Liebe Brüder und Schwestern,
Wie viele Leute verharren heute in einem verfehlten Leben, weil sie keinen Menschen finden, der bereit wäre, sie mit den Augen und dem Herzen Gottes, also mit Hoffnung anzusehen! Durch die Begegnung mit der Sünderin im Haus des Pharisäers zeigt uns Jesus, wie radikal seine Liebe ist. „Wer ist das, dass er sogar Sünden vergibt?“ (Lk 7,49), sagen die Gäste. Jesus geht noch weiter:
Der Sohn Gottes lässt sich nicht kreuzigen, um Kranke zu heilen oder die Seligpreisungen zu verkünden. Er geht ans Kreuz, weil er die absolute Vergebung für die Menschen und die endgültige Befreiung des menschlichen Herzens von Sünde und Tod will. Jesus sieht eine Möglichkeit der Auferstehung sogar für den, der viele Fehltritte in seinem Leben angesammelt hat. Jesus gibt sich nicht ab mit einer billigen Liebe. Er nimmt es nicht hin, wenn ein Mensch sein Leben lang mit der Tätowierung herumläuft, dass ihn keiner wirklich geliebt hat. Jesus gibt den Menschen, die Fehler gemacht haben, die Hoffnung auf ein neues Leben: Der Zöllner Matthäus wird zum Apostel; der korrupte reiche Zachäus wandelt sich zum Wohltäter für die Armen. Petrus erkennt die Wahrheit über sich selbst erst beim Schrei des Hahns und nicht in den Anwandlungen von Großmut mit geschwellter Brust. Die Kirche ist das Volk der Sünder, die Gottes Barmherzigkeit und Vergebung wirklich erfahren. Alle, die diese Wahrheit erkennen, sendet Gott aus, Boten der Hoffnung und der Freude in der Welt zu sein.
Ein herzliches Willkommen allen Pilgern deutscher Sprache. Diese Ferienzeit schenkt uns schöne Gelegenheiten, die Liebe Christi intensiver in unseren Familien und unter Freunden zu leben. Jesus lehrt uns zu lieben, zu verzeihen und uns den anderen zu verschenken. Schönen Urlaub!