Kardinal Müller: „Ich und Franziskus? Ich bin loyal gegenüber dem Papst, aber kein Schmeichler“


Kardinal Gerhard Müller im Il-Foglio-Interview über Papst Franziskus, Amoris laetitia und den Zeitgeist.
Kardinal Gerhard Müller im Il-Foglio-Interview über Papst Franziskus, Amoris laetitia und den Zeitgeist.

(Rom) Matteo Mat­zuzzi von Il Foglio ver­öf­fent­lich­te ein aus­führ­li­ches Inter­view mit Ger­hard Kar­di­nal Mül­ler, dem von Papst Fran­zis­kus am 30. Juni ent­las­se­nen Prä­fek­ten der römi­schen Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on. In dem Inter­view geht es auch um die Fra­ge, war­um Kar­di­nal Mül­ler bei der Schluß­ab­stim­mung der Bischofs­syn­ode von 2015 die ent­schei­den­de Stim­me lie­fer­te, die Kar­di­nal Kas­per vor einer Nie­der­la­ge und Papst Fran­zis­kus vor dem Gesichts­ver­lust bewahr­te, aber erst das umstrit­te­nen nach­syn­oda­le Schrei­ben Amo­ris lae­ti­tia mög­lich machte.

Der Papst ließ Dämme brechen, der Glaubenspräfekt spielte Feuerwehr – und wurde vor die Tür gesetzt

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Kar­di­nal Mül­ler war in den ver­gan­ge­nen 16 Mona­ten, seit der Ver­öf­fent­li­chung des umstrit­te­nen nach­syn­oda­len Schrei­bens von Fran­zis­kus, Amo­ris lae­ti­tia, mit einer deut­li­chen Gegen­po­si­ti­on zur Papst­li­nie an die Öffent­lich­keit getre­ten, ohne den Papst nament­lich und direkt zu kri­ti­sie­ren. Die Kern­fra­ge der dop­pel­ten Bischofs­syn­ode über die Fami­lie war, ob wie­der­ver­hei­ra­te­te Geschie­de­ne – und in deren Gefol­ge auch ande­re Gläu­bi­ge in irre­gu­lä­ren Bezie­hungs­si­tua­tio­nen – zu den Sakra­men­ten zuge­las­sen sind oder nicht. Die über­lie­fer­te Leh­re der Kir­che sagt ent­schie­den Nein, weil Chri­stus die Unauf­lös­lich­keit der Ehe gegen die Schei­dungs­pra­xis des Alten Testa­ments lehrt. Kar­di­nal Wal­ter Kas­per sag­te am 20. Febru­ar 2014 beim Kar­di­nals­kon­si­sto­ri­um hin­ge­gen Ja. Es besteht kein Zwei­fel, daß Papst Fran­zis­kus Kas­pers Ja begün­stigt und die heu­ti­ge Ja-Pra­xis in man­chen Diö­ze­sen und gan­zen Län­dern erst mög­lich mach­te. Offi­zi­ell äußer­te sich der Papst aber nicht zur Fra­ge, um sich nicht dem Häre­sie­ver­dacht aus­zu­set­zen. Kri­ti­ker spre­chen daher von einem Winkeladvokatentum.

Tat­sa­che ist, daß heu­te jeder Bischof der Welt­kir­che für sein Bis­tum selbst ent­schei­den kann, ob wie­der­ver­hei­ra­te­te Geschie­de­ne zur Hei­li­gen Kom­mu­ni­on zuge­las­sen wer­den oder nicht. 1977, wie der Histo­ri­ker Rober­to de Mat­tei vor weni­gen Tagen erin­ner­te, pro­phe­zei­te Erz­bi­schof Mar­cel Lefeb­v­re die­se Frag­men­tie­rung der Welt­kir­che, die jene errei­chen mü0ten, die eine Anpas­sung der Kir­che an den Zeit­geist wollen.

Franziskus brachte der Kirche die „größte Verwirrung“

Kar­di­nal Mül­ler trat in den ver­gan­ge­nen Mona­ten wie­der­holt an die Öffent­lich­keit, um dem Ja Kas­pers und von des­sen Gefolgs­leu­ten zu wider­spre­chen. Der Glau­bens­prä­fekt ver­zich­te­te dabei auf jede Kri­tik an Papst Fran­zis­kus, obwohl die­ser der Haupt­ver­ant­wort­li­che für die ent­stan­de­ne „größ­te Ver­wir­rung“ ist, die nur ein Blin­der leug­nen kön­ne, wie Kar­di­nal Car­lo Caf­farra zu Jah­res­be­ginn kri­ti­sier­te. Kar­di­nal Mül­ler beton­te jedoch, was impli­zit eine Kri­tik an Kar­di­nal Kas­per und eben­so an Papst Fran­zis­kus war, daß sich die Leh­re der Kir­che und eben­so­we­nig die sich dar­aus erge­ben­de Pra­xis geän­dert habe. Eben­so beton­te der Glau­bens­prä­fekt, daß „nie­mand, nicht ein­mal der Papst“, die Leh­re Chri­sti über die Unauf­lös­lich­keit der Ehe ändern könne.

Deut­li­che Wor­te, die aller­dings den in Fahrt gekom­me­nen Zug der Kas­pe­ria­ner nicht stop­pen konn­ten, weil die­se den Papst auf ihrer Sei­te wis­sen. So konn­ten und kön­nen sie den Glau­bens­prä­fek­ten, ob er Mül­ler oder Lada­ria heißt, einen „guten Mann“ sein­las­sen im fer­nen Rom.

Kas­per hat­te bereits vor Beginn der ersten Bischofs­syn­ode unzwei­deu­tig gegen Kri­tik erklärt, daß die Syn­ode ent­we­der so ver­lau­fe, wie er es wol­le, oder sie kön­ne gleich wie­der abge­sagt wer­den. Eine Form von Nöti­gung, die Kon­se­quen­zen erfor­dert hät­te, die es aber nicht gab, weil Kas­pers seit Beginn des Pon­ti­fi­kats der Schat­ten von Fran­zis­kus war.

Ein „geerbter“ Glaubenspräfekt

Das Ver­hält­nis zwi­schen Papst Fran­zis­kus und den von Bene­dikt XVI. geerb­ten Glau­bens­prä­fek­ten gelang­te nie zu einer brü­der­li­chen Herz­lich­keit. Spä­te­stens mit dem Pro­test­brief der drei­zehn Kar­di­nä­le, einer davon Mül­ler, zum Beginn der ent­schei­den­den Bischofs­syn­ode 2015 führ­te zum end­gül­ti­gen Bruch. Die Kar­di­nä­le fühl­ten sich an der Nase her­um­ge­führt und sag­ten das auch deut­lich. Sie ver­sam­mel­ten sich in Rom, um über mit­ein­an­der zu bera­ten und muß­ten fest­stel­len, daß die Syn­oden­re­gie – bestimmt von treu­en Berg­o­glia­nern – bereits das Syn­od­en­er­geb­nis bereits aus­for­mu­liert hat­te. Die Kar­di­nä­le pro­te­stier­ten gegen eine Gän­ge­lung der Syn­ode und vor allem gegen vor­ge­fer­tig­te Ergeb­nis­se. Papst Fran­zis­kus und sein Hof­staat waren in fla­gran­ti ertappt wor­den, den Lauf der Din­ge mani­pu­lie­ren zu wollen.

Der Papst „tob­te“, berich­te­te Edward Pen­tin, als im Novem­ber 2016 die Dubia (Zwei­fel) von vier Kar­di­nä­len zu Amo­ris lae­ti­tia bekannt wur­den. Er tob­te nicht so sehr über den Brief, den konn­te er im Papier­korb ent­sor­gen. Er tob­te dar­über, daß der Brief öffent­lich bekannt wur­de. Den glei­chen päpst­li­chen Zorn zogen sich ein Jahr spä­ter die vier Kar­di­nä­le Brand­mül­ler, Bur­ke, Caf­farra und Meis­ner mit ihren Dubia (Zwei­fel) zu Amo­ris lae­ti­tia zu. Fran­zis­kus igno­riert die Dubia bis heu­te, und man darf dar­aus schlie­ßen, daß er auch den Pro­test­brief der 13 Kar­di­nä­le vom Okto­ber 2015 igno­riert hät­te. Sei­nen Zorn – die ein­zi­ge Reak­ti­on – wird aus­ge­löst, weil die Kri­tik der Kar­di­nä­le, ob gewollt oder nicht, an die Öffent­lich­keit gelangte.

2015 trat der Papst selbst vor die Syn­oda­len und pol­ter­te gegen eine „kon­spi­ra­ti­ve Her­me­neu­tik“. Gegen die Dubia der Kar­di­nä­le schick­te er sei­ne eng­sten Mit­ar­bei­ter los, die sich regel­recht über die­se her­fie­len und öffent­lich nie­der­mach­ten. Um genau zu sein, fie­len die Ver­tre­ter der päpst­li­chen Entou­ra­ge nicht über die Dubia her, das wäre noch ver­tret­bar gewe­sen. Nein, sie lie­ßen die Dubia links lie­gen, ver­wei­ger­ten sich wie der Papst einer inhalt­li­chen Aus­ein­an­der­set­zung und stürz­ten sich auf die Kar­di­nä­le selbst.

Nicht erst seit­her steht fest, wer in Treue an der über­lie­fer­ten Leh­re und Pra­xis der Kir­che fest­hält und dabei Fran­zis­kus in die Que­re kommt, der wird geprü­gelt, ent­las­sen, abge­setzt, unter Haus­ar­rest gestellt oder unter kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung gestellt.

Kar­di­nal Mül­ler wur­de am 30. Juni ent­las­sen. Der Zusatz, er sei nach Ablauf sei­ner Amts­zeit nicht im Amt ver­län­gert wor­den, ist besten­falls Kos­me­tik, um die Situa­ti­on etwas zu beschönen.
Nun ist bekannt, daß es am Ende der Dop­pel­syn­ode über die Fami­lie, die eigens ein­be­ru­fen und insze­niert wur­de, um die Kas­per-For­de­rung durch­zu­drücken und die wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen zur Kom­mu­ni­on zuzu­las­sen. Mit dem Damm­bruch bei den wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen gegen das Chri­stus-Gebot wür­den auto­ma­tisch wei­te­re Damm­brü­che einhergehen.

Schönborns Gradualitätsprinzip und Humanae vitae

Die Kas­per-The­se, mit der er sein Ziel errei­chen woll­te, ließ sich auch auf ande­re Situa­tio­nen anwen­den. Kar­di­nal Chri­stoph Schön­born lie­fer­te bereits bei der ersten Fami­li­en­syn­ode 2014 die erwei­ter­te Theo­rie dazu: das Gra­dua­li­täts­prin­zip. Dem­nach gebe es kei­ne irre­gu­lä­ren Situa­tio­nen. Als sol­che bezeich­net die Kir­che alle sexu­el­len Bezie­hun­gen zwi­schen Men­schen außer­halb der Ehe, der ein­zig regu­lä­ren, von Gott vor­ge­se­he­ne Bezie­hung. Laut Schön­born stel­le jede Bezie­hung zwi­schen zwei Men­schen nur eine gra­du­ell unter­schied­li­che Ver­wirk­li­chung des Her­ren­ge­bots dar. Manch­mal mehr, manch­mal weni­ger. Die Kir­che sol­le zur Fül­le beglei­ten, aber in jeder Bezie­hung bereits abge­schwächt die­ses Gebot ver­wirk­licht sehen. Die­se The­se ver­bie­tet, das ist der Haupt­sinn, jede Kri­tik an irre­gu­lä­ren Bezie­hun­gen, etwa Ehe­bruch. Damit wäre der Kon­trast „end­lich“ über­wun­den, der seit der Sexu­el­len Revo­lu­ti­on der 60er Jah­re zwi­schen der Kir­che und dem Zeit­geist herrscht. Ein Kon­trast, den nicht weni­ge Kle­ri­ker als Bela­stung emp­fan­den und den sie lie­ber heu­te als mor­gen los­wer­den wollten.

Papst Paul VI. hat­te ihn hin­ge­gen mit sei­ner viel­fach als pro­phe­tisch bezeich­ne­ten Enzy­kli­ka Hum­a­nae vitae im „Revo­lu­ti­ons­jahr“ 1968 bekräf­tigt. Schon damals ver­wei­ger­ten ihm gan­ze Bischofs­kon­fe­ren­zen, dar­un­ter vor allem jene des deut­schen Sprach­rau­mes, die Gefolg­schaft. Ein Bruch, der seit­her wie Gift am leben­den Kör­per die Kir­che zer­setzt. Amo­ris lae­ti­tia ist der erste Schritt, den Bruch zu über­win­den. Nicht aber im Sin­ne der Wie­der­her­stel­lung des Chri­stus­ge­bo­tes, son­dern durch Kapi­tu­la­ti­on vor dem herr­schen­den Zeit­geist und sei­ner Hypersexualisierung.

Am Ende der Bischofs­syn­ode 2015 schien der von Fran­zis­kus unter­stütz­te Plan der Kas­pe­ria­ner doch noch zu schei­tern. Bei der Abstim­mung über den Syn­oden­schluß­be­richt kam nicht die erfor­der­li­che Mehr­heit zustan­de. Ein Sieg der über­lie­fer­ten Sakra­men­ten­ord­nung auf gan­zer Linie, aller­dings mit einem Schön­heits­feh­ler. Der Papst wäre in der Öffent­lich­keit als Ver­lie­rer dage­stan­den und es wäre vor aller Augen ein tie­fer Bruch in der Kir­che sicht­bar gewor­den. Ein sol­ches Sze­na­rio mach­te nicht nur die Kas­pe­ria­ner ner­vös, denen eine inhalt­li­che Nie­der­la­ge droh­te. Sie mach­te auch jene ner­vös, die auf das öffent­li­che Bild der Kir­che, deren Anse­hen und Image achteten.

So wur­de fie­ber­haft an einem Kom­pro­miß gefeilt, den Kar­di­nal Schön­born vor­leg­te, der – nicht Kas­per – zu einem der eigent­li­chen Macher von „Amo­ris lae­ti­tia“ wur­de. Bei der Abstim­mung über den über­ar­bei­te­ten Schluß­be­richt kam eine Mehr­heit von nur einer Stim­me zustan­de. Knap­per ging es nicht mehr. Kar­di­nal Mül­ler hat­te für den Kom­pro­miß gestimmt. Sei­ne Stim­me war damit ausschlaggebend.

Warum stimmte Kardinal Müller für Synodenschlußbericht?

Mat­zuzzi frag­te den ent­las­se­nen Glau­bens­prä­fek­ten daher, war­um aus­ge­rech­net er für den Schön­born-Ent­wurf gestimmt habe. Er, der seit der Ver­öf­fent­li­chung von Amo­ris lae­ti­tia den Berg­o­glia­nern hin­ter­her­lau­fen muß­te, um sie – ziem­lich erfolg­los – dar­an zu erin­nern, daß „kei­ne Auto­ri­tät, kein Prie­ster, kein Bischof und nicht ein­mal der Papst“, die Leh­re Jesu Chri­sti kor­ri­gie­ren könne.

Hier die Ant­wort von Kar­di­nal Müller:

„Die Syn­ode hat klar und deut­lich gesagt, daß die ein­zel­nen Bischö­fe für die­sen Weg [der wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen] ver­ant­wort­lich sind, um die Men­schen zur vol­len sakra­men­ta­len Gna­de zu füh­ren. Die­se Inter­pre­ta­ti­on gibt es, kein Zwei­fel. Ich hab aber mei­ne pri­va­te und sub­jek­ti­ve Posi­ti­on nie geän­dert. Als Bischof und Kar­di­nal habe ich dort aber die Leh­re der Kir­che ver­tre­ten, die ich auch in ihren fun­da­men­ta­len Ent­wick­lun­gen vom Kon­zil von Tri­ent bis Gau­di­um et spes ken­ne, die die bei­den Leit­li­ni­en dar­stel­len. Das ist katho­lisch, der Rest gehört ande­ren Über­zeu­gun­gen an. Ich ver­ste­he nicht, wie man unter­schied­li­che theo­lo­gi­sche und dog­ma­ti­sche Inter­pre­ta­ti­ons­po­si­tio­nen mit den kla­ren Wor­ten Jesu und des hei­li­gen Pau­lus ver­ein­ba­ren kann. Bei­de haben klar­ge­stellt, daß man kein zwei­tes Mal hei­ra­ten kann, wenn der recht­mä­ßi­ge Part­ner noch lebt.“

„Verstehe die Gründe für die Dubia der vier Kardinäle“

Gleich­zei­tig erklär­te Kar­di­nal Mül­ler, die Grün­de zu ver­ste­hen, die Kar­di­nal Bur­ke, Kar­di­nal Brand­mül­ler, Kar­di­nal Caf­farra und den inzwi­schen ver­stor­be­nen Kar­di­nal Meis­ner ver­an­laß­ten, dem Papst fünf Dubia zu Amo­ris lae­ti­tia vorzulegen.

„Ich ver­ste­he nicht das Motiv, war­um man nicht in Ruhe und Gelas­sen­heit einen Dia­log beginnt. Ich ver­ste­he nicht, wel­che Hin­der­nis­se dem im Weg ste­hen. War­um läßt man es zu sol­chen Span­nun­gen kom­men, auch öffentlich?“

Wor­te, die eine offen­sicht­li­che Kri­tik an Papst Fran­zis­kus sind, der sich dem Dia­log­wunsch der Kar­di­nä­le seit Sep­tem­ber 2016 ver­wei­gert. Auch auf ihre Bit­te vom ver­gan­ge­nen April, vom Papst in Audi­enz emp­fan­gen zu wer­den, erhiel­ten die vier Kar­di­nä­le kei­ne Ant­wort. Kei­ne Antwort!

Der Geist Gottes und der Geist der Welt

Kar­di­nal Mül­ler sieht eine Bereit­schaft inner­halb der Kir­che am Werk, sich dem Zeit­geist anpas­sen zu wol­len. Mat­zuzzi ver­wies auf die Kri­tik von Bene­dikt XVI. am Zeit­geist. Dazu Kar­di­nal Müller:

„Der eme­ri­tier­te Papst hat vom Zeit­geist gespro­chen, aber schon der hei­li­ge Pau­lus sprach über den Geist Got­tes und den Geist der Welt. Die­ser Gegen­satz ist sehr wich­tig und ist sich bewußt zu machen. Die Bekräf­ti­gung des Glau­bens – die Kir­che und die Bischö­fe – hängt nicht vom Applaus einer nicht infor­mier­ten Mas­se ab. Und noch etwas: Unse­re Arbeit wird geschätzt und aner­kannt, wenn wir einen Men­schen davon über­zeu­gen, sich ganz Jesus Chri­stus hin­zu­ge­ben, indem er sei­ne Exi­stenz in die Hän­de Jesu legt. In sei­nem ersten Brief spricht der hei­li­ge Petrus über Jesus Chri­stus den See­len­hir­ten! Und heu­te spricht man von Ver­ant­wor­tung für die Kul­tur und die Umwelt? Ja, aber dafür haben wir vie­le kom­pe­ten­te Lai­en. Leu­te, die Ver­ant­wor­tung in der Poli­tik tra­gen: Wir haben Regie­run­gen und Par­la­men­te usw. Den Apo­steln hat Jesus nicht die welt­li­che Regie­rung der Welt über­tra­gen. Die Fürst­bi­schö­fe gab es in frü­he­ren Jahr­hun­der­ten und sie haben der Kir­che nicht gut getan.“

Und auf die Säku­la­ri­sie­rung ange­spro­chen, sag­te Kar­di­nal Müller:

„Man lebt, als wür­de Gott nicht exi­stie­ren. Das Pro­blem ist nicht die Säku­la­ri­sie­rung, son­dern die Entchristlichung.“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Il Foglio (Screen­shot)

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