Dialog mit dem Islam um jeden Preis – Papst Franziskus und der Islam


Franziskus und der Islam: den Papst verstehen (und ihm im Umgang mit dem Islam helfen), diesen Versuch unternimmt Hubert Hecker.
Franziskus und der Islam: den Papst verstehen (und ihm im Umgang mit dem Islam helfen), diesen Versuch unternimmt Hubert Hecker.

Der Papst ver­harm­lost isla­mi­sche Gewalt, ver­wischt Rea­li­tä­ten und leug­net evi­den­te Tat­sa­chen, nur um mit Islam-Reprä­sen­tan­ten bei Dia­log-Kon­fe­ren­zen zu reden. Aber die­ser kor­rum­pier­te Ansatz führt zum einen dazu, dass der Kern der isla­mi­schen Gewalt aus­ge­spart wird, um die Dia­log­part­ner bei Stim­mung zu hal­ten. Zum andern bringt Fran­zis­kus unbe­rech­tig­te Selbst­be­schul­di­gun­gen ein als Gast­ge­schen­ke des Dialogs.

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Ein Kom­men­tar von Hubert Hecker.

Papst Bene­dikt XVI. war dafür bekannt, die wach­sen­de Gewalt­tä­tig­keit isla­mi­scher Grup­pen beim Namen zu nen­nen. Dar­in wur­de er von Kar­di­nal Karl Leh­mann unter­stützt. Der hat­te schon 2006 in einem Inter­view mit der Frank­fur­ter Rund­schau fest­ge­stellt, dass bis heu­te „reli­gi­ös moti­vier­te und legi­ti­mier­te Gewalt … sich vor­wie­gend am Islam fest­macht“. Mit die­sem Phä­no­men müs­se man die „mus­li­mi­schen Gesprächs­part­ner kon­fron­tie­ren“. Dabei soll­te auch die The­se erör­tert wer­den, dass die isla­mi­sche Gewalt­pro­ble­ma­tik in der „mus­li­mi­schen Reli­gi­on“ sowie der „theo­lo­gi­schen Tra­di­ti­on des kämp­fen­den und herr­schen­den Islam“ ver­an­kert sei.

Die klassische Lehre des Islam treibt in die Arme der ISlamisten

Papst Fran­zis­kus dage­gen rela­ti­viert isla­mi­sche Gewalt. Auf­grund sei­nes ideo­lo­gi­schen Blicks auf einen angeb­lich harm­los-fried­li­chen Islam ver­leug­net er evi­den­te Tat­sa­chen. Er vari­iert die Exkul­pa­ti­ons­for­mel von Mus­li­men: Isla­mi­sche Gewalt habe nichts mit der Reli­gi­on des Islam zu tun. Ein­zel­ne ver­wirr­te Mus­li­me wür­den Koran­ver­se missverstehen.

Islam­wis­sen­schaft­ler kri­ti­sie­ren den dilet­tan­ti­schen Ansatz des Pap­stes. Auch eini­ge katho­li­sche Islam­ken­ner wei­sen die päpst­li­che Unter­wer­fung unter die zeit­gei­sti­ge Ver­harm­lo­sungs­ideo­lo­gie des Islam zurück. Einer von ihnen ist der aus Ägyp­ten stam­men­de Jesui­ten­pa­ter Samir Kha­lil Samir. Er ver­tritt die Ein­schät­zung, wie sie oben von Kar­di­nal Leh­mann skiz­ziert ist. In einem Inter­view mit der Tages­post vom 25. 2. bekräf­tig­te Pater Samir, dass die kirch­li­chen Stel­len ihre mus­li­mi­schen Dia­log­part­ner auf die Wur­zeln der isla­mi­schen Gewalt hin­wei­sen müs­sen. Die lie­gen nach sei­ner Über­zeu­gung „im Koran und der isla­mi­schen Tradition“.

Die Kai­ro­er Al-Azhar-Uni­ver­si­tät und ande­re sun­ni­ti­sche Insti­tu­tio­nen haben zwar die Gewalt­tä­tig­kei­ten der ISla­mi­sten ver­ur­teilt. Doch ihre Begrün­dung ist kon­tra­pro­duk­tiv. Denn die Behaup­tung, die sala­fi­sti­schen und waha­bi­ti­schen Mus­lim­grup­pen wür­den nicht den „wah­ren Islam“ des Pro­phe­ten Moham­med ver­tre­ten, spielt den Dschi­ha­di­sten in die Hän­de: Die ver­wei­sen auf die Schwert­ver­se des Korans und Moham­meds gna­den­lo­sen Kampf gegen die „Ungläu­bi­gen“. Die reli­gi­ös legi­ti­mier­te Gewalt­aus­übung ist in die Grund­la­gen­tex­te des Islam ein­ge­schrie­ben. Der koran-basier­te Kampf geschieht in Allahs Namen. „Die klas­si­sche Leh­re treibt in die Arme des IS“, wie Pater Samir for­mu­lier­te. Daher wäre es die Auf­ga­be der isla­mi­schen Gelehr­ten, die früh­mit­tel­al­ter­li­che Text­tra­di­ti­on „ins Heu­te zu über­tra­gen“. Die­se Neu­in­ter­pre­ta­ti­on hat­te der ägyp­ti­sche Staats­prä­si­dent Sisi schon 2014 von den Gelehr­ten der Al-Azhar gefor­dert.  Solan­ge das nicht geschieht, ver­lau­fen alle Auf­ru­fe gemä­ßig­ter Mus­li­me gegen die alt­gläu­bi­ge Gewalt der Sala­fi­sten im Sande.

Vertuschung von islamischer Gewalt in Allahs Namen

Auch bei der aktu­el­len vati­ka­ni­schen Dia­log­kon­fe­renz fürch­tet Pater Samir nur „schö­ne Erklä­run­gen und Wor­te ohne Kon­se­quen­zen“. Das Tref­fen hoch­ran­gi­ger Vati­kan-Ver­tre­ter mit Reprä­sen­tan­ten der Al-Azhar steht unter dem Mot­to: „Kampf gegen das Phä­no­men von Fana­tis­mus, Extre­mis­mus und Gewalt im Namen Gottes“.

An der For­mu­lie­rung kann man schon erken­nen, dass man sich nur um die Sym­pto­me und „Phä­no­me­ne“ küm­mern will, nicht um die Ursa­chen in der isla­mi­schen Tra­di­ti­on. Ins­be­son­de­re soll von dem spe­zi­fisch isla­mi­schen Dschi­ha­dis­mus und sei­nen kora­ni­schen Wur­zeln abge­lenkt wer­den. Denn obwohl es etwas Ver­gleich­ba­res im Chri­sten­tum nicht gibt, soll das „Phä­no­men“ Dschi­had mit christ­li­chen Rand­er­schei­nun­gen gleich­ge­stellt wer­den. Mit der Ver­ur­tei­lungs­pa­ro­le „Fana­tis­mus und Extre­mis­mus“ kann die Kon­fe­renz dann glei­cher­wei­se angeb­lich ‚fana­ti­sche christ­li­che Abtrei­bungs­geg­ner’ und ‚extre­mi­sti­sche Mus­li­me’ in einen Topf wer­fen. Der gewalt­tä­ti­ge Dschi­ha­dis­mus wird damit rela­ti­viert durch die Gleich­set­zung mit fried­li­chem Enga­ge­ment von Chri­sten. Eine ähn­li­che Ver­wi­schung geschieht mit der For­mel „Gewalt im Namen Got­tes“: Der Gott Jesu Chri­sti hat nie zu Gewalt auf­ge­ru­fen, Allah dage­gen viel­mals nach Moham­meds Leh­ren. Chri­sten kön­nen Gewalt­tä­tig­kei­ten nie mit dem Evan­ge­li­um Jesu Chri­sti legi­ti­mie­ren, wäh­rend der Koran mehr­fach Gewalt gegen „Ungläu­bi­ge“ im Namen Allahs for­dert. Den Ter­ror­an­schlag der ISla­mi­sten auf die kop­ti­sche Kathe­dra­le in Kai­ro am 11. Dezem­ber 2016 hat­te der IS aus­drück­lich mit Koran­ver­sen begründet.

Die vati­ka­ni­sche Dia­log-Initia­ti­ve läuft also auf Ver­schleie­rung des gewalt­tä­ti­gen Islam hin­aus. Das geschieht auch durch die unbe­rech­tig­te Gleich­set­zung und Selbst­be­schul­di­gung bei unver­gleich­li­chen „Phä­no­me­nen“ in der Christenheit.

Die Strategie der Verharmlosung von islamischer Gewalt …

geht auf den Papst selbst zurück. Pater Samir berich­tet von einem Gespräch mit Fran­zis­kus im Som­mer letz­ten Jah­res. Dabei habe er ihn auf die Rea­li­tät von isla­mi­scher Gewalt in Koran, Geschich­te und tra­di­tio­nel­ler Leh­re hin­ge­wie­sen. Doch der Papst habe nichts davon wis­sen wol­len. Für ihn sei wich­ti­ger gewe­sen, dass ein Tref­fen mit Al-Azhar zustan­de kom­men wür­de. „Dafür müss­te man das Beste sagen“ über Islam und Muslime.

Der Papst will also einen Dia­log mit Islam-Reprä­sen­tan­ten um jeden Preis, auch wenn dabei die Rea­li­tät ver­wischt und die Wahr­heit ver­bo­gen wird. Seit Beginn sei­nes Pon­ti­fi­kats ver­folgt Fran­zis­kus die­se unwahr­haf­ti­ge Stra­te­gie gegen bes­se­res Wis­sen. Schon in sei­ner Enzy­kli­ka Evan­ge­lii gau­di­um behaup­te­te Fran­zis­kus wahr­heits­wid­rig, dass Islam und Koran „jeder Gewalt ent­ge­gen“ stün­den. Damit stell­te er für den gewalt­sa­men Islam grund­sätz­lich einen Per­sil­schein von Fried­fer­tig­keit aus.

Auch Geschwätz tötet – die Wahrheit!

Wenn der Papst dann doch mit dem Ter­ror von Boko Haram und dem Reli­gi­ons­krieg des Isla­mi­schen Staa­tes kon­fron­tiert wird, ver­tuscht er die Rea­li­tät als „fun­da­men­ta­li­sti­sche Zwi­schen­fäl­le“ klei­ner Grüpp­chen. Aus die­sem Ansatz resul­tie­ren auch die unse­riö­sen Ver­glei­che isla­mi­scher Gewalt mit christ­li­chen Phä­no­me­nen. So setz­te Fran­zis­kus bei einem sei­ner locke­ren Flug­zeug­ge­sprä­che mit Jour­na­li­sten isla­misch moti­vier­te Gewalt­ta­ten mit unspe­zi­fi­scher Kri­mi­na­li­tät unter Chri­sten gleich. Ähn­lich unwahr ist die Ineinsset­zung von isla­mi­schen Ter­ror­grup­pen mit christ­lich „fun­da­men­ta­li­sti­schen Grüpp­chen, die wir auch haben“. Den mög­li­chen Ein­wand, dass christ­li­che Grup­pen kei­ne Mas­sa­ker und Tötun­gen bege­hen, nimmt Fran­zis­kus mit einem sei­ner Lieb­lings­the­men vor­weg: „Das Geschwätz tötet auch. Man kann mit der Zun­ge töten, sagt der Apo­stel Jakobus.“

Tat­säch­lich kann man die Wahr­heit mit sei­ner Zun­ge töten – und damit die Leu­te für dumm ver­kau­fen: Die mör­de­ri­schen Sui­zi­dat­ten­tä­ter und ritu­el­len Hals­ab­schnei­der ISla­mi­scher Her­kunft setzt Fran­zis­kus mit Schwät­zern gleich, die er christ­li­chen Fun­da­men­ta­li­sten zuord­net. Die Ver­harm­lo­sung isla­mi­scher Gewalt geht mit Auf­bau­schun­gen und Beschul­di­gun­gen von enga­gier­ten Chri­sten ein­her, die er pau­schal als Fana­ti­ker und Fun­da­men­ta­li­sten brand­markt. Man kann sich in der Tat durch wahr­heits­wid­ri­ges Geschwätz versündigen.

Text: Hubert Hecker
Bild: Il Foglio (Screen­shot)

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4 Kommentare

  1. Wenn Berg­o­glio allen Ern­stes behaup­tet, dass das nega­ti­ve Reden über die Schwie­ger­mut­ter auch nichts ande­res ist, als die Tötung der Chri­sten durch Isla­mi­sten, dann fragt man sich wirk­lich, ob man die­sen Mann über­haupt noch ernst neh­men kann!

  2. Soll­te man sich noch wun­dern was aus dem Mund von Fran­zis­kus kommt. So kann nur ein fal­scher Pro­phet beten. Wie bescheu­ert kann man sein um mit einem Imam ein Frie­dens­ge­bet zu spre­chen indem der Imam gegen die Ungläu­bi­gen betet was wir Chri­sten für die Mus­li­me sind??

  3. Auf eine Nach­fra­ge, war­um der Papst nur von isla­mi­sti­scher ´und nicht von isla­mi­scher Gewalt redet, hat er geant­wor­tet, wenn er von isla­mi­scher Gewalt rede müs­se er auch von katho­li­scher Gewalt reden.
    Aus mei­ner Sicht bedient der Papst wie vie­le Poli­ti­ker die Neue Welt­ord­nung und wie vie­le Bischö­fe die Welteinheits„religion“. Bei­des ist satanisch.

  4. Vor allem bedient er all­zu­oft nied­rig­ste Instink­te, und das macht einem Sor­ge. Intel­lek­tu­ell ist die­ser Papst sowie­so kaum ernst zu neh­men, die­ses Niveau wird er auch nicht mehr errei­chen. Ideo­lo­gisch ist er „auf Linie“, das hat ihn auch zum Papst gemacht. Es muss für die Jesui­ten ein beson­de­rer Sta­chel im Fleisch sein, dass sich ihr bevor­zug­ter Man on the Top auf der­ar­ti­gem Niveau präsentiert.

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