Radio Vatikan stellt Kurzwelle ein – Afrikas Bischöfe hoffen auf Wiederaufnahme der Übertragungen


(Rom) Das Kom­mu­ni­ka­ti­ons­se­kre­ta­ri­at des Vati­kans hat die Über­tra­gun­gen von Radio Vati­kan auf Kurz­wel­le ein­ge­stellt. Dage­gen rührt sich Widerstand.

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Zunächst mel­de­te sich der frü­he­re Lei­ter von Radio Vati­kan, Pater Feder­i­co Lom­bar­di SJ, zu Wort, der vie­le Jah­re auch Vati­kan­spre­cher war. Die Kurz­wel­len sei­en die eigent­li­che Stär­ke von Radio Vati­kan. Sie ermög­li­chen es, in die ent­le­gen­sten Welt­ge­gen­den und auch in den Herr­schafts­be­reich von Dik­ta­tu­ren vor­zu­sto­ßen, die anson­sten uner­reich­bar bleiben.

Der Prä­fekt der neu­en „Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mi­ni­ste­ri­ums“ des Vati­kans, Msgr. Viganò, ließ sich davon nicht beein­drucken. In Euro­pa und Ame­ri­ka war der Umstieg auf Inter­net und Ultra­kurz­wel­le bereits 2012 voll­zo­gen wor­den. Die Über­tra­gun­gen auf Kurz- und Mit­tel­wel­le wur­den ein­ge­stellt. Für Afri­ka und Asi­en waren die Über­tra­gun­gen auf Kurz­wel­le aber bei­be­hal­ten worden.

Unge­rührt von gegen­tei­li­gen Mei­nun­gen von Hör­funk­ex­per­ten erfolg­te nun die Ein­stel­lung der Kurz­wel­len-Über­tra­gun­gen. Radio Vati­kan wird sein „Herz­stück“ abge­dreht, wäh­rend füh­ren­de, staat­li­che Rund­funk­an­stal­ten, dar­un­ter die BBC, wie­der ver­stärkt in den Kurz­wel­len­be­reich investieren.

Nun haben sich auch Afri­kas Bischö­fe zu Wort gemel­det. Mit einer Stel­lung­nah­me des Dach­ver­ban­des der afri­ka­ni­schen Bischofs­kon­fe­ren­zen drän­gen sie auf die Wie­der­auf­nah­me der Kurz­wel­len-Über­tra­gun­gen. Die Bischö­fe spre­chen Radio Vati­kan ihren beson­de­ren Dank für die in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten gelei­ste­te Arbeit für die Evan­ge­li­sie­rung aus. Die­ses Wir­ken dür­fe nun aber kein Ende fin­den. Die Bischö­fe drän­gen auf die Wie­der­auf­nah­me der Über­tra­gun­gen im Kurz­wel­len­be­reich und zei­gen sich hoff­nungs­voll, daß dem auch so sein werde.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Fides (Screen­shot)

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3 Kommentare

  1. In die­sem Pon­ti­fi­kat habe ich den Ein­druck, daß um die Kurie her­um viel um der Ver­än­de­rung wil­len umge­stellt wird und sich dabei selbst als Reform adelt, ohne je auf den Erfolg des ursprüng­li­chen Anlie­gens hin eva­lu­iert zu wer­den. Neu ist vor allem, daß zukünf­tig die Armen und Unge­bil­de­ten die Zeche bezah­len sol­len. Die Umstel­lung auf den Inter­net­emp­fang lief nach dem Mot­to: »Sie haben kein Brot mehr? – Dann sol­len sie eben Kuchen essen â€¦«

    • Wer könn­te jetzt ein Inter­es­se haben, dass die Mis­si­on mit­tels Kurz­wel­le ein­ge­stellt wird ? Das soll­ten Sie sich fragen !!

  2. Man ver­än­dert tech­ni­sche Stan­dards ohne Rück­sicht auf die Ärme­ren. Die Beson­der­heit der Kurz­wel­len war sich auf den höhe­ren Luft­schich­ten der Atmo­sphä­re zu spie­geln und so rela­tiv gün­stig rie­si­ge Reich­wei­ten zu errei­chen prak­tisch ohne Mög­lich­keit die Über­tra­gung durch staat­li­che Zen­sur zu unter­bin­den. Im kal­ten Krieg bei­spiels­wei­se konn­ten Sen­der wie die „Deut­sche Wel­le“ oder die „Stim­me Ame­ri­kas“ bis tief in die Sowjet­uni­on emp­fan­gen wer​den​.Man kann die­se Ver­än­de­rung ver­deut­li­chen. Ich besit­ze noch das alte Nord­men­de Röh­ren­ra­dio mei­ner Eltern aus dem Jah­re 1949; es funk­tio­niert noch her­vor­ra­gend nur gehen ihm die Sen­der aus. Von den Dut­zen­den Sen­dern im Mit­tel­wel­len­be­reich der Ska­la sen­det kein ein­zi­ger deut­scher mehr. Jetzt wer­den auch noch die Kurz­wel­len­sen­der ein­ge­stellt, Radio Vati­kan folgt hier nur dem Bei­spiel der bereits ein­ge­stell­ten deut­schen Wel­le. Es blei­ben nur UKW Sen­der, die aber nur etwa die Reich­wei­te von Fern­seh­sen­dern am Boden haben, und in Afri­ka nicht emp­fan­gen wer­den kön­nen und ein paar fran­zö­si­sche Sen­der im Lang­wel­len­be­reich. Alle Sen­dun­gen wer­den auf Inter­net ver­scho­ben, dass aber erstens eine Infra­struk­tur erfor­dert, die in Afri­ka weit­ge­hend fehlt,vor allem schnel­les Inter­net, einen teu­ren Com­pu­ter­kauf erfor­dert, den sich Men­schen der drit­ten Welt oft nicht lei­sten kön­nen und ausser­dem nach Will­kür der Regie­run­gen abge­schal­tet und von Pro­vi­dern zen­siert wer­den kann. Ohne Rück­sicht auf sie wird die gün­sti­ge Vari­an­te der Kurz­wel­le, die ehe­ma­li­ge Hoch­tech­no­lo­gie des 20.Jahrhunderts aufgegeben!

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