Masseneinwanderung: Papst Franziskus fliegt auf die Insel Lesbos – Lampedusa 3


Papst Franziskus auf Lampedusa 2013
Papst Franziskus auf Lampedusa 2013

(Rom) Papst Fran­zis­kus gab bekannt, die grie­chi­sche Insel Les­bos zu besu­chen, die der­zeit ein Brenn­punkt der ent­fach­ten Mas­sen­mi­gra­ti­on in Rich­tung Euro­pa ist. Nach dem Besuch der Insel Lam­pe­du­sa am 8. Juli 2013 und der Hei­li­gen Mes­se am Grenz­zaun an der US-ame­ri­ka­nisch-mexi­ka­ni­schen Gren­ze am 18. Febru­ar 2016 wird Les­bos am kom­men­den 15. April zum drit­ten Akt des päpst­li­chen Flüchtlingsaktionismus.

Anzei­ge

Papst Fran­zis­kus ist neben der deut­schen Bun­des­kanz­le­rin Mer­kel der der­zeit medi­en­wirk­sam­ste „Bot­schaf­ter“ einer unkon­trol­lier­ten und undif­fe­ren­zier­ten Mas­sen­ein­wan­de­rung nach Euro­pa. Wie kein ande­rer Welt­füh­rer ver­steht er es, die „Migra­ti­ons­front“ sicht­bar zu machen und zugleich zur ein­sei­ti­gen Ankla­ge gegen eine „Abschot­tung“ und „Aus­gren­zung“ umzu­funk­tio­nie­ren. Dabei sprach selbst der Papst am ver­gan­ge­nen 4. März von einer „ara­bi­schen Inva­si­on“ Euro­pas, die er jedoch als „Chan­ce“ ver­stan­den wis­sen möchte.

Was ändert das Abkommen zwischen der EU und der Türkei?

Die Insel Les­bos steht der­zeit im Schein­wer­fer­licht der Medi­en. Grund ist das Abkom­men zwi­schen der EU und der Tür­kei. Die Tür­kei erklär­te sich bereit, in der EU abge­lehn­te Asy­lan­ten zurück­zu­neh­men, aller­dings nur unter Bedin­gun­gen. Die erste Bedin­gung sind Mil­li­ar­den­zah­lun­gen an Anka­ra. Die zwei­te Bedin­gung ist, daß für jeden von der Tür­kei zurück­ge­nom­me­nen Asy­lan­ten ein ande­rer zum Asyl­ver­fah­ren in der EU zuge­las­sen wird. Neben den Kosten bedeu­tet die Rege­lung, daß die Mas­sen­ein­wan­de­rung in die EU mit Zustim­mung von Brüs­sel und Ber­lin fort­ge­setzt wer­den kann.

Ob das Abkom­men hält, die Tür­kei ein ver­läß­li­cher Part­ner ist, und wie sich die abge­wie­se­nen Asy­lan­ten ver­hal­ten wer­den, muß sich erst zei­gen. Vor allem muß sich erst zei­gen, ob das Abkom­men grund­sätz­lich etwas taugt.

Zweifelhafte Schützenhilfe durch den Papst

Die Ver­fech­ter der „Will­kom­mens­kul­tur“ haben am 3. April an der ita­lie­nisch-öster­rei­chi­schen Gren­ze am Bren­ner ihre Gewalt­tä­tig­keit unter Beweis gestellt. Sie sehen die Insel Les­bos als Sym­bol einer „repres­si­ven“ Migra­ti­ons­po­li­tik der EU. Zur Kund­ge­bung am Bren­ner sol­len Orga­ni­sa­tio­nen auf­ge­ru­fen, die mut­maß­lich an der töd­li­chen „Flucht­rou­te“ bei Ind­um­e­ni betei­ligt waren. Von euro­päi­schen Extre­mi­sten, die sich selbst „Flucht­hel­fer“ nen­nen, wur­den Migran­ten auf­ge­wie­gelt, die Ein­rei­se in die EU zu erzwin­gen. Dabei kamen drei Migran­ten im rei­ßen­den Grenz­fluß ums Leben. Für die­se „insze­nier­te huma­ni­tä­re Kata­stro­phe“ wur­de noch kei­ne Urhe­ber straf­recht­lich zur Ver­ant­wor­tung gezo­gen. Die Radi­ka­li­tät die­ser Kräf­te scheint selbst den Tod ihrer „Schütz­lin­ge“ bil­li­gend in Kauf zu neh­men, um in Euro­pa einem Bevöl­ke­rungs­aus­tausch zu erzwingen.

Papst Fran­zis­kus sei­ner­seits scheint durch sei­ne Anwe­sen­heit gewillt, der extre­men Posi­ti­on indi­rek­te Schüt­zen­hil­fe zu lei­sten. Es spricht der­zeit nichts dafür, daß es beim drit­ten Anlauf auf Les­bos zur erhoff­ten Dif­fe­ren­zie­rung des Phä­no­mens Mas­sen­mi­gra­ti­on kom­men wird, die man sich vom katho­li­schen Kir­chen­ober­haupt erwar­ten wür­de. Die intel­lek­tu­el­le Red­lich­keit ver­langt nach einer Dif­fe­ren­zie­rung und die Men­schen in Euro­pa erwar­ten sich eine Dif­fe­ren­zie­rung, soll nicht län­ger der Ein­druck ver­mit­telt wer­den, daß zwar das Schick­sal der Migran­ten inter­es­siert, nicht aber das Schick­sal Euro­pas und der Europäer.

Sie­he zum The­ma den Bei­trag Hin­ter­grün­de der Flücht­lings­kri­se.

Text: Andre­as Becker
Bild: Vati​can​.va/​O​s​s​e​r​v​a​t​ore Roma­no (Screen­shot)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

6 Kommentare

  1. Zum Glück betref­fen die Ver­ein­ba­run­gen mit dem Des­po­ten Erdo­gan fast nur Deutsch­land. Deutsch­lands Nach­barn haben schon die Kon­se­quen­zen gezo­gen. Die Iso­lie­rung des Ber­li­ner- und „Papst“ Fran­zis­kus- Regimes in Euro­pa ist nicht zu über­se­hen. Daß ihrer bei­der Ent­christ­li­chungs­träu­me auf­ge­hen, glau­be ich nicht.
    Der Flug nach Les­bos ist wie der Griff des Alko­ho­li­kers nach der Flasche.

    • „Der Flug nach Les­bos ist wie der Griff des Alko­ho­li­kers nach der Fla­sche“. Die­sen Satz möch­te ich ger­ne zurück­neh­men. Aber als „betrof­fe­ner“ Euro­pä­er, sei­ne argen­ti­ni­schen Lands­leu­te betrifft das alles ja nicht, muß man nicht gut­hei­ßen, was er da so tut. Als Papst müß­te er sich um die wirk­lich Ver­folg­ten, die Chri­sten, küm­mern und auch mal auf­ru­fen zum Gebet für die­se, unse­re Brü­der und Schwe­stern im Glauben.
      Und als Papst könn­te er auch auf­ru­fen zum Gebet für die Bekeh­rung der Mos­lems. Aber weit davon ent­fernt, erklärt er den Islam als einen Weg zu Gott ent­ge­gen aller Aus­sa­gen der Evan­ge­li­en, ent­ge­gen Jesus Christus.

  2. Was ist mit der geschwi­ster­li­chen Lie­be des Pap­stes den gegen­über ver­folg­ten und gequäl­ten Chri­sten z.B. in Paki­stan ? war­um fliegt er nicht dort­hin und zeigt sich solidarisch ?

  3. Wie­der ein­mal setzt Sei­ne Hei­lig­keit ein fal­sches Signal. Er ist kein Welt-Sozi­al­po­li­ti­ker. Viel­leicht wäre er in der Drit­ten Welt ein ganz brauch­ba­rer sozia­li­sti­scher, öko­lo­gie­beses­se­ner Poli­ti­ker gewor­den. Doch er hat sich nun mal zum Papst wäh­len las­sen und als sol­cher hät­te er ganz ande­re, nicht weni­ger wich­ti­ge und inter­es­san­te Auf­ga­ben. Die Kir­che zusam­men­zu­hal­ten. Wenn er da bloß mal anfinge.

  4. Das Pon­ti­fi­kat der maxi­mal mög­li­chen Effekt­ha­sche­rei… Das paßt ins Face­book-Zeit­al­ter, hat aber kei­ner­lei trag­fä­hi­ge Substanz

    Wie der Komi­ker Harald Schmidt mal schrieb: „Bene­dikt war gro­sses Lati­num, jetzt haben wir einen Gesamtschul-Papst“

    • Nach­schlag: Und hilft ver­mut­lich kei­nem ein­zi­gen der dort Gestran­de­ten kon­kret wei­ter, egal ob Bür­ger­kriegs- oder Wirtschaftsflüchtling

Kommentare sind deaktiviert.