Irrungen und Wirrungen des Kölner Kardinals


Ein Gast­kom­men­tar von Hubert Hecker.

Anzei­ge

Kar­di­nal Rai­ner Maria Woel­ki hielt am Fron­leich­nams­tag 2016 eine dra­sti­sche Pre­digt vor dem Köl­ner Dom. Er stand dabei hin­ter einem Flücht­lings­boot von der Mit­tel­meer­in­sel Mal­ta. Das Boot einer Schlep­per­ban­de dien­te ihm als Kan­zel und Altar. Die Kern­sät­ze sei­ner Pre­digt lau­te­ten: Wer Men­schen im Mit­tel­meer ertrin­ken lässt, lässt Gott ertrin­ken – jeden Tag tau­send­fach. Wer Men­schen in Lagern zu Tode quält, quält Gott. Mit Hin­weis auf den Schleu­ser-Kahn sag­te der Kar­di­nal: Chri­stus sei mit­ten in die­sem Boot, das Men­schen über das Mit­tel­meer schleu­ste. Er sei in allen Flücht­lin­gen anzu­tref­fen. Ihr Schrei nach Gerech­tig­keit ist Got­tes Schrei.

Stirbt der Schöpfer mit seinen Geschöpfen?

In einer glo­ba­li­sier­ten Welt darf Woel­kis Satz­rei­he von den vie­len Toden Got­tes in Men­schen nicht an den Gren­zen Euro­pas halt machen. Etwa so: ‚Wer die Men­schen in den aktu­el­len Dür­re­ge­bie­ten der Welt ver­hun­gern lässt, lässt Gott ver­hun­gern.’ Und: ‚Mit der moder­nen Skla­ven­hal­tung welt­weit auf Bau­stel­len und Bor­del­len wird Gott ver­sklavt’. Oder: ‚Wer die mil­lio­nen­fa­che Tötung von unge­bo­re­nen Kin­dern zulässt, lässt Gott abtreiben.’

Bei sol­chen Sät­zen hat man das Gefühl von reli­giö­ser Pro­vo­ka­ti­on, mehr noch von Irrun­gen und Ver­wir­run­gen. Doch wel­che theo­lo­gi­schen Denk­feh­ler stecken dahinter?

In Kir­che und Kir­chen­ge­schich­te waren sol­che theo­lo­gi­schen Kon­struk­te bis­her nicht bekannt. In Woel­kis Pre­digt-Bei­spie­len wird der Tod von Men­schen mit dem Tod des Schöp­fers ineinsge­setzt.  Das steht im Wider­spruch zur bibli­schen Leh­re vom Schöp­fer­gott, der die Men­schen als sein Eben­bild geschaf­fen hat. Der fun­da­men­ta­le Wesens­un­ter­schied zwi­schen Schöp­fer und Geschöpf schließt aus, dass bei der Tötung des Abbil­des auch das gött­li­che Urbild ver­blu­ten soll – wie etwa im Voo­do-Kult geglaubt.

Keine seinsmäßige Identität von Christus und Migranten

Nicht min­der irri­tie­rend ist die behaup­te­te Iden­ti­tät von Chri­stus mit allen Migran­ten. Kann sich die­se The­se auf die bibli­sche Gerichts­re­de beru­fen? In der bekann­ten Geschich­te bei Mat­thä­us recht­fer­ti­gen sich die Ver­wor­fe­nen auf der lin­ken Sei­te damit, dass sie doch an Chri­stus geglaubt und ihn als Herrn ver­ehrt hät­ten. Der Rich­ter ant­wor­tet ihnen: Was ihr den Gering­sten mei­ner Brü­der nicht getan habt, das habt ihr mir nicht getan. Das heißt: Der (evan­ge­li­sche) ‚Glau­be allein’ reicht nicht, die Wer­ke der Barm­her­zig­keit müs­sen zur Recht­fer­ti­gung dazu­kom­men. Der Gerichts­spruch mahnt die täti­ge Näch­sten­lie­be an. Dabei hilft die Ana­lo­gie des Hilfs­be­dürf­ti­gen mit Jesus. Eine onto­lo­gi­sche Iden­ti­tät erbar­mungs­wür­di­ger Men­schen mit dem Got­tes­sohn wider­spricht aber der Leh­re Chri­sti, nach  der die Näch­sten­lie­be von der pri­mä­ren Got­tes­lie­be unter­schie­den wird. Doch genau die­se Unter­schei­dung wol­len moder­ni­sti­sche Theo­lo­gen und Kle­ri­ker ver­wi­schen. Dabei kommt es dann zu sol­chen Aus­sa­gen, dass die Got­tes­lie­be in der Näch­sten­lie­be aufgehe.

Ehrfurcht vor dem Boot: Sakralisierung des Banalen

Kardinal Woelki stößt auf die Reise mit dem Boot von Malta nach Köln an
Kar­di­nal Woel­ki stößt auf die Rei­se mit dem Boot von Mal­ta nach Köln an

Wenn im hil­fe­be­dürf­ti­gen Näch­sten nicht mehr die lei­den­de Krea­tur, son­dern Gott selbst gese­hen wird, dann bedeu­tet das eine sakra­le Über­hö­hung der Men­schen und ihrer Wer­ke. Mehr­fach ist in der Pre­digt des Köl­ner Erz­bi­schofs die Ten­denz zur Sakra­li­sie­rung der Men­schen­welt erkenn­bar. Er über­höht das Schleu­ser­boot zu einem Ort der Gegen­wart Got­tes. Der alte Kahn wird zu einem christ­li­chen Altar erklärt. Damit wird ein bana­les Men­schen­werk sakra­li­siert und zugleich das Hei­li­ge bana­li­siert. Denn es gibt nur den einen kirch­li­chen Altar: der geweih­te Reli­qui­en­schrein als Sym­bol für den gestor­be­nen, begra­be­nen und auf­er­stan­de­nen Chri­stus. Auf die­sem Opfer­stein setzt der Prie­ster in per­so­na Chri­sti den ein­ma­li­gen Erlö­sungs­tod des Herrn in sakra­men­ta­ler Wei­se gegen­wär­tig. Ein Boot oder ein Schleu­ser­kahn ist kein Sym­bol für unse­re Erlö­sung. Oder ist Jesus beim Sturm auf dem See Gene­za­reth für unse­re Sün­den ertrunken?

Sakramentalisierung der Migranten

Auch den Flücht­lin­gen selbst wird ein sakral-sakra­men­ta­ler Cha­rak­ter zuge­spro­chen: So wie in der Gestalt des eucha­ri­sti­schen Bro­tes der gekreu­zig­te Jesus im Glau­ben erkannt wer­de, so sol­len die Gläu­bi­gen in den Gesich­tern der Flücht­lin­ge die Wun­den des Gekreu­zig­ten wahr­neh­men, sag­te der Kar­di­nal. Hin­ter­grund für die­se Argu­men­ta­ti­on ist die moder­ni­sti­sche Leug­nung der Got­tes­sohn­schaft Jesu Chri­sti sowie sei­nes Erlö­sungs­to­des für unse­re Sün­den.  Danach hät­te Jesu Kreuz­weg und Tod kei­ne Heils­be­deu­tung. Sie wären nur eine mensch­li­che Com­pas­si­on mit allen Gequäl­ten und Ster­ben­den die­ser Welt. Deren Lei­den wären dann mit Chri­sti Pas­si­on grund­sätz­lich gleich­be­deu­tend. Inso­fern könn­ten sich die Lei­den der Men­schen und die Lei­den Chri­sti gegen­sei­tig spiegeln.

Mit die­ser Ent­gött­li­chung Jesu Chri­sti geht eine Ver­gött­li­chung der Men­schen ein­her. Nur wenn Gott sich in alle Men­schen inkar­niert, ist Woel­kis Behaup­tung stim­mig, dass Gott in allen Flücht­lin­gen anzu­tref­fen sei. Dazu hat Karl Rah­ner ein Denk­mo­dell erson­nen: Die Inkar­na­ti­on Got­tes in dem Men­schen­sohn sieht er als blei­ben­den Anfang der Ver­gött­li­chung (der Mensch­heit und) der Welt im Gan­zen (Zitat aus Rah­ners ‚Kurs­buch des Glau­bens’). Die Gott­mensch­lich­keit Jesu Chri­sti kom­me allen Men­schen zu. Des­halb wer­de alle Theo­lo­gie auf ewig Anthro­po­lo­gie sein, maß­te sich der Jesu­it an zu behaupten.

Sol­che irren Pre­digt-Sät­ze wie die von Woel­ki fal­len nicht vom Him­mel. Sie sind die Aus­wüch­se einer irren­den Theo­lo­gie, die seit Jahr­zehn­ten in den Köp­fen von Kir­chen­leu­ten wuchert.

Das tolle Boots-Event drückt die Fronleichnamsprozession in den Hintergrund

Das Köl­ner ‚dom­ra­dio’ berich­te­te, der Auf­tritt Woel­kis hin­ter dem Schleu­ser­boot sei beklatscht wor­den. Das Boots-Spek­ta­kel hät­te vie­le Gläu­bi­ge beein­druckt: Ein Sym­bol, das in unse­re Zeit passt. Der opti­sche Ein­druck war sehr ein­dring­lich. Ein Mit­fei­ern­der mein­te: Ist mal was ganz ande­res. Ich fin­de das toll. Ich habe ein schö­nes Bild gemacht und neh­me das mit nach Hau­se.

Das tol­le Boots-Event hat die Fron­leich­nams­pro­zes­si­on in den Hin­ter­grund gedrückt

Was soll nun mit dem Schleu­ser­boot wei­ter gesche­hen? Nach der Sakra­li­sie­rung als Fron­leich­nams­al­tar soll­te es als Sakra­men­ta­lie im Dom instal­liert wer­den. Doch in der Brei­te pass­te es nicht durch eines der Dom­por­ta­le. Und aus Ehr­furcht vor dem Boot (sic!) woll­te man es nicht zer­schnei­den und nach­her wie­der zusam­men­set­zen. Inzwi­schen hat man den alten Kahn – breit­sei­tig auf­ge­stellt – in den Dom gezo­gen. Dort soll er in der Nord­turm-Hal­le den Gläu­bi­gen zur ehr­fürch­ti­gen Anschau­ung prä­sen­tiert werden.

Text: Hubert Hecker
Bild: Express​.de (Screen­shots)

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24 Kommentare

  1. Die Kri­tik kann ich nicht nach­voll­zie­hen. Ich habe die Fron­leich­nams-Pre­digt von Kar­di­nal Woel­ki in gan­zer Län­ge auf­merk­sam und mit nüch­tern-kri­ti­schem Ver­stand gehört. Sie war abso­lut ein­wand­frei – kei­ne Spur von den hier im Kom­men­tar durch Her­aus­picken ein­zel­ner aus dem Zusam­men­hang geris­se­ner Sät­ze und entspr. Inter­pre­ta­ti­on im Sin­ne des Kom­men­ta­tors kon­stru­ier­ten moder­ni­sti­schen Häresien.

    Ich emp­feh­le jedem gläu­bi­gen Katho­li­ken, sich ein eige­nes Bild zu machen, indem er die Pre­digt selbst nach­liest oder auf einem ent­spre­chen­den Pod­cast im Dom­ra­dio o.ä. hört.

    • Eige­ne Bil­der hat­te ich von ihm bereits genug, danke!
      Sie fügen sich her­vor­ra­gend zusammen!
      Suche auf katho​li​sches​.info ein­fach mal „Wir möch­ten ein­fach nur kathol­sich sein“
      Das Bild des Boo­tes ist mir Bestä­ti­gung genug!

    • Ver­ehr­ter Kassandro,
      die tie­fe­re Ursa­che für den Zustand der Welt, wie wir ihn heu­te erle­ben, wird lei­der kon­se­quent auch in der Kir­che ausgeblendet.

      Die aus der Fran­zö­si­schen Revo­lu­ti­on her­vor­ge­gan­ge­ne Auf­klä­rung hat den Men­schen ver­gött­licht und die Welt­be­herr­schung als Pro­gramm postu­liert. Im ver­ab­so­lu­tier­ten Glau­ben an die Tech­nik wur­de der Mensch nicht frei und selbst­be­stimmt, wie von der Auf­klä­rung behaup­tet, son­dern ein Spiel­ball des Irra­tio­na­len, das er selbst stets neu und in wech­seln­den Erschei­nun­gen her­vor­bringt. Wie der Zau­ber­lehr­ling, der den Besen nicht mehr in die Kam­mer bekommt, so steht der moder­ne Mensch vor einer ihn anony­mi­sie­ren­den Macht, die ihn bis in die letz­ten Hirn­win­dun­gen beherrscht, wobei sie eine schö­ne Welt ver­heißt, die real immer absur­der und selbst­zer­stö­re­ri­scher wird. Das Leid der Men­schen ist also nicht blin­des Schick­sal son­dern selbst­ver­schul­det durch die Ver­göt­te­rung einer Auf­klä­rung, die im Posi­ti­vis­mus das Sinn­haf­te aufs öko­no­misch Funk­tio­na­le redu­ziert, wobei selbst die Öko­no­mie ihre Ver­hei­ßun­gen des all­ge­mei­nen Wohl­stan­des nie erfül­len konn­te und auch nie erfül­len wird, die Ver­hei­ßun­gen blei­ben immer blo­ßer Schein. 

      Kar­di­nä­le wie Woel­ki, Marx und Kas­per haben sich mit der säku­la­ren Auf­klä­rung in einem Maß arran­giert, dass die Ver­welt­li­chung ihnen qua­si zum Kom­pass des Glau­bens gewor­den ist, der so immer stär­ker zum Sozi­al­pro­gramm dege­ne­riert. Das Leid wird zwar in sei­ner Fak­ti­zi­tät erfasst, die tie­fe­re Ursa­che hin­ge­gen bleibt uner­kannt, ja ver­liert sich im Dun­kel der Ver­drän­gung, die immer noch am Segen der Auf­klä­rung fest­hält, obwohl längst zum Fluch gewor­den. Die Poli­ti­sie­rung des Glau­bens hat in der Befrei­ungs­theo­lo­gie ihren tief­sten Aus­druck gefun­den, sie ist ein Kind der Auf­klä­rung, eine sub­ti­le Ver­füh­rung des Men­schen. Als ver­welt­lich­ter Glau­be ent­fernt er sich immer wei­ter von Offen­ba­rung, ja wird unfä­hig die Stim­me Got­tes in der Kako­pho­nie der nur noch von Lust gepräg­ten Lebens­wirk­lich­keit zu ver­neh­men. Der Glau­be des moder­nen Men­schen an die tota­le Ver­füg­bar­keit über sein Schick­sal ist die Wie­der­ho­lung des Sün­den­falls. Man hüte sich zu glau­ben, die Auf­klä­rung ken­ne kei­ne Moral, sie kennt sie gera­de als ver­ab­so­lu­tier­te Macht des Men­schen über den Men­schen! Es ist die Per­ver­tie­rung sowohl von Macht als auch von Moral.

    • Sprich ein­fach das Gebet: Herr, öff­ne ihm (und allen die so reden und han­deln wie er) die Augen oder schlie­ße sie ihm bald!
      Tritt nicht aus, son­dern spen­de Kir­che in Not etwas, und set­ze die Spen­de von der Steu­er ab, und sieh zu, dass Du ech­te christ­li­che Flücht­lin­ge fin­dest, ihnen hilfst, und die­sen Pha­ri­sä­er­haf­ten Kar­di­nal beschämst, indem Du Dich um sie küm­merst, und ihm nach­weißt, wie sehr er sie in sei­ner Heu­che­lei verachtet!

      • Wie kön­nen Sie ande­re Mit­chri­sten dazu ver­füh­ren, um den Tod des Kar­di­nals Woel­ki zu beten?

        Das ist ja ungeheuerlich! 

        Dem­ge­gen­über:
        Christ­li­chen Flücht­lin­gen zu hel­fen, ist sicher gut – aber nicht des­halb, um jemand [hier: Kard. Woel­ki] zu beschä­men, son­dern weil die­se Men­schen in Not sind.
        In ihnen begeg­net uns der Herr selbst.
        Aller­dings auch in nicht­christ­li­chen Frem­den und Obdach­lo­sen, die selbst nach Sei­nem Dop­pel­ge­bot der Got­tes- und der Näch­sten­lie­be leben und han­deln! Dar­um ging’s dem Kardinal.

        Vor­sicht also, wenn wir NUR unse­re Glau­bens­ge­schwi­ster unterstützen.
        Dann unter­schei­den wir uns in der so geüb­ten „Näch­sten­lie­be“ nicht von einem streng koran­treu­en Mus­lim, dem sein Glau­bens­buch auch nur gebie­tet, sei­ne eige­nen Glau­bens­ge­nos­sen zu unterstützen. 

        Sind wir dann nicht auch und gera­de Pha­ri­sä­er, was Sie doch Kar­di­nal Woel­ki vorhalten?

    • @Kassandro:
      Das Gebet: Herr, öff­ne ihm (und allen die so reden und han­deln wie er) die Augen oder schlie­ße sie ihm bald! ist in erster Linie ein Gebet für sei­ne Bekeh­rung, nicht für sei­nen Tod!

  2. Es ist doch unüber­seh­bar: Woel­ki und Marx buh­len und wett­ei­fern um die Gunst von Franziskus.
    Klar, alle Men­schen sind Got­tes Kin­der. Aber der Ein­druck und die öffent­li­che Wahr­neh­mung, dass sich die Ober­hir­ten haupt­säch­lich um das Wohl von Mus­li­men küm­mern, wird durch eine sol­che Akti­on wei­ter bestärkt. Da wird sich Sor­gen gemacht, dass Mus­li­me kei­ne Mina­ret­te bau­en dür­fen, Men­schen, die ver­nünf­ti­ger­wei­se sagen, dass die Auf­nah­me­mög­lich­kei­ten begrenzt sind, als unchrist­lich dif­fa­miert und demon­stra­tiv christ­li­che Flücht­lin­ge auf der Insel zurück­ge­las­sen. Die histo­risch ein­zig­ar­ti­ge Chri­sten­ver­fol­gung wird scham­haft und klein­laut bedau­ert. Hir­ten müs­sen schüt­zend vor ihrer Her­de ste­hen. Aber wie erbärm­lich sieht die Wirk­lich­keit aus!

    • Sie spie­len hier christ­li­che gegen nicht­christ­li­che Flücht­lin­ge aus.
      Dar­um ging es eben nicht in der Pre­digt von Kar­di­nal Woelki.
      Es ging, wie ich schon wei­ter oben aus­führ­te, dar­um, das Gebot der barm­her­zi­gen Näch­sten­lie­be gegen­über Frem­den und Obdach­lo­sen zu erfüllen.
      Der Herr selbst hat es u.a. im Mat­thä­us­evan­ge­li­um in der Rede vom Welt­ge­richt uns allen vorgegeben.
      Er soli­da­ri­siert sich da total mit den Not­lei­den­den „Brü­dern“, indem Er sich noch mit dem gering­sten von Ihnen gleichsetzt.
      Wer Sein Bru­der ist

  3. Wer Sein „Bru­der“ ist, habe ich bereits wei­ter oben ausgeführt.

    Wer hier christ­lich-barm­her­zig auch gegen­über Nicht­chri­sten wirkt, gibt gera­de auch die­sen ein glaub­wür­di­ges Glau­bens­zeug­nis, ähn­lich wie die Urchri­sten im heid­ni­schen Rom.
    Letzt­lich kann auch dies den ver­folg­ten Chri­sten helfen.

  4. Es geht hier nicht um ein glaub­wür­di­ges Glau­bens­zeug­nis, son­dern um Inva­so­ren und Glücks­rit­ter, die sich ins gemach­te Nest set­zen und um die Poli­ti­sie­rung des Themas. 

    „Sie spra­chen zu ihm: Des Kai­sers. Da spricht er zu ihnen: So gebet dem Kai­ser, was des Kai­sers ist, und Gott, was Got­tes ist! “ Kapi­tel 22:21 Matthäus

    Die­se Men­schen haben hier nichts zu suchen und wir haben in erster Linie unse­re Leu­te vor Ver­ge­wal­ti­gun­gen und Raub zu schützen.

  5. @Lukas Anton
    Doch, an unse­rer Barm­her­zig­keit – auch gegen­über Fremdrn und Obdach­lo­sen – wer­den wir der­einst vom Herrn selbst gemes­sen. Das ALLEIN ent­schei­det der­einst über unser künf­ti­ges Schick­sal: Him­mel oder Hölle.
    Lesen Sie nur auf­merk­sam und mit nüch­ter­nem Ver­stand die Wor­te des Herrn Jesus Chri­stus „Vom Welt­ge­richt“ in Mt 25,31–46.
    Genau dar­auf hat Kar­di­nal Woel­ki in sei­ner Fron­leich­nams-Pre­digt Bezug genommen.
    Das ist im aktu­el­len Fall auch poli­tisch, aber es sind die Wor­te Jesu.
    Das Wort von der kai­ser­li­chen Steu­er dage­gen anzu­füh­ren, ist falsch und unred­lich. Es betrifft eine ande­re Pro­ble­ma­tik des Lebens des Gläu­bi­gen im Staat, ja sogar im heid­ni­schen Staat.
    Die Flücht­lin­ge pau­schal als Glücks­rit­ter abzu­qua­li­fi­zie­ren, ist genau­so falsch wie sie alle zu idealisieren.
    Auch Sie sind nicht alle nur gute Men­schen. Das hat auch kei­ner hier behaup­tet einschl. Kar­di­nal Woelki.
    Natür­lich hat unser Staat für Ord­nung zu sor­gen und vor Ver­ge­wal­ti­gung und Raub zu schüt­zen, das ist völ­lig selbstverständlich.

    • Oh, wir haben da wohl einen selbst­er­nann­ten Hei­land in unse­rer Mit­te; jeman­den der Urtei­le aus­spricht noch bevor Gott es tut- wie inter­es­sant! Einer der weiß wer in die Höl­le kommt und wer in den Him­mel- wie armselig!

      Und ja, wir soll­ten inne­hal­ten und sehen was sich da vor unse­ren Augen abspielt. Wenn Deutsch­land isla­mi­siert wird und das wird es bereits mas­siv, dann ist das weni­ge Chri­sten­tum, wel­ches wir jetzt haben, auch noch zunich­te; nicht nur das, auch Men­schen wie Sie, mit Ihrem Gut­men­schen­tum, auch Sie und wir alle wer­den dann zu Mär­ty­rern; Män­ner wer­den ja „nur“ getö­tet, aber als Frau droht ein lan­ger Lei­dens­we­g… und die tau­send­fach her­ein­ge­las­se­nen Inva­so­ren sind in kein­ster Wei­se barm­her­zig, dafür lässt ihr Glau­be kei­nen Raum. Viel­leicht sehen Sie mal in den Koran bevor Sie Bei­trä­ge ver­fas­sen, die jeg­li­cher Rea­li­tät ent­beh­ren. Isla­mi­sten ehe­li­chen Kin­der (rein recht­lich) ab dem neun­ten Lebens­jahr, sie schän­den und mor­den Frau­en, sie ken­nen kei­ne Wahr­heit Ungläu­bi­gen, uns, gegen­über und sie sind es, die uns das Fürch­ten leh­ren wer­den, auch und gera­de des­halb weil es Men­schen gibt die uns ewig weiß machen wol­len- ALLE Reli­gio­nen wären gleich und der Isla­mis­mus wäre mit dem Chri­sten­tum kom­pa­ti­bel. In isla­mi­schen Län­dern gibt es die­se Debat­ten nicht, da ist die dia­me­tra­le Ent­ge­gen­sätz­lich­keit bei­der Reli­gio­nen klar- aber bei uns ist es und bleibt es ein Geheim­nis. Denk ich an Deutsch­land in der Nacht…

      • @Ina

        Ich habe mich hier weder als Hei­land noch als Rich­ter auf­ge­spielt, son­dern ledig­lich die Wor­te Jesu Chri­sti zitiert.
        Ich brau­che kei­ne Nach­hil­fe zum Koran und noch weni­ger zum Isla­mis­mus – bin mir sehr bewusst, was von einem mili­tan­ten Islam für eine Gefahr ausgeht.

        Für eini­ge scheint jeder, der nicht alle und sämt­li­che Mus­li­me durch die Bank in Bausch und Bogen ver­teu­felt und dämo­ni­siert, ein welt­frem­der Gut­mensch zu sein, dem man dann auch gar nicht mehr zuhört.
        Das bezieht sich auch offen­bar auf Kar­di­nal Woel­ki, den ich ja hier in einem sich als katho­lisch bezeich­nen­den Forum als bis­lang Ein­zi­ger(!) verteidige.

        Ich habe zudem die star­ke Ver­mu­tung, dass kei­ner hier sei­ne Pre­digt wirk­lich bis dato in Gän­ze zur Kennt­nis genom­men hat.
        Das ist schon recht beschämend.

        Sie emp­feh­len offen­bar: Lan­des­gren­zen zu, Mus­li­me raus aus dem Land und schimp­fen, schimp­fen, schimpfen.…

        Aber das führt bei über einer Mil­li­ar­de Mus­li­me welt­weit nur zu wei­te­rem Hass und letzt­lich zu einer welt­wei­ten Katastrophe. 

        Nein, wir haben hier in einem immer noch frei­heit­li­chen und höchst lebens­wer­ten Land, die Chan­ce, Reli­gi­ons­frei­heit in Frie­den zu prak­ti­zie­ren und durch christ­li­che Barm­her­zig­keit, wie sie nie­mand Gerin­ge­rer als der Herr selbst for­dert, die Nicht­chri­sten mit der Über­le­gen­heit des Chri­sten­tums zu konfrontieren.

        Das wür­de bei vie­len Mus­li­men auf Dau­er nicht ohne Wir­kung blei­ben – da bin ich ganz sicher.

        Das ist auch eine Art prak­ti­zier­ter christ­li­cher Mission.

    • Ver­ehr­ter @Kassandro
      Jesus Chri­stus sagt aber auch: Werft den nichts­nut­zi­gen Die­ner hin­aus in die äußer­ste Fin­ster­nis! Dort wird er heu­len und mit den Zäh­nen knir­schen. (Mt 25,30)

      oder

      Jeru­sa­lem, Jeru­sa­lem, du tötest die Pro­phe­ten und stei­nigst die Boten, die zu dir gesandt sind. Wie oft woll­te ich dei­ne Kin­der um mich sam­meln, so wie eine Hen­ne ihre Küken unter ihre Flü­gel nimmt; aber ihr habt nicht gewollt. (Mt 23,37)

      In Mt 25,31–46 spricht Jesus Chri­stus von „mei­nen gering­sten Brü­dern“, die Kir­che hat dies immer auf die Chri­sten bezie­hungs­wei­se auf bekehr­te Hei­den bezo­gen. Es sind die Jün­ger, alle die Jesus nach­fol­gen, die für­ein­an­der Sor­ge zu tra­gen haben. Das drückt sich ja auch im Bild des Hir­ten aus, der für sei­ne Scha­fe sorgt.

      Dar­um trägt Jesus Petrus auf: Wei­de mei­ne(!) Scha­fe! Joh 21,17

      Und er fragt ihn nach der Liebe!

      Natür­lich soll man Men­schen in Not hel­fen, aber die Scha­fe soll der Hir­te nicht den Wöl­fen über­las­sen, genau das eben nicht.

      • Sehr geehr­ter Herr Suarez,
        der nichts­nut­zi­ge Die­ner in Mt25,30 hat nichts mit den ihn anver­trau­ten Talen­ten gemacht und nichts hin­zu gewonnen.
        Ich wür­de das mit Chri­sten ver­glei­chen, die ihren Glau­ben ängst­lich ver­ber­gen und kein Glau­bens­zeug­nis gegen­über ande­ren Men­schen geben.

        Das kann man Kar­di­nal Woel­ki gewiss nicht anlasten.

        Für mich selbst habe ich übri­gens frü­her gele­gent­lich gebeich­tet, nicht offen genug Zeug­nis von mei­nem katho­li­schen Glau­ben gege­ben zu haben.

        Bzgl. der Fra­ge, wer denn Chri­sti Bru­der ist, wäre ich vor­sich­tig, die­ses nur auf nomi­nel­le Chri­sten zu beziehen.

        In Mk3,35 sagt der Herr unmiss­ver­ständ­lich: „Wer den Wil­len Got­tes erfüllt, der ist für mich Bru­der und Schwe­ster und Mutter.“

        Was ist denn nun der Wil­le Got­tes, des­sen Erfül­lung einen Men­schen zum Bru­der des Herrn macht?

        Nach des Herrn eige­ner Ant­wort auf die Fra­ge eines Geset­zes­leh­rers in Mt22,37–40 ist es das Dop­pel­ge­bot der Got­tes- und der Näch­sten­lie­be, an der ALLES hängt.

        In Lk10,25–37 wird die­se Sze­ne eben­falls beschrie­ben und der Herr stellt im sich anschlie­ßen­den Gleich­nis klar, dass der Näch­ste eben nicht nur der Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge, der „Volks­ge­nos­se“ oder der Glau­bens­bru­der ist, son­dern der­je­ni­ge, der barm­her­zig ist.

        Barm­her­zig­keit haben aber nun eben nicht nur wir Chri­sten allein gepachtet. 

        Barm­her­zig kann jeder Mensch sein – auch ein gläu­bi­ger Muslim. 

        Ich habe kürz­lich über sog. Nah­tod­erfah­run­gen (NTE) gele­sen, die schon ver­schie­den­ste Men­schen aus den unter­schied­lich­sten Her­künf­ten und Welt­an­schau­un­gen gemacht haben – auch frü­he­re Atheisten.

        Nicht alle haben sämt­li­che in die­sem Zustand mög­li­chen Erleb­nis­se, aber eines die­ser Erleb­nis­se ist die dem NTE Erle­ben­den zuteil wer­den­de Erkennt­nis, dass es im irdi­schen Leben nur aus­schließ­lich auf 2 Din­ge ankommt: 

        Lie­be zu üben und Erkennt­nis­se zu sammeln.

        Die­se Erfah­rung mach­ten man­che Men­schen mit NTE über­ein­stim­mend und unab­hän­gig von ihrer vor­he­ri­gen Welt­an­schau­ung. Wer die­se Erfah­rung mach­te, änder­te dar­auf­hin tief beein­druckt sein Leben, falls er vor­her nicht so lebte.

        Für mich ist die­se sehr „moder­ne“ erst in unse­rer Zeit des medi­zi­ni­schen Fort­schritts öfter mög­li­che Erfah­rung eine ein­drucks­vol­le Bestä­ti­gung der Wor­te Jesu Christi.

      • Ver­ehr­ter @Kassandro,
        Jesus Chri­stus ist da sehr klar in sei­ner Aussage.

        Jesus sag­te zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahr­heit und das Leben; nie­mand kommt zum Vater außer durch mich. (Joh 14,6)

        Jesus ant­wor­te­te ihm: Wenn jemand mich liebt, wird er an mei­nem Wort fest­hal­ten; mein Vater wird ihn lie­ben und wir wer­den zu ihm kom­men und bei ihm woh­nen. (Joh 14,23)

        Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Ver­der­ben führt, und der Weg dahin ist breit und vie­le gehen auf ihm. (Mt 7,13)
        Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dahin ist schmal und nur weni­ge fin­den ihn. (Mt 7,14)

        Glaubt ein Mus­lim an Jesus Christus?

        Ist für einen Mus­li­me Jesus Chri­stus der Weg und die Wahr­heit und das Leben?

        Glau­ben Sie wirk­lich Jesus Chri­stus sei den Weg des Kreu­zes gegan­gen, wenn es einen Erlö­sungs­au­to­ma­tis­mus gibt.

        Und was sol­len dann obi­ge Wor­te Jesu Chri­sti bedeuten?

    • @Kassandro
      Ich gehe davon aus, dass Kar­di­nal Woel­ki es grund­sätz­lich gut gemeint hat, doch wie wir alle schon selbst erfah­ren haben: Gut gemeint ist nicht immer gut getan.
      Stich­wort Altar:
      Ein wahr­haft Glau­ben­der, des­sen Lebens­mit­tel­punkt Jesus Chri­stus ist, braucht eine sol­che medi­en­wirk­sa­me Akti­on nicht. Einen weni­ger im Glau­ben gefe­stig­ter Mensch könn­te sie sogar vom Wesent­li­chen ablenken.
      Und wesent­lich ist an Fron­leich­nam allein Jesus Chri­stus, unser Herr und Heiland.
      IHN in den Mit­tel­punkt zu stel­len – wenig­stens an die­sem einen Tag, wie sehr hät­te ich mir dies gewünscht!
      So pro­ble­ma­tisch die der­zei­ti­ge Flücht­lings- und Migran­ten­si­tua­ti­on auch ist – hei­lig ist allein Gott. IHM gebührt unse­re Ehre.
      Die Flücht­lin­ge sind nicht hei­lig, auch wir sind es nicht und auch ein Erz­bi­schof und Kar­di­nal ist es nicht zwingend.

      Stich­wort Jesu im Boot:
      Als Kar­di­nal Woel­ki so mit­leids­voll über die zumeist mus­li­mi­schen Flücht­lin­ge pre­dig­te, hat er hof­fent­lich auch an jene gedacht, die wäh­rend der zahl­rei­chen Boots­über­fahr­ten immer mal wie­der über Bord gewor­fen wurden.
      War­um? Weil sie die „fal­sche“ Reli­gi­on hatten.
      Sie wur­den den Flu­ten des Mee­res über­las­sen, ein­fach so!
      Hat Kar­di­nal Woel­ki auch dar­über gepredigt?
      Ich glau­be, hät­te Jesus im Boot geses­sen, wie Kar­di­nal Woel­ki glaubt, hät­te ER die­se Untat sicher nicht zugelassen.
      Saß Jesus also wirk­lich mit im Boot?

      Stich­wort Flüchtlinge:
      Jenen soll Hil­fe zuteil wer­den, die sie drin­gend nötig haben. Das ist Konsens!
      Aber jene, die sich hier ein bes­se­res Leben ver­spre­chen ‑rein mate­ri­ell gese­hen- kön­nen wir nicht alle aufnehmen.
      Da fällt mir noch etwas ein, was nicht unmit­tel­bar mit dem The­ma zu tun hat und doch ist es nachdenkenswert.
      Als die zahl­rei­chen Sied­ler nach Nord­ame­ri­ka zogen, was geschah im Lau­fe der Jah­re mit den dor­ti­gen Einheimischen?
      Sie fan­den sich in Reser­va­ten wie­der, die Ein­wan­de­rer hat­ten alles in Besitz genommen.

      • @Marienzweig
        Ich ver­wei­se auf mei­ne schon gege­ben Aus­füh­run­gen – ins­be­son­de­re auch eben an @Suarez als Antwort.
        Ich fand durch­aus, dass Chri­stus beim Köl­ner Fron­leich­nams-Got­tes­dienst im Mit­tel­punkt stand.
        Ins­be­son­de­re Sei­ne Leh­re, die wir ja beher­zi­gen sollten.
        Ja Jesus war im Flücht­lings­boot – viel­leicht sogar in den über Bord gewor­fe­nen Menschen…
        Oder glau­ben Sie, dass das alles nur Besti­en waren, wo alle und jeder nur an sich allein dachte?

        Übri­gens ist es hier poli­ti­scher Kon­sens, dass Bür­ger­kriegs­flücht­lin­ge sowie poli­tisch oder reli­gi­ös Ver­folg­te einen ande­ren Sta­tus haben als Flücht­lin­ge aus wirt­schaft­li­chen Grün­den oder aus siche­ren Staa­ten (z.B. Serbien).

        Mit der Besied­lung Ame­ri­kas ist zumin­dest die der­zei­ti­ge Situa­ti­on hier in Euro­pa nicht vergleichbar.

  6. Täg­lich wer­den christ­li­che Geschwi­ster umge­bracht, gequält, ver­ge­wal­tigt, gede­mü­tigt und besten­falls dis­kri­mi­niert. Und das in quan­ti­ta­tiv histo­ri­schem Aus­maß. Dies geschieht in sehr vie­len Län­dern, in denen der Islam die Mehr­heit bil­det. Wo Chri­sten noch in der Mehr­heit sind, wer­den isla­mi­stisch moti­vier­te Ter­ror­an­schlä­ge ver­übt (sie­he auch die aktu­el­len Ereignisse).
    Die Ver­drän­gung in Form von Ver­leug­nung, Rela­ti­vie­rung, Schön­red­ne­rei, Beschwich­ti­gung, Baga­tel­li­sie­rung und schlicht­we­ger Lüge ist all­täg­li­che Rea­li­tät. Vari­an­ten sind gut­men­scheln­de Anbie­de­rung, Umkeh­rung der Argu­men­ta­ti­on und das Vor­schie­ben der christ­li­chen Näch­sten­lie­be. Dahin­ter ver­stecken sich ger­ne christ­li­che Bestmenschen.
    Jesus Chri­stus hat uns die Näch­sten­lie­be gelehrt! Nicht Dumm­heit und Feigheit!

    • Ich hof­fe, Sie tun etwas gegen die welt­wei­te Chri­sten­ver­fol­gung, was den ver­folg­ten Glau­bens­ge­schwi­stern auch wirk­lich hilft.
      Z.B. regel­mä­ßi­ges Gebet, Peti­tio­nen, Anschrei­ben unse­rer Poli­ti­ker gegen Chri­sten­ver­fol­gun­gen hierzulande,
      Spen­den für Not­lei­den­de Chri­sten u.s.w.
      Es ist aller­dings wohl­feil, hier­zu­lan­de im noch siche­ren Deutsch­land gegen mus­li­mi­sche Völ­ker zu pole­mi­sie­ren, in denen Chri­sten ver­folgt wer­den und dann alle Mus­li­me über einen Kamm zu scheren.

  7. „Flüchtlings„boote und ande­re troia­ni­sche Invasionsmittel.
    Der Feh­ler liegt dar­in, dass hart­näckig allen Migran­ten, red­li­chen wie ruch­lo­sen, das Eti­kett „Flücht­ling“ ver­lie­hen wird. Und dass barm­her­zi­ge Hil­fe­lei­stung, die für die weni­gen wirk­lich poli­tisch Ver­folg­ten reser­viert ist, pene­trant und wider bes­se­res Wis­sen, ein­heit­lich für alle gefor­dert wird. Damit wird von den deut­schen Chri­sten nicht weni­ger ver­langt, sich ihr eige­nes Grab zu schau­feln. Das soll­ten wir alle erken­nen und den infa­men Ver­such ableh­nen, uns ein schlech­tes Gewis­sen ein­zu­re­den. Nur, weil der betref­fen­de Pre­di­ger zu dumm, oder zu pro­fi­lie­rungs­süch­tig ist, um sau­ber zu differenzieren.

  8. @Kassandro,
    ich schrieb ja aus­drück­lich, dass die Erobe­rung Nord­ame­ri­kas nicht unmit­tel­bar mit der der­zei­ti­gen Situa­ti­on zu tun habe. Die­ser Ver­gleich mag für Sie weit her­ge­holt gewe­sen sein.
    Trotz­dem, es ging mir in die­sem Bei­spiel dar­um sich zu erin­nern, wel­che lang­fri­sti­gen Fol­gen die­se Besied­lung für die dort leben­de Bevöl­ke­rung hatte. 

    Der christ­li­che Glau­be hier­zu­lan­de ist im Schwin­den begrif­fen, dar­aus fol­gend hohe Kir­chen­aus­trit­te, zuneh­men­de Ori­en­tie­rungs­lo­sig­keit, mas­si­ve Zukunfts­äng­ste, die vie­len durch die Hartz IV-Fal­le aus­ge­schlos­se­nen und des­il­lu­sio­nier­ten Men­schen ohne Per­spek­ti­ve, Kurz­zeit-Job­ber, Klein­rent­ner, Arme- von denen kei­ner spricht, Depres­sio­nen und see­li­sche Krank­hei­ten, selbst schon bei Kindern …
    Dies Auf­zäh­lung soll genü­gen, sie lie­ße sich jedoch pro­blem­los erweitern.
    Vie­le Men­schen suchen ihr Heil im Kon­sum und in der Spaß­kul­tur. Sich ablen­ken, um nur nicht nach­den­ken zu müs­sen. Selbst der gute alte Wet­ter­be­richt von einst ist in so man­chen Radio­sen­dun­gen schon auf Spaß getrimmt. Die Unter­hal­tungs­in­du­strie lebt aus­neh­mend gut von dem gro­ßen Ablen­kungs­be­dürf­nis der Menschen.

    Über­all sehe ich Spal­tung, ganz mas­siv im poli­ti­schen und gesell­schaft­li­chen Bereich, sogar jetzt auch im religiösen.
    Katho­li­ken haben sich ent­frem­det, Libe­ra­le gegen Kon­ser­va­ti­ve und umgekehrt.
    Auch die „Kon­ser­va­ti­ven“ sind sich mitt­ler­wei­le uneins: Die einen sind glü­hen­de Papst Fran­zis­kus-Ver­eh­rer, die ande­ren ste­hen ihm distan­ziert, kri­tisch oder ableh­nend gegen­über. Der Ton der gegen­sei­ti­gen Kom­men­ta­re spie­gelt die­se Ent­frem­dung wider.
    Und so möch­te ich Sie fra­gen, wie so eine in sich gespal­te­ne, zer­ris­se­ne Gesell­schaft, ohne die tra­gen­de und Zuver­sicht geben­de Stüt­ze des christ­li­chen Glau­bens vie­le Hun­dert­tau­sen­de, ja Mil­lio­nen gläu­bi­ge Mus­li­me auf­zu­neh­men imstan­de sein soll, ohne zusammenzubrechen.
    Die vie­len lau­en, glau­bens­schwa­chen Chri­sten, zusam­men mit den weni­gen glau­bens­star­ken – wie sol­len sie es schaf­fen, die gläu­bi­gen Mos­lems in die­ser hohen Zahl „mit der Über­le­gen­heit des Chri­sten­tums zu konfrontieren?“
    Und da fällt mir wie­der Nord­ame­ri­ka zur Zeit der Besied­lung durch die Euro­pä­er ein.

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