Piusbruderschaft – Rom: „Es fehlen nur mehr die Unterschriften“


Santa Maria all'Esquilino: Wiederannäherung zwischen Piusbruderschaft und Vatikan "unterschriftsreif"?
Santa Maria all'Esquilino: Wiederannäherung zwischen Piusbruderschaft und Vatikan "unterschriftsreif"?

(Rom) Die Gesprä­che zwi­schen der tra­di­tio­na­li­sti­schen Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. und dem Hei­li­gen Stuhl sind unter­schrifts­reif. Dies berich­te­te gestern der Vati­ka­nist Mar­co Tosat­ti. „Es feh­len nur noch die Unter­schrif­ten“, so Tosat­ti wörtlich.

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Der Vati­ka­nist beruft sich dabei auf „gute Quel­len“. In Rom war­te man nur mehr dar­auf, daß Bischof Ber­nard Fel­lay, der Gene­ral­obe­re der Pius­bru­der­schaft, bru­der­schafts­in­tern die letz­ten Punk­te klärt, „um den gro­ßen Schritt zu set­zen: die offi­zi­el­le voll­stän­di­ge Rück­kehr der Lefeb­vria­ner als Per­so­nal­prä­la­tur in den Schoß der Kir­che von Rom“, so Tosatti.

Der Vati­ka­nist ver­wies in die­sem Zusam­men­hang auch auf eine Pre­digt von Bischof Fel­lay, die die­ser am 3. März in Polen gehal­ten hat­te (schlech­tes Audio).

Am ver­gan­ge­nen 17. März ver­öf­fent­lich­te Die Tages­post ein Gespräch mit Kuri­en­erz­bi­schof Gui­do Poz­zo, dem Sekre­tär der Päpst­li­chen Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei. Er lei­tet im Auf­trag des Pap­stes die Gesprä­che mit der Pius­bru­der­schaft. Das Ziel sei, so Poz­zo, die Wie­der­an­nä­he­rung der Bru­der­schaft zur Wie­der­her­stel­lung der Ein­heit. Wört­lich sag­te der Erzbischof:

„Heu­te kön­nen wir sagen, dass die Annä­he­rung weit fort­ge­schrit­ten ist, und man kann zuver­sicht­lich sein, dass die Über­win­dung des Bruchs mit der kano­ni­schen Aner­ken­nung der Pius­bru­der­schaft in der recht­li­chen Form einer Per­so­nal­prä­la­tur bald erreicht wird. Um an die­ses Ziel zu gelan­gen, wird auf der einen Sei­te die Prie­ster­bru­der­schaft auf­ge­for­dert, der vom Hei­li­gen Stuhl for­mu­lier­ten ‚Lehr­mä­ßi­gen Erklä­rung‘ zuzustimmen.“

Jüngst waren Berich­te auf­ge­taucht, daß die Pius­bru­der­schaft bereits in Rom eine Nie­der­las­sung suche, die künf­tig Sitz der Per­so­nal­prä­la­tur sein könn­te. Genannt wur­de die Kir­che San­ta Maria Imma­cu­la­ta samt angren­zen­den Gebäu­den auf dem römi­schen Hügel Esqui­lin. Erz­bi­schof Poz­zo sag­te, davon selbst nur aus den Medi­en zu wissen.

„Ich den­ke, es ist eine Selbst­ver­ständ­lich­keit, dass die mög­li­che Über­las­sung einer Rek­to­rats­kir­che oder einer Kir­che in Rom an die Prie­ster­bru­der­schaft die vol­le Ver­söh­nung und die for­ma­le recht­li­che Aner­ken­nung sei­tens des Hei­li­gen Stuhls voraussetzt.“

Zuletzt befand man sich Anfang Juni 2012 am sel­ben Punkt.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL

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