Papst Benedikt XVI. und Fatima – und einige Ungereimtheiten (2. Teil)


Fatima und der Vatikan: ambivalentes Verhalten gegenüber den Engels- und Marienerscheinungen von 1916/1917
Fatima und der Vatikan: ambivalentes Verhalten gegenüber den Marienerscheinungen von 1917

Im Anschluß an mei­nen Bei­trag vom 3. Jän­ner Papst Bene­dikt XVI. und Fati­ma – und eini­ge Unge­reimt­hei­ten (1. Teil) kom­men wir nun zum Haupt­teil der drei­tei­li­gen Aus­füh­run­gen, näm­lich zu den unge­reim­ten Äuße­run­gen von Papst Bene­dikt selbst. Es ist schlimm, daß die­ser (mit Datum vom 22. Febru­ar 2007) ein Geleit­wort für Kar­di­nal Ber­to­nes Schwin­del­buch Die Sehe­rin von Fati­ma ver­faß­te. Am Schluß die­ses Buches ist sein Theo­lo­gi­scher Kom­men­tar vom 26. Juni 2000 abgedruckt.

Benedikt XVI. in modernistischer Diktion

Anzei­ge

Die­ses Geleit­wort (das wir hier nicht näher betrach­ten), läßt die Fra­gen aufkommen:

Klingt das wirk­lich nach den dra­ma­ti­schen Erleb­nis­sen der Seh­erkin­der und der Augen­zeu­gen von 1917? Ist hier ein Gefühl für die Dring­lich­keit und Dra­ma­tik spür­bar? Und weil der Papst davon sprach, daß man­che (nicht-vati­kan­of­fi­zi­el­le Fati­ma-) Inter­pre­ta­tio­nen „mehr für Unru­he sorg­ten, statt zu Gebet und Buße auf­zu­for­dern“: Ist es nicht gera­de die „Unru­he“, die zu Gebet und Buße ani­miert? Haben nicht die Pro­phe­ten des Alten Bun­des Unru­he gestif­tet? Und wer bit­te hat denn in den letz­ten Jahr­zehn­ten aus der vati­ka­ni­schen Büro­kra­tie oder gar vom Stuhl Petri her­un­ter wirk­lich zu ernst­haf­tem Gebet und spür­ba­rer Buße im Geist Fati­mas aufgerufen?

Nie­mand.

Denn die „Unglücks­pro­phe­ten“ waren schon von Papst Johan­nes XXIII. bei der Eröff­nung des II. Vati­can­ums kri­ti­siert und weit­ge­hend kalt­ge­stellt worden.

Tra­gisch ist, daß Papst Bene­dikt das Buch von Kar­di­nal Ber­to­ne und sei­nem Inter­view­er Giu­sep­pe De Car­li über­haupt ein­ge­lei­tet hat. Er unter­stützt damit die Lügen und Täu­schun­gen der bei­den Autoren.

Lei­der hat­te er schon 2000 genau in die­se Rich­tung gearbeitet.

Daher müs­sen wir einen Blick auf den „Theo­lo­gi­schen Kom­men­tar des dama­li­gen Prä­fek­ten der Kon­gre­ga­ti­on für die Glau­bens­leh­re, Kar­di­nal Joseph Ratz­in­ger“ werfen.

Der Theologische Kommentar von Kardinal Ratzinger vom Juni 2000 – ein Weginterpretation der Fatima-Botschaft

Was genau­so wie bei den Bei­trä­gen von Kar­di­nal Ber­to­ne und De Car­li auf­fällt, ist die Ten­denz zum Weg­in­ter­pre­tie­ren der Bot­schaft (der Text des Kom­men­tars fin­det sich online auf der Inter­net­sei­te des Hei­li­gen Stuhls; die Sei­ten­zah­len im fol­gen­den Text bezie­hen sich auf das im letz­ten Bei­trag vor­ge­stell­te Buch von Kar­di­nal Bertone).

Neo-modernistische Umdeutungen von Botschaften Gottes durch den Glaubenspräfekten

Das Sonnenwunder sahen 70.000 Menschen.
Das Son­nen­wun­der sahen 70.000 Menschen.

- Der Kar­di­nal stell­te es gleich am Beginn in den Raum, daß die Bot­schaft Mari­ens „viel­leicht gar nur Spie­ge­lun­gen der Innen­welt von Kin­dern, die in einem Milieu tie­fer Fröm­mig­keit auf­ge­wach­sen, zugleich aber auch von den dro­hen­den Gefah­ren ihrer Zeit auf­ge­wühlt waren“ (205), gewe­sen sein könn­ten. Damit sät der nach­ma­li­ge Papst Zwei­fel an der Ver­läß­lich­keit des Zeug­nis­ses von Sr. Lucia und natür­lich auch an Fak­tum und Inhalt der Erschei­nun­gen selbst.

- Kar­di­nal Ratz­in­ger erwähn­te den flä­mi­schen Theo­lo­gen Edu­ard Dha­nis SJ als „herausragende[n] Ken­ner die­ser Mate­rie“ (209). Lei­der zeigt die­ses „name-drop­ping“, daß die Prä­gung des jun­gen Theo­lo­gen Joseph Ratz­in­ger durch moder­ni­sti­sche Theo­lo­gen sehr tief gegan­gen war. Dha­nis posi­tiv zu erwäh­nen, ist völ­lig abwe­gig, da die­ser die Gül­tig­keit der Bot­schaf­ten (beson­ders Pon­te­ve­dra und Tuy) bestritt, aber sich wei­ger­te, mit Sr. Lucia auch nur zu spre­chen. Er war theo­lo­gisch ein Moder­nist und wis­sen­schaft­lich ein Klein­geist, der es nicht für nötig hielt, auf Ent­geg­nun­gen ein­zu­ge­hen. Damals wider­spra­chen ihm noch öffent­lich Mit­brü­der aus dem Jesui­ten­or­den und ande­re Exper­ten – ohne Erfolg.

Dha­nis war auch einer der Mit­au­toren des berüch­tig­ten Hol­län­di­schen Kate­chis­mus. Die­ser unter­mi­nier­te den Glau­ben. Der Kate­chis­mus wur­de damals mit einer sech­zig­sei­ti­gen Ergän­zung gedruckt, um die Wir­kung die­ses Mach­werks abzu­mil­dern. Dha­nis mach­te aber nach dem Tod von Pius XII. stei­le Karriere.

Es bleibt uner­find­lich, war­um Kar­di­nal Ratz­in­ger die­sen Mann ins Spiel brach­te. Der offi­zi­el­le Fati­ma-Exper­te der Kir­che war näm­lich bekannt­lich P. Joa­quin Alon­so aus dem Cla­re­ti­ner­or­den. Die­ser starb 1981, ohne von Bischof Alber­to Cos­me do Ama­ral von Lei­ria-Fati­ma die Erlaub­nis zur Publi­ka­ti­on sei­nes 24-bän­di­gen Buches über Fati­ma (fer­tig­ge­stellt 1975) zu erhal­ten (offen­bar auf Befehl des Vatikans).

Im Lauf der Zeit hat­te sich P. Alon­so unter dem Druck der Fak­ten der Auf­fas­sung ange­nä­hert, das Drit­te Geheim­nis spre­che über einen Glau­bens­ab­fall in der Hier­ar­chie. Das woll­te man damals in eben­die­ser Hier­ar­chie natür­lich nicht hören. Das hät­te auch das Kon­zil dele­gi­ti­miert – wenn­gleich des­sen gif­ti­ge Früch­te auch damals schon sicht­bar waren.

- Atem­be­rau­bend ist fol­gen­der Satz:

„Wir kön­nen hin­zu­fü­gen, dass Pri­vat­of­fen­ba­run­gen häu­fig pri­mär aus der Volks­fröm­mig­keit kom­men und auf sie zurück­wir­ken, ihr neue Impul­se geben und neue For­men eröff­nen“ (210).

Berichterstattung über das Sonnenwunder zwei Tage später.
Bericht­erstat­tung über das Son­nen­wun­der zwei Tage später.

Wie kam der von man­chen als „Mozart der Theo­lo­gie“ titu­lier­te spä­te­re Papst auf eine sol­che Absur­di­tät? Pri­vat­of­fen­ba­run­gen kom­men von Gott oder es sind kei­ne Pri­vat­of­fen­ba­run­gen! Sie kom­men daher nicht „aus der Volks­fröm­mig­keit“. Jedes Kind ver­steht das! Das wür­de ja hei­ßen, daß man­che from­men Leu­te im Volk „Pri­vat­of­fen­ba­run­gen“ erfin­den würden.

Es drängt sich die Fra­ge auf: Glaub­te der dama­li­ge Kar­di­nal Ratz­in­ger, daß Gott tat­säch­lich, im wört­li­chen Sinn und ohne Aus­flüch­te, auch in nach­apo­sto­li­scher Zeit eine bestimm­te Bot­schaft der Kir­che mit­teilt,  oder nicht?

Fromme Allgemeinplätze gegen konkrete Anweisungen Gottes

- Eine wei­te­re Ver­harm­lo­sung der „Pri­vat­of­fen­ba­run­gen“, die ja meist dra­ma­ti­sche Bekla­gun­gen des kirch­li­chen und welt­li­chen Zustan­des und drin­gen­de Mah­nun­gen zur radi­ka­len Umkehr waren, liegt in fol­gen­der Aus­sa­ge (im Zusam­men­hang mit dem II. Vati­ca­num und Lk 12, 56):

„Die Zei­chen der Zeit im Licht des Glau­bens deu­ten heißt die Anwe­sen­heit Chri­sti in der jewei­li­gen Zeit erken­nen“ (211f).

Also das macht wirk­lich kei­nen Sinn. Es geht im Gegen­teil dar­um, die Abwe­sen­heit Chri­sti in der jewei­li­gen Zeit zu erken­nen, und zwar die von den Men­schen, ggf. auch von der Kir­chen­hier­ar­chie ver­schul­de­te Abwe­sen­heit. Und sie zu revi­die­ren! Sonst wären die­se Offen­ba­run­gen sinnlos.

- Kar­di­nal Ratz­in­ger schrieb dann autobiographisch:

„In einem Gespräch mit mir hat Schwe­ster Lucia mir gesagt, ihr wer­de immer mehr deut­lich, dass das Ziel der gan­zen Erschei­nun­gen gewe­sen sei, mehr in Glau­be, Hoff­nung und Lie­be ein­zu­üben – alles ande­re sei nur Hin­füh­rung dazu“ (217).

Das ist ange­sichts der hoch­spe­zi­fi­schen Inhal­te der Erschei­nun­gen (Höl­le, Süh­ne, Unbe­fleck­tes Herz, Wei­he Ruß­lands) im besten Fall eine from­me Plat­ti­tü­de. Im schlimm­sten Fall ist es eine bewuß­te Unwahr­heit. Hat Sr. Lucia das wirk­lich so gesagt oder ist es eine sehr freie Para­phra­se durch den dama­li­gen Kardinal?

Eine Vision ohne Erklärung der Seligen Jungfrau?

- Der Gip­fel der Unglaub­haf­tig­keit ist aber fol­gen­de Passage:

„Schwe­ster Lucia hat dazu zunächst bemerkt, dass ihr das Gesicht [also die Visi­on des Drit­ten Geheim­nis­ses, Anm.], aber nicht sei­ne Aus­le­gung geschenkt wur­de. Die Aus­le­gung kom­me nicht dem Seher, son­dern der Kir­che zu“ (216).

José II. Alves Correia da Silva (1920–1957) mit Umschlag, in dem sich das Dritte Geheimnis befindet.
José da Sil­va (1920–1957) mit dem Drit­ten Geheim­nis (Umschlag), 1944.

Daß die Kir­che das Recht und die Pflicht hat, „Pri­vat­of­fen­ba­run­gen“ zu prü­fen, ist unbe­strit­ten. Man beach­te aber hier die offen­kun­di­ge Unwahr­heit vom Feh­len der Aus­le­gung: Die Seh­erkin­der erhiel­ten immer eine Schau­ung, der dann eine Erklä­rung Unse­rer Lie­ben Frau folg­te. Aber bei die­ser Visi­on mit dem ermor­de­ten „in Weiß geklei­de­ten Bischof“ soll es nicht so gewe­sen sein?

Der jet­zi­ge authen­ti­sche Inter­pret des Drit­ten Geheim­nis­ses sei aber nach den Wor­ten Kar­di­nal Ratz­in­gers in die­sem Zusam­men­hang der dama­li­ge Kar­di­nal­staats­se­kre­tär Ange­lo Sod­a­no, dem Sr. Lucia zuge­stimmt hätte.

Das ist voll­kom­men unglaub­haft und Sym­ptom eines Komplotts.

Schon Papst Johan­nes XXIII. sprach von den „Wor­ten“, die die Seh­erkin­der von der Seli­gen Jung­frau erhal­ten hät­ten, als er sich auf das Drit­te Geheim­nis bezog (eine kurz­ge­faß­te Erklä­rung dazu). [1]In der berüch­tig­ten anony­men Pres­se­er­klä­rung des Vati­kans vom 8. Febru­ar 1960 heißt es gemäß Fati­ma Crusader fol­gen­der­ma­ßen: „Alt­hough the Church reco­gnizes the Fati­ma appa­ri­ti­ons She does not … Con­ti­n­ue rea­ding

Wo sind die jetzt?

Kar­di­nal Ratz­in­ger sag­te in dem berühm­ten Inter­view mit dem Maga­zin Jesus der Pau­li­ner­schwe­stern am 11. Novem­ber 1984, daß das Drit­te Geheim­nis von „Gefah­ren“ spricht, „die den Glau­ben und das Leben der Kir­che, damit der Welt bedro­hen“. Es bezie­he sich auch auf die „Wich­tig­keit der novi­s­si­mi [Letz­te Zeit bzw. Letz­te Dinge]“.

Davon ist in der Erklä­rung von 2000 nicht mehr die Rede.

Jetzt ist nach den Wor­ten der Kar­di­nä­le Ratz­in­ger, Sod­a­no und Ber­to­ne mit der Visi­on des Drit­ten Geheim­nis­ses das Atten­tat auf Johan­nes Paul II. gemeint und Sr. Lucia habe dem zugestimmt.

Lächer­lich.

Der Vatikan als Treibhaus von Mentalreservationen, Schwindel und Lügen – apokalyptische Zustände

Was blieb von der Erklä­rung des dama­li­gen Kar­di­nals Ratz­in­ger übrig? Was blieb im Bewußt­sein der kirch­li­chen Öffent­lich­keit hän­gen? Offen­bar die Beschwich­ti­gung, daß mit dem Atten­tat auf Johan­nes Paul II. am 13. Mai 1981 das Drit­te Geheim­nis erfüllt wor­den ist, daß der dama­li­ge Papst durch die Buß­be­reit­schaft in der kirch­li­chen Hier­ar­chie wun­der­sam über­lebt hat und daß die Bedeu­tung von Fati­ma jetzt in der Ver­gan­gen­heit liegt. Und anson­sten sol­len wir end­lich kei­ne lästi­gen Fra­gen mehr stellen.

2010 sag­te Papst Bene­dikt in Fati­ma aber, daß die „pro­phe­ti­sche Mis­si­on Fati­mas“ nicht been­det sei. [2]Vgl. im vor­letz­ten Absatz der Predigt.Dieser Satz, viel­leicht als Signal­satz inten­diert, wird durch die fol­gen­den, eher vagen Aus­sa­gen sehr neu­tra­li­siert.

Man fühlt sich zum Nar­ren gehal­ten. Über­haupt sind alle ober­hirt­li­chen Aus­sa­gen zu Fati­ma, die aus den letz­ten Jahr­zehn­ten in Erin­ne­rung sind, nicht dazu ange­tan, den Glau­ben zu för­dern und Buße und Umkehr zu bewirken.

Die Fra­gen lau­ten also:

Hat hier Kar­di­nal Ratz­in­ger eine extre­me Men­tal­re­ser­va­ti­on gemacht? Oder gelo­gen? Auf Druck von Johan­nes Paul II.? Sind die­se Fra­gen ungehörig?

Man kann erken­nen, daß die Spe­ku­la­tio­nen ange­sichts der kirch­li­chen Bock­sprün­ge gera­de­zu zwangs­läu­fig ins Kraut schie­ßen müssen.

Und in der Zwi­schen­zeit ver­sinkt die Welt in Cha­os und Blutbad.

Wird Gott noch lan­ge zuschauen?

Mark Fel­lows sprach in dem Ent­hül­lungs­buch Fati­ma in Twilight (2003) von „our sen­se of impen­ding doom“, „unse­rem Gespür für den dro­hen­den Untergang“.

Wenn man etwa die Film­pro­duk­ti­on betrach­tet, die mas­sen­haft apo­ka­lyp­ti­sche Phan­ta­sien ins Bild setzt,  wird einem ein weit­ver­brei­te­tes kol­lek­ti­ves Ahnen dro­hen­der kata­stro­phi­scher Ereig­nis­se nicht ver­bor­gen blei­ben können.

Schließ­lich sind sie im Neu­en Testa­ment vorhergesagt.

Resümee: Die Apostasie in der Kirche forderte auch von Papst Benedikt ihren Tribut

Da hier eine Bot­schaft des Him­mels – eine „Pri­vat­of­fen­ba­rung“ mit Öffent­lich­keits­cha­rak­ter (70.000 Augen­zeu­gen des Son­nen­wun­ders) und an Kir­che, Papst und Welt adres­siert – ver­wor­fen und lügen­haft ver­zerrt dar­ge­stellt wur­de, ist es kein Wun­der, daß in der Kir­che Ver­wir­rung und Apo­sta­sie wüten.

Da Papst Bene­dikt XVI. hier mit­ge­macht hat und auf kei­ne Wei­se sei­ne geist­li­che Voll­macht als Ober­hir­te der Kir­che genutzt hat, den Sta­tus quo zu revi­die­ren, ist es kein Wun­der, daß sein Pon­ti­fi­kat, trotz guter Ansät­ze, so kläg­lich geschei­tert ist.

Solan­ge es nicht zwei­fels­frei erwie­sen ist, daß es sich bei Papst Fran­zis­kus um einen Gegen­papst han­delt, muß die­ser Cali­gu­la auf dem Papst­thron eben als Papst betrach­tet wer­den – und als Stra­fe für eine Kir­che, die die War­nun­gen des Him­mels nicht hören woll­te, sich am Kon­zil ver­hee­ren­den Irr­leh­ren aus­lie­fer­te und die Mär­ty­rer­kir­che des Sowjet­blocks ver­riet. Die Stra­fe Got­tes liegt somit in den selbst­ver­schul­de­ten Fol­gen fal­scher Ent­schei­dun­gen von Ent­schei­dungs­trä­gern, die es bes­ser wis­sen müßten.

Da die Kir­che Licht der Völ­ker sein soll, zieht die Ver­fin­ste­rung der Kir­che auch die gott­lo­se Welt in Mit­lei­den­schaft und Des­ori­en­tie­rung – wie es in die­sem Kata­stro­phen­pon­ti­fi­kat ja deut­lich sicht­bar ist. Ein Papst selbst rüt­telt an der Leh­re Got­tes und unter­mi­niert die Sakra­men­te – ein noch vor drei Jah­ren nicht mög­lich gehal­te­ner Alp­traum. Die Bösen wer­den sich freuen.

Gott über­ließ die Ent­schei­dungs­trä­ger also ihren Ver­blen­dun­gen – und wei­te Tei­le des gläu­bi­gen Vol­kes ihrer Lauheit.

Bene­dikt XVI. hät­te es bes­ser wis­sen müs­sen. Er ließ bei sei­nem Amts­an­tritt durch­blicken, daß er um den mora­li­schen Morast unter den Kar­di­nä­len und in der Kurie wuß­te. Er wuß­te auch um die „Wöl­fe“, um apo­sta­sier­te Kir­chen­män­ner, die ihm das Leben schwer­ma­chen wür­den. Der als Roman ver­hüll­te Hand­lungs­auf­ruf Malachi Mar­tins an Papst Johan­nes Paul II. Winds­wept Hou­se (dt. Der letz­te Papst) wird ihm bekannt gewe­sen sein. Dort ist von sata­ni­schen Ritua­len im Vati­kan, unter Betei­li­gung geweih­ter Män­ner, aus­drück­lich die Rede.

Papst Bene­dikt kam daher viel­leicht zur Schluß­fol­ge­rung, daß nur ein Ein­grei­fen Got­tes die Kir­che wie­der­her­stel­len kann. Da die Fati­ma­bot­schaft auch in den bekann­ten Tei­len damit zu tun hat, wird sich dem Papst wohl im Gewis­sen die Auf­for­de­rung gestellt haben, die­se Bot­schaft lehr­amt­lich und dis­zi­pli­när zu imple­men­tie­ren: Ver­brei­tung des Bewußt­seins von der Mög­lich­keit der Höl­le, Auf­ruf zur radi­ka­len Umkehr der Lebens­füh­rung, Ver­brei­tung der Süh­ne­sams­ta­ge und der Andacht zum Unbe­fleck­ten Her­zen Mari­ens und Durch­füh­rung der Wei­he Ruß­lands an eben­die­ses Unbe­fleck­te Herz – wie vorgegeben.

Und den­noch hat er es nicht gemacht.

Die Moti­ve blei­ben wie schon bei Pius XI. im Dun­keln. Aber natür­lich wird die theo­lo­gi­sche Prä­gung Joseph Ratz­in­gers, wie schon dar­ge­legt, einen „Rück­fall“ in „anti-öku­me­ni­sches“, „vor­kon­zi­lia­res“ und „mit­tel­al­ter­li­ches Den­ken“ ver­hin­dert haben. Die Erklä­rung vom Juni 2000 legt für die­se Men­ta­li­tät Zeug­nis ab.

Es sieht so aus, als woll­te der Pro­phet, obgleich grund­sätz­lich guten Wil­lens, par­tout nicht nach Nini­ve gehen.

Daher setz­te sich eine kon­spi­ra­ti­ve Cli­que durch und räum­te ihn zugun­sten eines revo­lu­tio­nä­ren Pro­gramms aus den Weg.

Und zudem sind wir seit dem 28. Febru­ar 2013 in einer Situa­ti­on, in der ein „in Weiß geklei­de­ter Bischof“ („Wir hat­ten die Ahnung, daß es der Hei­li­ge Vater war.“) nicht auto­ma­tisch der regie­ren­de Papst ist. Somit ist also die Büh­ne für gege­be­nen­falls dra­ma­ti­sche, ja apo­ka­lyp­ti­sche Ereig­nis­se berei­tet. Wird man das Mar­ty­ri­um die­ses Bischofs und sei­ner Gefolg­schaft als Süh­ne­akt ver­ste­hen kön­nen? Die­se Inter­pre­ta­ti­on kann man in der Lite­ra­tur lesen. [3]Der Engel zeigt auf die­se schau­ri­ge Sze­ne­rie und ruft: „Buße, Buße, Buße“. Dar­aus schlie­ßen man­che, daß hier ein Akt der Ent­süh­nung des kom­pro­mit­tier­ten Petrus­am­tes gesetzt wer­den soll. Ich … Con­ti­n­ue rea­ding

Papst em. Bene­dikt ist zugun­sten sei­nes eige­nen See­len­frie­dens und See­len­heils und zugun­sten des Woh­les und Hei­les der Kir­che auf­ge­ru­fen, im hohen Alter sich klar und deut­lich aus­zu­spre­chen. Das betrifft die vol­le Wahr­heit zu Fati­ma und zum Drit­ten Geheim­nis und das betrifft alle Unge­reimt­hei­ten um Sr. Lucia. Es betrifft auch das Wüten des der­zei­ti­gen Pap­stes. Er ist auf­ge­ru­fen, sei­nen Bei­trag zu lei­sten, damit die Wei­he Ruß­lands end­lich durch­ge­führt und der Welt eine Zeit des Frie­dens geschenkt wer­den kann. Wenn das nicht geschieht – das mag man sich gar nicht ausdenken.

*MMag. Wolf­ram Schrems, Wien, katho­li­scher Theo­lo­ge, Phi­lo­soph, Katechist

Bild. OnePeterFive/​Fatima Cen­ter (Screen­shots)

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1 In der berüch­tig­ten anony­men Pres­se­er­klä­rung des Vati­kans vom 8. Febru­ar 1960 heißt es gemäß Fati­ma Crusader folgendermaßen:
„Alt­hough the Church reco­gnizes the Fati­ma appa­ri­ti­ons She does not desi­re to take the respon­si­bi­li­ty of gua­ran­te­e­ing the ver­a­ci­ty of the words that the three she­p­herd child­ren said that the Vir­gin Mary had addres­sed to them.“
Die­se For­mu­lie­rung ist kla­rer­wei­se kein Bekennt­nis zur Authen­ti­zi­tät der Bot­schaft. Es wird ja nahe­ge­legt, daß die „drei Hir­ten­kin­der“ sich auch getäuscht haben oder die Unwahr­heit gesagt haben könnten.
2 Vgl. im vor­letz­ten Absatz der Predigt.Dieser Satz, viel­leicht als Signal­satz inten­diert, wird durch die fol­gen­den, eher vagen Aus­sa­gen sehr neutralisiert.
3 Der Engel zeigt auf die­se schau­ri­ge Sze­ne­rie und ruft: „Buße, Buße, Buße“. Dar­aus schlie­ßen man­che, daß hier ein Akt der Ent­süh­nung des kom­pro­mit­tier­ten Petrus­am­tes gesetzt wer­den soll. Ich stel­le das nur in den Raum, ohne hier eine defi­ni­ti­ve Mei­nung zu haben.
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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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16 Kommentare

  1. „Kar­di­nal Ratz­in­ger sag­te in dem berühm­ten Inter­view mit dem Maga­zin Jesus der Pau­li­ner­schwe­stern am 11. Novem­ber 1984, daß das Drit­te Geheim­nis von „Gefah­ren“ spricht, „die den Glau­ben und das Leben der Kir­che, damit der Welt bedro­hen“. Es bezie­he sich auch auf die „Wich­tig­keit der novi­s­si­mi [Letz­te Zeit bzw. Letz­te Dinge]“.“
    Es ist schon immer mei­ne feste Über­zeu­gung das an der Für­bit­te der Kir­che zur „Bewah­rung der Schöp­fung“ irgend­et­was faul ist. Him­mel und Erde wer­den ver­ge­hen und die Für­bit­ten der Kon­zils­kir­che mit Sicher­heit auch. Jeden­falls haben sie es per­fekt geschafft ein der­ar­ti­ges Durch­ein­an­der über die Bot­schaf­ten von Fati­ma zu schaf­fen das nun wirk­lich kei­ner mehr weiß wo oben und unten ist. Ich den­ke mir das die­se Bot­schaf­ten der Mut­ter Got­tes so schwer­wie­gend sind das bei wah­rer Über­mitt­lung von die­sen der Kon­zils­geist mit­samt sei­nen Anhän­gern auf die Aka­zi­en klet­tern wür­de. Aber nun müs­sen wir abwar­ten was pas­siert und hof­fen das der Herr bei uns ist wenn es soweit ist. Jeden­falls wird das Jahr 2017 kein nor­ma­les Jahr wer­den und das weiß ich jetzt schon.
    Per Mari­am ad Christum.

    • Aber die Bewah­rung der Schoep­fung ist doch etwas gutes. Sonst ster­ben die Men­schen auch alle.

  2. Man soll­te Eines stets nie außer Acht las­sen, man kann durch Wider­sprü­che auch auf etwas hin­wei­sen ent­we­der unbe­wusst oder wenn man etwas nicht klar sagen kann. Was man sagen müss­te kann nie­mand vom Kle­rus sagen, man hat die Pira­ten der Punier doch schon lan­ge an Bord. Alle wur­den besiegt und besetzt, die Befrei­ung kommt von „woan­ders“ sonst wäre es auch nicht mehr katho­lisch. Der Wider­stand des Kle­rus‘ wird erst mit der Kro­ne Frank­reichs voll­ends auf­er­ste­hen, wegen der Bun­des­la­de, der Papst ist weder im Besitz des Aaron­s­zep­ters noch des Steins aus der Lade, des­we­gen kann der Feind auch Rom nie­mals über­win­den egal was man beschließt. Und mit dem Stein und dem Zep­ter aus dem Kist­lein Got­tes lässt sich übri­gens alles rück­gän­gig machen wegen der Auto­ri­tät Got­tes die so weder Fran­zis­kus noch Bene­dikt XVI. jemals hat­ten, denn sie haben die Bun­des­la­de nicht. Theo­re­tisch könn­te man die Kir­che auch auf ihren Ursprung zurück­stel­len, muss man aber nicht, aber man könn­te defi­ni­tiv, Got­tes Befug­nis ist genug – Erfolg braucht kei­ne Argu­men­te, nicht wenn er von Gott per­sön­lich abge­seg­net ist oder? Aber es kommt ja noch ein­mal Gara­band­al, das letz­te Wort hat also Maria bevor dann der Soh­ne­mann zuschlägt zum Ruh­me Frank­reichs und der Katho­li­schen Kir­che 😉 Die­ser September/​Oktober wird eine schö­ne Zeit für die Katho­li­sche Kirche.

    • Offen­sicht­li­che Wider­sprü­che benutzt man auch in gewis­sen katho­li­schen Krei­sen als sub­ti­les Stil­mit­tel, ich hät­te es etwas genau­er schrei­ben sol­len, pardon.

  3. Und wenn es so wäre, dass das Geheim­nis den Papst eme­ri­tus per­sön­lich beträ­fe? Das wür­de vie­les erklä­ren! Ange­nom­men ein Angriff auf den Vati­kan steht unmit­tel­bar bevor; er zielt auf den Papst. Die Prä­senz des einen könn­te die Flucht des andern ermög­li­chen. Das ist natür­lich nur eine Theo­rie. Das merk­wür­di­ge Ver­hal­ten von F. wird dabei nicht klar.

  4. Wider­sprue­che ueber das 3. Geheim­nis von Fati­ma und die Geheim­nis­krae­me­rei in Rom haben zu vie­len Spe­ku­la­tio­nen gefuehrt. Hat nicht St. Johan­nes Paul II die Russ­land­wei­he vorgenommen?1984? Man hat berich­tet, dass Lucia von Fati­ma bestae­tig­te, dass die­se Wei­he (laut Lucia direkt von der Mut­ter­got­tes bestae­tigt) ange­nom­men wur­de, obwohl es sehr spaet gesche­hen ist. Tat­saech­lich waechst die Katho­li­sche Kir­che in Russ­land bestaen­dig. Papst Bene­dict XVI der sovie­le Pre­dig­ten, Schrif­ten und inspi­rie­ren­de Bue­cher geschrie­ben hat, huellt sich in Schwei­gen. Auch ich bin vol­ler Erwar­tung, dass das Jahr 2017 sehr ereig­nis­reich sein wird.

  5. Die Bot­schaft von La Salet­te ist doch wohl deut­lich genug und somit schwer zu toppen.
    Wenn ich es rich­tig ver­ste­he ging es in Fati­ma haupt­säch­lich um Ruß­land und des­sen Weihe.
    Scheint mir auch logisch denn eine sofort voll­zo­ge­ne Wei­he hät­te sicher­lich die Revo­lu­ti­on ver­hin­dert und somit die Aus­brei­tung der kom­mu­ni­sti­schen Ideo­lo­gie in alle Welt.
    Alles ande­re um die Gescheh­nis­se in Fati­ma scheint mir suspekt,es könn­te sein,das Gegen­kräf­te sich der Sache bemäch­tig­ten um Ver­wir­rung zu stiften.
    Wie­so konn­te der Him­mel denn nicht die Ver­schlep­pung der Kin­der im August verhindern,so das es zu der Erschei­nung am 13. nicht kam son­dern erst am 20.!?
    Auch das Son­nen­wun­der sehe ich mit Zwiespalt,denn sag­te Jesus Chri­stus nicht aus­drück­lich das kei­ne Zei­chen mehr gege­ben wer­den außer dem „Zei­chen des Jona“!?
    Hier könn­te man zwar spekulieren,ob damit eine drei­tä­gi­ge Fin­ster­nis gemeint ist oder die drei Tage Jesu im Grabe,aber man wird sehen.

  6. „Jetzt ist nach den Wor­ten der Kar­di­nä­le Ratz­in­ger, Sod­a­no und Ber­to­ne mit der Visi­on des Drit­ten Geheim­nis­ses das Atten­tat auf Johan­nes Paul II. gemeint und Sr. Lucia habe dem zugestimmt.

    Lächer­lich.“

    „Ein Sol­dat (nach dem Sold, den er bezieht) ist ein bewaff­ne­ter Ange­hö­ri­ger einer Armee oder der Streit­kräf­te eines Lan­des, vom Gene­ral bis zu den Mann­schaf­ten …“ heißt es bei Wiki­pe­dia. „Da wur­de er von einer Grup­pe von Sol­da­ten getö­tet, …“ lau­tet es im 3. Geheim­nis. Sol­da­ten ver­kör­pern auch eine Staats­macht, was auf den Atten­tä­ter sicher nicht zutraf, selbst wenn der Auf­trag und eine mög­li­che Bezah­lung von einer Staats­macht kamen, sicher auch kein Sold im eigent­li­chen Sinn.

    Und dann die Unter­schla­gung der Bemer­kung „in Por­tu­gal wird das Glau­bens­dog­ma immer bewahrt blei­ben, etc.“, die doch wohl eher Unse­rer Lie­ben Frau zuzu­schrei­ben ist als Sr. Lucia. „Der gro­ße Abfall“, die­se Apo­sta­sie apo­ka­lyp­ti­schen Aus­ma­ßes ist ohne die­sen Zusatz nur stark ver­bor­gen aus dem Geheim­nis zu lesen bzw. vage ange­deu­tet: „Bevor er dort ankam, ging der Hei­li­ge Vater durch eine gro­ße Stadt, die halb zer­stört war …“

    • Als seit 1966 in Por­tu­gal ansäs­si­ge Deut­sche, die ihre Bekeh­rung sicher­lich dem Unbe­fleck­ten Her­zen Mari­ens zu ver­dan­ken hat, habe ich doch gro­ße Schwie­rig­kei­ten mit dem Satz, dass in Por­tu­gal das Dog­ma des Glau­bens ‚immer‘ bewahrt wird. Ich sehe das vor Ort wirk­lich nicht. Die por­tu­gie­si­sche Bischofs­kon­fe­renz und der Kle­rus sind bis auf die Kno­chen moder­ni­stisch. Es gibt bis­her kei­ne ein­zi­ge Mes­se nach „Sum­morum Pon­ti­fi­cum“ und der NOM wird eher im „bra­si­lia­ni­schen“ Stil gefei­ert, um den pro­te­stan­ti­schen Sek­ten ein wenig den Wind aus den Segeln zu neh­men. Das Cha­os im Volk ist groß: Aber­glau­be, Irr­glau­be, Unglau­be und Ver­ach­tung wie auch Hass auf die Kir­che sind ver­brei­te­ter als z.B. in Spa­ni­en und Ita­li­en. – Die Fra­ge ist, wie man das mit der Echt­heit der Erschei­nun­gen von Fati­ma auf die Rei­he bekommt. Im por­tu­gie­si­schen Ori­gi­nal steht „semp­re“ für ‚immer‘. Das kann aber in einer etwas alt­mo­di­sche­res Dik­ti­on auch eine auf etwas ande­res bezo­ge­ne begrenz­te Dau­er bedeu­ten, die im Deut­schen unge­fähr „solan­ge“ bedeu­tet. Das abso­lu­te ‚(für) immer‘ wür­de man eher mit „para semp­re“ aus­drücken. – Nun hat­te sich in Por­tu­gal durch die Dik­ta­tur und die Zeit vor der EU, das „Dog­ma“ auch inner­halb des NOM län­ger gehal­ten, als anders­wo. Erst als der Kar­di­nal Ribei­ro Ende 1996(?) starb und Dom José Poli­car­po Patri­arch von Lis­sa­bon wur­de, wur­de bei uns z.B. mit aller Macht die Hand­kom­mu­ni­on bewor­ben. Die Bischofs­kon­fe­renz hat begei­stert nach­ge­zo­gen. Da die Schei­dungs­ra­te im Land und auch unter den Getauf­ten enorm ist, ist man auch offen für die Mög­lich­kei­ten von Amo­ris Laetitia…

      • Nun, da Sie auf mei­nen Post ant­wor­te­ten, will auch ich ver­su­chen, auf Ihre Beden­ken zu ent­geg­nen. Mei­ne per­sön­li­che Mei­nung ist die, dass die über­lie­fer­te Mes­se nicht die allein gül­ti­ge ist, auch wenn ihre Früch­te wesent­lich segens­rei­cher sind als die der im NOM gehal­te­nen. Das Dog­ma des Glau­bens bezieht sich mM nicht auf den Glau­ben des Vol­kes, son­dern wie die Leh­re von den Ober­hir­ten ver­kün­det wird, also dass die­se offi­zi­ell auch tat­säch­lich alle(!) Dog­men der Kir­che ver­tre­ten. Aktu­el­les Nega­tiv­bei­spiel: Mal­ta. Und hier geht es wie Weih­bi­schof Schnei­der dar­legt sogar um ein Gött­li­ches Gebot.
        Bzgl. des „immer bewahrt blei­ben“ geht es mM um die Zeit des 3. Geheim­nis­ses, also den Zeit­raum ab 1960, dem Zeit­punkt der vor­ge­se­he­nen Ver­öf­fent­li­chung bis zum Tri­umph des unbe­fleck­ten Her­zens Mariens.
        Auch die Hand­kom­mu­ni­on wür­de ich noch nicht als Nicht­be­wah­rung des Glau­bens anse­hen, wenn­gleich ich selbst schon lan­ge nicht mehr auf die­se Wei­se kom­mu­ni­zie­re (Ich war 1966 noch nicht auf der Welt). Aber es han­delt sich um einen wirk­sa­men Indult, ob es uns gefällt oder nicht.

  7. Kar­di­nal Ratz­in­ger hat­te zu kei­nem Zeit­punkt den „weiß geklei­de­ten Bischof“ mit bzw. aus­schließ­lich mit Papst Johan­nes Paul II. iden­ti­fi­ziert. Viel­mehr sag­te er, daß man, unter die­sem Bischof, alle Päp­ste des 20 Jahr­hun­derts ange­fan­gen mit Papst Pius X. iden­ti­fi­zie­ren kön­ne. Wenn man sei­ne Inter­pre­ta­ti­on genau liest, erkennt man mit welch gro­ßer Klug­heit und Vor­sicht Kar­di­nal Ratz­in­ger sei­ner­zeit das 3. Geheim­nis auslegte.
    Es geht doch nicht um Sen­sa­ti­ons­ha­sche­rei für Welt­un­ter­gangs­pro­phe­ten bei den Geheim­nis­sen von Fati­ma und ande­ren Mari­en­bot­schaf­ten ande­ren­orts, son­dern um Umkehr, Buße, Bekeh­rung hin zu Jesus Chri­stus (und den Heils­ge­bo­ten)- und so etwas voll­zieht sich in der Regel in der Stil­le. Das hat Kar­di­nal Ratz­in­ger klar her­aus­ge­stellt. Es geht bei ech­ten Bot­schaf­ten (wie Fati­ma) dar­um, daß ange­kün­dig­te Ereig­nis­se eben nicht ein­tref­fen, son­dern durch Gebet und Buße abge­wen­det oder ganz ver­scho­ben wer­den und nicht eintreten. 

    Das Son­nen­wun­der war ein über­aus gro­ßes Wun­der und vor allem Ungläu­bi­ge, Frei­mau­rer, Athe­isten haben die­ses Wun­der bestä­tigt @Stella. Aber wie gesagt: der Him­mel will nicht die Wun­der­sucht befrie­di­gen, son­dern wie Jesus es getan hat (Er brauch­te kei­ne Wun­der), mit­tels des Wun­ders, des Unfaß­li­chen, die Men­schen zu ihrem ewi­gen See­len­heil sichtlich/​begreiflich zum Über­na­tür­li­chen, zu Gott, zu Ihm, hin­zu­füh­ren, sie aus der Fin­ster­nis von Unglau­ben und Sün­de zu befreien.

  8. Herr Schrems. Lesen Sie doch um Him­mels Wil­len mal die Schrif­ten von Don Lui­gi Vil­la! Er hat das 3. Geheim­nis von Fati­ma gele­sen und es auch ver­öf­fent­licht! Das schlimm­ste was dort drin­steht ist, dass es Satan gelin­gen wird bis in die Spit­ze der Kir­che ein­zu­drin­gen. Ratz­in­ger war an der Spit­ze der Kir­che. Stu­die­ren Sie doch bit­te end­lich mal die­se Schrif­ten, die alle fein säu­ber­lich gra­tis im Inter­net zu Ver­fü­gung ste­hen. „Chie­sa viva“ ist der Name der Zeit­schrift und auch der Internetseite.

    • Sie hät­ten viel­leicht dazu­schrei­ben kön­nen, dass die Zeit­schrif­ten dort auf http://www.chiesaviva.com/CHIESA%20VIVA.htm auf Eng­lisch, Spa­nisch und Ita­lie­nisch les­bar sind. Lei­der nicht auf Deutsch.

      Und außer­dem, wel­che Aus­ga­be ist es, von der Sie mei­nen, dass dort das drit­te Geheim­nis von Fati­ma ent­hal­ten wäre??

  9. Russ­lands Irr­leh­ren – der Mar­xis­mus – haben sich über die gan­ze Welt ver­brei­tet. Also kann die Wei­he der Welt an das Unbe­fleck­te Herz Mari­ens ja unmög­lich, wie ver­langt, statt­ge­fun­den haben.
    Die Abtrei­bung, Ster­be­hil­fe, der Mate­ria­lis­mus, die Abkehr vom Sonn­tags-Got­tes­dienst, der Gen­der­wahn und alle Unter­ar­ten davon grün­den auf der Theo­rie, dass es Gott nicht gäbe und dass nach dem Tod alles aus sei. Alles öff­net der Belie­big­keit und dem Rela­ti­vis­mus Tür und Tor. Das ist es im Grun­de, was seit spä­te­stens 1968 die Erde heimsucht.
    Je schlim­mer das alles wird, desto mehr denkt man als gläu­bi­ger Katho­lik an die Geheim­nis­se von Fati­ma. Man ist ver­sucht, den Fati­ma-Geheim­nis­sen nahe­ste­hen­de Per­so­nen Schuld zuzu­wei­sen. Doch ich den­ke, das bringt uns nicht wei­ter. Zudem ist unter Papst Fran­zis­kus ein Ernst­neh­men von Fati­ma in wei­te Fer­ne gerückt. Für ihn ist 500 Jah­re Luther wich­ti­ger. Trau­rig aber wahr. Ich wür­de mir auch wün­schen, dass Papst Bene­dikt sich noch ein­mal zu Wort mel­det. Wenn man sei­ne theo­lo­gi­sche Grund­hal­tung kennt, weiß man doch, dass er mit dem was Papst Fran­zis­kus gera­de macht, nicht ein­ver­stan­den sein kann.

    @Franz: Dan­ke für den Hin­weis, da will ich jetzt auch nachschauen.

    • @ dhmg:
      Da kann ich Ihnen nur voll zustimmen!
      Viel­leicht pas­send dazu ein Zitat der sel.A.K.Emmerick:
      “ wie ich hörte,wird Satan 50 oder 60 Jah­re vor dem Jahr 2000 auf eine Zeit losgelassen“-
      Das erin­nert mich an Offen­ba­rung 20,7–10.
      Wozu also noch die­se Fatima-Botschaften!?
      Es war und ist alles gesagt.

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