Priester segnet „Homo-Ehe“ – Bischof: „Es braucht mehr Klugheit“


"Gesegnete Homo-Ehe. Der Bischof: "Es braucht mehr Klugheit" (Il Giornale di Vicenza, 29. Juni 2017)).
"Gesegnete Homo-Ehe. Der Bischof: "Es braucht mehr Klugheit" (Il Giornale di Vicenza, 29. Juni 2017)).

(Rom) Am ver­gan­ge­nen Sams­tag haben in der nord­ita­lie­ni­schen Stadt Schio zwei Les­ben von 37 und 34 Jah­ren „gehei­ra­tet“. Die stan­des­amt­li­che Trau­ung fand im Rat­haus statt mit der „klei­nen Zuga­be“, daß ein Prie­ster, Don Giu­sep­pe Gob­bo, vor­ab die Ehe­rin­ge seg­ne­te, die sich die bei­den Frau­en gegen­sei­tig an den lin­ken Ring­fin­ger steck­ten. Die „Homo-Ehe“ wur­de im Juni 2016 vom Ita­lie­ni­schen Par­la­ment mit still­schwei­gen­der Bil­li­gung der Bischofs­kon­fe­renz unter der Bedin­gung beschlos­sen, sie nicht „Ehe“ zu nen­nen. Dar­auf hat­te sich Bischof Nun­zio Galan­ti­no, der Gene­ral­se­kre­tär und „Mann des Pap­stes“ in der Bischofs­kon­fe­renz, hin­ter ver­schlos­se­nen Türen mit der Regie­rung verständigt.

Don Giuseppe Gobbo
Don Giu­sep­pe Gobbo
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Offi­zi­ell heißt die „Homo-Ehe“ daher „Zivil­bund“, ist aber außer im Namen recht­lich in allem der Ehe gleich­ge­stellt. Dar­aus ergibt sich der Titel der Lokal­zei­tung Il Giorn­a­le di Vicen­za vom 27. Juni: „Zivil­bund wird vom Prie­ster geseg­net“. Die zustim­men­den Bericht­erstat­tung in einem noch vor kur­zem tief­ka­tho­li­schen Gebiet lau­tet: „Zwei Mäd­chen krö­nen ihren Lie­bes­traum mit einem Zivil­bund und der Prie­ster seg­net ihre Rin­ge.“ Der Bür­ger­mei­ster über­ließ die stan­des­amt­li­che Trau­ung einem oppo­si­tio­nel­len Gemein­de­rat der radi­ka­len Linken.

Don Gob­bo wur­de 1978 zum Prie­ster geweiht. Er hilft an Sonn- und Fei­er­ta­gen in einer Pasto­ral­ein­heit in den Ber­gen aus. Haupt­säch­lich ist er Vor­sit­zen­der der Sozi­al­ge­nos­sen­schaft Pro­get­to Zat­te­ra Blu (Pro­jekt Blau­es Floß) tätig, einem Dach­ver­band von Sozi­al­ge­nos­sen­schaf­ten im Bistum.

Nach den Medi­en­be­rich­ten mach­ten Gläu­bi­ge die diö­ze­sa­ne Kurie in Vicen­za auf den Vor­fall auf­merk­sam. Bischof Benia­mi­no Piz­zi­ol rief Don Gob­bo zu sich, um mit ihm die Sache zu bespre­chen. Das Ergeb­nis war eine Pres­se­er­klä­rung des Bis­tums. Dar­in wird fest­ge­stellt, daß aus dem Gespräch „klar her­vor­ge­gan­gen ist“, daß der Prie­ster „von Gefüh­len unzwei­fel­haf­ter pasto­ra­ler Lie­be gelei­tet“ gewe­sen sei. Aller­dings habe er „offen­kun­dig die Aus­wir­kung und die Fol­gen sei­ner Geste unter­schätzt, die droh­ten, wie eine unan­ge­mes­se­ne Gleich­set­zung des Zivil­bun­des mit dem Ehe­sa­kra­ment zu erscheinen.“

Der Bischof for­der­te „sei­ne Prie­ster zu grö­ße­rer Klug­heit und Unter­schei­dung“ auf, „bekräf­tigt die Leh­re der Kir­che über die Ehe“, nahm aber mit kei­nem Wort zur Homo­se­xua­li­tät Stel­lung, son­dern beschränk­te sich dar­auf, „alle Hir­ten und Gläu­bi­gen der Diö­ze­se ein­zu­la­den, wei­ter­hin das Evan­ge­li­um mit Lie­be und Bereit­schaft gegen­über allen zu leben und zu ver­kün­den, damit die Treue zu den christ­li­chen Wer­ten und das Ver­ständ­nis gegen­über den Ein­zel­nen und die unter­schied­li­chen Situa­tio­nen, in denen sie sich befin­den, sich in einem gemein­sa­men Glau­bens­weg und der wah­ren christ­li­chen Lie­be ver­wirk­li­chen können.“

Kurz­um, die Auf­re­gung um die Ring­seg­nung durch den Prie­ster, die im offe­nen Wider­spruch zur kirch­li­chen Leh­re erfolg­te, löste sich im Nichts auf. Zurück bleibt der zwei­fel­haf­te Ein­druck, daß die Kir­che die „Homo-Ehe“ akzep­tiert, sogar seg­net hat . Nur ertap­pen sol­le man sich dabei (noch) nicht lassen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Il Giorn­a­le di Vicen­za (Screen­shot)

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4 Kommentare

  1. Im Inter­net gibt es ein Inter­view eines jun­gen „Frei­den­kers“ mit einer zum Katho­li­zis­mus kon­ver­tier­ten jun­gen Frau, die ihm sag­te, dass es auch gute Prie­ster gäbe. Auf die Fra­ge, wor­an man denn einen guten Prie­ster erken­ne, ant­wor­te­te sie „an der Soutane“.
    Kra­wat­ten-Prie­ster und erst recht T‑Shirt-Prie­ster – hier ist der Bischof gefragt, wenn der auch ein Kra­wat­ten- oder T‑Shirt-Bischof ist, dann ist der Nun­ti­us gefragt, aber den kennt über­haupt kei­ner mehr, auch vie­le Katho­li­ken wis­sen nicht mehr, was ein Nun­ti­us und daß es ihn gibt. Was, wenn der Nuntius.…und so weiter.….?

  2. Die Homo- Ehe kann man nicht seg­nen, denn Sün­de kann nicht geseg­net wer­den. Auch ein Prie­ster kann nicht was Gott Sün­de nennt, seg­nen. Viel­mehr hat sich die­ser Prie­ster damit gegen­über Gott schwer ver­sün­digt, was Flü­che nach sich zieht. Gott lässt sich nicht spotten.

  3. Gott schuf Adam und Eva als Mann und Frau. Er hat sie auch ver­hei­ra­tet. Gene­sis 1,26–27 & 1,4b-24. Und soll es auch bleiben.

  4. Was sag­te U.L.F. in La Salet­te und ande­ren Erschei­nungs­or­ten: „So vie­le Bischö­fe und Prie­ster gehen den Weg des Verderbens…sie wer­den vie­le See­len mit in den Abgrund rei­ßen.…, viele.…“.
    Ora pro nobis pastores!

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