(Rom) Vergangene Woche gab der katholische, spanische Kolumnist Francisco José Fernández de la Cigoña die Zusammensetzung der neuen Kommission bekannt, die Papst Franziskus vor kurzem im Rahmen der römischen Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung errichtet hatte. Fernández de la Cigoña sprach in diesem Zusammenhang von einer „mysteriösen“ Kommission, die die Gerüchteküche brodeln lasse. Aus diesem Grund soll versucht werden, etwas Klarheit in die Sache zu bringen.
Die neue Kommission, Liturgiam authenticam und ein „Betriebsunfall“
Offizieller Zweck der Kommission sei es, die Instruktion Liturgiam authenticam „über den Gebrauch der Volkssprachen bei der Herausgabe der Bücher der römischen Liturgie“ zu überarbeiten. Diese Instruktion von 2001 bezieht sich auf die „ordnungsgemäße Ausführung der Konstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils über die heilige Liturgie“. Die neue Kommission habe sich dabei besonders an die Instruktion Varietates legitimae von 1994 über die liturgische Inkulturation zu halten.
Papst Franziskus errichtete die Kommission völlig am zuständigen Kardinalpräfekten der Gottesdienstkongregation, Kardinal Robert Sarah, vorbei. Der Kardinal erfuhr von der Existenz der Kommission erst mit dem Errichtungsdekret. Er wurde weder vorher informiert noch dazu gehört. Papst Franziskus beläßt Kardinal Sarah, zumindest vorerst, auf seinem Posten, um sich Diskussionen über eine weitere Absetzung zu ersparen. Gleichzeitig demonstriert der Papst, daß er die Meinung des Kardinals für völlig entbehrlich hält.
Kardinal Sarah gilt nämlich als „Betriebsunfall“ des aktuellen Pontifikats. Franziskus wollte den Ratzingerianer Antonio Kardinal Cañizares als Präfekt der Gottesdienstkongregation ablösen und einen geschmeidigeren Vertreter einsetzen, der sich aus Überzeugung oder zumindest aus Dankbarkeit der päpstlichen Agenda anpaßt. So wurde Kardinal Robert Sarah unerwartet zum Kardinalpräfekten ernannt, wobei auch seine afrikanische Herkunft eine gewisse Rolle gespielt haben dürfte. Einmal im Amt erwies sich der Kardinal aber keineswegs als biegsam und schon gar nicht als Bergoglianer. Sein Buch „Gott oder nichts“ wurde zum Bestseller, der den Bücher von und über Franziskus Konkurrenz machte.
Mitte 2016 kam es schließlich zum offenen Konflikt. Kardinal Sarah rief auf einer Tagung in London die katholische Priesterschaft auf, künftig wieder ad orientem zu zelebrieren und das nicht irgendwann, sondern ab dem Ersten Adventssonntag 2016 zu tun.
Die Ankündigung sorgte im Vatikan für helle Aufregung. Das Presseamt überschlug sich mit Dementi. Papst Franziskus selbst trat an die Öffentlichkeit, um zu versichern, daß es „keine Änderungen“ gebe und keine solchen beabsichtigt seien. Kardinal Sarah beharrte auf seiner Aufforderung und wiederholte sie noch einmal.
Der Papst hatte Sarah bereits zuvor kühl behandelt, nun verwandelte er das Arbeitsumfeld des Kardinals in eine Kühlzelle.
Ein neues Bugnini-Consilium?
Entgegen der gängigen Praxis führt der Kardinal weder den Vorsitz noch ist er überhaupt Mitglied in der neuen Kommission. Zum Vorsitzenden ernannte Franziskus die Nummer Zwei der Kongregation, Kurienerzbischof Arthur Roche, dem nachgesagt wird, im Auftrag des Papstes Kardinal Sarah neutralisieren und marginalisieren zu sollen.
Da die neue Kommission in den Medien wie unsichtbar blieb und ihre Mitglieder nicht bekanntgegeben wurden, wuchsen auch die Verdachtsmomente, daß im sensiblen Bereich der Liturgie eine neue Bugnigni-Kommission installiert werden soll.
Kurienerzbischof Annibale Bugnini (1912–1982) war Sekretär der Liturgischen Vorbereitungskommission des Zweiten Vatikanischen Konzils und ab 1964 Sekretär des von Papst Paul VI. eingesetzten Consilium zur Durchführung der Liturgiekonstitution. Im Anschluß daran war er ab 1969 Sekretär der Gottesdienstkongregation. Bugnini gilt als „Architekt“ und treibende Kraft hinter den Liturgiereformen von 1965, besonders aber jener von 1969, die zur Einführung des Novus Ordo führte. Schließlich fiel er wegen seiner zahlreichen Eigenmächtigkeiten bei Paul VI. in Ungnade, der ihn 1976 als Vertreter des Heiligen Stuhls in den Iran abschob. Der Zeremonienmeister von Papst Johannes Paul II., der nunmehrige Kurienerzbischof Piero Marini, ist ein enger Schüler Bugninis, dessen Sekretär er war. Den Einfluß dieser Richtung auf die Liturgie wollte Benedikt XVI. zurückdrängen und ersetzte Piero Marini als Zeremonienmeister mit Guido Marini.
Auftrag: Liturgiam authenticam versenken
Laut Fernández de la Cigoña bestehe die eigentliche Aufgabe der Kommission darin, Liturgiam authenticam zu versenken. Diese Instruktion gilt als grundlegender Text für eine liturgische „Restauration“:
„Damit dieses so große Erbe und die so großen Reichtümer bewahrt und durch die Jahrhunderte hindurch überliefert werden, soll man vor allem den Grundsatz beachten, dass die Übersetzung der liturgischen Texte der römischen Liturgie nicht in erster Linie ein kreatives Werk ist, sondern vielmehr erfordert, die Originaltexte in die Volkssprache getreu und genau zu übertragen. […] Doch muss der Originaltext, soweit möglich, ganz vollständig und ganz genau übertragen werden, das heißt ohne Auslassungen und Zusätze, was den Inhalt betrifft, und ohne Paraphrasen oder Erklärungen. Die Anpassungen an die Eigenart und den Charakter der verschiedenen Volkssprachen müssen besonnen sein und behutsam vorgenommen werden. (20)“
Der Bedeutung wegen soll der verbindliche lateinische Text wiedergegeben werden:
„Ut tantum patrimonium tantaeque divitiae serventur et per saecula transmittantur, ad principium in primis attendatur versionem textuum liturgicorum Liturgiae romanae opus esse non tam artificii quam potius textus primigenios in linguam popularem fideliter et accurate reddendi. Licet debita concedatur facultas verba componendi atque syntaxim et stylum statuendi ad textum popularem profluentem et orationis popularis cursui idoneum exarandum, textus vero originalis seu primigenius oportet ut, quantum fieri potest, integerrime et peraccurate transferatur, nullis scilicet interpositis omissionibus vel additamentis, quoad argumentum rerum, nec paraphrasibus aut glossis inductis; accommodationes ad proprietates seu indolem variorum sermonum popularium oportet sint sobriae et caute efficiantur.“
„Ideologisierte Übersetzungen korrigieren“
Für die Präfekten der Gottesdienstkongregation seit Jorge Arturo Kardinal Medina Estévez, der 2001 das Dikasterium leitete, „war die Korrektur der ideologisierten liturgischen Übersetzungen die erste Etappe“ auf dem Weg, die „verwüstete Liturgie“ wieder zu ordnen, wie Riposte Catholique zur neuen Kommission schreibt. Benedikt XVI. verstärkte diese Bestrebungen, möglichst nahe an das verbindliche lateinische Original heranzukommen. Darin bestand ein Herzstück seiner „Reform der Liturgiereform“.
Kardinal Sarah ist, wie gesagt, ein Betriebsunfall, weshalb ihm zumindest die Hände gebunden werden sollten. Die Nummer Zwei der Kongregation, Kurienerzbischof Roche, gilt als gemäßigter Bugnini-Anhänger. Ihm wurde mit Pater Corrado Maggioni ein Untersekretär zur Seite gestellt, der ein entschiedener Bugnini-Anhänger ist. Der Montfortaner Maggioni hielt einen Einzug in sein neues Amt wie er für die Amtsführung von Papst Franziskus nicht untypisch ist.
Am Morgen des 5. November 2014 teilte Msgr. Roche den beiden damals amtierenden Untersekretären, Msgr. Anthony Ward und Msgr. Juan Miguel Ferrer, um 8.30 Uhr mit, daß sie abgelöst wurden und ihren Platz zu räumen hätten. Um 12 Uhr mittags verließen beide ihr Büro ohne Wiederkehr.
Als nächsten Schritt nahm Papst Franziskus eine völlige Umbesetzung der Mitglieder vor, also der Kardinäle und Bischöfe, die in der Vollversammlung der Kongregation stimmberechtigt sind. Zuletzt wurden am 28. Oktober 2016 die Kardinäle Raymond Burke und George Pell entfernt und durch Kardinal Gianfranco Ravasi und Kurienerzbischof Piero Marini ersetzt.
Vom neuen „Consilium“ erfuhr Kardinal Sarah durch ein Schreiben des Papstes, mit dem er die Errichtung mitteilte. Eine Kommission, die hinter dem Rücken des zuständigen Dikasterienleiters errichtet wird und diesen ausgrenzt, kann nur eines bedeuten, daß sie jedenfalls nicht die liturgische Sensibilität von Kardinal Sarah vertritt.
Die Mitgliederliste
Offiziell gab der Vatikan bis heute keine Zusammensetzung der neuen Kommission bekannt. Diese lieferte inzwischen Francisco José Fernández de la Cigoña:
- Msgr. Arthur Roche, Sekretär der Gottesdienstkongregation, Präsident;
- Pater Corrado Maggioni SMM, Untersekretär der Gottesdienstkongregation, Vizepräsident;
- Msgr. Dominic Jala, SDB, Erzbischof von Shillong (Indien);
- Msgr. Mark Benedict Coleridge, Erzbischof von Brisbane (Australien);
- Msgr. Piero Marini, Vorsitzender des Komitees für die Internationalen Eucharistischen Kongresse, ehem. Sekretär von Annibale Bugnini, ehem. Päpstlicher Zeremonienmeister;
- Msgr. Bernard-Nicolas Jean-Marie Aubertin, Erzbischof von Tours (Frankreich);
- Msgr. Julian López Martin, Bischof von León (Spanien);
- Msgr. Arthur Joseph Serratelli, Bischof von Paterson (USA);
- Msgr. Friedhelm Hofmann, Bischof von Würzburg (Bundesrepublik Deutschland);
- Msgr. Jean-Pierre Kwambamba Masi, Weihbischof von Kinshasa (Demokratische Republik Kongo);
- Msgr. John Bosco Chang Shin-Ho, Bischof von Daegu (Südkorea);
- Msgr. Domenico Sorrentino, Bischof von Assisi (Italien);
- Msgr. Jérémy Driscoll, OSB, Päpstliches Athenaeum Sant’Anselmo, Rom, Benediktinerabtei Mount Angel (Oregon, USA);
- Pater Matias Augé, Caretiner, Honorarprofessor, Päpstliches Liturgisches Institut;
- Don Giacomo Incitti, Professor für Kirchenrecht an der Päpstlichen Universität Urbaniana;
- Pater Mario Lessi-Ariosto, Jesuit (Italien);
- Pater Christoph Ohly, Diözesanpriester, Erzbistum Köln, Professor der Theologie in Trier (Bundesrepublik Deutschland);
- Valeria Trapani, Professorin der Theologischen Fakultät von Palermo, Mitglied der Liturgiekommission des Erzbistums Palermo.
- Giovanni Maria Vian, Chefredakteur des Osservatore Romano.
Fernández de la Cigoña merkte dazu an:
„Die Liberalen sind stark vertreten. Ihnen sind exklusiv zuzurechnen: Roche, Marini, Colerdige, Sorrentino, Lopez … Was Vian von Liturgie versteht, muß sich erst noch zeigen, aber ohne Zweifel ist er ein Vertreter des Establishments.“
Riposte Catholique fügte zu Vian hinzu:
„Niemand wußte bisher, daß er über irgendeine liturgische Kompetenz verfügt, während hingegen sicher ist, daß er über um so solidere ideologische Kompetenzen verfügt.“
Riposte Catholique erinnert an ein Schreiben, das Kurienerzbischof Roche 2014 der Kanadischen Bischofskonferenz übermittelte, und das einen Einblick in sein Denken gewährt. Darin unterscheidet er zwischen einer „dynamischen und funktionalen Äquivalenz“ vor Liturgiam authenticam und einer „formalen Äquivalenz“ seit Liturgiam authenticam. Der Vorwurf des „Formalismus“ und der „Starrheit“ funktioniert im Pontifikat von Papst Franziskus offenbar als eine Art Generalanklage, die beliebig und überall einsetzbar ist.
Deutscher Sprachraum
Seit 2013 ist im deutschen Bereich „alles blockiert“, so Riposte Catholique. Die Bischöfe haben die Arbeit der Kommission Ecclesia celebrans, die Benedikt XVI. im Rahmen der Gottesdienstkongregation errichtet hatte, zurückgewiesen. Sie erklärten, sich „einer Sprache der Liturgie“ zu widersetzen, die „nicht die Sprache des Volkes“ sei. Schon zuvor hoch zu Roß unterwegs, scheint ihnen unter Franziskus der Kamm gestiegen zu sein. Sie gehen davon aus, ihre Vorstellungen auch in Sachen Liturgie in Rom durchsetzen zu können. Einer der wichtigsten Knackpunkte ist die Übersetzung der Wandlungsworte pro multis. Die deutschen Bischöfe wollen an der Übersetzung „für alle“ festhalten. Die Inklusions-Rhetorik von Papst Franziskus liefert ihnen die Argumente zur Hand.
Seit der Emeritierung von Kardinal Joachim Meisner diktieren die Progressiven Marx (München-Freising), Ackermann (Trier) und Koch (Berlin) vollends das Programm und werden von Rom aus fleißig von Kardinal Kasper unterstützt.
Angelsächsischer Raum
Durch die Mitarbeit der Kardinäle Pell und Arinze konnte die Überarbeitung der Volksübersetzung erfolgreich und verhältnismäßig zügig abgeschlossen werden. Verantwortlich dafür zeichnete das Komitee Clara Vox, das unter dem Vorsitz von Kardinal Pell arbeitete. Dieses Komitee war an der Gottesdienstkongregation als Gegengewicht zur progressiven International Commission on English in the Liturgy (ICEL) geschaffen worden, die als Koordinationsstelle zwischen den englischsprachigen Bischofskonferenzen dient. Das neue Missale in englischer Sprache wurde veröffentlicht und im englischen Raum eingeführt. Papst Franziskus zelebrierte in den USA nach diesem Missale und gebrauchte auch die Wandlungsworte „für viele“. Mit dem Führungswechsel auf dem Papstthron in Rom setzte aber eine neue Welle der Kritik an der Neuübersetzung des Missale ein. Seit drei Jahren ist ein kontinuierliches Kesseltreiben gegen die von Benedikt XVI. gewollte Verbesserung im Gange. Es wird behauptet, daß „die Hälfte“ der Gläubigen und sogar „71 Prozent der Priester“ die neue englische Übersetzung wegen des „zu formalen“ und „pompösen“ Stils ablehne. „Die neue Kommission wird diese Klagen sicher hören“, so Riposte Catholique.
Frankophoner Bereich
Das Übersetzungsprojekt von Kardinal Sarah wurde mit einer Dreiviertelmehrheit der französischen Bischöfe bei deren Hauptversammlung im März 2016 gutgeheißen. Liturgiam authenticam sieht eine Mehrheit von mindestens zwei Dritteln vor. Die Neuübersetzung sollte, so die Planung, mit der Fastenzeit 2017 in Kraft treten.
Die Zustimmung wurde jedoch von einer Resolution begleitet, die bis heute das Inkrafttreten verhindert. Die Bischöfe gaben ihre Zustimmung mit dem Zusatz, der Bischöflichen frankophonen Kommission für die liturgischen Übersetzungen (CEFTL) den letzten Schliff zu übertragen. Diese Kommission wollte plötzlich aber mehr als nur einen „letzten Schliff“ geben. Beim Confiteor besteht Kardinal Sarah auf den Worten: „Durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld“, während die Kommission ein: „Ja, ich habe wirklich gesündigt“ haben möchte. Im Credo fordert Kardinal Sarah die Worte „eines Wesens mit dem Vater“, die Kommission möchte aber „von gleicher Natur“, und weitere Stellen mehr. Die Franzosen möchten, daß die alte „offene“ Übersetzung ad libitum bleibt, was Kardinal Sarah ablehnt.
In Belgien, der Schweiz und Kanada haben die frankophonen Bischöfe sich nicht einmal die Mühe gemacht, abzustimmen. Sie teilten direkt mit, die von Kardinal Sarah gewünschten Änderungen abzulehnen. Im frankophonen Afrika ist ausschließlich die Missale-Ausgabe von Frankreich in Gebrauch, weshalb sie zur Gänze von der französischen Entscheidung abhängen. Solange sie sich davon nicht entkoppeln, werden sie nicht einmal um ihre Meinung gefragt.
Der CEFTL gehören die frankophonen Bischöfe von Frankreich, der Schweiz, Belgiens, Kanadas, Monacos und Luxemburgs an, nicht aber jene Afrikas und Haitis.
„Ein seltsames neokoloniales Kriterium das gegenüber Bischofskonferenzen angewandt wird, die ohne Zweifel als zu konservativ gelten.“
Italien
Italien leistete zusammen mit Deutschland Widerstand gegen die Übersetzung der Wandlungsworte mit „für viele“ statt „für alle“. In Wirklichkeit geht es den Bischöfen dabei aber weniger darum, als vielmehr um die Beibehaltung der zahlreichen Optionen, von denen ihr Missale voll ist. „Die Welt der italienischen Liturgiker ist gut organisiert in einer effizienten Pressure-Group“, so Riposte Catholique. Das gilt vor allem für die Vereinigung der Liturgieprofessoren, die an der Benediktinerhochschule Sant’Anselmo, an den Liturgischen Instituten von Padua, Palermo, Bologna und Mailand sowie an den diözesanen Priesterseminaren unterrichten. Das Liturgische Amt der Italienischen Bischofskonferenz befindet sich fest in ihrer Hand. Gleiches gilt für die liturgischen Fachzeitschriften La Rivisita di pastorale liturgica und La Rivista liturgica.
Spanien
Spanien ist liturgisch ruhig und angepaßt an die Liturgiereform von 1969. Die Neuübersetzung des Missale Romanum wurde von Bischof Lopez Martin überwacht und trat mit dem ersten Fastensonntag in Kraft. Bischof Lopez Martin findet sich auch unter den Mitgliedern der neuen Kommission wieder, wo er der Bugnini-Fraktion angehört.
Fernandez de la Cigoña, der im Gegensatz zu Riposte Catholique nicht zum traditionsverbundenen Teil der Kirche gehört, schrieb abschließend:
„In Summe ist diese Kommission äußerst besorgniserregend.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Riposte Catholique/New Liturgical Movement
Der Westen ist zum Grab Gottes geworden (Kardinal Sarah). Und jetzt wird noch seine Beerdigungszeremonie neu verfasst und gestaltet. Wann werden endlich diese Falschmünzer in der Kurie, in den Bischofskonferenzen, an den theologischen Fakultäten gestoppt und entfernt, die das zweite Vatikanische Konzil zur Abschaffung der wahren katholischen Kirche instrumentalisieren! Das zweite Vatikanische Konzil muss sich in die 22 übrigen Konzile, einordnen können, oder es begründet eine neue Kirche. Wehren wir uns endlich? Das ist Pflicht jedes Katholiken, der noch katholisch und nicht bloss getaufter Papierkatholik ist, der kaum noch betet.
Die Überschrift zu diesem Artikel hätte man vielleicht auch Daniel 8,11+12 entnehmen können: „Bis zum Gebieter des Himmelsheeres reckte das Horn sich empor; es entzog ihm das tägliche Opfer und verwüstete sein Heiligtum. Ein Heer wurde verbrecherisch gegen das tägliche Opfer eingesetzt. Das Horn stürzte die Wahrheit zu Boden, und was es unternahm, das gelang ihm.“ Laut Ez 46,13–15 soll die Vorschrift des täglichen Opfers für immer gelten. Aber laut Daniel (auch 11,31 + 12,11) wird es eine Zeit geben, da das tägliche Opfer abgeschafft sein wird. Stattdessen wird der unheilvolle Gräuel errichtet, von dem auch unser Herr Jesus Christus bei Mk 13,14 für die Endzeit spricht.
Der Satan und sein Anhang wurde durch das vollkommene immerwährende Opfer Christi auf Golgotha besiegt. Jenes Opfer, dass seitdem jeden Tag rund um die Uhr und den Globus unzählige Male vergegenwärtigt wird. Er will aber doch herrschen und den unheilvollen Gräuel aufrichten, sich vielleicht sogar im Tempel zu Jerusalem anbeten lassen. Also muss er nicht nur diesen Tempel wieder aufbauen lassen (vielleicht als Bausatz für drei Tage Bauzeit?), er muss durch seine Anhänger das Geschehen seiner Niederlage aus der Welt verschwinden lassen. Nun ist aber die Hl. Messe auch nach dem Bugnini-Ritus ein Schritt in diese Richtung, zumeist (je nach Zelebranten) trotz allem immernoch gültig dieses tägliche Opfer. Es muss aber weg.
Die Versuche staatlicherseits das Hl. Messopfer zu unterbinden waren in der Geschichte immer regional begrenzt und wurden erst unterlaufen, dann unwirksam. Mittels der Abspaltungen von der Kirche war die Abschaffung auch nur teilweise erfolgreich. Also muss etwas anderes her. Und wer nicht mehr weiter weiß, gründet einen Arbeitskreis – hier: eine Liturgiekommission. Die Lösung besteht darin, die Abschaffung des täglichen Opfers durch die Kirche selbst zu erreichen. Die Errichtung des unheilvollen Gräuels wird dann ein Kinderspiel sein, welches auch noch freudig als Ersatz begrüßt werden wird.
Hl. Erzengel Michael, bitte für uns und kämpfe für die Kirche!
Es wird sich immer irgendwo ein Zelebrant finden, sodass das Messopfer nie abgeschafft sein wird. Es kommt doch nicht auf den Zelebranten drauf an, sondern auf die offizielle Abschaffung. Das Konzil von Trient und Papst Pius V hat ex cathedra die Liturgie von Papst Pius V für alle Zeiten unabänderbar und gültig festgelegt. Das zweite vatikanische Konzil hat die Liturgie geändert. Die Wahrheit ist aber unveränderbar. Wenn wir auf den Zelebranten abstellen, dann lassen wir uns auf das Spiel des Lügenpropheten ein, der immer ein Schlupfloch findet. Es findet sich in den 2000 Jahren Christentum kein Konzil, das der Kontinuität der bisherigen Lehre von Päpsten und Konzilien widersprochen hatte wie das zweite vatikanische Konzil.
Ihre Entgegnung ist nach mM Unfug. Papst Benedikt hat in seinem ersten Jesus-Buch geschrieben: „Im Sohn ist er selbst (Gott) Weinstock geworden, er hat sich für immer und seinsmäßig mit dem Sohn identifiziert.
Dieser Weinstock kann nie mehr ausgerissen werden, …“
Ja, gottlob wird sich immer irgendwo ein Zelebrant finden, und um diesen sollte Seine kleine Herde sich versammeln. Auch wenn ganze Teilkirchen untergehen werden, wie z.B. die einst blühenden Nordafrikas.
Seit je her hat der Satan versucht, die Kirche (und hier spreche ich einzig von der einen wahren Kirche = kath./apostolisch) von außen zu zerstören, was ihm nicht gelang. Dann fuhr er seinen Plan B hoch; nämlich das Böse und seine Schergen innerhalb der Kirche zu positionieren. Das ist längst passiert (siehe z.B. Papst Leo XIII. – Gebet zum Hl. Erzengel Michael).
Wenn wir – die Gläubigen – noch weiter schlafen und nicht endlich was dagegensetzen (Gebet, Buße, Fasten etc.) werde wir bald leergeweinte Auge haben .…
Wo sind denn die noch glaubenstreuen Kardinäle, die sich zusammenschließen könnten, um dem allem Einhalt zu gebieten, ähnlich der vier Kardinäle, die sich durch die Formulierung der dubia zusammengetan haben.
Vier Kardinäle kann man ohne Antwort durch den Papst lassen, sie auflaufen oder sie auch herunterputzen zu lassen, bei ein paar Dutzend jedoch dürfte dies schon wesentlich schwieriger sein.
Sie könnten nicht alle mundtot gemacht werden.
Nachtrag:
Auch Erzbischöfe dürften sich am Protest beteiligen.
Und auch wir könnten in Leserbriefen, in Gesprächen mit unserem Ortspfarrer, in Anschreiben und Mails an die Diözesen unseren Unmut zum Ausdruck bringen.
Es ist, so glaube ich, die resignative Haltung, die uns allesamt lähmt.
Der unheilvolle Greuel an Heiliger Stätte. Unsere Generation wird erleben müssen, dass das tägliche Wunder, die Gegenwärtigsetzung des Opfers Christi abgeschafft und ein ökumenisches Gedächtniszeremoniell eingeführt werden wird.