Katholischer Pfarrer betreibt Santeria und hält sich seit Jahrzehnten Homo-Gespielen?


Der Journalist Julio Sanchez Cristo von W Radio führte das Interview mit Julio Cesar Cardena
Der Journalist Julio Sanchez Cristo von W Radio führte das Interview mit Julio Cesar Cardena

(Bogo­ta) W Radio Kolum­bi­en, ein Radio­sen­der der spa­ni­schen Medi­en­grup­pe Pri­sa (El Pais, spa­ni­sche Aus­ga­be der Huf­fing­ton Post) berich­te­te gestern über ein Dop­pel­le­ben aus dem „Homo-Idyll“. Der 42jährige Julio César Car­do­na berich­te­te in einem Inter­view detail­liert, daß er jah­re­lang eine homo­se­xu­el­le Bezie­hung mit einem katho­li­schen Prie­ster unterhielt.

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Mehr als 20 Jahr lang hät­ten er und und der Prie­ster José Elà­as Lope­ra Cár­de­nas, Pfar­rer von San­ta Maria de los Ange­les in der Erz­diö­ze­se Medel­lin in Kolum­bi­en als Paar zusam­men­ge­lebt. Die Bezie­hung sei „geheim“ gewe­sen, doch hät­ten Car­do­nas Fami­lie, Freun­de und auch ande­re Prie­ster davon gewußt.

Nach 20 Jahren und schweren Verbrennung vom „Homo-Pfarrer“ vor die Tür gesetzt?

Car­do­na ging nun an die Öffent­lich­keit, weil ihn der Pfar­rer vor die Tür setz­te, um mit einem ande­ren Mann zusammenzuleben.

Pfar­rer Lope­ra scheint, laut Car­do­nas Schil­de­rung, sei­ner über­drüs­sig gewor­den zu sein und hal­te sich nun einen jün­ge­ren sexu­el­len Spiel­ge­fähr­ten. Car­do­na fühlt sich finan­zi­ell unge­recht behan­delt. Im Radio-Inter­view gab er bekannt, daß es sein Anlie­gen sei, „die Divi­den­de“ für mehr als 20 Jah­re „Lie­bes­be­zie­hung“ einzufordern.

Lope­ra war Seel­sor­ger am Kol­leg, in das Car­do­na im Alter von 16 Jah­ren kam. Dort hät­ten sie sich ken­nen­ge­lernt und sei­en ein „Lie­bes­paar“ geworden.

Besondere Sexspiele, bei denen Cardona schwer verletzt wurde?

Die Bei­den schei­nen beson­de­re Sex­spie­le bevor­zugt zu haben. Bei einem die­ser „Spie­le“, einem San­te­ria-Ritu­al, sei es 2012 zu einem „Unfall“ gekom­men. Lope­ra habe Car­do­na dabei mit viel Alko­hol über­gos­sen. Die­se habe sich ent­zün­det und ihm schwe­re Brand­ver­let­zun­gen zuge­fügt. Laut Anga­ben von W Radio wur­den 40 Pro­zent sei­ner Haut in Mit­lei­den­schaft gezogen.

Die­se „Ver­un­stal­tung“ sei­nes Kör­pers sei der Grund gewe­sen, daß Lope­ra das Inter­es­se an sei­nem Sex­ge­fähr­ten ver­lo­ren und sich neue Part­ner zulegt habe.

San­te­ria ist eine syn­kre­ti­sti­sche Reli­gi­on aus afri­ka­ni­schem Ani­mis­mus mit katho­li­schen Ele­men­ten, der sich unter den nach Ame­ri­ka ver­schlepp­ten Skla­ven ent­wickel­te. Sie wird von der katho­li­schen Kir­che abge­lehnt, doch Pfar­rer Lope­ra scheint neben sei­nem sexu­el­len Laster auch Glau­bens­pro­ble­me zu haben. In der Diö­ze­se gilt er, so Car­do­na, als „ange­se­hen“.

Car­do­na gab bekannt, daß sein Anwalt Geld­for­de­run­gen von 150 Mil­lio­nen Kolum­bia­ni­sche Pesos (rund 42.000 Euro) an Pfar­rer Lope­ra gerich­tet habe. Die­se sei­en auch der Diö­ze­san­lei­tung und dem Apo­sto­li­schen Nun­ti­us zur Kennt­nis gebracht worden.

Car­dena erhebt kei­ner­lei mora­li­sche Ankla­ge gegen den Pfar­rer oder die Kir­che. Er will nur Geld. Pfar­rer Lope­ra habe ihm das Stu­di­um finan­ziert, sei­ne Kre­dit­kar­te gedeckt und ihm monat­lich acht Mil­lio­nen Kolum­bia­ni­sche Pesos (rund 2.200 Euro) geben. Mit die­sem Geld habe Car­do­na sei­ne Fami­lie finan­zi­ell unter­stützt, der die­ses Geld nun auch fehle.

Wie Car­do­na im Inter­view bekannt­gab, sei er Vater einer 20jährigen Toch­ter, die in Medel­lin Medi­zin stu­die­re. Sie sei einer Bezie­hung zu einer Mit­ar­bei­te­rin in einem Pfarr­haus entsprungen.

Die Mode­ra­to­ren frag­ten, woher der Pfar­rer soviel Geld hat­te, um Car­do­na so luxu­ri­ös zu spon­sern und um ihm nun die gefor­der­te „Abfin­dung“ zu bezah­len. Car­do­na erklär­te, daß Pfar­rer Lope­ra sehr ange­se­hen sei und vie­le Spen­den und Zuwen­dun­gen erhal­te, auch aus der Geschäfts­welt. Mit den Pfarr­spen­den habe er sich auch sei­nen Sex­ge­fähr­ten finan­ziert. Die Nach­rich­ten­sei­te Kie­nyKe erin­ner­te an Gerüch­te in der Ver­gan­gen­heit, laut denen Pfar­rer Lope­ra gute Kon­tak­te zum Dro­gen­boß Pablo Esco­bar Gavi­ria unter­hal­ten habe und stell­te die Fra­ge, ob „das vie­le Geld“, über das der Pfar­rer offen­bar ver­fügt, damit zu tun haben könnte.

Alles eine Frage des Geldes, nicht der Moral?

Mit ande­ren Wor­ten: Wenn es eine zufrie­den­stel­len­de finan­zi­el­le Abfin­dung für den „Gelieb­ten“ gibt, wird die­ser Ruhe geben und „der illu­stre Prie­ster kann sein gewohn­tes Dop­pel­le­ben fort­set­zen“, so Secre­tum meum mihi. Car­do­na zeig­te im Inter­view kei­ner­lei Zwei­fel an der homo­se­xu­el­len Bezie­hung, die er mit unkri­ti­scher Selbst­ver­ständ­lich­keit und völ­li­ger mora­li­scher Gleich­gül­tig­keit erzählt. Der Fall scheint in der Grau­zo­ne zur Pro­sti­tu­ti­on ange­sie­delt zu sein. Jeden­falls spielt in der gan­zen Sache Geld eine zen­tra­le Rol­le, zumal Car­do­na nicht ein­mal homo­se­xu­ell zu sein scheint.

Die Radio­mo­de­ra­to­ren ver­such­ten nicht, die Geschich­te für die in Kolum­bi­en statt­fin­den­de Dis­kus­si­on über die Lega­li­sie­rung der „Homo-Ehe“ aus­zu­nüt­zen. Der Scha­den für die Kir­che und ihre Ableh­nung der „Homo-Ehe“ ent­steht ganz von allei­ne durch den Ein­druck der Schein­hei­lig­keit. Ein nega­ti­ves Bei­spiel, das von Kir­chen­kri­ti­kern und Homo-Akti­vi­sten ent­spre­chend genützt wer­den kann.

Das Inter­view mit Car­do­na wur­de am Diens­tag aus­ge­strahlt. Bis­her sind kei­ne Reak­tio­nen der Diö­ze­san­lei­tung von Medel­lin bekanntgeworden.

W Radio teil­te mit, auch Pfar­rer Lope­ra in die Sen­dung ein­ge­la­den, aber kei­ne Reak­ti­on erhal­ten zu haben. Auch mit der Diö­ze­san­lei­tung sei der Sen­der in Kon­takt getre­ten. Dort woll­te man kei­ne öffent­li­che Stel­lung­nah­me abge­ben, bevor man den Fall nicht „genau geprüft“ habe. „Sie wer­den sich nun die­se Sen­dung genau anhö­ren, um dann wohl Stel­lung zu neh­men“, so Julio Sanchez Cri­sto, der Mode­ra­tor von W Radio, in Rich­tung Ordinariat.

Die von Car­do­na in den Raum gestell­te Anzei­ge gegen Lope­ra könn­te zu umfang­rei­chen straf­recht­li­chen Ermitt­lun­gen füh­ren: „dar­un­ter auch Miß­brauch von Pfarr­gel­dern, ille­ga­le Berei­che­rung, Pädo­phi­lie, schwe­re Kör­per­ver­let­zung. Dazu kom­men noch Ermitt­lun­gen nach dem Kir­chen­recht“, so Kie­nyKe.

Text: Andre­as Becker
Bild: You­tube (Screen­shot)

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