lich die Hei­mat des hei­li­gen Bru­der Klaus, des Schutz­pa­trons der Schweiz, der vor 600 Jah­ren gebo­ren wur­de. Das drei­fa­che Bru­der Klaus-Jubi­lä­um soll­te Anlaß sein, ihn beim 8. Marsch fürs Läbe (Bete für das Leben) auch zum Schutz der unge­bo­re­nen Kin­der anzu­ru­fen, damit dem lega­len Kin­der­mord in der Schweiz ein Ende gesetzt wird. Der Marsch soll­te daher unter dem Mot­to „Bäte fürs Läbe“ (Bete für das Leben) statt­fin­den. Doch die Kan­tons­re­gie­rung will nichts davon wis­sen. Aus Angst vor Gegen­de­mon­stra­tio­nen und Stö­run­gen für die Pil­ger, die Anlaß des Jubi­lä­ums­jah­res „600 Jah­re Niko­laus von Flüe“ in den Ranft kom­men, darf der Marsch in Obwal­den nicht statt­fin­den. Die Orga­ni­sa­to­ren sind empört und sehen in der Begrün­dung nur einen Vorwand. 

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Zunächst hat­ten die Gemein­den Kerns und Sach­seln eine Bewil­li­gung für den Marsch abge­lehnt, weil sie mit Gegen­de­mon­stra­tio­nen von radi­ka­len Abtrei­bungs­be­für­wor­tern rech­nen und ange­sichts des Pil­ger­zu­stroms das kan­to­na­le Ruhe­tags­ge­setz bedroht sehen. Gegen die Ableh­nung leg­ten die Orga­ni­sa­to­ren Ein­spruch beim Regie­rungs­rat in Sar­nen ein, der sich jedoch am 31. August die Posi­ti­on der Gemein­den zu eigen mach­te.

Der Pres­se­spre­cher von Bischof Vitus Huon­der von Chur, Giu­sep­pe Gra­cia, kom­men­tier­te die Obwald­ner Ent­schei­dung mit einem „Offe­nen Brief“ iro­nisch:

„Man wird Ihnen ausser­dem vor­wer­fen, Sie sei­en heuch­le­risch. Dass sie nie­mals ein Ver­bot aus­ge­spro­chen hät­ten, wenn der Anlass poli­tisch kor­rekt gewe­sen wäre, etwa ein Marsch gegen US-Prä­si­dent Trump oder für gen­der­ge­rech­te Toiletten.
Aber las­sen Sie sich auch davon nicht irri­tie­ren. Im Gegen­teil rufe ich hier­mit alle Gemein­den und Kan­to­ne des Lan­des dazu auf, sich an Obwal­den ein Vor­bild zu neh­men und sämt­li­che poli­ti­sche Aktio­nen zu ver­bie­ten, wel­che eine poten­ti­el­le Ruhe­stö­rung darstellen.
Eben­so rufe ich alle Grup­pen von links bis rechts dazu auf, den poli­ti­schen Geg­ner prä­ven­tiv zum Schwei­gen zu brin­gen, indem immer gleich eine Gegen­de­mo ver­an­schlagt wird.
Am Ende haben wir dann end­lich die Ruhe, die wir verdienen.“

Gegen das Ver­bot der Akti­on „Bäte fürs Läbe“ wen­det sich auch Josef von Reding mit einem „Offe­nen Brief“ an den Regie­rungs­rat von Obwal­den, kon­kret an Frau Land­am­mann Maya Büchi-Kai­ser. In die­sem Brief pro­te­stiert er gegen die Ent­schei­dung und ruft dazu auf, sei­nem Bei­spiel zu folgen.

An den
Gesamt­re­gie­rungs­rat des Kan­tons Obwalden
Land­am­mann Frau Maya Büchi-Kaiser
Staats­kanz­lei Rathaus
6061 Sarnen

Offe­ner Brief an den Regie­rungs­rat des Kan­tons Obwalden

Sehr geehr­te Damen und Herren!

Dank Ihrer Mut­ter und im Ide­al­fall auch Ihres Vaters leben Sie! Dank deren „JA“ zu einer Kul­tur des Lebens kön­nen Sie sich für Gut oder Böse entscheiden.

Aus Angst vor Men­schen, denen das Töten von Kin­dern im Mut­ter­leib nichts aus­zu­ma­chen scheint und die dafür auf ihre Art kämp­fen, ver­bie­ten Sie Gebe­te und öffent­li­ches Ein­ste­hen für eine Kul­tur des Lebens und der Lie­be. Und das in der Hei­mat von Bru­der Klaus!

Sie kapi­tu­lie­ren vor Men­schen, die ein­tre­ten für eine Kul­tur des Todes. Sie machen sich dadurch zu Mit­tä­tern! Sie wer­den schul­dig, weil Sie ihre Ruhe haben wol­len! Sie wol­len sich Ihre Hän­de in Unschuld waschen. Auch Pon­ti­us Pila­tus hat aus schein­ba­rer poli­ti­scher Kor­rekt­heit klein bei­gege­ben und Jesus kreu­zi­gen las­sen. Weil die Anhän­ger der Kul­tur des Todes auch damals schon laut schrie­en: „Lass Bar­ra­bas frei!“ (Bar­ra­bas war ein Räu­ber!) Und bei Jesus schrie die Men­ge: „Kreu­zi­ge ihn“!

Gleich wie vor 2000 Jah­ren der Urhe­ber des Lebens gekreu­zigt wur­de, wer­den heu­te tau­sen­de von Men­schen, die sich noch nicht weh­ren kön­nen, im Mut­ter­leib getö­tet. Der Leib so vie­ler Müt­ter wird zu einem Grab, statt zu einer Wie­ge. Statt ein

fro­hes Kin­der­la­chen und strah­len­de Kin­der­au­gen, bleibt nur Lee­re und Tod, Depres­sio­nen, Angst­zu­stän­de etc.

Da fra­ge ich Sie: Sind Sie sich wirk­lich bewusst, was Sie tun? Wie ist es mög­lich, dass es in der Hei­mat von Bru­der Klaus ver­bo­ten wird, sich öffent­lich für das Lebens­recht ein­zu­set­zen und dar­um zu beten?

Beden­ken Sie, auch Sie wer­den ein­mal vor Gott Rechen­schaft able­gen müs­sen! Wer­den Sie sich dann immer noch gegen das Leben und für den Tod ent­schei­den? Das ist dann auch Ihr Ent­scheid! Jetzt stel­len Sie die Wei­chen, wo Sie die Ewig­keit ver­brin­gen wol­len, dass ist Ihnen wohl klar!?

In der Hoff­nung, Sie kor­ri­gie­ren die Fehl­ent­schei­dung noch­mals und tre­ten zugun­sten des Lebens, der Rede- und Ver­samm­lungs­frei­heit und des Demon­stra­ti­ons­rech­tes, unse­rer frei­en Schweiz, ein!!!

Stel­len Sie sich hin und kapi­tu­lie­ren Sie nicht vor Chao­ten! Son­dern ste­hen Sie zu den Bür­gern, die sich für staats­tra­gen­de Wer­te ein­set­zen, dazu sind Sie in Ihrer Position!!!

Dazu schen­ke Ihnen Gott der All­mäch­ti­ge, auf die Für­spra­che vom Hei­li­gen Bru­der Klaus, Mut, Stand­fe­stig­keit und Gnade!!!

Mit freund­li­chen Grüssen

Josef von Reding

Bild: Marsch fürs Läbe

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