
Unser Gastkommentator Dr. Markus Büning möchte den Papst-Besuch in Fatima, am Vorabend des 100. Jahrestages der ersten Marienerscheinung in der Cova da Iria zu einer persönlichen, versöhnlichen Stellungnahme nützen. Seiner Bitte um Veröffentlichung wollen wir uns nicht verschließen.
Gastkommentar von Markus Büning*
Nach vielen Kontroversen über dieses Pontifikat ist es meines Erachtens Zeit, inne zu halten. Warum? Morgen schaut die katholische Welt nach Fatima. Fatima ist für mich im Kern die Wiederholung des Herrenwortes: „Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1,15). Und, hier sind auch diejenigen gefordert, die viel Kritik, sicher auch berechtigte, an diesem Pontifex geübt haben, mich eingeschlossen. Aus meiner Sicht habe ich zu Amoris Laetitia alles gesagt, was zu sagen ist. Sicher war manch ein Satz sehr zugespitzt. Auch ich habe meine Grenzen und es kann sein, dass ich hier einiges nicht richtig verstanden habe. Andererseits gibt es gute Argumente, hier kritische Fragen zu stellen.
Eines muss ich diesem Papst allerdings lassen. Er hat großen Mut! Ja, das meine ich ganz aufrichtig. In den letzten Tagen hat er in einer Predigt zutreffend von der Prozesshaftigkeit unserer Wertmaßstäbe gesprochen. Hier ein Zitat daraus.
„Denken wir an die Sklaverei: Als wir zur Schule gingen, haben sie uns da erzählt, was man mit den Sklaven machte. Wie man sie fing, sie verkaufte, auch in Lateinamerika. Das ist eine Todsünde – heute sagen wir das. Damals sah man das anders. Damals sagten einige: Das ist erlaubt, weil diese Leute ja gar keine Seele haben. Man musste erst weitergehen, um den Glauben und die Moral besser zu verstehen. – Oh, Padre, gut, dass es heute keine Sklaven mehr gibt! – Doch, die gibt es, sogar mehr noch als früher! Aber wenigstens wissen wir heute, dass das eine Todsünde ist. Wir sind vorwärtsgegangen. Dasselbe gilt für die Todesstrafe, die früher mal normal war. Und heute sagen wir, dass sie nicht zulässig ist!“
Und schon geht die unsachgemäße Kritik wieder los: Der Papst widerspreche dem Katechismus. Aber: Auch im Katechismus können Dinge stehen, die schlichtweg falsch sind und zwar eventuell dann, wenn sie nicht unmittelbar das Dogma betreffen. Da stand und steht natürlich auch viel Zeitbedingtes drin, was wir so heute in der Tat nicht mehr sagen können. Recht hat er, wenn er den Lebensschutz auch für die Menschen einfordert, die in schwere Schuld gefallen sind, ja auch für die, die gemordet haben. Jeder Mensch hat das Recht zur Umkehr und jeder Mensch ist ein Abbild des Schöpfers. Und darum gilt unbedingt: Du sollst nicht töten! Danke Papst Franziskus für diesen klaren Impuls.
Der Papst freut sich auf Fatima: Am Mittwochabend hat er schon mal eine Videobotschaft nach Portugal geschickt. Hierin hat er einen Satz gesagt, der mich zutiefst bewegt. Da sagt der Papst einen zutiefst katholischen Satz:
„Ich komme als Hirte der Weltkirche zur Jungfrau Maria, um ihr die schönsten ‚Blumen‘ anzubieten, die Jesus meiner Sorge anvertraut hat – nämlich die Brüder und Schwestern aus der ganzen Welt, die er ohne Ausnahme losgekauft hat durch sein Blut. Ich brauche Sie alle an meiner Seite, ich bitte um Ihre (physische oder geistliche) Anwesenheit, damit ich Sie alle der Jungfrau anvertrauen kann.“
Hier spüre ich eine tiefe geistliche Sicht, die er von seinem Amt hat. Ja, hier erahne ich, wie sehr er auch die Last dieses Amtes erfahren muss. Großartig ist es, dass er uns alle nach Fatima mitnimmt. Und auch an uns Kritiker ist dieses Wort gerichtet: Ich brauche Sie alle! Ja, hier möchte ich dem Heiligen Vater antworten: Wir brauchen auch dich! Wir brauchen den Papst, der die Kirche leitet und mit uns den Weg der Pilgerschaft als Stellvertreter des guten Hirten geht. Diese Sehnsucht möchte ich am Vorabend des hundertjährigen Jubiläums von Fatima deutlich zum Ausdruck bringen. Möge Fatima uns allen neu bewusst machen, dass wir – bei aller Meinungsverschiedenheit – zusammengehören und einander wirklich brauchen. Für diesen versöhnenden Impuls des Papstes bin ich heute sehr dankbar, insbesondere auf den Hinweis der erlösenden Kraft des kostbaren Blutes Jesu Christi. Hier ist der Papst ganz im Zentrum unseres Glaubens!
*Markus Büning, geboren 1966 in Ahaus (Westfalen), studierte katholische Theologie und Philosophie in Münster in Westfalen und München sowie Rechtswissenschaften an den Universitäten von Konstanz und Münster; 2001 Promotion zum Doktor der Rechtswissenschaften, zunächst Assistent an den Universitäten Konstanz und Münster, dann Eintritt als Jurist in den Verwaltungsdienst. Der ausgewiesene Kirchenrechtler veröffentlichte zahlreiche Publikationen zu kirchenrechtlichen und theologischen Themen und über Heilige. Dr. Markus Büning ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.
Bild: MiL
Unam sanctam ecclesiam! Welch ein hoffnungsvoller Beitrag, aus dem Herzen geschrieben.
Zu Brünings Bemerkung, alle Lehren des Katechismus, die „nicht unmittelbar das Dogma betreffen“, könnten „schlichtweg falsch“ sein bzw. „Zeitbedingtes“ enthalten, vgl. die dem Katechismus vorangestellte Apostolische Konstitution Johannes Pauls II. „Fidei Depositum“, in der der Papst ausdrücklich feststellt: „Ich erkenne ihn (den Katechismus) … als sichere Norm für die Lehre des Glaubens.“ Unter letzterer (Lehre des Glaubens) ist eindeutig nicht etwa nur dasjenige zu verstehen, was „unmittelbar das Dogma“ betrifft: dies erhellt nicht nur aus dem allgemeinen Sprachgebrauch, sondern auch aus der Tatsache, daß es offensichtlich absurd wäre, in vieljähriger Arbeit einen voluminösen Katechismus zu erstellen und dann als verbindlich zu promulgieren, in dem prinzipiell alles – außer den definierten Dogmen und dem unmittelbar daraus zu Folgernden – „schlichtweg falsch“ oder „zeitbedingt“ sein könnte.
Im übrigen wäre es tatsächlich wirklich „schlichtweg falsch“, zu behaupten, die Todesstrafe sei immer und absolut unangebracht (intrinsece malum). Eine solche These dürfte kaum – vorsichtig formuliert- von Häresienähe bzw. Irrtum freizusprechen sein.
Die betr. Äußerung des regierenden Hl. Vaters könnte nun auch in dem Sinne verstanden werden, daß die Todesstrafe in der heutigen Zeiten nicht mehr angebracht sei. Dann bliebe die Aussage zwar problematisch, aber wenigstens würde ein offener Widerspruch zur Lehre sowohl der Hl. Schrift, als auch zu den einschlägigen Aussagen des päpstlichen Lehramtes praktisch der gesamten Kirchengeschichte vermieden.
Schließlich sei darauf hingewiesen, daß es kaum angebracht erscheint, angesichts des Besuchs des Hl. Vaters in Fatima einfach alles auszublenden, was er nun einmel in den vergangenen Jahren an schwerwiegenden Problemen geschaffen hat – und die fortbestehen, auch über den heutigen 13. Mai und die Pilgerfahrt des Hl. Vaters nach Fatima hinaus.
Leider kann die Feststellung nicht vermieden werden, daß Brüning mit seinem Beitrag ein Beispiel für einen bedenklichen Irrationalismus geliefert hat, der mit der dem Oberhaupt der Kirche geschuldeten Ehrfurcht nichts zu tun hat. Etwas derber könnte man – mit Verlaub – sagen: Nur weil der Papst nach Fatima gereist ist, sollten einem nicht gleich alles Sicherungen durchbrennen.
„Ich komme als Hirte der Weltkirche zur Jungfrau Maria, um ihr die schönsten ‚Blumen‘ anzubieten, die Jesus meiner Sorge anvertraut hat – nämlich die Brüder und Schwestern aus der ganzen Welt, die er ohne Ausnahme losgekauft hat durch sein Blut. Ich brauche Sie alle an meiner Seite, ich bitte um Ihre (physische oder geistliche) Anwesenheit, damit ich Sie alle der Jungfrau anvertrauen kann.“
Dieser Satz gilt offenkundig nicht für die Franziskaner der Immakulata, die sich dem unbefleckten Herzen Mariens vollständig geweiht hatten. Diese hat er verfolgt und deren Spiritualität zerstört.
Ein sehr merkwürdiger Kommentar. Nichts für ungut.
Weshalb? Er gibt den inneren Widerspruch der Worte Bergoglios zu seinen Taten treffend wieder. Ich selbst hatte leider das zweifelhafte Vergnügen diesen Widerspruch am eigenen Leib zu erfahren.
Es ist kaum zu glauben, wie gewisse Halbkonservative sofort auf die Knie fallen, wenn ihr „Papst“ einmal ausnahmsweise etwas halbwegs Katholisches sagt. Bünings Kommentar ist ein Beweis dafür. Im übrigen wurden die Negersklaven von Bergoglios geliebten Mohammedanern eingefangen und durch seine ebenso verehrten Protestanten in Nordamerika wie Tiere verkauft. Dieses Thema eignet sich als nicht für Bergoglios übliches Katholikenbashing. Im übrigen ist die Verhängung der Todesstrafe durch die rechtmäßige Autorität durchaus legitim, ob sie immer angebracht ist, ist ein anderes Thema. Typisch für Bergoglio: Unschuldige Kinder, die im Mutterleib ermordet werden, sind ihm egal, zum Tode verurteilte Mörder hingegen nicht. Was für ein einzigartiger Heiliger Vater, der auch vor Gott nicht kniet, aber dafür vor den Gottesmördern und Mohammedanern!
Wundern Sie sich darüber ?
Maria in La Salette:
„Die Kirche wird verfinstert werden. Rom wird den Glauben verlieren und Sitz des Antichristen werden.“