Zelebrationsrichtung: „Zelebrant und Gläubige wenden sich dem einzigen Punkt zu, der zählt“


Sixtinische Kapelle: Altar mit dem Jüngsten Gericht
Sixtinische Kapelle: Altar mit dem Jüngsten Gericht

Giu­sep­pe De Car­li: Bene­dikt XVI. hat die Mes­se in der Six­ti­ni­schen Kapel­le mit dem Rücken zum Volk zele­briert. Wer hat ihm das vorgeschlagen?

Benedikt XVI., Sixtinische Kapelle (2011)
Bene­dikt XVI., Six­ti­ni­sche Kapel­le (2011)

Msgr. Gui­do Mari­ni: Das habe ich ihm vor­ge­schla­gen. Die Six­ti­ni­schen Kapel­le ist eine Schatz­tru­he. Es schien unan­ge­mes­sen, die Schön­heit zu ver­fäl­schen, indem man eine künst­li­che, fal­sche Büh­ne errich­tet. Im ordent­li­chen Ritus ist die­ses Zele­brie­ren „mit dem Rücken zum Volk“ eine vor­ge­se­he­ne Form. Ich beto­ne jedoch: man kehrt den Gläu­bi­gen nicht den Rücken zu, viel­mehr wen­den sich Zele­brant und Gläu­bi­ge dem ein­zi­gen Punkt zu, der zählt, und das ist der Gekreuzigte.

Inter­view von Giu­sep­pe De Car­li (RAI) mit Msgr. Gui­do Mari­ni, 28. Dezem­ber 2008

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL/OR/vatican.va (Screen­shot)

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18 Kommentare

  1. Nein, man wen­det sich als Prie­ster mit der Gemein­de Rich­tung Osten, dem wie­der­keh­ren­den Herrn ent­ge­gen, bzw. dem im Taber­na­kel des Hoch­al­tars gegen­wär­ti­gen Herrn zu. Kru­zi­fi­xe gibt es in den mei­sten Kir­chen vie­le, dazu braucht man nicht mit „dem Rücken zum Volk“ zu stehen.

    • danke!Der Zele­brans tritt vor das Volk und für das Volk vor den Herrn. Die Gebe­tes­rich­tung ver­sus Deum bezw ver­sus ori­en­tem ist dem syn­ago­ga­len Got­tes­dienst eben­so zuei­gen wie der Ortho­do­xie-auch ev, luth.Gemeinden hat­ten bezw haben das noch zum Teil.Dass in St. Peter in Rom das nicht ist hat zum Grund, dass dies hier gewis­ser­ma­ssen als das Zentrum(stellvertretend für das himm­li­sche Jesusa­lem) der Kir­che gese­hen wird.Auf der Rei­chen­au, sowie in eini­gen alten Dom­kir­chen gibt es noch die­se Anord­nung, dass auf bei­de Wei­sen-die übli­che ver­sus ori­en­tem und more Jeru­sa­lem der Got­tes­dienst gefei­ert wer­den konnte.
      im übri­gen her­vor­ra­gend und wei­ter durch @defendor kommentiert.auch dort gro­sses Lob!

  2. In sei­nem Büch­lein „Zum Alta­re Got­tes will ich tre­ten“ plä­diert auch Pater Mar­tin Ramm von der Petrus-Bru­der­schaft ein­drück­lich für die gemein­sa­me Gebets­rich­tung ver­sus Dominum:
    -
    „Die gemein­sa­me Gebets­rich­tung von Prie­ster und Volk ist ein schö­nes und star­kes Zei­chen der Einheit.
    Es wäre ein Miss­ver­ständ­nis, anzu­neh­men, Ein­heit sei nur dort, wo man ein­an­der anschaut.
    Eine viel stär­ke­re Ein­heit ent­steht, wenn man ein gemein­sa­mes Ziel vor Augen hat und in eine Rich­tung schaut.
    Es geht ja in der hl. Mes­se gar nicht dar­um, dem Prie­ster zuzu­schau­en und noch viel weni­ger, ihn anzu­schau­en, son­dern der Prie­ster gleicht dem Hir­ten, der sei­ner Her­de vor­an­geht dem Herrn entgegen.
    [.…]
    Es ist bedeut­sam, dass man gera­de im Moment der Wand­lung das Gesicht des Prie­sters nicht sieht.
    So wird der objek­ti­ve Cha­rak­ter der Lit­ur­gie betont, denn der Prie­ster am Altar han­delt in per­so­na Christi.
    Er ist nur Stell­ver­tre­ter, denn der ein­zi­ge und eigent­li­che Prie­ster des Neu­en Bun­des ist Chri­stus selbst.
    Für die Gläu­bi­gen wird es so viel leich­ter, von der Per­son des zele­brie­ren­den Prie­sters abzu­se­hen, um zum ewi­gen Hohen­prie­ster aufzusehen. 

    Gro­ße Vor­zü­ge hat die tra­di­tio­nel­le Zele­bra­ti­ons­rich­tung schließ­lich auch für den zele­brie­ren­den Prie­ster selbst.
    Muss er es nicht als befrei­end emp­fin­den, im hei­lig­sten Moment der Mes­se nicht ange­schaut zu wer­den, son­dern in trau­ter Inti­mi­tät gleich­sam mit Gott ‚allein‘ zu sein?
    So ähnelt er dem Moses auf dem Berg Sinai:
    „Moses aber soll allein zum Herrn her­an­tre­ten, die ande­ren dür­fen nicht her­an­tre­ten, und das Volk soll nicht mit ihm hin­auf­stei­gen!“ (Ex 24, 2)
    Ohne Zwei­fel wird der Zele­brant sehr viel leich­ter zu einer inni­gen Anteil­nah­me am Opfer Chri­sti gelan­gen, wenn man ihm bei des­sen Voll­zug nicht ins Gesicht schaut.“
    -

  3. Mit dem Gesicht zum Herrn, zu Jesus im Hl.Tabernakel, ist die legi­ti­me Rich­tung des Zele­bran­ten. Das drückt aus, das Got­tes­volk ver­sam­melt sich mit dem Prie­ster zur Anbe­tung und zum Dar­brin­gen des Opfers, wobei der Prie­ster der Ver­mitt­ler und Ver­tre­ter des Got­tes­vol­kes ist. Anders bei dem Volks­al­tar, wo der Prie­ster in der Mit­te der Gemein­de steht und eine lei­ten­de Funk­ti­on hat, wobei der Taber­na­kel abseits und oft nicht sicht­bar auf­ge­stellt ist und schein­bar kei­ne Funk­ti­on hat. Denn der Pro­gres­sist will immer fri­sches Brot, das heißt der Kom­mu­ni­zie­ren­de legt eine unge­weih­te Hostie in eine Scha­le, die von den Mess­die­nern zum Altar gebracht wird. So gibt es dann kei­ne Not­wen­dig­keit für einen Taber­na­kel und es gibt in dem Zusam­men­hang auch kei­ne Knie­beu­ge beim Betre­ten der Kirche.

  4. MEINE Erfah­rung: wenn man etwa 30 mal die alte Mes­se besucht hat, kann man NIE MEHR in den NOM gehen! Auch wenn die­ser in Latein und Ad Ori­en­tem zele­briert wer­den soll­te. Und bei einer Mit­gläu­bi­gen aus mei­nem maria­ni­schen Gebets­kreis trat die­ser Effekt schon nach dem ALLERERSTEN Besuch ein!

  5. So den­ke ich auch, der Prie­ster ist Hir­te, stell­ver­tre­tend fuer Chri­stus, ein Hir­te geht vor­ne­weg nicht rueck­waerts und er hat bei der Zele­bra­ti­on auch nicht den Ruecken zum Volk son­dern das Ant­litz Rich­tung Christi.
    Mich aer­gert die­ser boe­se Pas­sus uns­ge­mein, weil er vor­gau­kelt, Volks­kir­che Volk Volk Volk.….., Nein die hl. Mes­se ist die unblu­ti­ge Wie­der­ein­set­zung des Kreu­zes­op­fers Jesu Chri­sti, gestif­tet am Gruen­don­ners­tag, daher geht es ein­zig und allein um Chri­stus, er ist der Fokus der Mes­se, der Welt des Alls, der Schlues­sel zu Allem.
    Daher wer­fen wir den Schrott der „Lit­ur­gie­re­form“ weg und sei­en wir dank­bar kom­men ZU DUERFEN, Gott laesst sich her­ab, nicht wir.
    Aber die­se Den­ke muss sich erst wie­der durch­set­zen, sie ist uns tra­gi­scher­wei­se von sog. Theo­lo­gen und Kle­ri­kern aus­ge­trie­ben worden.
    Umkeh­ren, im wahr­sten Sin­ne des Wortes !

  6. Eigent­lich scha­de, dass Gui­do Mari­ni das Bene­dikt XVI vor­schla­gen muss­te und das ästhe­ti­sche Grün­de den Aus­ch­lag gaben. Natür­lich wen­det sich die neue-alte Zele­bra­ti­ons­rich­tung nicht gegen das Volk, was zeigt, wie weit sogar der „kon­ser­va­ti­ve“ Mari­ni vom theo­lo­gi­schen Ver­ständ­nis der Mes­se weit ent­fernt ist.

    Es kur­sier­te unter dem Tra­di­tio­na­li­sten das Gerücht, dass Bene­dikt pri­vat im Alten Ritus fei­ert, was wohl nicht stimmt. Aber er hat nach­weis­lich im Alten Ritus in der Abtei Font­gom­bau­lt zele­briert, was mir der Mönch, der ihm mini­strier­te, erzählt hat. Den­noch ver­gaß Kard. Ratz­in­ger etwas, was dafür sprach, dass er kei­ne Rou­ti­ne dar­in hatte.

    Wie auch immer, sei­ne Bücher über Lit­ur­gie sind weit vom Tra­di­tio­na­lis­mus und Prä­zi­si­on ent­fernt. Viel­leicht hät­te mehr Triden­ti­ni­sche Mes­se sein Pon­ti­fi­kat geret­tet. Denn die­se Mes­se ist eine nie­mal ver­sie­gen­de, geist­li­che Kraftquelle.

    • Wer­ter @Tradition und Glau­be, Bene­dikt XVI. wur­de 1951 zum Prie­ster geweiht und ist also voll­stän­dig im alten Ritus „sozia­li­siert“. Damals war die lit­ur­gi­sche Aus­bil­dung der Prie­ster­an­wär­ter und der spä­te­re lit­ur­gi­sche Voll­zug der­art prä­gend, dass man die Zele­bra­ti­on der Riten (ähn­lich wie das Auto­fah­ren) voll­stän­dig ver­in­ner­licht hat­te. (Noch heu­te bemerkt man bei der Zele­bra­ti­on der triden­ti­ni­schen Mes­se Unter­schie­de, je nach­dem, ob ein Prie­ster vor 1965 oder nach 1965 geweiht wur­de.) Was Sie schrei­ben, ist also wenig wahr­schein­lich. Kar­di­nal Ratz­in­ger, dar­an sei an die­ser Stel­le erin­nert, war übri­gens der erste rang­ho­he Ver­tre­ter der Nach­kon­zils­kir­che, der in Wei­mar öffent­lich den alten Ritus zele­briert hat.

    • Ergän­zung: Auch ich hal­te die Begrün­dung: „zum Kreuz hin zu zele­brie­ren“ für voll­kom­men unzu­rei­chend. Bene­dikt hat­te mit die­ser Begrün­dung vor­sich­tig ver­sucht, sozu­sa­gen in einem ersten Schritt, die lit­ur­gi­sche Anord­nung der Gerät­schaf­ten auf dem NOM-Altar wie­der mehr den triden­ti­ni­schen Vor­ga­ben anzu­pas­sen, also Kreuz in der Mit­te ‑zwi­schen Gemein­de und Cele­brans -, Leuch­ter links und rechts davon jeweils in glei­cher Anzahl. Kon­se­quent aber wäre nur der 2. Schritt: Prie­ster und Gemein­de in einer Rich­tung zum Altar hin und zwar aus o. g. Grün­den. Letz­te­res hat Ratz­in­ger aber in sei­nem „Vom Geist der Lit­ur­gie“ und in diver­sen See­wald-Inter­view-Büchern eben­falls ange­mahnt. Die Umset­zung unter den Bug­nini-Sozia­li­sier­ten bedarf aller­dings pasto­ra­ler Klugheit. 😉

    • Sehr geehr­ter @hicesthodie,
      Der geehr­ter @Tradition und Glau­ben hat recht.
      Bei einer der lit­ur­gi­schen Kon­fe­ren­zen in der Abtei Font­gom­bau­lt (nach mei­nem Gedächt­nis im Som­mer 2001) war Kard. Ratz­in­ger anwe­send und hield auch ein Referat.
      Er wohn­te auch die Lau­des bei und sah in Anschluß wie die Prie­ster­mön­che jeder an sei­nem klei­nen Altar eine stil­le Mes­se fei­er­te; die­ser Anblick in der son­nen­durch­flu­te­te Abtei­kir­che, die Stil­le, ddas geball­te Gebet löste bei Kard. Ratz­in­ger hin­ter­her die Reak­ti­on aus: „„Hier spürt man in der Tat den Geist der Kirche“.
      Die tra­di­ti­ons­freund­li­che Abtei Font­gom­bau­lt wur­de erst 1988 nach 21 Jah­ren Qua­ran­tä­ne via „De eccle­sia aff­lic­ta“ vom Vati­kan erkannt.
      Die Abtei „Le Bar­roux“, von EB Msgr. Lefeb­v­re groß­zü­gig unter­stützt und stark finan­zi­ell gehol­fen, trat erst spä­ter in vol­ler Ein­heit mit Rom;
      Dabei hat Rom sich sowohl finan­zi­ell-öko­no­misch als auch durch Titel­ga­be beson­ders frei­ge­big gezeigt.
      Die Abnei­gung auf die Alte Lit­ur­gie saß (und sitzt) bei den Moder­ni­sten äussert tief:
      Msgr. André Léonard , damals Bischof v. Namur, las 2005 coram publi­co eine triden­ti­ni­sche Mes­se bei einem Eucha­ri­sti­schen Kon­gress in Kana­da (Toron­to)- nota­be­ne um 07.00 mor­gens und bei star­ker Käl­te, womit die Zahl der Meß­gän­ger doch über­schau­bar blieb und der loka­le Bischof nicht zu viel Schwie­rig­kei­ten bekäme.
      Die Kur­se der Prie­ster­broe­der­schaft ST. Johan­nes Can­ti­us in Chi­ca­go für Prie­ster zur Alten Triden­ti­ni­schen Meß­lit­ur­gie ken­nen übri­gens einen gewal­ti­gen Erfolg.
      Die Tra­di­ti­on blüht- viel mehr und viel brei­ter als ich je erhofft habe; und gera­de im Aus­land gibt es sehr gro­ße und leben­di­ge Kerne.

      • Lie­ber @Adrien Antoine, Lie­ber @Tradition und Glau­be, ich woll­te mit mei­ner Ein­las­sung kei­nes­wegs den Fakt des Ratz­in­ger­schen Besuchs in Font­gom­bau­lt (Ratz­in­ger erwähnt die­ses ihn über­wäl­ti­gen­de Emp­fin­den übri­gens in einem sei­ner Gesprächs­bü­cher) oder auch die von T&G erwähn­te Erzäh­lung des Mönchs in Abre­de stel­len, son­dern ledig­lich den durch den Bei­trag von T&G – viel­leicht nur bei mir(!) – ent­stan­de­nen Ein­druck begeg­nen, Ratz­in­ger kön­ne den triden­ti­ni­schen Ritus nicht feh­ler­frei zelebrieren. 

        Wenn es sich bei dem „Stol­pe­rer“ um das zwei­te Con­fi­teor gehan­delt haben soll­te, so wäre dies sogar ver­ständ­lich, denn es war bereits vor der Lit­ur­gie­re­form fakul­ta­tiv und wird auch heu­te bspw. bei den Con­vent­mes­sen der FSSP nicht gebe­tet (wenn ich es rich­tig in Erin­ne­rung habe).

        Mich schmerzt aller­dings, wenn ich bei triden­ti­ni­schen Mes­sen beob­ach­ten muss, dass vie­les von den alten Rubri­ken nicht bewusst voll­zo­gen bzw. ein­ge­hal­ten oder vie­le tief vom Glau­ben und der Lie­be zum Herrn gepräg­te, frü­her über­all übli­che Hand­lungs­ab­läu­fe nicht mehr gepflegt oder ein­fach nicht mehr gewusst werden.

        Als illu­strie­ren­des Bei­spiel mag hier die Regel die­nen, in wel­cher Rei­hen­fol­ge die Ker­zen in einer Kir­che zu ent­zün­den und aus­zu­lö­schen sind. Die­se wird kaum mehr ein­ge­hal­ten. Vie­ler­orts ist auch die Regel der lin­nenen Altar­be­deckung, die Benut­zung von Ker­zen aus rei­nem Wachs oder das Aus­le­gen lit­ur­gi­scher Klei­dung und die stren­ge Ein­hal­tung des silen­ti­um reli­gio­sum in Sakri­stei und Kir­che aus der „Mode“ gekom­men. Hin­ter all die­sen ver­meint­li­chen „Klei­nig­kei­ten“ aber ver­barg sich eine tie­fe Lie­be zum, resp. ein hohes Bewusst­sein über den Sinn und Gehalt des lit­ur­gi­schen Geschehens.

        Viel­leicht soll­te man das Zere­mo­nien­büch­lein von Umberg ein­mal neu auflegen. 😉

      • Lie­ber @Tradition und Glauben,
        Ich freue mich sehr daß Sie hier nach http://​www​.ccwa​ters​hed​.org referieren.
        Eine äusserst ver­dienst­vol­le Initia­ti­ve und eine kir­chen­mu­si­ka­li­sche Goldgrube.
        Wie ein­mal jemand nach vie­len dür­ren Jah­ren nach dem Kon­zil sagte:
        „Wir holen uns zurück was uns gehöert/​ wor­auf wir immer Anrecht hatten“.

  7. Möch­te nur anmer­ken, dass bei Fern­seh­über­tra­gun­gen von Mess­fei­ern, die im „außer­or­dent­li­chen Ritus“ zele­briert wer­den (z.B. auf KTV) von der Kame­ra wäh­rend des Kanons gern seit­lich auf den Prie­ster gehal­ten wird, nicht sel­ten in Nah­auf­nah­me, so dass der Blick­win­kel des Zuschau­ers auf Details gerich­tet ist, die ihm sonst nur im „ordent­li­chen Ritus“ vor Augen sind. Auf die­se Wei­se führt man ‑ver­mut­lich ohne sich des­sen bewusst zu sein – viel von dem, was die alte Mess­form gegen­über der neu­en Mes­se aus­macht, ad absurdum.
    Die aus­schließ­li­che per­spek­ti­vi­sche Aus­rich­tung auf einen „Ver­sus-Domi­num-Blick­win­kel“ wäre auch für den Fern­seh­zu­schau­er die ange­mes­se­ne Vari­an­te, abge­se­hen von der Tat­sa­che, dass selbst bei Live-Über­tra­gun­gen mei­nes Erach­tens kei­ne Real­prä­senz Jesu Chri­sti dem Fern­seh­zu­schau­er gegen­über statt­fin­det, inso­fern Live-Über­tra­gun­gen von Hl. Mes­sen ohne­hin kei­ne zu gro­sse Bedeu­tung bei­gemes­sen wer­den soll­te. Eine schlich­te werk­täg­li­che Früh­mes­se im klei­nen Bau­ern­dorf real mit­zu­fei­ern ist von unend­lich höhe­rem Wert für das See­len­heil als vor dem Fern­se­her die Kon­se­kra­ti­on der Hostie wäh­rend einer Live­über­tra­gung einer Papst­mes­se mit hun­dert­tau­send Gläu­bi­gen am Peters­platz mitzuverfolgen.

    • @Otto

      Die Mess­fei­ern, die auf KTV zele­briert wer­den, erfol­gen nicht im „außer­or­dent­li­chen Ritus“, son­dern im „ordent­li­chen Ritus“, wenn auch „zum Kreuz hin“. Daher sind die seit­li­chen Kame­ra­ein­stel­lun­gen, wel­che die hei­li­ge Hand­lung wie im „ordent­li­chen Ritus“ vor Augen füh­ren, nur konsequent.

  8. Ich fin­de, Sie urtei­len zu hart über den Wert von Live-Über­tra­gung en von hei­li­gen Mes­sen, @Otto.
    Für vie­le kran­ke, alte und geh­be­hin­der­te Men­schen sind sie ein wah­rer Segen.

  9. Als Ergän­zung: Bei K‑TV wer­den die Mes­sen mei­stens (!) im novus ordo zele­briert, jedoch nor­ma­ler­wei­se 1 bis 2x pro Woche im außer­or­dent­li­chen Ritus, von Pater Kauf­mann von der Petrusbruderschaft.

  10. Nach­trag: Sonn­tags über­trägt K‑TV am Mor­gen regel­mä­ßig sowohl eine „alte“ Mess­fei­er als auch eine Mes­se im erneu­er­ten Ritus, mei­stens aus Wigratzbad.

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