
(Washington) Am morgigen 4. November wird Bischof Bernard Fellay, der Generalobere der Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX), die neuerrichteten Bauten für das Priesterseminar der Bruderschaft in den USA segnen. Der Innenausbau konnte in den vergangenen Monaten zügig vorangebracht werden. Das derzeitige Priesterseminar der Piusbruderschaft in Minnesota war zu klein geworden. Vor fünf Jahren wurde daher in Virginia mit dem Bau eines neuen, großen Priesterseminars begonnen. Das neue Studienjahr 2016/2017 beginnt mit dem Umzug des Seminars von Minnesota nach Virginia.
„Die neuen Gebäude, die nun gesegnet werden, verlangen einige Überlegungen“, so der spanische Kolumnist Francisco Fernandez de la Cigoña. „Erstens: Es handelt sich nacheinander bereits um das vierte Priesterseminar der Piusbruderschaft in den USA, weil die bestehenden Seminarien jeweils zu klein geworden sind. Das ist ein evidentes Zeichen von Vitalität.
Die zweite Überlegung scheint mir noch wichtiger. Die Lefebvristen verlassen sich ausschließlich auf die eigenen Mittel. Sie erhalten nicht die geringste kirchliche oder staatliche Unterstützung. Sie haben nur das, was ihnen die Gläubigen geben. Die Anhänglichkeit dieser Familien an Christus und ihre Großzügigkeit für das Priestertum und das religiöse Leben, die diesen Neubau ermöglicht haben, sind beeindruckend. Gerade angesichts der Verständnislosigkeit und der Anfeindungen, die ihnen entgegengebracht werden. Der Herr scheint dieses Wirken großzügig zu segnen.
Und das ist nicht das einzige Priesterseminar der Piusbruderschaft. Es gibt zumindest noch eines in der Schweiz, eines in Deutschland und eines in Argentinien. Ich habe spektakuläre Fotos von jungen Seminaristen der europäischen Seminarien gesehen. Das schreibt einer, der kein Lefebvrianer ist, der aber mit großer Freude und großer Hoffnung diese Wirklichkeit sieht, die nichts mit den faktisch nicht mehr existenten Lutheranern zu tun hat.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: newseminaryproject.org
Ansprechende Bauweise. Dafür braucht es auch seitens des Architekten ein gesundes Maß an Zurückgenommenheit.
Danke Das Sie positiv ueber die Priesterbruderschaft berichten.
Gott segne und beschuetze Sie.
Der letzte Halbsatz hat es in sich. De facto sind angesichts des Verfalls „unserer“ Großkirchen deren einstige traditionelle Unterschiede quasi nivelliert.
Vom Heute reden wir da ja nicht, denn die One-World-Religion des sanften Schwachsinns lässt keine Unterschiede mehr zu. Dass ein traditioneller Lutheraner sich dem traditionellen Katholizismus mehr zu gehörig fühlt als zu „seiner“ heutigen Kirche (und wohl auch umgekehrt der tradionelle Katholik dem traditionellen Lutherismus,der ja trotz aller Irrtümer immerhin noch CHRISTLICH war), das ist wahrlich erstaunlich.
Meine Überzeugung ist die, daß eine gesunde Gesellschaft die Innere Weisheit und Kraft haben sollte, viele heranwachsende Menschen ganz automatisch und natürlich zu einem „priesterliches“ Lebensbewußtsein heranzubilden. Unter „priesterlich“ verstehe ich eine Lebensphilosophie, die all das enthält, wie es Gott der Schöpfer des Alls von uns Menschen „erwartet“.