(Riad) Innerhalb weniger Stunden wurde das wahabitische Königreich Saudi-Arabien von drei Attentaten erschüttert. Ein Selbstmordattentäter verübte einen Anschlag auf die Moschee Mohammeds in Medina. Vier Polizisten wurden dabei getötet. Das Attentat auf das zweitwichtigste Heiligtum des Islam löste in der islamischen Welt einen „regelrechten Schock“ aus, so Asianews.
Bisher bekannte sich keine Gruppe zu den Attentaten. Der Verdacht fällt allgemein auf die Dschihad-Miliz Islamischer Staat (IS). Vor voreiligen Schlüssen wird jedoch gewarnt.
Der schwerwiegendste der drei Angriffe galt einem der bedeutendsten Orte des Islams: die Prophetenmoschee in Medina. In ihr befindet sich nach islamischer Überlieferung das Grab Mohammeds.
Ein Selbstmordattentäter sprengte sich vor der Moschee in die Luft. Laut Augenzeugenberichten zündete er seine tödliche Ladung, als er von Sicherheitskräften am Betreten der Moschee gehindert wurde. Vier Polizisten waren auf der Stelle tot, fünf weiter wurden verletzt.
Nicht nur von sunnitischer Seite wurde das Attentat scharf verurteilt, auch die schiitische Hisbollah sprach von „mangelndem Respekt vor den heiligen Orten des Islams“.
Einen Angriff auf eine der beiden bedeutendsten Stätten des Islams gab es im jüngsten Nahost-Konflikt nicht. Beobachter sprechen daher von einem „regelrechten Schock“ für die islamische Welt. Im Verdacht steht der Islamische Staat (IS), der sich bisher aber nicht zu den Attentaten bekannte.
Die Miliz von „Kalif“ Abu Bakr al-Baghdadi bekannte sich zuletzt zum Attentat auf einen Schwulenclub in Orlando (USA) mit 50 Toten und zum Attentat auf ein Touristenrestaurant in Dhaka (Bangladesch) am vergangenen Freitag mit 20 Toten. Beobachter sprachen in der Vergangenheit davon, daß sich der IS nur zu Attentaten bekennt, die auch tatsächlich von ihm verübt wurden. Ohne eine Bekennerbotschaft sei es daher übereilt, die Attentate in Saudi-Arabien den „Soldaten des Kalifen“ zuzuschreiben.
Zweifel bestehen vor allem wegen des Attentatszieles. Ein Angriff auf die Prophetenmoschee, obwohl sich der IS auf das Vorbild Mohammeds beruft, erscheint ein Widerspruch und kontraproduktiv, um neue Anhängerschaft in der islamischen Welt zu rekrutieren. Saudi-Arabien galt bisher, inoffiziell, als einer der wichtigsten Verbündeten des Islamischen Staates (IS).
Text: Asianews/Giuseppe Nardi
Bild: Asianews
Saudi Arabien ist einer der grossen Finanziers des Terrors.
Manchmal gehen halt Bomben auch nach „hinten“ los.
Der Islam ist und bleibt eine gewalttaetige Irrlehre.