Unduldsamkeit gegen christliche Symbole – Shitstorm gegen Nachrichtensprecherin mit Kreuz

Marina Nalesso mit einer Mariendarstellung um den Hals: vergangene Woche kam es zum Shitstorm von Atheisten und Muslimen gegen die Nachrichtensprecherin, weil sie christliche Symbole trägt
Marina Nalesso mit einer Mariendarstellung um den Hals: vergangene Woche kam es zum Shitstorm von Atheisten und Muslimen gegen die Nachrichtensprecherin, weil sie christliche Symbole trägt

(Rom) In isla­mi­schen Län­dern kann es für Chri­sten zum Pro­blem wer­den, christ­li­che Sym­bo­le wie eine Hals­ket­te mit Kreuz zu tra­gen. In Sau­di-Ara­bi­en gilt ein strik­tes Ver­bot. Christ­li­che Sym­bo­le gel­ten als Belei­di­gung des Islams.

Im „libe­ra­len“ Westen gibt es noch kei­ne so weit­ge­hen­de Ver­bots­ge­set­ze, doch häu­fen sich Vor­fäl­le, in denen Chri­sten das Tra­gen oder Zei­gen christ­li­cher Sym­bo­le zum Vor­wurf gemacht oder von Arbeit­ge­bern unter­sagt wird. Christ­li­che Sym­bo­le gel­ten als Ver­let­zung eines angeb­li­chen Neutralitätsgebotes.

Opfer von Vor­wür­fen wur­de ver­gan­ge­ne Woche eine Nach­rich­ten­spre­che­rin des TG1, der wich­tig­sten Nach­rich­ten­sen­dung des ita­lie­ni­schen Staats­fern­se­hens RAI1. Mari­na Nalesso trat vor die Kame­ras und trug um den Hals ein sicht­ba­res Kreuz. Bereits in der Ver­gan­gen­heit war sie mit einer Ket­te zu sehen, an der eine Mari­en­me­dail­le oder das Ant­litz Jesu zu sehen war, oder sie trug eine Rosen­kranz statt einer Halskette.

Sil­vio Via­le, ein radi­ka­ler Athe­ist und links­de­mo­kra­ti­scher Gemein­de­rat der Stadt Turin, beschimpf­te die Nach­rich­ten­spre­che­rin via Twit­ter. „Die Arro­ganz des Rosen­kran­zens um den Hals der Spre­che­rin“, keif­te Via­le. Die Angrif­fe gegen Nalesso hat­te er nicht aus­ge­löst, aber wei­ter ange­facht. Die Fol­ge war eine regel­rech­te Schimpf­ti­ra­de, sie über Nalesso nie­der­ging. Es hagel­te in den sozia­len Netz­wer­ken Spott, Belei­di­gun­gen und Dro­hun­gen durch Athe­isten und Mus­li­me, die eilig auf den anti­christ­li­chen Zug aufsprangen.

Marina Nalesso, Rosenkranz statt Halskette
Mari­na Nalesso, Rosen­kranz statt Halskette

Kri­tik erzeugt sozia­len Druck, dem nicht weni­ge nach­ge­ben. Nalesso blieb stand­haft gegen den Online-Mob. Sie tra­ge die christ­li­chen Sym­bo­le „aus Glau­ben und um ein Zeug­nis zu geben“, schrieb sie auf ihrer Inter­net­sei­te. Mehr kön­ne sie dazu nicht sagen, da es ihr als RAI-Jour­na­li­stin „nicht erlaubt ist, ohne Geneh­mi­gung des Sen­ders, Inter­views zu geben“.

Islam und Rela­ti­vis­mus waren die Adres­sa­ten der Regens­bur­ger Rede von Papst Bene­dikt XVI. im Jahr 2006. In der Ableh­nung christ­li­cher Sym­bo­le zei­gen sie sich als die bei­den Sei­ten der­sel­ben Medail­le. Hin­ter dem west­li­chen Rela­ti­vis­mus wer­den dabei älte­re For­men der Chri­sten­feind­lich­keit erkennbar.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: RAI1 (Screen­shots)

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2 Kommentare

  1. Unduld­sam­keit und Shits­torm gegen­über einer Frau, die aus ihrem Glau­ben her­aus ein Kreuz um den Hals trägt.
    Und dies in einem angeb­lich katho­li­schen Land!
    Soviel Tole­ranz, gar Akzep­tanz wird von ande­ren ver­langt, aber die­je­ni­gen, die dies ein­for­dern sind selbst nicht zur Tole­ranz fähig oder wil­lens, sie zu üben.
    Denn eine Ket­te von ganz ande­rer Art wird uns Chri­sten Schritt für Schritt enger um den Hals gelegt, um dar­an zu ziehen.
    Mit der Absicht, uns die Luft abzuschnüren?

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