Papst Franziskus bestimmte seine Grablege – das Grab von Johannes XXIII.


Papst Franziskus hat seine Grablege gewählt
Papst Franziskus hat seine Grablege gewählt

(Rom) Papst Fran­zis­kus läßt sein Grab vor­be­rei­ten, wie die Pres­se­agen­tur I.Media berich­te­te. Vati­kan­spre­cher Pater Feder­i­co Lom­bar­di SJ bestä­ti­ge die Mel­dung. Das sei weder „myste­ri­ös“ noch etwas „beson­de­res“, so Lombardi.

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Die Aus­wahl und Vor­be­rei­tung eines Gra­bes sei Teil des irdi­schen Lebens­we­ges eines Men­schen, so der Vati­kan­spre­cher. In die­sem Sin­ne sei auch die Aus­wahl der Grab­le­ge durch Papst Fran­zis­kus in den Vati­ka­ni­schen Grot­ten zu sehen.

Vatikansprecher: „Kaum mehr freie Plätze“

Als Vati­ka­ni­sche Grot­ten wird die Kryp­ta unter­halb des Peters­doms und über der noch wei­ter dar­un­ter lie­gen­den Nekro­po­lis bezeich­net. In der Kryp­ta wur­den zahl­rei­che Päp­ste bei­gesetzt, von denen eini­ge im Zuge der Selig- und Hei­lig­spre­chung in den Peters­dom ver­legt wurden.

I.Media ver­öf­fent­lich­te das Foto eines Gra­bes. Dabei hand­le es sich jedoch nicht um das von Papst Fran­zis­kus für sich gewünsch­te letz­te Ruhe­stät­te, wie Tis­ca­li gestern berich­te­te und eige­ne Foto veröffentlichte.

Das derzeit leere Grab
Das der­zeit lee­re Grab

Vati­kan­spre­cher Lom­bar­di berich­te­te am Sams­tag, daß der­zeit in den Vati­ka­ni­schen Grot­ten nur eine Kapel­le unbe­legt sei, wes­halb sich grund­sätz­lich die Fra­ge stel­le, wo in Zukunft die Bei­set­zun­gen statt­fin­den werden.

„Papst der Gesten“ will im Grab des „Papst des Konzils“ beigesetzt werden

Als „Papst der Gesten“ möch­te Fran­zis­kus das ehe­ma­li­ge Grab von Johan­nes XXIII. erhal­ten, in dem der „Papst des Kon­zils“ 38 Jah­re lag, von 1963–2001 lag. Bald nach der Selig­spre­chung im Sep­tem­ber 2000 erfolg­te sei­ne Über­füh­rung in den Peters­dom. Papst Fran­zis­kus ent­schied unter Umge­hung der Bestim­mun­gen für das Hei­lig­spre­chungs­ver­fah­ren sei­ne wun­der­lo­se Erhe­bung zu den Altä­ren, die 2014 zusam­men mit Johan­nes Paul II. erfolgt. Der pol­ni­sche Papst war im Rah­men eines regu­lä­ren Hei­lig­spre­chungs­ver­fah­rens durch Aner­ken­nung eines zwei­ten Wun­ders hei­lig­ge­spro­chen worden.

Von 2005–2011 war zunächst auch Johan­nes Paul II. in die­sem Grab bei­gesetzt wor­den, bis auch er in den Peters­dom über­führt wurde.

Johan­nes XXIII. ließ sich im Kon­trast zu sei­nen Vor­gän­gern in einem schlich­ten Sar­ko­phag aus Tra­ver­tin bei­set­zen. Die Grab­in­schrift lau­te­te ledig­lich auf Joan­nes PP. XXIII. Seit­her wur­den alle Päp­ste auf schlich­te Wei­se beigesetzt.

Johan­nes Paul II. folg­te dem Bei­spiel von Paul VI., der in einem in den Boden ein­ge­las­se­nen Grab mit einer Mar­mor­plat­te dar­auf, die letz­te Ruhe fand. In ver­gol­de­ten Buch­sta­ben stand dar­auf noch knap­per Joan­nes Pau­lus II sowie das Geburts- und das Sterbedatum.

Kardinal Comastri: „Heiliger Vater, es ist zu sehen, wer erster kommt“

Die Grab­ni­sche in den Vati­ka­ni­schen Grot­ten ist seit 2011 unbe­legt. Jüngst wur­de sie gerei­nigt und „ist bereit, die sterb­li­che Über­re­ste von Papst Fran­zis­kus auf­zu­neh­men“, so Tis­ca­li. Der argen­ti­ni­sche Papst ließ den Erz­prie­ster des Peters­do­mes, Kar­di­nal Ange­lo Coma­stri wis­sen, daß er die­ses Grab für sich wün­sche. Die viel­fach mit ideo­lo­gi­schem Hin­ter­ge­dan­ken beton­te Gemein­sam­keit zwi­schen Johan­nes XXIII. und Papst Fran­zis­kus fin­det im Grab ihre Fortsetzung.

Kar­di­nal Coma­stri bestä­tig­te, daß ihm Papst Fran­zis­kus gegen­über zwei­mal sei­nen Wunsch äußer­te. Der Kar­di­nal habe ihm geant­wor­tet: „Hei­li­ger Vater, es ist zu sehen, wer erster kommt.“ Der Hin­weis galt dem eme­ri­tier­ten Papst Bene­dikt XVI. Über des­sen Vor­stel­lun­gen zur Grab­le­ge wur­de bis­her nichts öffent­lich bekannt.

In der Nähe der von Papst Fran­zis­kus aus­ge­wähl­ten Grab­ni­sche wur­de vor kur­zem ein wei­ßer Mar­mor­sar­ko­phag auf­ge­stellt. Ob er für den deut­schen Papst vor­be­rei­tet wird, bleibt vor­erst Spekulation.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Wikicommons/​Tiscali/​MiL (Screen­shots)

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3 Kommentare

  1. Tja, alle hat ein Ende. Viel­leicht schon bald? Ein schö­ner Gedan­ke, falls der näch­ste Papst nicht den Weg von Fran­zis­kus fort­set­zen würde.

    Viel­leicht zeigt die­se Ent­schei­dung, dass das, was Johan­nes XXIII los­ge­tre­ten hat durch Fran­zis­kus zu Ende gebracht wird? Und danach kommt alles ins Lot? Schön wäre es. Man wird noch Träu­me haben dürfen.

  2. Nein jetzt kommt dann der 2 „Paul VI“ der die Zei­chen in prak­ti­sche Refor­men umsetzt

  3. Hal­lo und vie­len Dank für den inter­es­san­ten Arti­kel. Ich war selbst schon unten im Peters­dom. Es ist schon beein­druckend, wel­che schö­nen Grab­ma­le es dort zu sehen gibt.

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