Orthodoxe schenken Papst Franziskus eine Tiara


(Rom) Papst Fran­zis­kus ver­fügt nun über eine Tia­ra. Das beson­de­re Geschenk wur­de ihm vom maze­do­ni­schen Par­la­ments­prä­si­den­ten Tra­j­ko Vel­ja­no­ski überbracht.

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Vel­ja­nov­ski war am Pfingst­mon­tag von Fran­zis­kus in Audi­enz emp­fan­gen wor­den. Er sprach eine Ein­la­dung sei­nes Lan­des an das katho­li­sche Kir­chen­ober­haupt aus, das Bal­kan­land zu besu­chen. Dabei erin­ner­te er dar­an, daß Mut­ter Tere­sa von Kal­kut­ta, die am 4. Sep­tem­ber hei­lig­ge­spro­chen wird, in Skop­je, der heu­ti­gen Haupt­stadt Maze­do­ni­ens, gebo­ren wurde.

Vom orthodoxen St.Georgs-Frauenkloster am Ohridsee handgefertigt

Vel­ja­nov­ski über­brach­te, dem sicht­lich über­rasch­ten Papst, ein Geschenk des ortho­do­xen St. Georgs-Frau­en­klo­sters von Rajčica.  Die Tia­ra wur­de von den Ordens­schwe­stern des Klo­sters in Hand­ar­beit gefer­tigt und reich mit Per­len aus dem nahen Ohrid­see bestickt. Die Pen­di­li­en, die bei­den Nacken­bän­der der Tia­ra, die das Alte und das Neue Testa­ment sym­bo­li­sie­ren, sind mit dem Wap­pen von Papst Fran­zis­kus bestickt.

Dem maze­do­ni­schen Par­la­ments­prä­si­den­ten sei bekannt gewe­sen, daß die römi­schen Päp­ste seit 1963 kei­ne Papst­kro­ne mehr tra­gen. Papst Paul VI. war das bis­her letz­te Kir­chen­ober­haupt, das sich mit der Tia­ra krö­nen ließ. Die Päp­ste Johan­nes Paul I. und Johan­nes Paul II. lie­ßen sich zwar nicht mehr mit der Tia­ra krö­nen, führ­ten sie aber wie ihre Vor­gän­ger im Wappen.

Parlamentspräsident Veljanovski überbrgingt Papst Franziskus die Tiara
Par­la­ments­prä­si­dent Vel­ja­nov­ski, Papst Fran­zis­kus und die Tiara

Papst Bene­dikt XVI. führ­te sie auf Anre­gung von Kar­di­nal Andrea Cor­de­ro Lan­za di Mon­te­ze­mo­lo, dem Heral­di­ker des Hei­li­gen Stuhls, auch nicht mehr im Wap­pen. Papst Fran­zis­kus folg­te ihm dabei.

Die seit­her ver­wen­de­te Mitra mit drei gol­de­nen Quer­bal­ken sym­bo­li­siert aber wei­ter­hin in sti­li­sier­ter Form die drei Kron­rei­fen, die das Lehr­amt, die Juris­dik­ti­on und das Wei­he­amt des Pap­stes als Stell­ver­tre­ter Chri­sti auf Erden darstellen.

Bulgarien Staatspräsident schenkte eine Ikone des heiligen Kliment von Ohrid

Der Ohrid­see hat­te auch mit dem zwei­ten Besuch am Pfingst­mon­tag zu tun. Am sel­ben Mor­gen hat­te Papst Fran­zis­kus zuvor bereits den bul­ga­ri­schen Staats­prä­si­den­ten  Ros­sen Plew­ne­liew emp­fan­gen. Beglei­tet wur­de Plew­ne­liew vom bul­ga­risch-ortho­do­xen Patri­ar­chen Neo­fit. Das bul­ga­ri­sche Staats­ober­haupt schenk­te dem Papst eine Iko­ne des hei­li­gen Kli­ment von Ohrid. Der Klo­ster­grün­der und Metro­po­lit von Beli­ca und Ohrid war ein Schü­ler der Sla­wen­apo­stel Kyrill und Metho­di­us. Am Ohrid­see hat­te der hei­li­ge Kli­ment die soge­nann­te Ohrid­schu­le errichtet.

Papst Fran­zis­kus bedank­te sich bei der maze­do­ni­schen und bei der bul­ga­ri­schen Dele­ga­ti­on mit Exem­pla­ren sei­ner Enzy­kli­ka Lau­da­to si und sei­ner apo­sto­li­schen Schrei­ben Evan­ge­lii gau­di­um und Amo­ris lae­ti­tia.

Ein kur­zer Videobe­richt ver­mit­telt einen Ein­druck des hoch über dem Ohrid­see gele­ge­nen St. Georgs-Frauenklosters.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Secre­tum meum mihi (Screen­shot)

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