
(Rom) Drei Millionen Euro kostete das Vatikan-Pavillon bei der Weltausstellung Expo 2015 in Mailand. Während der Ereignisses wurden 150.000 Dollar an Spenden gesammelt. „Im Respekt gegenüber dem Willen des Papstes“ werden sie für die Flüchtlinge in Jordanien gespendet. Dem sei ein Zornesausbruch des Papstes über die hohen Kosten für das Weltausstellungspavillon vorausgegangen.
Die Kosten von drei Millionen Dollar übersteigen die vatikanische Hilfe für die Opfer des Zyklons Pam im Südpazifik, des Ebola-Virus in Afrika und der Überschwemmungen von Genua zusammen. Das habe Papst Franziskus in „Wut“ versetzt, als er davon erfuhr. Die Tageszeitung Il Giornale berichtete heute über den „Zorn“ des Papstes.
Der Pavillon in der Größe von 360 Quadratmetern wurde vom Päpstlichen Kulturrat mit Unterstützung der Italienischen Bischofskonferenz und des Erzbistums Mailand finanziert. Der Päpstliche Kulturrat wird von Kardinal Gianfranco Ravasi geleitet. Der Kardinal bemüht sich zwar um die Nähe zu Papst Franziskus, konnte dessen Gunst aber bisher nicht wirklich finden.
Die „exorbitanten Kosten“, wie es aus dem päpstlichen Umfeld heißt, seien höher als mehrere päpstliche Hilfsprojekte für Notleidende zusammen. Der Papst verlangte daher, daß zumindest die während der Weltausstellung gesammelten Spenden einem Hilfsprojekt zukommen sollen.
Die Gelder sollen nun der jordanischen Caritas übergeben werden. Die Caritas in Amman wird sie für die Versorgung, Unterbringung und Ausbildung irakischer Flüchtlinge einsetzen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Youtube (Screenshot)