(Rom) Papst Franziskus vollendet am kommenden Samstag, dem 17. Dezember, sein 80. Lebensjahr. Es werde ein „normaler Tag“ sein. Unter anderem wird Franziskus den Bischof von Chur in Audienz empfangen. In diesem Schweizer Bistum ist ein harter Nachfolgestreit im Gange.
Die Audienz für Bischof Vitus Huonder ist Anlaß für Spekulationen. Warum wird der Bischof von Chur von Papst Franziskus empfangen, lautet die Frage, die sich derzeit manche stellen. Msgr. Huonder wurde 2007 von Papst Benedikt XVI. zum Bischof des Bistums Chur ernannt. Der promovierte Alttestamentler und habilitierte Liturgiker steht seither wegen seiner Treue zur Glaubenslehre und zur kirchlichen Ordnung unter Dauerbeschuß progressiver Kirchenkreise. Wegen der starken Liberalisierungstendenzen im Schweizer Katholizismus wird dem Bischof das Leben von eigenen Kirchenfunktionären schwer gemacht. Ein Grund dafür ist auch das sogenannte „Duale Kirchensystem“ der Schweiz.
Bischof Huonder vollendet am 21. April 2017 sein 75. Lebensjahr. Selbst sein unmittelbares Umfeld rechnet nicht mit einer Verlängerung seiner Amtszeit durch Papst Franziskus. Deshalb ist bereits Ende Oktober der Streit um seine Nachfolge entbrannt. Progressive Kirchenkreise drängen auf Revanche und sehen ihre Chance gekommen. Sie wollen nicht nur einen progressiven Bischof, sondern hegen grundsätzliche Vorbehalte gegen die von Christus eingesetzte apostolisch-hierarchische Verfassung der Kirche. Die Rolle des Bischofs möchten sie grundsätzlich durch eine synodale Verfassung mit Laienmitsprache zurückdrängen. Aus diesem Grund fordern sie den Verzicht auf eine Bischofswahl und stattdessen die Einsetzung eines Apostolischen Administrators. Die Fühler wurden bereits bis nach Rom ausgestreckt. Nach progressiven Vorstellungen ist der beste Bischof für Chur gar kein Bischof.
Zur Erreichung des gesteckten Ziels haben sich progressive Kirchenkreise zur Initiative „Es reicht!“ zusammengeschlossen, die mit medialer Unterstützung gegen Bischof Huonder agitiert und einen „Notstand“ behauptet. „Ohne Neuanfang ist das Bistum tot“, lautet die markige Parole. Einen solchen „Notstand“ gebe es allerdings nur in der imaginierten Unduldsamkeit progressiver Kirchenkreise. Wo hingegen ein wirklicher Notstand durch Glaubensverlust herrscht, gehe er – so glaubenstreue Bistumsangehörige – nicht zuletzt auf die progressive Zersetzungsarbeit von Lehre und Ordnung zurück.
Wortführer und Stichwortgeber des jüngsten Aufstandes ist Bischofsvikar Martin Kopp, der regionaler Generalvikar für die Urschweiz ist, die 1819 mit der Auflösung des Bistums Konstanz zu Chur kam. Kopp wurde 2003 von Bischof Amedee Grab zum Generalvikar gemacht. Sein Konflikt gegen die als „konservativ“ abgelehnte Bistumsleitung reicht bis in die Zeit der Ernennung von Bischof Wolfgang Haas zurück, mit dem Papst Johannes Paul II. eine Korrektur des liberalen Kurses einleiten wollte. Der Widerstand war so heftig, daß Bischof Haas zum Erzbischof des eigens dafür neuerrichteten Erzbistums Vaduz „wegbefördert“ wurde.
Radio Vatikan berichtete gestern über den am 17. Dezember bevorstehenden 80. Geburtstag des Papstes. Es werde ein „normaler Tag mit zahlreichen Verpflichtungen“ sein, so das vatikanische Presseamt. In der Audienzliste für diesen Samstag scheint auch Bischof Huonder von Chur auf, was Spekulationen auslöste. Zuletzt war Msgr. Huonder im Juni 2015 vom Papst empfangen worden.
Die Nachfolgefrage im Schweizer Bistum ist offenbar von solcher Bedeutung, daß Papst Franziskus vom noch amtierenden Bischof persönlich einen Lagebericht hören will.
Zugleich veröffentlichte Radio Vatikan die eigens für den 80. Geburtstag eingerichteten E‑Mail-Adressen. Wer Papst Franziskus zum runden Geburtstag gratulieren möchte, kann dies unter folgenden Adressen (Auswahl) tun:
- Latein: Papafranciscus80[a]vatican.va
- Deutsch: PapstFranziskus80[a]vatican.va
- Italienisch: PapaFrancesco80[a]vatican.va
- Englisch: PopeFrancis80[a]vatican.va
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL
es ist unglaublich welch fürchterlichen Schikanen dieser hervorragende Bischof der korrekt und treu zum Evangelium seine Diözese geleitet hat ausgesetzt war.Angefeindet und angeflegelt nicht nur von den Medien, die ihn Respekt los behandelt haben (ich entsinne mich noch gut an eine TV Sendung der Schweizer SRG wie eine Muslimareporterin sich unverschämt benommen hat).die Invektiven von aussen sind aber durch jene von innen bei weitem überboten worden.So der eigenartige St Gallerbischof vorab-keine Solidarität innerhalb der Bischofskonferenz, kein Respekt auch von den untergebenen Mitarbeitern in den Pfarreien.Dieser gute Bischof hat noch niemand etwas übles getan.Wenn mal die Trennung Kirche und Staat die Finanzen ordnet-dann werden wir von jenen Widersachern andere Töne vielleicht hören.Ich wünsche dem hochwürdigsten Herrn Bischof Vitus Huonder weiter Gottes Stärke und Treue im Glauben.
Es ist schon erschütternd, welche massiven Attacken Bischof Vitus erleben muss. Es gibt leider im Bistum Chur Kräfte, die sich stark für eine Zersetzung der Kirche einsetzen. Sei es die Morallehre, die Leitung durch den Bischof oder andere Bastionen des katholischen Glaubens, alles wird versucht zu untergraben und mit List und Tücke die Menschen in eine Richtung zu führen, die niemandem gut tut. Wenn all diese ständigen Aktionen, von Protestmärschen, bis „Es reicht“ ihr Zeil erreichen sollten, dann wäre die Diözese führungslos und Jeder könnte so leben, wie es der eigenen Nase entspricht. Kein unbequemer Mahner mehr, der immer wieder und undrossen, gegen allen Widerstand, den Menschen ins Gewissen redet. Mit dieser Zersetzungsarbeit ist leider ein grosses Netzwerk verbunden und sie ist schon in vielen Herzen angekommen. So kann man für die Zukunft nur das Beste hoffen und beten.