Papst Franziskus droht allen Priestern einer Diözese mit der Suspendierung a divinis


Papst Franziskus mit der Delegation des Bistums Ahiara
Papst Franziskus mit der Delegation des Bistums Ahiara

(Rom) Papst Fran­zis­kus droht alle Prie­ster einer gan­zen Diö­ze­se in Nige­ria a divi­nis zu sus­pen­die­ren. Das Ulti­ma­tum läuft am 8. Juli ab.

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Der Kon­flikt geht bereits auf das Jahr 2012 zurück. Damals ernann­te Papst Bene­dikt XVI. kurz vor sei­nem Amts­ver­zicht für die Diö­ze­se Ahia­ra einen neu­en Bischof.

Die Prie­ster und Gläu­bi­gen des Bis­tums ver­hin­dern seit­her, daß der neu­ernann­te Bischof Peter Ebere Okpa­le­ke von sei­nem Bis­tum Besitz ergreift, weil er nicht wie sein Vor­gän­ger der Volks­grup­pe der Mbai­se ange­hört, die eine Unter­grup­pe der Ibo sind.

Msgr. Okpa­le­ke ist Ibo. Kar­di­nal John Onai­ye­kan, der Erz­bi­schof von Abu­ja, wirk­te seit­her als Apo­sto­li­scher Admi­ni­stra­tor von Ahiara.

Das Bis­tum Ahia­ra war 1987 von Papst Johan­nes Paul II. errich­tet wor­den und ist ein Suf­fra­gan­bis­tum der Erz­bis­tums Ower­ri. Bischof Okpa­le­ke ist erst der zwei­te Bischof des Bis­tums. Die Zahl der Katho­li­ken im Bis­tum beträgt mehr als eine hal­be Mil­li­on oder rund 80 Pro­zent der Bevöl­ke­rung. Die Zahl der Diö­ze­san­prie­ster stei­ger­te sich seit der Erhe­bung zum Bis­tum von weni­ger als 50 auf mehr als 130.

Am ver­gan­ge­nen Don­ners­tag mel­de­te das vati­ka­ni­sche Pres­se­amt, daß Papst Fran­zis­kus eine Dele­ga­ti­on des Bis­tums Ahia­ra in Pri­vat­au­di­enz emp­fan­gen hat­te, die von Kar­di­nal Onai­ye­kan und Bischof Opa­le­ke beglei­tet wur­de. Die Dele­ga­ti­on unter­nahm eine Wall­fahrt ad limi­na zu den Apo­stel­grä­bern nach Rom.

Gesprä­che über „die lei­di­ge Situa­ti­on der Kir­che in Ahia­ra“ fan­den auch mit dem Kar­di­nal­staats­se­kre­tär statt.

Bei der Audi­enz mit Papst Fran­zis­kus erklär­te die­ser der Dele­ga­ti­on, daß die Situa­ti­on in Ahia­ra „inak­zep­ta­bel“ sei. Nach „reif­li­cher Über­le­gung“ behal­te er sich die „ange­mes­se­nen Maß­nah­men“ vor.

Was das Pres­se­am­te nicht so direkt mit­teil­te, aber der Nach­rich­ten­dienst Fides schrieb: Papst Fran­zis­kus stell­te ein Ulti­ma­tum und zwar in erster Linie den Prie­stern des Bis­tums. Ent­we­der akzep­tie­ren sie inner­halb von 30 Tagen ohne Vor­be­halt den ernann­ten Bischof, oder sie wer­den a divi­nis sus­pen­diert. Das Ulti­ma­tum läuft seit Donnerstag.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

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5 Kommentare

    • Ich weiß es nicht.
      Ich bezweif­le, daß Berg­o­glio viel von den afri­ka­ni­schen Men­ta­li­tä­ten verstehe;
      und daß die von ihm prak­ti­zier­te Hau­rück­me­tho­de dem Frie­den in die­ser Diö­ze­se dien­lich sei, ebenso.
      Klar ist,daß Berg­o­glio „sich hier von der kon­kre­ten Rea­li­tät hat pro­vo­zie­ren las­sen“ (sic sei­ne Wor­te am 31.05.2017)- ob sei­ne Akti­on gute Frucht tragt, steht auf einem ande­ren Blatt.
      Was jedoch sicher ist: das „a divi­nis“ wird von den Schwarz­afri­ka­nern anders gese­hen als von Bergoglio.
      Wenn an der einen Sei­te heid­ni­sche Prak­ti­ken und knacki­ge Häre­sie in Süd­ame­ri­ka (um nicht Ama­zo­ni­en zu sagen) tole­riert wer­den, kann natür­lich schlecht in Afri­ka mit der keu­le von Sus­pen­si­on a divi­nis rum­ge­fuch­telt wer­den- die Fra­ge nach der Glau­be­streue des Pon­ti­fex maxi­mus könn­te näm­lich gestellt wer­den- und anders als Berg­glio bei den 5 Dubia der4 Kar­di­nä­le, von den Afri­ka­nern auch beant­wor­tet werden.

  1. Genau­so hät­te Papst Bene­dikt 2009 auch in der Diö­ze­se Linz ver­fah­ren müs­sen, als man sich dort wei­ger­te den neu ernann­ten Weih­bi­schof Ger­hard Maria Wag­ner anzuerkennen!
    Manch­mal tut kur­zer Pro­zess not, auch wenn rei­che Diö­ze­sen mit dem Druck­mit­tel Kir­chen­aus­tritt dro­hen sollten!

  2. Man soll­te halt in Afri­ka auf die Befind­lich­kei­ten der mit­un­ter tief ver­fein­de­ten Neger­stäm­me ach­ten. Die Hutzis wür­den auch kei­nen Tut­zi akzep­tie­ren, und daß man in Mün­chen einen Preu­ßen tole­riert, ist der Ein­nordung der ehe­mals baye­risch gepräg­ten Haupt­stadt zuzu­schrei­ben. Was wür­de man wohl im „Länd­le“ zu einem „Mundl“ aus Wien sagen? Die Berg­o­glio-Brech­stan­gen-Metho­de führt eher zu einem Schis­ma als zu einer Lösung. Mit Pero­nis­mus löst man in Afri­ka sicher kei­ne Pro­ble­me, das ging viel­leicht eine Zeit lang bei sei­nen Kame­ra­den der Mili­tär­dik­ta­tur in Argen­ti­ni­en, aber nicht im afri­ka­ni­schen Jungle.

  3. Ein äusserst pas­sen­der Kom­men­tar zu die­sem Arti­kel gab P.Franziskus letz­te Woche:
    „Der Dia­log führt zu Ein­heit und Frieden“.
    Und einen Tag frü­her rede­te er dann noch von „Ipo­cri­sia“…

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