Mission der Tradition im buddhistischen Birma


Heilige Messe in der überlieferten Form des Römischen Ritus in Birma.
Heilige Messe in der überlieferten Form des Römischen Ritus in Birma.

(Ran­gun) Vom 27. Dezem­ber bis zum 8. Janu­ar führ­te eine klei­ne Mis­si­on P. James Mawsd­ley von der tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Prie­ster­bru­der­schaft St. Petrus und einen Semi­na­ri­sten des Inter­na­tio­na­len Prie­ster­se­mi­nars St. Petrus der Bru­der­schaft in Wigratz­bad in das exo­ti­sche Bir­ma (heu­te offi­zi­ell Myanmar).

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Der vor­ran­gi­ge Zweck der Rei­se war es, den Katho­li­ken des Lan­des, die mehr als 50 Jah­re unter einer Mili­tär­dik­ta­tur zu lei­den hat­ten, das hei­li­ge Meß­op­fer zu brin­gen. Laut Volks­zäh­lung von 2014 sind 6,2 Pro­zent der 52 Mil­lio­nen Ein­woh­ner Bir­mas Chri­sten. Das renom­mier­te PEW Insti­tu­te schätz­te 2016 die Zahl der Chri­sten auf 7 Pro­zent. Der Groß­teil von ihnen gehört pro­te­stan­ti­schen Frei­kir­chen an, beson­ders den Bap­ti­sten. Ein Fünf­tel der Chri­sten ist katho­lisch. 87 Pro­zent der Bir­ma­nen sind Bud­dhi­sten. Für Chri­sten ist es sehr schwer in die Armee oder die Staats­ver­wal­tung zuge­las­sen zu werden.

1962 über­nahm das Mili­tär durch einen Staats­streich die Macht und schlug poli­tisch den „bir­ma­ni­schen Weg zum Sozia­lis­mus“ ein. 1966 wur­den alle aus­län­di­schen Mis­sio­na­re des Lan­des ver­wie­sen. Seit 2011 ist ein Demo­kra­ti­sie­rungs­pro­zeß im Gange.

Wäh­rend des Auf­ent­halts in Bir­ma zele­brier­te Pater Mawsd­ley drei­zehn Meß­op­fer an drei­zehn ver­schie­de­nen Orten. Zugleich konn­te er, durch deut­sche und eng­li­sche Gön­ner, den katho­li­schen Gemein­schaf­ten etwas finan­zi­el­le Unter­stüt­zung überbringen.

Sowohl unter den Gläu­bi­gen als auch der kirch­li­chen Hier­ar­chie des Lan­des ist ein gro­ßes Inter­es­se an der über­lie­fer­ten Form des Römi­schen Ritus vor­han­den. „Das Lei­den ver­voll­komm­net die Näch­sten­lie­be“, heißt es im Bericht von Pater Mawsd­ley. Das zei­ge sich deut­lich unter den Katho­li­ken Bir­mas anhand von zahl­rei­chen Wer­ken der Näch­sten­lie­be für Lepra­kran­ke, Wai­sen­kin­der, Kran­ke, Alte und im Schulwesen.

Mit der Öff­nung der Poli­tik, so Pater Mawsd­ley, drän­gen west­li­che Ideen ins Land. Zu den Ersten, die ins Land drück­ten, gehör­te die Abtrei­bungs­lob­by. Inzwi­schen gibt es bereits etwa 30 Abtrei­bungs­kli­ni­ken, die mehr als 35.000 unge­bo­re­ne Kin­der im Jahr töten. Die Bir­ma­nen haben einen gro­ßen Sinn für Beschei­den­heit, Fami­lie und Reli­gi­on. Die Frau­en zum Bei­spiel tra­gen den tra­di­tio­nel­len Lon­gyi, ein Klei­dungs­stück, das sie bis zu den Knö­cheln bedeckt. „Sie tra­gen das Klei­dungs­stück mit gro­ßer Wür­de, und es ver­leiht ihnen auch edle Würde.

Im Nor­den des Lan­des sind in jüng­ster Zeit wie­der Kämp­fe zwi­schen eini­gen klei­ne­ren Volks­grup­pen und dem Mili­tär auf­ge­flammt. Der Kon­flikt dau­ert seit Jahr­zehn­ten an und geht bis auf die Aus­ru­fung der Unab­hän­gig­keit vom Bri­ti­schen Empire zurück. Unter ande­rem spie­len dabei Sil­ber­vor­kom­men, aber auch der Schmug­gel mit Gold und Edel­stei­nen eine Rol­le. 200.000 Flücht­lin­ge sind eine Fol­ge des Konflikts.

Für die­se Pro­ble­me gebe es „nur eine sieg­rei­che Ant­wort: Jesus Chri­stus, der Frie­dens­fürst“, so Pater Mawsd­ley. Die Fröm­mig­keit der bir­ma­ni­schen Katho­li­ken kön­ne den „Unter­schied“ machen und den ande­ren Men­schen ein Vor­bild sein. Er habe, so der Petrus­bru­der, in Bir­ma einen „vor­bild­li­chen, leben­di­gen christ­li­chen Glau­ben vorgefunden“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: FSSP

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3 Kommentare

  1. Sehr schö­ner, infor­ma­ti­ver Bericht. Plant die Petrus­bru­der­schaft eine stän­di­ge Prä­senz oder regel­mä­ßi­ge Besu­che in die­sem Land?

    • Dazu muß man wissen,daß es in Bir­ma erst ende der 80er Jah­re die Lit­ur­gie Reform durch zu füh­ren das Mili­tär hat­te vor­her den Kon­takt zum vati­kan unterbunden

  2. Dem Bericht fehlt die Infor­ma­ti­on über den Ursprung der Ver­bin­dung von P. Mawds­ley zu Bur­ma. P. Mawds­ley wur­de in Bur­ma als jun­ger Mann mehr­fach zu Gefäng­nis­stra­fen ver­ur­teilt und gefol­tert, zuletzt zu 17 Jah­ren, von denen er ein­ein­halb in Ein­zel­haft abge­ses­sen hat, bevor die eng­li­sche Diplo­ma­tie ihn frei­be­kom­men hat. Er hat­te als Back­packer bur­me­si­sche Flücht­lin­ge ken­nen­ge­lernt und war dar­auf­hin dort hin­ge­reist und hat­te sich in der dor­ti­gen Demo­kra­tie­be­we­gung engagiert.
    Sei­ne Erleb­nis­se dort haben ihn letzt­lich näher zu Gott gebracht und auf den Weg des Prie­ster­tums geführt.

    Wenn man ihn goo­gelt, fin­det man eini­ge Infor­ma­tio­nen dar­über, er hat auch ein Buch über sei­ne Erleb­nis­se geschrieben.

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