„Belgiens Bischöfe sind mit Franziskus“ und lassen alle Geschiedenen zur Kommunion (die es wollen)


Belgiens Bischöfe "folgen nahtlos Papst Franziskus" und lassen Geschiedene zur Kommunion
Belgiens Bischöfe "folgen nahtlos Papst Franziskus" und lassen Geschiedene zur Kommunion

(Brüs­sel) In Bel­gi­en kön­nen die wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen, wenn es nach dem Wil­len der Bischö­fe geht, die Kom­mu­ni­on emp­fan­gen. Medi­en titeln fast tri­um­phie­rend: „Bel­gi­ens Bischö­fe sind mit Franziskus“.

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Am 24. Mai ver­öf­fent­lich­ten die bel­gi­schen Bischö­fe einen Hir­ten­brief in nie­der­län­di­scher und fran­zö­si­scher Spra­che, in der sie sich auf zwei­deu­ti­ge Stel­len im nach­syn­oda­len Schrei­ben Amo­ris lae­ti­tia von Papst Fran­zis­kus beru­fen. Laut Cat­ho­bel „fol­gen“ Bel­gi­ens Bischö­fe mit ihrem Hir­ten­brief „den Leh­ren des Pap­stes“, indem sie „wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen den Kom­mu­nion­emp­fang erlau­ben, wenn die­se sich vor ihrem Gewis­sen dafür entscheiden“.

Niemand kann per Dekret sagen, alle können zur Kommunion (daher dürfen alle, die es wollen)

„Beglei­tung, Unter­schei­dung und Inte­gra­ti­on. Nichts mehr. Die Prä­la­ten fol­gen Fran­zis­kus naht­los, denn sie sind sich bewußt, daß jede Situa­ti­on ihre Beson­der­heit hat“, so Cat­ho­bel. Man kön­ne nicht per Dekret sagen, daß „alle wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen zur Kom­mu­ni­on gehen kön­nen“. Das kön­ne nie­mand. Es sei ein „Weg“ not­wen­dig und eine „Unter­schei­dung“ und eine „pasto­ra­le Gewissensentscheidung“.

„Die Geschie­de­nen sind für Fran­zis­kus Teil der Kir­che. Auch für die bel­gi­schen Bischö­fe.“ Ohne jede Umin­ter­pre­ta­ti­on hät­ten sich die Prä­la­ten auf den Weg gemacht, Wun­den zu hei­len. „Die­se Ent­schei­dung ver­dient Respekt“, so Cat­ho­bel.

„Zwi­schen Lax­heit und Rigo­ris­mus hat Fran­zis­kus den Wege der per­sön­li­chen Unter­schei­dung gewählt“,

heißt es im Hir­ten­brief. Es sei eine „Gewis­sens­ent­schei­dung“ gefor­dert, so die Bischöfe.

Von objektiven Kriterien zur subjektiven Meinung

„Ohne jede Umin­ter­pre­ta­ti­on“ bedeu­tet offen­bar zwei­er­lei. Ein­mal, daß die bel­gi­schen Bischö­fe mit ihrem Schritt exakt dem fol­gen, was Papst Fran­zis­kus mit Amo­ris lae­ti­tia errei­chen will, näm­lich, daß wie­der­ver­hei­ra­te­te Geschie­de­ne, wenn sie es vor ihrem Gewis­sen für rich­tig fin­den, die Sakra­men­te emp­fan­gen dür­fen. Die Ent­schei­dung folgt nicht mehr objek­ti­ven Kri­te­ri­en, son­dern der sub­jek­ti­ven Mei­nung des Indi­vi­du­ums. Zum ande­ren, daß es die „rigo­ro­sen“ Bischö­fe sind, die sich nicht an die Leh­re des Pap­stes hal­ten und Amo­ris lae­ti­tia „umin­ter­pre­tie­ren“, um eine „Kon­ti­nui­tät“ mit der über­lie­fer­ten Leh­re der Kir­che behaup­ten zu kön­nen. Die­ser Sei­ten­hieb wür­de dann an erste Stel­le Kar­di­nal Ger­hard Mül­ler, dem Prä­fek­ten der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on gel­ten, und den Diö­ze­san­bi­schö­fen, die trotz Amo­ris lae­ti­tia an der immer­wäh­ren­den Leh­re der Kir­che von der Unauf­lös­lich­keit der sakra­men­ta­len Ehe fest­hal­ten – und damit zum Gespött der „Berg­o­glia­ni­schen“ Bischö­fe werden.

Mit der Eme­ri­tie­rung von André-Joseph Léo­nard und der Ernen­nung von Jozef De Kesel zum Erz­bi­schof von Mecheln-Brüs­sel, hat die Kir­che in Bel­gi­en wie­der mit Voll­dampf ihre Fahrt in die Ori­en­tie­rungs­lo­sig­keit auf­ge­nom­men. Papst Fran­zis­kus war es, der auf Ein­flü­ste­rung und Auf­wie­ge­lung durch Kar­di­nal God­fried Dan­neels (Erz­bi­schof von Mecheln-Brüs­sel 1979–2010), Léo­nard bei erster Gele­gen­heit aus sei­nem Amt ent­fern­te und ihm demon­stra­tiv die Kar­di­nals­wür­de ver­wei­ger­te, eben­so wie den Metro­po­li­ten von Phil­adel­phia und Vene­dig u.a.m.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Cat­ho­bel (Screen­shot)

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