von Roberto de Mattei*
Der vierte Jahrestag der Wahl von Papst Franziskus sieht die katholische Kirche von tiefen Spaltungen zerrüttet. „Das ist ein nie dagewesenes Kapitel in der Kirchengeschichte“, sagt mir mit besorgtem Tonfall ein hoher Prälat des Vatikans, „und niemand kann sagen, wie diese beispiellose Krise enden wird.“
Die Massenmedien, die von Anfang an Papst Bergoglio massiv unterstützt haben, beginnen die eine oder andere Irritation zu zeigen.
„Nie gab es soviel Widerstand gegen den Papst, nicht einmal zu Zeiten von Paul VI.“,
so das Eingeständnis des Historikers Andrea Riccardi, [1]Gründer, ehemaliger Vorsitzender und graue Eminenz der Gemeinschaft von Sant’Egidio, ehemaliger italienischer Minister, Karlspreisträger, Professor der Geschichte. laut dem dennoch „die päpstliche Leadership sehr stark“ sei (Corriere della Sera, 13. März 2017). Zu stark für viele, die den Papst des Autoritarismus beschuldigen und in dem anonymen Widerspruch, der in Plakaten, Epigrammen und Videos im Internet zum Ausdruck kommt, die Bestätigung für ein Angstklima sehen, das im Vatikan herrscht. Sarkasmus und Anonymität sind Wesensmerkmale des Widerspruchs, der sich in totalitären Regimen artikuliert, wenn niemand sich aus Angst vor Verfolgung durch die Machthaber aus der Deckung traut.
Heute wächst in der Kirche der Widerstand gegen Papst Bergoglio. Die Internetseite LifeSiteNews veröffentlichte eine Liste von Bischöfen und Kardinälen, die öffentlich ihre Zustimmung oder ihren Widerspruch zu den Dubia (Zweifeln) geäußert haben, die von vier Kardinälen am 19. September 2016 dem Papst übermittelt wurden. Es sind nicht wenige. Zudem sind ihnen noch jene Stimmen zuzurechnen, die wie Kardinal Joseph Zen das Bergoglio-Pontifikat wegen der zu freundlichen Politik gegenüber dem kommunistischen Regime der Volksrepublik China kritisieren, die der Kardinal als „Dialog mit Herodes“ bezeichnete.
Die gläubigen Katholiken, die der immerwährenden Lehre der Kirche treu sind, klagen über die ungewöhnliche Situation eines Pontifikats, das de facto die überlieferte Moral auf den Kopf stellt. Die Neuerer hingegen sind unzufrieden über eine „Öffnung“, die nur auf indirekte Weise geschieht, ohne sich in einem offenen Bruch mit der Vergangenheit zu äußern. Der Spiegel-Korrespondent Walter Mayr berichtete am 23. Dezember 2016 eine Aussage, die der Papst einer Gruppe enger Mitarbeiter anvertraut haben soll:
„Nicht ausgeschlossen, dass ich als derjenige in die Geschichte eingehen werde, der die katholische Kirche gespalten hat.“
Der Eindruck ist, als befände sich die Kirche am Vorabend zu einem internen Lehrstreit, der um so härter sein wird, je mehr man ihn zu vermeiden und aufzuschieben versucht unter dem Vorwand, die kirchliche Einheit nicht gefährden zu wollen, die es in Wirklichkeit schon lange nicht mehr gibt.
Es ist aber noch ein zweiter Krieg im Anmarsch, der nicht metaphorisch gemeint ist. Der vierte Jahrestag des Pontifikats fiel mit den massiven Drohungen des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan gegen die Niederlande zusammen, weil diese ihre Plätze den Propagandisten des Sultans von Ankara verweigern. Derselbe Erdogan hatte im vergangenen November damit gedroht, Europa mit Millionen von Einwanderern zu überschwemmen, falls Brüssel die Verhandlungen über einen absehbaren Beitritt der Türkei zur Europäischen Union abbrechen sollte. Für Papst Franziskus sind diese Migrantenmassen hingegen eine Chance und eine Herausforderung.
Der Schutz der Einwanderer ist ein „moralischer Imperativ“ bekräftigte er in den vergangenen Tagen. Im August 2016 hat er ein neues päpstliches Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen errichtet und den Zuständigkeitsbereich Migranten sich selbst vorbehalten. Laurent Dandrieu, ein brillanter französischer Autor, veröffentlichte im vergangenen Januar das Buch „Église et immigration. Le grand malaise“ (Kirche und Einwanderung. Das große Unbehagen, Presses de la Renaissance, Paris 2017). Darin kritisiert er die politische Haltung von Papst Bergoglio und überschrieb ein Kapitel seines Buches mit dem Titel: „Von Lepanto nach Lesbos. Die Kirche in einer Willkommens-Idolatrie?“ Während Europa von einer Einwanderungswelle ohnegleichen überschwemmt wird, hat Papst Franziskus das „Recht auszuwandern“ und die „Pflicht aufzunehmen“ zu den Eckpfeilen seiner Politik erklärt. Dabei hat er die Rechte der europäischen Nationen vergessen, die eigene religiöse und kulturelle Identität zu verteidigen. Das ist die „pastorale Wende“, die er von der Kirche fordert: den Verzicht auf die christlichen Wurzeln der Gesellschaft, auf die Johannes Paul II. und Benedikt XVI. so beharrt haben, um die christliche Identität in einem wirren multiethnischen und multireligiösen Eintopf aufzulösen.
Der bevorzugte Theologe des Papstes, Victor Manuel Fernandez, Rektor der Päpstlichen Katholischen Universität von Argentinien, erklärte, daß die „pastorale Wende“ als Transformationsprozeß zu verstehen sei, „der die ganze Kirche zu einem ‚Hinausgehen aus sich selbst‘ führen soll, indem sie darauf verzichtet, sich auf sich selbst zu konzentrieren“. Anders ausgedrückt: ein Verzicht der Kirche auf ihre eigene Identität und ihre eigene Tradition, um eine Vielzahl von Identitäten anzunehmen, die von den Rändern der Welt vorgebracht werden.
Die Migranteninvasion fordert zwangsläufig eine Reaktion der öffentlichen Meinung zur Verteidigung von allem heraus, was heute bedroht ist: nicht nur der kulturellen Identität, sondern auch der wirtschaftlichen Interessen, der Lebensqualität, der Sicherheit der Familien und der Gesellschaft. Eine solche Reaktion kann manchmal verzweifelte Formen annehmen, weshalb die katholische Kirche eine ausgleichende Rolle einnehmen sollte, indem sie vor den gegensätzlichen Irrtümern warnt, wie sie das 1937 getan hat, als Papst Pius XI. mit zwei Enzykliken, deren Veröffentlichung sich in diesem Jahr zum 80. Mal jährt, Divini Redemptoris und Mit brennender Sorge, den Kommunismus und den Nationalsozialismus verurteilte. So wie damals zeichnet sich nämlich auch heute eine falsche Alternative ab.
Auf der einen Seite die Fahnenträger einer starken, der Katholizität entgegengesetzten Religion, des Islams. Auf der anderen Seite die Verfechter einer nicht minder starken Irreligiosität, des Relativismus. Die Relativisten versuchen sich inzwischen der identitären Bewegungen zu bemächtigen, um diesen eine antichristliche Färbung zu verpassen. Der Bergoglionismus bereitet diesen fremdenfeindlichen und neuheidnischen Positionen den Weg, indem er es den Relativisten ermöglicht, die Kirche der gemeinsamen Sache mit dem Islam bezichtigen zu können. Der Papst sagt, die Einwanderer abzuweisen, sei eine Kriegshandlung. Sein undifferenzierter Willkommensappell ist es aber, der den Kriegsausbruch fördert.
*Roberto de Mattei, Historiker, Vater von fünf Kindern, Professor für Neuere Geschichte und Geschichte des Christentums an der Europäischen Universität Rom, Vorsitzender der Stiftung Lepanto, Autor zahlreicher Bücher, zuletzt erschienen: Vicario di Cristo. Il primato di Pietro tra normalità ed eccezione (Stellvertreter Christi. Der Primat des Petrus zwischen Normalität und Ausnahme), Verona 2013; in deutscher Übersetzung zuletzt: Das Zweite Vatikanische Konzil – eine bislang ungeschriebene Geschichte, Ruppichteroth 2011.
Bild: Il Foglio (Screenshot)
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↑1 | Gründer, ehemaliger Vorsitzender und graue Eminenz der Gemeinschaft von Sant’Egidio, ehemaliger italienischer Minister, Karlspreisträger, Professor der Geschichte. |
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Papst Franziskus:
„Nicht ausgeschlossen, dass ich als derjenige in die Geschichte eingehen werde, der die katholische Kirche gespalten hat.“
Was ist ihm wichtiger:
1. In die Geschichte eingehen
oder
2. sich verantwortlich für eine Spaltung der katholischen Kirche fühlen?
Ersteres klingt ein wenig nach Eitelkeit,
zweiteres lässt nach meinem Dafürhalten auf mangelndes Bedauern über eine Spaltung schließen.
Eigentlich sollte Papst Franziskus doch geschockt sein über seinen eigene Erkenntnis und daher alles dafür tun, diesbezüglich eine Kehrtwende einzuleiten. Doch sie bleibt aus.
Kalkuliert er also bewusst eine Spaltung ein?
Für mich kalkuliert er mit genialer Verschlagenheit ganz ganz bewußt, diese Spaltung mit ein. Nur so kann er seine Pläne auch wirklich umsetzen. Und diese Pläne sind auch für Blinde schon greifbar.
Der Artikel beschreibt richtig die altbewährte Taktik unserer Feinde, uns zwischen zwei Alternativen, die allesamt nichts taugen, wählen zu lassen. Dennoch biedert er sich gegen Schluss zu sehr an, etwa indem er das völlig unpassende Attribut „fremdenfeindlich“ verwendet. Man soll insbesondere nicht so tun, als ob unser Feind nur „der Islam“ wäre. Klar, der Islam ist nichts Gutes, und gewisse Umstände sprechen für das Vorliegen von „Islamisierungsbestrebungen“. Dennoch liegt das Wesen in der Kriegsführung gegen uns im etnischen Austausch. Auch von christlichen Negereinwanderern werden wir mittelfristig nichts außer Verdrängung, Gewalt und Chaos zu erwarten haben. Der Relativismus hingegen ist in der Tat ein mächtiger und realer Feind, der auch als Überbegriff zu unserer ethnischen Verdrängung dienen könnte.
dass die identitären Bewegungen Gefahr laufen, vom religiösen Relativismus übernommen zu werden, ist mE richtig beobachtet. Wir Christen dürfen mit gutmschenlicher Förderung der mulitikulturellen Agenda dieser Gefahr nicht Vorschub leisten. Leider scheint mit dieser Artikel ein wenig in diese Richtung zu gehen.
Reine Islamkiritik greift zu kurz und wird regelmäßig gegen uns verwendet. Zb Ihr wollt keine islamischen Symbole? Gut so, aber dann überhaupt keine religiösen, auch keine christlichen. Die Überfremdung ist es, gegen die wir uns primär wehren müssen.
Nein, wir werden von christlichen Negereinwanderern nicht Verdrängung, Gewalt und Chaos zu erwarten haben. Diese sind Christen, zahlenmäßig wenige und ihre Integration wird möglich sein.
Unsere Feinde, die „schon da sind“ sind europäische Ideologen, Sozialisten, Freimaurer, Gutmenschen, Säkularisten und Relativisten. Gutmenschen sind unsere Feinde, weil sie Ideologen sind, die die Realität nicht sehen wollen und mit ihrem falschen moralischem Größenwahn zum kommenden Bürgerkrieg beitragen.
Unsere Feinde, die „jetzt kommen“ sind keine „Schutzsuchenden“ (diesen Schutz haben sie in mehreren Länder schon verschmäht, weil sie unsere Sozialsysteme wollen), es kommen kaum legale Asylbewerber, es kommen junge männliche kräftige trainierte Söldner wie bei Söldnern eben üblich ohne Frauen, Kinder, Alte, Kranke. Diese sind nicht integrierbar sozialisiert. Sie sind in der Masse unzivilisiert, ungebildet, gewaltbereit und einige sogar bereits am zweiten Tag in Deutschland gewalttätig mit unmenschlicher Brutalität.
Die meisten sind Mohammedaner, sie sehen in Mohammed den besten aller Menschen und wollen ihm genau nachfolgen. Mohammed war Raubmörder.
Sie sind in keiner Weise an friedlichem erarbeitetem Wohlstand interessiert, sie wollen die Welt unterwerfen. Die ganze Geschichte des Islam ist Angriffskrieg gegen Christen, aber auch gegen andere und auch gegen andere Mohammedaner – leider wird es sehr brutal werden. Nordafrika war einmal christlich. Liebe den Nächsten wie Dich selbst und nicht mehr und vor allen Dingen lass dich nicht umbringen von dem Nächsten.
Ich sehe es in fast allen Punkten auch so wie sie, nur bin ich hinsichtlich der drohenden Invasion aus Schwarzafrika pessimistischer als Sie. Was den Status quo betrifft, haben Sie wohl recht, unser Problem ist ganz sicher nicht die christliche Einwanderung. Aber im Falle des Kongo und anderer schwarzafrikanischer Staaten werden sich die Linien verwischen. Eine Fixierung auf die islamische Gefahr (so real diese auch sein möge) wird uns in eine gewaltige Falle laufen lassen. An der DurchschnittsIQ-Senkung, vor der Sie an anderer Stelle richtig gewarnt haben haben, wird sich nichts durch formale Religionsbekenntnisse ändern.
In Jesus Sirach 11, 29 f. lesen wir über
Die rechte Vorsicht
29 Bring nicht jeden Menschen ins Haus; denn viele Wunden schlägt der Verleumder.
30 Wie ein im Korb gefangener Vogel ist das Herz des Übermütigen oder wie ein Spion, der eine Bresche erspäht.
31 Der Verleumder verkehrt Gutes in Böses, und deine besten Absichten bringt er in Verdacht.
32 Einen Funken entfacht er zum Brand, der Niederträchtige lauert auf Blut.
33 Hüte dich vor einem Bösen; denn er zeugt Böses. Warum willst du für immer einen Makel davontragen?
34 Nimmst du den Fremden auf, entfremdet er dich deiner Lebensart; er entzweit dich mit deiner Familie.
Der so offenkundig einseitig politisch interessierte Papst vertritt so offenkundig die UN Agenda des Bevölkerungsaustausches.
Leider kommt er mit seiner realitätsfernen Argumentation wie ein fanatischer Ideologe vom Schlage Obamas rüber.
Dabei wird die Kirche in ihrer wahren Sendung verdunkelt.