„Klare Willensbekundung des Papstes, kanonische Anerkennung der Piusbruderschaft zu fördern“ – Interview mit Erzbischof Guido Pozzo


Erzbischof Marcel Lefebvre (1905-1991)
Erzbischof Marcel Lefebvre (1905-1991)

(Rom) Der Sekre­tär der Päpst­li­chen Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei, Kuri­en­erz­bi­schof Gui­do Poz­zo, sieht „eine kla­re Wil­lens­be­kun­dung des Hei­li­gen Vaters, den Weg zur vol­len und dau­er­haf­ten kano­ni­schen Aner­ken­nung [der Pius­bru­der­schaft] zu för­dern.“ Dies sag­te der Erz­bi­schof am Don­ners­tag in einem Inter­view mit der Pres­se­agen­tur Zenit. Zeit­gleich ver­öf­fent­lich­te der Pres­se­dienst der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. die Aus­sa­gen von Bischof Alfon­so de Galar­re­ta, einem der drei Bischö­fe der Pius­bru­der­schaft. De Galar­re­ta wur­de mit den Wor­ten zitiert: „Ich den­ke, daß der Papst in Rich­tung einer ein­sei­ti­gen Aner­ken­nung der Bru­der­schaft geht.“ Nach­fol­gend das voll­stän­di­ge Inter­view von Erz­bi­schof Poz­zo in deut­scher Übersetzung.

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Die bei­den Stel­lung­nah­men von Erz­bi­schof Poz­zo und Bischof de Galar­re­ta wer­den als Signa­le gewer­tet, daß Bewe­gung in die Fra­ge der kano­ni­schen Aner­ken­nung der 1970 von Erz­bi­schof Mar­cel Lefeb­v­re gegrün­de­ten Prie­ster­bru­der­schaft kom­men könn­te. Neun Mona­te vor dem uner­war­te­ten Amts­ver­zicht von Papst Bene­dikt XVI. schien schon ein­mal eine Aner­ken­nung unmit­tel­bar bevor­zu­ste­hen. Im letz­ten Augen­blick schei­ter­ten die Bemü­hun­gen. Für eini­ge Zeit, bedingt auch durch den Rück­tritt des Pap­stes, herrsch­te ein Still­stand. Dem sei nicht so gewe­sen, sagt nun Kuri­en­erz­bi­schof Poz­zo. Die Kon­tak­te hät­ten fort­be­stan­den und auch die Gesprä­che sei­en fort­ge­führt worden.

Seit Mit­te des ver­gan­ge­nen Jah­res kam es zu neu­en Signa­le der Annä­he­rung. Anfang Juni 2015 ernann­te die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on den Gene­ral­obe­ren der Pius­bru­der­schaft, Bischof Ber­nard Fel­lay, zum Rich­ter erster Instanz in einem Ver­fah­ren gegen einen Prie­ster der Bruderschaft.

Im Spät­som­mer 2015 erklär­te Papst Fran­zis­kus, daß die Abso­lu­ti­on durch Prie­ster der Pius­bru­der­schaft für die Dau­er des Hei­li­gen Jah­res der Barm­her­zig­keit „legi­tim und gül­tig“ ist.

Kuri­en­erz­bi­schof Gui­do Poz­zo sieht dar­in „einen neu­en Schritt vor­wärts in Rich­tung kano­ni­sche Aner­ken­nung“. Die Pres­se­agen­tur Zenit führ­te mit dem Kuri­en­erz­bi­schof ein Inter­view, „um den aktu­el­len Stand“ der Ver­hält­nis­se zwi­schen dem Hei­li­gen Stuhl und der Pius­bru­der­schaft zu erfahren.

An welchem Punkt steht der Dialog mit den Lefebvrianern?

Kurienerzbischof Guido Pozzo
Kuri­en­erz­bi­schof Gui­do Pozzo

Zenit: Exzel­lenz, 2009 hat Papst Bene­dikt XVI. die Exkom­mu­ni­ka­ti­on der Bru­der­schaft St. Pius X. zurück­ge­nom­men. Heißt das, daß sie nun wie­der in der Gemein­schaft mit Rom sind?

Erz­bi­schof Poz­zo: Mit dem Nach­laß der Exkom­mu­ni­ka­ti­on der Bischö­fe der FSSPX durch Bene­dikt XVI. (2009) unter­lie­gen sie nicht mehr die­ser schwe­ren Kir­chen­stra­fe. Mit die­ser Maß­nah­me bleibt die FSSPX den­noch in einer irre­gu­lä­ren Posi­ti­on, weil sie kei­ne kano­ni­sche Aner­ken­nung durch den Hei­li­gen Stuhl erhal­ten hat. Solan­ge die Bru­der­schaft kei­nen kano­ni­schen Sta­tus in der Kir­che hat, üben ihre Prie­ster ihr Amt und die Zele­bra­ti­on der Sakra­men­te nicht auf legi­ti­me Wei­se aus. Laut der vom dama­li­gen Kar­di­nal Berg­o­glio in Bue­nos Aires ange­wand­ten und von der Päpst­li­chen Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei bestä­tig­ten For­mel, sind die Ange­hö­ri­gen der FSSPX Katho­li­ken auf dem Weg zur vol­len Gemein­schaft mit dem Hei­li­gen Stuhl. Die­se vol­le Gemein­schaft wird mit der kano­ni­schen Aner­ken­nung der Bru­der­schaft erreicht sein.

Zenit: Wel­che Schrit­te wur­den vom Hei­li­gen Stuhl in die­sen sie­ben Jah­ren gesetzt, um die Wie­der­an­nä­he­rung der Bru­der­schaft St. Pius X. zu fördern?

Erz­bi­schof Poz­zo: Nach der Rück­nah­me der Exkom­mu­ni­ka­ti­on im Jahr 2009 kam es zu einer Rei­he von Tref­fen dok­tri­nel­ler Art zwi­schen Exper­ten, die von der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on ernannt wur­den, mit der die Päpst­li­che Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei durch das Motu pro­prio Eccle­siae unitatem (2009) von Bene­dikt XVI. eng ver­bun­den ist, und mit Exper­ten der FSSPX, um über grund­le­gen­de Pro­ble­me der Glau­bens­leh­re zu dis­ku­tie­ren, die der Grund für die Kon­tro­ver­se mit dem Hei­li­gen Stuhl sind: das Ver­hält­nis zwi­schen Tra­di­ti­on und Lehr­amt, die Fra­ge der Öku­me­ne, der inter­re­li­giö­se Dia­log, die Reli­gi­ons­frei­heit und die Lit­ur­gie­re­form im Kon­text der Leh­re des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Konzils.
Die unge­fähr zwei Jah­re dau­ern­de Kon­fron­ta­ti­on erlaub­te es, die jewei­li­gen theo­lo­gi­schen Posi­tio­nen zu klä­ren und Über­ein­stim­mun­gen, aber auch Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten zu beleuchten.
In den fol­gen­den Jah­ren wur­den die dok­tri­nel­len Gesprä­che fort­ge­setzt mit eini­gen geziel­ten Initia­ti­ven zur Ver­tie­fung und Prä­zi­sie­rung der dis­ku­tier­ten The­men. Gleich­zei­tig haben die Kon­tak­te zwi­schen den Obe­ren der Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei und den Obe­ren und ande­ren Ver­tre­tern der FSSPX die Schaf­fung eines Kli­mas des Ver­trau­ens und des gegen­sei­ti­gen Respekts geför­dert, das einem Wie­der­an­nä­he­rungs­pro­zeß zugrun­de­lie­gen muß. Es ist not­wen­dig, das Miß­trau­en und die Ver­här­tun­gen zu über­win­den, die nach den vie­len Jah­ren des Bruchs ver­ständ­lich sind, die aber schritt­wei­se auf­ge­löst wer­den kön­nen, wenn sich die gegen­sei­ti­ge Hal­tung ändert, und wenn die Unstim­mig­kei­ten nicht als unüber­wind­li­che Mau­ern betrach­tet wer­den, son­dern als Dis­kus­si­ons­punk­te, die eine Ver­tie­fung ver­die­nen und als eine für die gesam­te Kir­che nütz­li­che Klä­rung ent­fal­tet wer­den. Nun sind wir in einer Pha­se, die ich für kon­struk­tiv und aus­ge­rich­tet auf die Errei­chung einer erhoff­ten Ver­söh­nung hal­te. Die Geste von Papst Fran­zis­kus, es den katho­li­schen Gläu­bi­gen zu gewäh­ren, das Sakra­ment der Buße und die Kran­ken­sal­bung wäh­rend des Hei­li­gen Jah­res der Barm­her­zig­keit legi­tim und gül­tig von den Bischö­fen und Prie­stern der FSSPX emp­fan­gen zu kön­nen, ist eine kla­re Wil­lens­be­kun­dung des Hei­li­gen Vaters, den Weg zur vol­len und dau­er­haf­ten kano­ni­schen Aner­ken­nung zu fördern.

Zenit: Wel­che Hin­der­nis­se ste­hen einer end­gül­ti­gen Aner­ken­nung noch im Weg?

Erz­bi­schof Poz­zo: Ich wür­de zwei Ebe­nen unter­schei­den. Die dok­tri­nel­le Ebe­ne im eigent­li­chen Sinn, die eini­ge Diver­gen­zen zu ein­zel­nen The­men des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils und des nach­kon­zi­lia­ren Lehr­am­tes bezüg­lich Öku­me­ne, dem Ver­hält­nis zwi­schen dem Chri­sten­tum und den Welt­re­li­gio­nen, der Reli­gi­ons­frei­heit vor allem im Ver­hält­nis zwi­schen Kir­che und Staat sowie eini­ge Aspek­te der Lit­ur­gie­re­form. Die Ebe­ne der men­ta­len und psy­cho­lo­gi­schen Hal­tung, die von einer Posi­ti­on pole­mi­scher Geg­ner­schaft zu einer Posi­ti­on des Zuhö­rens und des gegen­sei­ti­gen Respekts, der Wert­schät­zung und des Ver­trau­ens über­ge­hen soll, wie das zwi­schen Glie­dern des einen Lei­bes Chri­sti, der die Kir­che ist, sein soll. Es ist not­wen­dig auf bei­den Ebe­nen zu arbei­ten. Ich den­ke, daß der ein­ge­schla­ge­ne Weg der Wie­der­an­nä­he­rung eini­ge Frucht gebracht hat, vor allem wegen die­ser Hal­tungs­än­de­rung auf bei­den Sei­ten, und es lohnt, die­se Linie fortzusetzen.
Auch zur Fra­ge des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils, den­ke ich, daß die FSSPX über die Unter­schei­dung nach­den­ken soll­te, die mei­nes Erach­tens grund­le­gend und abso­lut aus­schlag­ge­bend ist, zwi­schen der authen­ti­schen mens des Zwei­ten Vati­ca­num, sei­ner inten­tio docen­di, wie sie aus den offi­zi­el­len Akten des Kon­zils her­vor­geht, und dem, was ich das „Para­kon­zil“ nen­nen wür­de, also die Gesamt­heit der theo­lo­gi­schen Mei­nun­gen und prak­ti­schen Hal­tun­gen, die den Ver­lauf des Kon­zils beglei­tet und dann den Anspruch erho­ben haben, sich mit sei­nem Namen zu schmücken und in der öffent­li­chen Mei­nung, auch dank des Ein­flus­ses der Mas­sen­me­di­en, häu­fig das wah­re Den­ken des Kon­zils über­deckt haben.
In den Dis­kus­sio­nen mit der FSSPX gilt häu­fig die Oppo­si­ti­on nicht dem Kon­zil, son­dern dem „Kon­zils­geist“, der eini­ge Aus­drücke oder For­mu­lie­run­gen der Kon­zils­do­ku­men­te gebraucht, um den Weg für Inter­pre­ta­tio­nen und Posi­tio­nen zu öff­nen, die fern sind, und die das wah­re Kon­zils­den­ken instru­men­ta­li­sie­ren. Auch was die Lefeb­vria­ni­sche Kri­tik an der Reli­gi­ons­frei­heit anbe­langt, scheint mir letzt­lich, daß die Posi­ti­on der FSSPX von der Ver­tei­di­gung der über­lie­fer­ten katho­li­schen Glau­bens­leh­re gegen den agno­sti­schen Staats­lai­zis­mus und gegen den Säku­la­ris­mus und den ideo­lo­gi­schen Rela­ti­vis­mus geprägt ist und sich nicht gegen das Recht der Per­son rich­tet, vom Staat weder zur Aus­übung des reli­giö­sen Glau­bens­be­kennt­nis­ses gezwun­gen noch dar­an gehin­dert zu wer­den. Es han­delt sich in jedem Fall um The­men, die auch nach einer vol­len Aus­söh­nung Gegen­stand der Ver­tie­fung und der Klä­rung sein kön­nen. Was grund­le­gend scheint, ist, eine vol­le Über­ein­stim­mung zu dem zu fin­den, was not­wen­dig ist, um in der vol­len Gemein­schaft mit dem Apo­sto­li­schen Stuhl sein zu kön­nen, das heißt, zur Voll­stän­dig­keit des katho­li­schen Glau­bens­be­kennt­nis­ses, zur Ver­bind­lich­keit der Sakra­men­te und zur Aner­ken­nung des Höch­sten Lehr­am­tes der Kir­che. Das Lehr­amt, das nicht über dem geschrie­be­nen und wei­ter­ge­ge­ben Wort Got­tes steht, son­dern ihm dient, ist der authen­ti­sche Inter­pret auch der vor­her­ge­hen­den Tex­te des Lehr­am­tes, ein­schließ­lich jener des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils, im Licht der immer­wäh­ren­den Tra­di­ti­on, die in der Kir­che durch den Bei­stand des Hei­li­gen Gei­stes vor­an­schrei­tet, nicht jedoch durch eine gegen­tei­li­ge Neu­heit (das hie­ße, das katho­li­sche Dog­ma leug­nen), son­dern durch ein bes­se­res Ver­ständ­nis des depo­si­tum fidei immer der­sel­ben Glau­bens­leh­re in eodem sci­li­cet dog­ma­te, eodem sen­su et eadem­que sen­ten­tia (vgl. Erstes Vati­ka­ni­sches Kon­zil. Const. Dogm. Dei Fili­us, 4).
Ich den­ke, daß zu die­sen Punk­ten die Über­ein­stim­mung mit der FSSPX nicht nur mög­lich, son­dern gebo­ten ist. Das alles prä­ju­di­ziert nicht die Mög­lich­keit und die Legi­ti­mi­tät, ande­re Fra­gen zu dis­ku­tie­ren und zu ver­tie­fen, die ich oben erwähnt habe, und die nicht den Glau­ben betref­fen, son­dern viel­mehr pasto­ra­le Ori­en­tie­run­gen nicht dog­ma­ti­schen Cha­rak­ters, zu denen es mög­lich ist, auch unter­schied­li­che Sicht­wei­sen zu haben. Es geht also nicht dar­um, die Unter­schie­de zu eini­gen Aspek­ten des pasto­ra­len Lebens der Kir­che zu igno­rie­ren oder zu dome­sti­zie­ren, son­dern dar­um, prä­sent zu hal­ten, daß es im Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil dok­tri­nel­le Doku­men­te gibt, die bereits defi­nier­te Glau­bens­wahr­hei­ten oder Wahr­hei­ten der katho­li­schen Dok­trin erneut vor­brin­gen (bspw. dog­ma­ti­sche Kon­sti­tu­ti­on Dei Ver­bum, dog­ma­ti­sche Kon­sti­tu­ti­on Lumen gen­ti­um), und daß es Doku­men­te gibt, die Richt­li­ni­en und Ori­en­tie­run­gen für ein prak­ti­sches Han­deln emp­feh­len, also für das pasto­ra­le Leben als Anwen­dung der Dok­trin (Erklä­rung Nost­ra Ate­tae, Dekret Unita­tis Red­in­te­gra­tio, Erklä­rung Dignita­tis hum­a­nae). Die Ver­bind­lich­keit der Leh­ren des Lehr­am­tes vari­ie­ren je nach Auto­ri­täts­grad und Wahr­heits­ka­te­go­rie, die den lehr­amt­li­chen Doku­men­ten eigen ist. Mir ist nicht bekannt, daß die FSSPX Glau­bens­leh­ren oder Wahr­hei­ten der katho­li­schen Dok­trin, die vom Lehr­amt gelehrt wer­den, geleug­net hätte.
Die kri­ti­schen Bemer­kun­gen betref­fen hin­ge­gen Aus­sa­gen und Hin­wei­se, die die erneu­er­te Seel­sor­ge in den öku­me­ni­schen Bezie­hun­gen und mit den ande­ren Reli­gio­nen sowie eini­ge Fra­gen der Klug­heit in den Bezie­hun­gen zwi­schen Kir­che und Gesell­schaft, Kir­che und Staat betref­fen. Was die Lit­ur­gie­re­form betrifft, beschrän­ke ich mich dar­auf, die Erklä­rung zu erwäh­nen, die Msgr. Lefeb­v­re in einem Brief an Papst Johan­nes Paul II. vom 8. März 1988 schrieb: „was die Mes­se des Novus Ordo betrifft, trotz aller Vor­be­hal­te, die dies­be­züg­lich gel­tend gemacht wer­den müs­sen, habe ich nie behaup­tet, daß die­se ungül­tig oder häre­tisch sei“. Die Vor­be­hal­te gegen­über dem Ritus des Novus Ordo, die natür­lich nicht zu unter­schät­zen sind, bezie­hen sich daher weder auf die Gül­tig­keit der Zele­bra­ti­on des Sakra­ments noch auf den rech­ten katho­li­schen Glau­ben. Es wird daher ange­bracht sein, die Dis­kus­si­on und Klä­rung die­ser Vor­be­hal­te fortzusetzen.

Zenit: Aus Anlaß des Jah­res der Barm­her­zig­keit ist durch Papst Fran­zis­kus eine Geste der Ent­span­nung erfolgt: Die katho­li­schen Gläu­bi­gen kön­nen das Buß­sa­kra­ment auch durch Prie­ster der Bru­der­schaft emp­fan­gen. Was bringt die­se Maß­nah­me mit sich? Sind Sie der Mei­nung, daß die­se Geste kon­kret einen Dia­log wie­der­eröff­nen kann, der seit eini­ger Zeit fest­ge­fah­ren schien?

Erz­bi­schof Poz­zo: Wie ich oben sag­te, hat sich der Dia­log mit der FSSPX nie fest­ge­fah­ren. Man hat viel­mehr beschlos­sen, ihn auf einer weni­ger offi­zi­el­len und for­mel­len Ebe­ne fort­zu­set­zen, um Raum und Zeit für eine Rei­fung der Bezie­hun­gen auf der Linie einer Hal­tung des Ver­trau­ens und des gegen­sei­ti­gen Zuhö­rens zu schaf­fen, um ein Kli­ma geeig­ne­ter Bezie­hun­gen zu för­dern, und dar­in auch theo­lo­gi­sche und dok­tri­nel­le Dis­kus­si­on anzu­sie­deln. Der Hei­li­ge Vater hat die Päpst­li­che Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei seit dem Beginn sei­nes Pon­ti­fi­kats ermu­tigt, die­sen Stil in den Bezie­hun­gen und der Begeg­nung mit der FSSPX fort­zu­set­zen. In die­sem Kon­text hat die groß­mü­ti­ge Ent­span­nungs­ge­ste von Papst Fran­zis­kus im Rah­men des Hei­li­gen Jah­res der Barm­her­zig­keit ohne Zwei­fel dazu bei­getra­gen, den Sta­tus der Bezie­hun­gen mit der Bru­der­schaft wei­ter zu ver­bes­sern, indem er zeigt, daß dem Hei­li­gen Stuhl die Wie­der­an­nä­he­rung und die Ver­söh­nung am Her­zen liegt, die auch einen kano­ni­schen Bezug haben muß. Ich hof­fe und wün­sche mir, daß das­sel­be Gefühl und der­sel­be Wil­len auch von der FSSPX geteilt werden.

Einleitung/​Übersetzung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Diö­ze­se Triest/​Vatican Insider

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52 Kommentare

  1. Einer­seits wäre eine Erklä­rung zur for­mel­len Ein­heit über­fäl­lig, zumal das Pasto­ral­kon­zil als sol­ches kei­ner­lei ver­bind­li­che Lehr­aus­sa­gen tref­fen konn­te oder woll­te. Ande­rer­seits besteht die gro­ße Gefahr der Assi­mi­lie­rung. Man hat in Tei­len das Gefühl, daß wei­te Tei­le der Kirche
    im Grun­de selbst ori­en­tie­rungs­los durch die Zeit irrt. Das wird dann neu­de­usch als, „auf dem Weg sein“, interpretiert.

  2. Es wird höch­ste Zeit, dass die Bru­der­schaft Pius X. einen eige­nen Sta­tus inner­halb der katho­li­schen Kir­che bekommt. Seit dem Kon­zil von den kirch­li­chen Auto­ri­tä­ten wie die Pest gemie­den, von den Medi­en in ein schlech­tes Licht gerückt, haben sie doch nichts ande­res getan, als das was die Kir­che jahr­hun­der­te­lang gelehrt hat. Als Vor­ga­be hält man ihnen vor, durch die Bischofs­wei­hen sich außer­halb der Kir­che gestellt zu haben. Hät­te Lefeb­v­re die Bischofs­wei­hen nicht voll­zo­gen, gäbe es die Bru­der­schaft nicht mehr. Da Lefeb­v­re spür­te, dass sei­ne Kräf­te nach­las­sen und Rom einen Hin­hal­te-Kurs steu­er­te, hat­te er prak­tisch kei­ne ande­re Wahl. Wäh­rend in der Kon­zils­kir­che es drun­ter und drü­ber ging, und es Sakri­le­gi­en gab und gibt die nicht geahn­det wer­den, leg­te man der Bru­der­schaft unüber­brück­ba­re Hür­den vor bis hin zu einem Ulti­ma­tum. Eigent­lich müss­te man die­se Treue zur Kir­che beloh­nen, zumal die Bru­der­schaft den Papst als Ober­haupt der Kir­che aner­kennt. Es kann der Tag kom­men, an dem man erken­nen wird, den Pius­brü­dern jah­re­lang Unrecht getan und ange­tan zu haben.

  3. Ich traue das Fran­zis­kus zu. Der Juris­dik­ti­ons­pri­mat erlaubt es ihm. Zurück­wei­sen könn­te es die Pius­bru­der­schaft nicht. Wie soll­te man nicht aner­ken­nen, aner­kannt zu sein, wenn man stets bea­sprucht hat, aner­kannt zu sein und die Auf­he­bung der Bru­der­schaft seit 1975 als unrecht­mä­ßig zurück­ge­wie­sen hat? Auch die ursprüng­li­che Errich­tung der Bru­der­schaft war ja schon durch die „nach­kon­zi­lia­re“ Hier­ar­chie erfolgt.

    Natür­lich kön­nen die­je­ni­gen, die eine ein­sei­ti­ge Aner­ken­nung durch Rom nicht aner­ken­nen wol­len, die Bru­der­schaft, die aner­kannt wird, ver­las­sen und eine eige­ne Gemein­schaft der Nicht­an­er­kann­ten formieren.

  4. OT. an die Redak­ti­on, viel­leicht soll­tet ihr mal dar­über nach­den­ken, auch auf VK katho​li​sche​.info zu brin­gen. Zur Zeit gibt es eine gro­ße Wan­de­rung weg von Face­book nach VK. http://​vk​.com/

  5. Ich muss geste­hen, die­ses Inter­view mit Erz­bi­schof Poz­zi hat mich,teilweise im Wider­spruch zu mei­nen bei­den Postings zum vor­an­ge­gan­ge­nen Arti­keln, sehr ins Nach­den­ken gebracht. Es gibt ja anschei­nend doch noch RECHTGLÄUBIGE im Vatikan …

  6. Der Arti­kel unter­streicht die wei­ter­hin gül­ti­ge Erklä­rung von Kar­di­nal Cas­s­idy vom 3.5.1994, sei­ner­zeit Prä­si­dent des päpst­li­chen Rates für die Ein­heit der Chri­sten. Er hielt fest, dass die Dis­kus­si­on um die Pius-Bru­der­schaft als eine „inter­ne Ange­le­gen­heit der katho­li­schen Kir­che(!)“ ange­se­hen wird:
    -
    „Die Situa­ti­on der Mit­glie­der die­ser Bru­der­schaft ist eine inter­ne Ange­le­gen­heit der katho­li­schen Kirche.
    Die Bru­der­schaft ist nicht eine ande­re Kir­che oder kirch­li­che Kom­mu­ni­tät in der in dem Direk­to­ri­um gebrauch­ten Bedeutung.“
    -

  7. Schö­nen guten Abend 🙂

    möch­te ger­ne ein paar Din­ge berichten:

    1.) Die Schwe­ster mei­ner Gross­mutter The­re­sia Zür­cher-Huber war vie­le Jah­re lang in CH-9202 Gos­s­au SG an der Fla­wi­ler­str. 72 Haus­die­ne­rin des loka­len Lefeb­v­re-Prie­sters. Wir nann­ten sie nur „Tan­te Got­te“. Ich weiss nicht ein­mal, wie ihr Vor­na­me war… Sie ist aber schon vie­le Jah­re her auf St. Pela­gi­berg ver­stor­ben http://​www​.stpe​la​gi​berg​.ch/.

    2.)
    http://​hel​ve​tia​-catho​li​ca​.blog​spot​.ch/​2​0​0​7​/​1​0​/​k​l​e​i​n​e​s​-​k​o​n​g​r​e​h​a​u​s​-​g​o​s​s​a​u​-​s​g​-​h​a​u​p​t​a​l​t​a​r​.​h​tml
    Das „Klei­ne Kon­gress­haus“ dien­te wohl als regio­na­les Zen­trum der­je­ni­gen, die sich Bischof Lefeb­v­re ange­schlos­sen hat­ten. Kann mich erin­nern, dass wir als Kin­der resp. Jugend­lich auch schon mal dort waren… (War ja auch nicht sehr weit von uns zuhause).
    Ich bin unter­des­sen 60+ und das ist schon erdenk­lich lan­ge Zeit her.

    3.) Das „Klei­ne Kon­gress­haus“ (–> Lefeb­v­re) an der Fla­wi­ler­str. 72 in Gos­s­au ist rund 1,7 km weit vom Pri­vat­haus vom Alt-Bischof von St. Gal­len, Dr. Ivo Fürer ent­fernt. Er lebt an der Bahn­hof­str. 4 in 9200 Gos­s­au. Ich mach­te mei­ne kaufm. Leh­re bei einer Maschi­nen­fa­brik in CH-9015 St. Gal­len-Win­keln, ca. 4.2 km öst­lich vom Bischof sei­nem Haus und ging in die kaufm. Berufs­schu­le in St. Gal­len rund 600 m vom bischöf­li­chen Ordi­nat entfernt.

    4.) Die Stand­punk­te von Bis­hof Leveb­re wer­den gem. Wiki­pe­dia wie folgt dargestellt:
    https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​M​a​r​c​e​l​_​L​e​f​e​b​vre
    Theo­lo­gi­sche Posi­ti­on Lefebvres:
    Lefeb­v­re äußer­te in sei­nem Mani­fest vom 21. Novem­ber 1974, dass jeder Katho­lik sein See­len­heil ris­kie­re, der die Mes­se nach Maß­ga­be der Lit­ur­gie­re­form feie­re. Es sei für gewis­sen­haf­te, gläu­bi­ge Katho­li­ken unmög­lich, sich der Lit­ur­gie­re­form „auch nur im gering­sten“ zu unterwerfen.
    Er sah sich kon­se­quen­ter­wei­se nicht als Schöp­fer einer neu­en Theologie:
    „Ich bin kein Anfüh­rer einer Bewe­gung, noch viel weni­ger das Haupt einer eige­nen Kir­che. Ich bin nicht, wie man unauf­hör­lich schreibt, der Anfüh­rer der Tra­di­tio­na­li­sten‘. Ja man ist sogar soweit gegan­gen, gewis­se Leu­te als „Lefeb­v­ri­sten“ zu bezeich­nen, als ob es sich um eine Par­tei oder ein eige­nes theo­lo­gi­sches Lehr­sy­stem han­del­te. Das ist eine unzu­läs­si­ge Rede­wei­se. Ich ver­tre­te auf reli­giö­sem Gebiet kei­ne per­sön­li­che Leh­re. Mein gan­zes Leben habe ich mich an das gehal­ten, was man mich auf der Schul­bank des Fran­zö­si­schen Semi­nars von Rom gelehrt hat­te, näm­lich die katho­li­sche Leh­re, wie sie das Lehr­amt seit dem Tod des letz­ten Apo­stels, der das Ende der Offen­ba­rung bedeu­tet, von Jahr­hun­dert zu Jahr­hun­dert über­lie­fert hat.“
    Sei­ne Posi­ti­on hat er wie folgt umrissen:
    „Ich habe oft und oft wie­der­holt: Wenn jemand sich vom Papst trennt, wer­de nicht ich es sein. Die Fra­ge läßt sich so zusam­men­fas­sen: Die Gewalt in der Kir­che ist eine höch­ste Gewalt, sie ist aber nicht abso­lut und ohne Gren­zen, denn sie ist der gött­li­chen Gewalt unter­ge­ord­net, die in der Über­lie­fe­rung, in der Hei­li­gen Schrift und in den schon durch das kirch­li­che Lehr­amt pro­mul­gier­ten Defi­ni­tio­nen ihren Aus­druck fin­det. Tat­säch­lich fin­det die Gewalt des Pap­stes ihre Gren­zen in dem End­zweck, für den sie auf Erden dem Stell­ver­tre­ter Chri­sti ver­lie­hen wur­de. Pius IX. hat die­sen End­zweck in der Kon­sti­tu­ti­on Pastor aeter­nus des Ersten Vati­ka­ni­schen Kon­zils klar defi­niert. Ich stel­le also, wenn ich das sage, nicht etwa eige­ne Theo­rien auf. Der blin­de Gehor­sam ist nicht katho­lisch; nie­mand ist der Ver­ant­wor­tung ent­ho­ben, wenn er Befeh­le einer vor­ge­setz­ten Behör­de, und sei es des Pap­stes, befolgt, obwohl es sich erweist, daß sie dem Wil­len Got­tes wider­spre­chen, den wir aus der Über­lie­fe­rung mit Sicher­heit erken­nen kön­nen. […] Man muß zuge­ben, dass Papst Paul VI. das Gewis­sen der Katho­li­ken vor ein ern­stes Pro­blem gestellt hat. Die­ser Papst hat der Kir­che mehr Scha­den zuge­fügt als die Revo­lu­ti­on von 1789. […] Der Libe­ra­lis­mus Pauls VI., den sein Freund Kar­di­nal Danie­lou zuge­ge­ben hat, genügt als Erklä­rung für die Kata­stro­phen sei­nes Pon­ti­fi­kats. Der libe­ra­le Katho­lik ist eine Per­sön­lich­keit mit zwei Gesich­tern, stän­dig in Wider­sprü­che ver­wickelt. Er will katho­lisch blei­ben, aber er ist beses­sen von dem Wunsch, der Welt zu gefal­len. […] Wir wol­len mit Rom ver­bun­den blei­ben, mit dem Nach­fol­ger Petri, wenn wir auch den Libe­ra­lis­mus Pauls VI. aus Treue zu sei­nen Vor­gän­gern ablehnen.“
    In einer sei­ner letz­ten Pre­dig­ten am 1. Novem­ber 1990 in Ecône fass­te Lefeb­v­re aber­mals sei­ne Posi­ti­on zusammen:
    „Wegen des Abfalls vom Glau­ben, der in Rom herrscht, müs­sen wir mit anse­hen, wie die See­len in Mas­sen der Höl­le zustre­ben. […] Der Athe­is­mus beruht auf der Erklä­rung der Men­schen­rech­te. Die Staa­ten, die sich seit­her zu die­sem offi­zi­el­len Athe­is­mus beken­nen, befin­den sich in einem Zustand dau­ern­der Tod­sün­de. […] Mit Recht kön­nen wir daher sagen, dass sich die­se Mas­sen zur Höl­le hin­ab­be­we­gen. […] Er will Gott blei­ben, nicht nur im Him­mel, son­dern auch auf Erden. Des­halb will Er für sei­ne Armee Soldaten.[9]“
    In sei­nem offe­nen Brief an die rat­lo­sen Katho­li­ken im Jahr 1986 übte er schar­fe Kri­tik an der Posi­ti­on von Papst Johan­nes Paul II. im inter­re­li­giö­sen Dia­log. Er lehn­te sowohl den Besuch des Pap­stes in der römi­schen Syn­ago­ge ab, als auch Welt­ge­bets­tref­fen in Assi­si, wo sich auf Initia­ti­ve des Pap­stes Ver­tre­ter ver­schie­de­ner Reli­gio­nen tra­fen, um dort für den Frie­den in der Welt zu beten. Des Wei­te­ren ent­hielt der Brief eine Ableh­nung der in der Kon­zils­er­klä­rung Nost­ra Aet­a­te postu­lier­ten Reli­gi­ons­frei­heit. Nach Lefeb­v­re kön­ne die­se Reli­gi­ons­frei­heit nicht auf fal­sche Reli­gio­nen ange­wen­det werden.

    4.) War gestern wie­der­um im Klo­ster St. Gal­len – und woll­te kurz mit Rena­to Gol­li­no reden. Das ist ein Appen­zel­ler – von Appen­zell Inner­rho­den – der im Sekre­ta­ri­at des Bischofs Büchel arbei­tet. Frü­her hat er wohl unter Dr. Ivo Fürer gear­bei­tet. Lei­der hat­te Rena­to Gol­li­no gestern kei­ne Zeit, da er drin­gend etwas ande­res erle­di­gen musste.
    (Hat­te mit ihm beim letz­ten Besuch über die­sen Arti­kel gere­det: http://​www​.tag​blatt​.ch/​o​s​t​s​c​h​w​e​i​z​/​s​t​g​a​l​l​e​n​/​k​a​n​t​o​n​s​t​g​a​l​l​e​n​/​t​b​-​s​g​/​P​a​p​s​t​-​v​o​n​-​S​t​-​G​a​l​l​e​n​s​-​G​n​a​d​e​n​;​a​r​t​1​2​2​3​8​0​,​4​3​7​4​029 ). Lusti­ger­wei­se ken­ne ich einen Ver­wand­ten von ihm, er heisst Erich Gol­li­no und die­ser hat­te ein Bau­ge­schäft in Appen­zell AI. Heu­te abend war ich in der loka­len Mes­se in CH-9206 Büt­schwil SG im Tog­gen­burg und habe noch lan­ge mit dem Pfar­rer Josef Man­ser gere­det. Er hat in jun­gen Jah­ren unter ande­rem bei Erich Gol­li­no als Hand­lan­ger gear­bei­tet. Erich Gol­li­no und sei­ne Mut­ter kamen man­che Jah­re lang zu uns nach CH-9056 Gais AR in die Pre­dig­ten von mei­nem Vater. (Gais AR ist die Nach­bar­ge­mein­de vom Städt­li Appen­zell AI). Arnold Lau­chen­au­er, mein Vater, war rund 25 Jah­re lang Pre­di­ger in einer klei­nen Frei­kir­che „Evan­ge­li­sche Gesell­schaft der Kan­to­ne St. Gal­len und bei­der Appen­zell“. Er arbei­te­te haupt­säch­lich in Gais AR, aber auch in Büh­ler AR, manch­mal in Tro­gen AR und auch in Alt­stät­ten, Reb­stein und glaub Mar­bach im angren­zen­den St. Gal­ler Rhein­tal. Die Vor­ge­set­zen von mei­nem Vater warn in St. Gal­len rund 500 m vom Bischofs­sitz ent­fernt (in einem ehe­ma­li­gen Katha­ri­nen-Klo­ster; nörd­lich vom Marktplatz).
    (Mei­ne Mut­ter Nel­ly Lau­chen­au­er-Zür­cher war noch katho­lisch getauft wor­den. Die Fami­lie der Gross­mutter kam ursprüng­lich aus Has­len-Schlatt AI in der Nähe vom Städt­li Appen­zell Inner­rho­den (wir sagen das „Doof“ wobei die Inner­rho­der das „R“ ver­schlucken) und sie ist in Nie­der­teu­fen auf­ge­wach­sen. Ihr Vater war ein Trin­ker und obgleich er Katho­lik war, hat er Tie­re und Men­schen „geheilt“, in dem er die Namen der 3 Höch­sten nicht ange­ru­fen son­dern beschwo­ren hat. Was ja eigent­lich Zau­be­rei ist. Waren also eher merk­wür­di­ge Ver­hölt­nis­se wo die Gross­mutter und die „Tan­te Got­te“ auf­ge­wach­sen sind. – Mei­ne Gross­mutter hat dann einen Sticke­rei­zeich­ner, Carl Zür­cher, gehei­ra­tet, der pro­te­stan­tisch (evan­ge­lisch nach dem Refor­ma­tor „Zwing­ly“) war und es wur­de vor der Hei­rat ver­ein­bart – wie so üblich bei uns -, dass die Kin­der dann katho­lisch getauft und erzo­gen wer­den sol­len. Mein Gross­va­ter hat sich dar­auf hin mit evang­li­schen Frei­kirch­lern ange­fan­gen zu tref­fen und ist zu einem per­sön­li­chen Glau­ben an Jesus Chri­stus als sei­nem Herrn gekom­men. Hat auf­ge­hört in Sport­ver­ei­nen usw. mit­zu­wir­ken und wur­de, wie man bei uns so sagt „ein Frömm­ler“. Sein älte­ster Sohn Carl und Toch­ter Nel­ly wur­den noch römisch-katho­lisch getauft, dann hat sich aber mei­ne Gross­mutter The­re­sia auch von der römisch-katho­li­schen Kir­che abge­wandt und wur­de eine Gläu­bi­ge – heu­te wür­de man sagen – Evan­ge­li­ka­le. Die fol­gen­den Kin­der wur­den dann nicht mehr katho­lisch erzo­gen und waren dann aber auch nicht Mit­glied in der pro­te­stan­ti­schen Kir­che der Schweiz.

    5.) Zwi­schen mei­nen bei­den Besu­chen im Klo­ster St. Gal­len hat­te ich Gele­gen­heit ca. 20 Minu­ten lang ein (tele­fo­ni­sches) Inter­view mit Dr. Ivo Fürer zu füh­ren in Bezug auf den Arti­kel im St. Gal­ler-Tag­blatt vom 30. Sep­tem­ber 2015: „Papst von St. Gallen’s Gna­den“. Habe Dr. Fürer man­che kon­kre­te Fra­gen gestellt und er hat mir bereit­wil­lig geant­wor­tet. Schluss­end­lich frag­te ich ihn sehr direkt: „Kann man sagen, dass ihr (> St. Gal­ler-Grup­pe; auch „die Mafia“ genannt) Car­di­nal Berg­o­glio zum Papst gemacht habt?“ – Ant­wort von Dr. Fürer: „Nein. So kann man das nicht sagen. Es waren ja mög­li­cher­wei­se auch ande­re, die in der glei­chen Rich­tung gear­bei­tet haben. – Dann sag­te er mir, wenn ich noch mehr wis­sen möchte,sollte ich doch das fran­zö­si­sche Buch: „Bio­gra­phie über den bel­gi­schen Kar­di­nal God­fried Dan­neels und des­sen Mit­glied­schaft in einem angeb­li­chen inner­kirch­li­chen «Geheim­zir­kel» lesen.“ Die­ser „Geheim­zir­kel“ bestehend aus Kar­di­nä­len und Bischö­fen, habe jeweils in St. Gal­len getagt; angeb­lich in der bischöf­li­chen Woh­nung im Klo­ster (viel­leicht auch mal in einer der guten Restau­rants oder ich weiss nicht wo). Die­se Zusam­men­künf­te sol­len von 1995 bis und mit 2006 ang­dau­ert haben. Eini­ge sagen, dass dies mög­li­cher­weis auch spä­ter der Fall gewe­sen ist.
    Ziel die­ses Zir­kels sei gewe­sen, Kar­di­nal Ratz­in­ger als Papst zu ver­hin­dern; was ihnen nicht gelun­gen ist und Kar­di­nal Berg­o­glio (Jesu­it>) von Argen­ti­ni­en auf den „Thron St. Petri“ zu hie­ven. Ange­regt hät­ten die­se Tref­fen der mitt­ler­wei­le ver­stor­be­ne Kar­di­nal Car­lo Maria Mar­ti­ni und er selbst, so Ivo Fürer. (Dass Mar­ti­ni und Fürer sich schätz­ten und befreun­det waren, ist seit Jahr­zehn­ten bekannt.) Kar­di­nal Mar­ti­ni von Mai­land hat dann angeb­lich irgend­wann Papst Bene­dikt XVI. angeb­lich zu ver­ste­hen gege­ben, dass sie von ihm ver­lang­ten, dass er zurück­tre­ten solle (??).
    Ratz­in­ger – oder Bene­dikt XVI. – ist dann zurück­ge­tre­ten und in der näch­sten Kon­kla­ve hat dann Berg­o­glio gesiegt und wur­de Papst Fran­zis­kus. Der erste Jesu­it als Papst im Vati­kan. Bei den einen sehr beliebt, da er offen­sicht­lich etwas viel vom Geist der Auf­kä­rung getrun­ken hat – bei den ande­ren eher ver­hasst, da er offen­sicht­lich dabei ist, vie­le Din­ge in der katho­li­schen Kir­che grund­sätz­lich auf den „Kopf zu stel­len.“ Man lese nur sei­ne Enzy­kli­ka „Lau­da­to sì ‘ “.… (Ein wich­ti­ger Mit­ar­bei­ter dabei war ja der Pots­da­mer Pro­fes­sor Hans Joa­chim Schelnn­hu­ber, Mit­glied im Club of Rome, von der Queen 2004 mit dem „Orden des bri­ti­schen Empires.…“ aus­ge­zeich­net, per­sön­li­cher Freund von Prinz Charles und auch im IPCC, dem Ver­ein, der CO2 als „das Grund­übel“ der jet­zi­gen Welt hin­stellt. Schelnn­hu­ber war auch der­je­ni­ge, der ver­lau­ten liess, dass wenn das Welt­kli­ma sich um 2° C plus erhö­he; das gan­ze System zusam­men­bre­che und chao­ti­sche Ver­hält­nis­se auf die­ser Welt kom­men wür­de… Dabei ist Schelnn­hu­ber ent­we­der Pan­the­ist oder Athe­ist und ver­tritt über­dies die The­se, dass die­se Erde nicht mehr als 1 Mil­li­ar­de Men­schen ertra­gen kann — wir fast alle ande­ren sind somit über­flüs­sig — oder soll­ten gar zum Ver­schwin­den gebracht wer­den ???? Oder wie denn??? Auch ist Schellnhu­ber jetzt Mit­glied in der päpst­li­chen Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten — usw.

    Fort­set­zung folgt

  8. „Man hat viel­mehr beschlos­sen, ihn auf einer weni­ger offi­zi­el­len und for­mel­len Ebe­ne fort­zu­set­zen, um Raum und Zeit für eine Rei­fung der Bezie­hun­gen auf der Linie einer Hal­tung des Ver­trau­ens und des gegen­sei­ti­gen Zuhö­rens zu schaf­fen, um ein Kli­ma geeig­ne­ter Bezie­hun­gen zu för­dern, und dar­in auch theo­lo­gi­sche und dok­tri­nel­le Dis­kus­si­on anzusiedeln.“

    Im Klar­text: Heim­li­che Ver­hand­lun­gen mit heim­li­chen Abma­chun­gen zwi­schen den Clan­chefs, die den Gläu­bi­gen ver­schlei­ert wer­den. Intrans­pa­rent also und mög­li­cher­wei­se unan­nehm­bar für vie­le, die sich jetzt aus der Amts­kir­che zur FSSPX „flüch­ten“ oder „geflüch­tet haben“.

    Ein Trau­er­spiel:
    Her­aus­kom­men wird, dass die Amts­kir­che die FSSPX ein­ver­leibt, erst mit irgend­wel­chen Ver­spre­chun­gen, die man zunächst ein­hält, aber dann ein­sei­tig mit Grün­den, die sich dann ein­fin­den wer­den – ein Papst darf das schließ­lich nach dem Vat. I – auch wie­der ver­schär­fen kann, aber dann sitzt die Maus in der Falle.
    Es wird einen erneu­ten Bruch geben in der FSSPX-Sze­ne, wie es sie seit Jah­ren immer wie­der aufs Neue gibt. Aber das, was dann das Spiel nicht mit­macht, wer­den zu 80% Fana­ti­ker, Son­der­lin­ge und Gewalt­tä­ter sein.

    Es ist wirk­lich vor­bei. Wirk­lich und wahr­haf­tig vorbei.

    Nur ein Wun­der könn­te uns noch ret­ten, aber die Fra­ge ist, wer denn im Ernst nach dem Wil­len Got­tes geret­tet wer­den will. Wie vie­le Men­schen wer­den das sein? Jeder hält sich selbst natür­lich für gerecht und betont zu dem Behuf gele­gent­lich, dass auch er fehl­bar ist…wir irren in einem Käfig des Irr­sinns zwi­schen den immer sel­ben Moti­ven hin und her, und da immer wie­der neue „Flücht­lin­ge“ sich ein­fin­den, fließt immer eine pseu­do­hoff­nungs­vol­le Schicht nach, wäh­rend hin­ten die des­il­lu­sio­nier­ten und voll­kom­men abstän­di­gen Erfah­re­nen aus der Tra­disze­ne wie­der aus­schei­den. Ich ken­ne inzwi­schen meh­re­re, die das durch­lau­fen haben. Auch ein paar Prie­ster. Aber auch vie­le Lai­en. Einer davon war auch der sehr bekann­te Schrift­stel­ler Kaltenbrunner.

    • „Im Klar­text: Heim­li­che Ver­hand­lun­gen mit heim­li­chen Abma­chun­gen zwi­schen den Clan­chefs, die den Gläu­bi­gen ver­schlei­ert wer­den. Intrans­pa­rent also und mög­li­cher­wei­se unan­nehm­bar für vie­le, die sich jetzt aus der Amts­kir­che zur FSSPX „flüch­ten“ oder „geflüch­tet haben“.“

      Was für eine infar­me Unter­stel­lung. Wer oder was sind Sie, das Sie sich das Recht her­aus­neh­men so etwas nicht nur zu den­ken, son­dern auch noch schrei­ben. Ist es Neid, weil Sie zu den Gesprä­chen nicht ein­ge­la­den wurden? 

      Was soll denn pas­sie­ren? Sie unter­hal­ten sich, die Pius­bru­der­schaft trägt ihre Posi­tio­nen vor, wie die Jah­re zuvor. Da wird es kei­ne Abwei­chung geben. So wie Lev. gesagt hat, er habe kei­ne neue Leh­re, so hat auch die heu­ti­ge Pius­bru­der­schaft kei­ne neue Leh­re. Sie wird nicht die neue Mes­se lesen. Sie wird wei­ter den Kate­chis­mus von Tri­ent hoch­hal­ten usw. 

      Sie soll­ten Ihren Stan­des­pflich­ten nach­ge­hen und nicht Päp­stin sein wollen.

      Wenn die Ergeb­nis­se der Gesprä­che offen­ge­legt wer­den, so kön­nen Sie die­se gern prü­fen und im Gebet um die rich­ti­ge per­sön­li­che Ent­schei­dung bit­ten, soll­ten Sie wei­ter­hin Pro­ble­me damit haben, dass es Prie­ster, Bischö­fe und einen Papst gibt, die auf Grund ihrer Auf­ga­be, ihrer Aus­bil­dung und Kraft ihres Amtes höh­rer ste­hen als Sie.

      Übri­gens das die Gesprä­che nicht öffent­lich geführt wer­den ist mehr als gut und ver­nüf­tig. Die Kir­che ist kein welt­li­cher Gar­ten­ver­ein. Die Wür­de der Kir­che und die Wür­de der Wahr­heit erfor­dert ein­fach mehr Respekt als Sie zuge­ste­hen möchten.

      Fazit: Küm­mern Sie sich um Ihre Ange­le­ge­hei­ten und wie­geln Sie nicht die Leu­te auf.

      • Ich habe sel­ten eine der­ma­ßen dum­me Argu­men­ta­ti­on gele­sen und dabei auch noch unver­schämt… die Fra­ge bleibt trotz­dem im Raum: Was ist mit all den Gläu­bi­gen, die aus der Amts­kir­che zur FSSPX geflüch­tet sind, eben weil sie es dort nicht mehr aus­ge­hal­ten haben und das nicht aus sub­jek­ti­ven Erwä­gun­gen, son­dern aus theo­lo­gi­schen, die ihnen noch dazu die FSSPX ja jahrzh­ent­lang auch gepre­digt hat? Und was ist mit dem pathe­ti­schen Impe­tus des Grün­ders, der den gan­zen Auf­stand nur gemacht haben soll­te, um anschlie­ßend, nach fast voll­ende­ter Apo­sta­sie in der Kir­che, deren Expo­nen­ten man „ins Ange­sicht wider­ste­hen muss“, die Gläu­bi­gen, die man drau­ßen „schütz­te“, die­ser häre­ti­schen Hier­ar­chie auszuliefern?

        Wer sind eigent­lich Sie, Sie armer Anony­mus, dass Sie glau­ben, ande­re an Stan­des­pflich­ten erin­nern zu sollen? 

        Ihre Stan­des­pflicht wäre zumin­dest mal Höf­lich­keit gegen­über einem andern Men­schen, auch wenn Sie sei­ne Fra­gen nicht hören wollen.
        Und wenn auf den Benimm­ebe­ne schon nichts zu erwar­ten ist… was soll man dann theo­lo­gisch fordern?

  9. Also die rich­ti­ge Schreib­wei­se ist „Schellnhu­ber“… Sor­ry für die Feh­ler oben.
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    6.) Gestern war ich dann prak­tisch nur unten im Kel­ler des Klo­sters im soge­nann­ten „Lapi­da­ri­um“ 2 Stock­wer­ke tie­fer als die welt­be­rühm­te Stifts­bi­blio­thek. Das Klo­ster St. Gal­len und auch beson­ders die Stifts­bi­blio­thek sind ja ein UNESCO Welt­kul­tur­er­be gewor­den. Unten im Lapi­da­ri­um, wenn man rein­kommt, gera­de links, steht geschrie­ben, dass „.… dies in der mero­vin­g­i­schen Tra­di­ti­on“ wohl geschrie­ben wur­de („Mero­vin­g­er“ !??? Soll ich dem „Dan Brown“ noch ein biss­chen Stoff für einen wei­te­ren Knül­ler lie­fern? https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​D​a​n​_​B​r​own – Dan Brown ist nach mei­nem Verständnis
    a) sehr gut infor­miert und
    b) ein Des­in­for­ma­ti­ons­agent, der die Mas­sen so mani­pu­lie­ren soll, dass sie schluss­end­lich den „Mes­si­as der Eso­te­ri­ker, Frei­mau­rer und Anhän­ger der Neu­en Welt­ord­nung und der Juden, die ja noch immer – mehr­heit­lich – auf den Mes­si­as war­ten“ anneh­men und ver­eh­ren sollen.

    7.) Plötz­lich ent­decke ich ein Bild von einer „jun­gen“ Hil­la­ry Clin­ton, die so ganz herz­lich dem Bischof Dr. Ivo Fürer die Hand drückt (Nach allem was ich bis jetzt raus­ge­kriegt habe, war das mal nach einem „World Eco­no­mic Forum“ in Davos, wo sie teil­nahm. Die ande­ren gin­gen dann auf dem Sän­tis – des­sen Spit­ze uns Hund­wi­lern AR 😉 lol – gehört und die Hil­la­ry Rod­ham Clin­ton woll­te es etwas ruhi­ger neh­men und „ging ins Klo­ster“ – aber wohl nicht sehr lan­ge). – Sie wur­de dort von Dr. Fürer emp­fan­gen und besuch­te ihn in sei­ner bischöf­li­chen Pri­vat­woh­nung im bischöf­li­chen Ordi­nat. Angeb­lich sei sie auf dem „roten Thron“ des Bischofs geses­sen; war wohl ein roter Lehn­stuhl oder Sofa oder so was.… (Der Car­di­nal Berg­o­glio war ja auch schon in jener bischöf­li­chen Woh­nung bevor er zum Papst gemacht wur­de). – Pfar­rer Man­ser sag­te mir, dass der Bischof ganz stolz gewe­sen sei, dass die Hil­la­ry ihn besucht habe… ;)… ein eher zwei­fel­haf­ter Ruf, wenn man die Geschich­te von Bill Clin­ton und der Hil­la­ry Rod­ham Clin­ton (ziem­lich genau kennt… Eine furcht­bar tra­gi­sche Geschich­te; aber die gehört jetzt nicht hie her).

    8.) In der Stifts­bi­blio­thek – die wäh­rend der Refor­ma­ti­on in St. Gal­len wohl fast geplün­dert und zer­stört wur­de (aber der St. Gal­ler Refor­ma­tor genannt „Vadi­an“ war ein Gelehr­ter, der in Wien stu­diert hat; und die­ser hat dafür gesorgt, dass die Stifts­bi­blio­thek mir ihren rund 160’000 Bän­den erhal­ten geblie­ben ist) gibt es auch Sar­ko­pha­ge und eine „schwarz-grau­en­haf­te“ Mumie aus dem alten Aegyp­ten. https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​S​t​i​f​t​s​b​i​b​l​i​o​t​h​e​k​_​S​t​.​_​G​a​l​len Es soll sich um eine rund 30 jäh­ri­ge Frau gehan­delt haben. Ihr Name soll „Sche­pe­ne­se“ sein. Und es wur­de mir mit­ge­teilt, dass ihr Vater – auch als Mumie – in einem Ber­li­ner-Muse­um lie­ge; das hat­te ich bei mei­nem 1. Besuch von einem Ange­stell­ten der Stifts­bi­blio­thek gelernt und heu­te wur­de mir noch gesagt, dass ihre Mut­ter – auch als Mut­ter – im „Lou­vre“ in Paris lie­gen soll. – Viel­leicht kön­nen Sie sich erin­nern, dass vor dem Lou­vre in Paris vor eini­gen Jah­ren eine „Glas­py­ra­mi­de im Sin­ne der gro­ssen Pyra­mi­den von Giza/​Gizeh“ errich­tet wur­de: https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​L​o​u​vre
    https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​G​l​a​s​p​y​r​a​m​i​d​e​_​i​m​_​I​n​n​e​n​h​o​f​_​d​e​s​_​L​o​u​vre
    http://​struc​turae​.de/​b​a​u​w​e​r​k​e​/​p​y​r​a​m​i​d​e​-​d​e​s​-​l​o​u​vre (34 Bilder)

    9.) Eigent­lich für mich sehr merk­wür­dig und unpas­send, dass in einer der berühm­te­sten anti­ken Biblio­the­ken des „Abend­lan­des“ eine Mumie aus­ge­stellt wird… Und dann noch das Fol­gen­de: Ihr Vater war Prie­ster des AMUN in Theben.…
    https://de.wikipedia.org/wiki/Tempel_des_Amun-Re_%28Karnak%29
    „Mit sei­nen ins­ge­samt zehn Pylo­nen, der größ­te ca. 113 Meter breit und ca. 15 Meter dick bei einer geplan­ten Höhe von ca. 45 Meter, und einer Gesamt­flä­che von ca. 30 Hekt­ar (530, 515, 530 und 610 Meter Sei­ten­län­ge) ist der Tem­pel des Amun-Re der größ­te Tem­pel Ägyptens.[1] Er ent­hielt neben dem Tem­pel des Amun-Re noch den Tem­pel des Chons, den Tem­pel der Opet, den Tem­pel des Ptah, den Tem­pel des Amen­ho­tep II. und ver­schie­de­ne Sta­ti­ons­ka­pel­len für die Göt­ter­bar­ke, wie die Wei­ße Kapel­le und die Rote Kapelle.“
    https://de.wikipedia.org/wiki/Theben_%28%C3%84gypten%29 (The­ben, Luxor, Kar­nak in Oberägypten).

    9.) Ich habe mit Frau und den ersten drei Kin­dern ca. 2 – 2 1/​1 Jah­re in Aegyp­ten gelebt. Unse­re Woh­nung war in Giza an der 8, Mour­haek bin Amr und gera­de gegen­über von uns war die Adres­se Nil Stra­sse Nr. 8. Das war der Wohn­sitz von Dr. Bou­tros Bou­tros-Gha­li, dem UNO-Gene­ral­se­kre­tär anfangs der 90er Jah­re, der nach einer „Amts­zeit“ von „Bill Clin­ton“ raus­ge­kickt wur­de; weil sich Dr. BBG offen­sicht­lich nicht dem Druck vom arro­gan­ten Bill Clin­ton gebeugt hat. Wir beka­men die­se Woh­nung durch Ver­mitt­lung eines Bru­ders von einem Freund der Fami­lie und ca. 1 Monat nach­dem wir ein­zo­gen war Dr. BBG UNO-Gene­ral­se­kre­tär. Sein Gross­va­ter war Pre­mier­mi­ni­ster unter bri­ti­scher Kolo­ni­al­zeit. Die Mut­ter von Dr. BBG war ein Jüdin und die Frau von Dr. BBG – weiss nicht ob sie noch lebt oder nicht; sie heisst „Mirit“ – kommt aus einer ange­se­he­nen jüdi­schen Fami­lie aus Alex­an­dri­en. Also mit Dr. BBG hat­ten wir a) den 1. afri­ka­ni­schen, b) den 1. ägyp­ti­schen, c) den 1. kop­ti­schen und d) den 1. jüdi­schen UNO-Generalsekretär.
    Dr. BBG hat­te sei­ner­zeit Anwar el Sadat auf sei­ner Rei­se nach Jeru­sa­lem beglei­tet als er in der Knes­seth (israe­li­sches Par­la­ment) unge­fähr fol­gen­de Rede hielt: „Wir haben jetzt lan­ge genug mit­ein­an­der Krieg geführt. Eigent­lich könn­ten wir doch viel bes­ser Frie­den machen!“
    Dr. BBG war dann einer der Haupt­ver­ant­worktli­chen für den Frie­dens­ver­trag zwi­schen Sadat (Aeyp­ten) und Men­achem Begin (Isra­el) war wohl auf Camp David.

    wird spä­ter fortgesetzt

    Schö­nen Sonn­tag wün­sche ich Ihnen 🙂

  10. Erz­bi­schof Poz­zo unter­schei­det noch immer zwi­schen dem „wah­ren Kon­zil“ und dem „Para­kon­zil.“ Das „wah­re Kon­zil“ hat dem­nach mit der Zer­stö­rung der katho­li­schen Kir­che, die wir ohn­mäch­tig und lei­dend gezwun­gen sind, mit­er­le­ben zu müs­sen, nichts zu tun.
    Dar­an ist letzt­lich Bene­dikt XVI. geschei­tert. An sei­ner Illu­si­on der „Her­me­neu­tik der Reform in der Kon­ti­nui­tät.“ Es war die Illu­si­on des Theo­lo­gie­pro­fes­sors, der die agno­sti­sche neu­zeit­li­che Phi­lo­so­phie mit dem katho­li­schen Glau­ben ver­söh­nen wollte.
    Sei­ne Moti­ve waren edel, doch sie waren zum Schei­tern ver­ur­teilt. Wir erle­ben es tag­täg­lich: Jun­ge Men­schen, die ihr Leben der Kir­che wei­hen wol­len als Prie­ster oder als Lai­en, haben kei­ne Chan­ce, in einem Prie­ster­se­mi­nar, in einer katho­li­schen Fakul­tät der Uni­ver­si­tät im deutsch­spra­chi­gen Raum, den katho­li­schen Glau­ben irr­tums­frei ken­nen­zu­ler­nen. Nicht nur das: Sie wer­den mei­stens noch mit anti­ka­tho­li­schen Res­sen­ti­ments wäh­rend des gan­zen Stu­di­ums gegen die vor­kon­zi­lia­re Kir­che gera­de­zu gefüttert.
    Erz­bi­schof Poz­zo meint es sicher gut, und ich gehe davon aus, dass Bene­dikt XVI. noch immer hofft, das II. Vati­ka­ni­sche Kon­zil wer­de irgend­wann rich­tig ver­stan­den, und die katho­li­sche Kir­che blüht wie­der auf.
    Alles spricht dafür, dass sie aus Euro­pa ver­schwin­den wird, bis auf einen klei­nen Rest.
    Sie kann in Asi­en Fuß fas­sen und blü­hen, sich in Afri­ka wei­ter aus­brei­ten. Wir wis­sen es nicht. Es bleibt der Vor­se­hung des drei­fal­ti­gen Got­tes überlassen.

    • Die Heim­ho­lung der Tra­di­ti­on hat nur dann einen Sinn, wenn damit auch sei­tens des Lehr­am­tes ein Wil­le zur Kor­rek­tur der fal­schen Ent­wick­lung erkenn­bar ist, die die Kir­che seit Vat II. genom­men hat. 

      Die Her­me­neu­tik der Kon­ti­nui­tät war eine solch erkenn­ba­re Kor­rek­tur­ab­sicht, die das Aben­teu­er Heim­ho­lung FSSPX als eine logi­sche und zugleich fast not­wen­di­ge Kon­se­quenz erschei­nen ließ. Ja, man konn­te gewis­sen Äuße­run­gen Ratz­in­gers (etwa zur Lit­ur­gie­re­form) sogar eine Fun­da­men­tal­kri­tik an Vat. II ent­neh­men, was zur Ver­mu­tung berech­tig­te, es gin­ge ihn in Wahr­heit um eine Rela­ti­vie­rung, wenn nicht gar Über­win­dung des Kon­zils selbst, da er als über­ra­gen­der Den­ker natür­lich erkannt haben muss­te, dass die Wur­zel des Übels in den Doku­men­ten von Vat II. selbst ver­gra­ben lag. 

      Das hät­te er, als Papst, natür­lich nie offen sagen dür­fen, woll­te er nicht eine Revo­lu­ti­on der Pro­gres­si­sten ris­kie­ren (die dann ohne­hin statt­fand und in sei­nem Sturz ende­te). Für eine Fun­da­men­tal­kri­tik an Vat II. war und ist die Zeit nicht reif. 

      Durch die Heim­ho­lung der FSSPX unter Ratz­in­ger hät­te die Tra­di­ti­on – in Zusam­men­ar­beit mit allen Eccle­sia Dei Gemein­schaf­ten und den lehr­amtstreu­en Kräf­ten – jedoch in der Kir­che Raum grei­fen kön­nen, um mit­tels guter Früch­te und eif­ri­ger Mis­si­on dem Kon­zil­sun­geist peu à peu das Was­ser abzu­gra­ben. Zuge­ge­be­ner­ma­ßen ein Kampf David gegen Goli­ath, nur gewinn­bar, wie wir wis­sen, wenn ech­ter Glau­be und Gott­ver­trau­en aus­rei­chend tief gewe­sen wären. 

      Seit Berg­o­glio hat sich jedoch der Wind um 180° gedreht. Unser Papst-Ötzi, gei­stig ein­ge­fro­ren in 68ern, möch­te naht­los an die Auf­bruchs­be­we­gung des Kon­zils anschlie­ßen. Für ihn stellt sich die Fehl­ent­wick­lung der Kir­che nicht als Fol­ge des Vat II., son­dern als Fol­ge einer unge­nü­gen­den Rezep­ti­on des Vat II. dar! Er geriert sich des­halb als eine Art Mes­si­as für die Gei­ster des Kon­zils, er, ein Papst, der end­lich die Fen­ster wie­der öff­net, die in der restau­ra­ti­ven Ära Johan­nes Paul II. zuge­schla­gen wur­den, bereit, das Kon­zil in aller Demut und Bru­ta­li­tät im Sin­ne einer Her­me­nutik des Bruchs zu vollenden. 

      Inso­fern darf man sich fra­gen, was jetzt, unter Berg­o­glio, unter solch völ­lig ver­än­der­ten Vor­aus­set­zun­gen, das Ziel einer fort­ge­setz­ten – noch dazu mög­li­cher­wei­se bedin­gungs­lo­sen – Heim­ho­lung der Tra­di­ti­on noch für einen Sinn macht. Und da sehe ich eigend­lich nur den, die Tra­di­ti­on als Hort des Wider­stands aus­zu­schal­ten und sie gleich­zei­tig als Legi­ti­ma­ti­on für Berg­o­gli­os vor­geb­li­che Katho­li­zi­tät zu missbrauchen.

      Inso­fern macht Exzel­lenz Poz­zos Unter­schei­dung zwi­schen wah­rem Kon­zil und Para­kon­zil auch kei­nen Sinn mehr, wenn das ober­ste Lehr­amt nur das eine Inter­es­se ver­folgt, jenem Para­kon­zil vol­le Gel­tung zu ver­schaf­fen und es wei­ter­zu­ent­wickeln! Unter sol­chen Vor­aus­set­zun­gen wäre die FSSPX dann tat­säch­lich besten­falls nur noch eine gedul­de­te Folk­lo­re­trup­pe aus Kai­sers Zeiten.

      Aber Gott kann auch auf krum­men Zei­len gera­de schrei­ben. Die wah­re Kir­che wür­de auch die­se Baby­lo­ni­sche Gefan­gen­schaft überstehen.

  11. Unlängst war hier in einem Kom­men­tar zu lesen, dass die Pius­bru­der­schaft „nicht alle neu­en Mes­sen für ungül­tig“ hal­te. Die­se Aus­sa­ge ist mir im Gedächt­nis geblie­ben, weil sie, denkt man dar­über nach, Unge­heu­er­li­ches beinhal­tet. Sie besagt, dass die Kon­zils­kir­che kei­ne siche­ren Sakra­men­te gewährt. Immer­hin ist die Sakra­men­ten­spen­dung einer der Haupt­da­seins­grün­de für die katho­li­sche Kir­che, die von ihrem Wesen her sakra­men­tal ver­fasst ist. Nun ist es dem Katho­li­ken ver­bo­ten, unsi­che­re Sakra­men­te zu emp­fan­gen. Eine unsi­che­re Eucha­ri­stie birgt die Gefahr des Göt­zen­dien­stes, denn wenn sie tat­säch­lich ungül­tig ist, wird Brot ange­be­tet statt Gott, und das ist Götzendienst.
    Hat die Pius­bru­der­schaft mit ihrer Behaup­tung recht oder irrt sie? Wenn sie recht hat: Wird sie dann bei den (unsi­che­ren?) Chri­sam-Mes­sen mit dem Orts­or­di­na­ri­us kon­ze­le­brie­ren, wie das den Eccle­sia-Dei-Gemein­schaf­ten zur Auf­la­ge gemacht ist? Oder wird sie sich wei­gern, und wür­de Rom sich damit abfin­den? Irrt aber die Pius­bru­der­schaft, weil die Novus-Ordo-Mes­sen in der Regel gül­tig sind: Wie kann Rom es dul­den, dass die Pius­bru­der­schaft mit sochen Äuße­run­gen Zwei­fel und Unsi­cher­heit unter die Gläu­bi­gen sät? Sind das nicht Fra­gen, die sich einem nor­ma­len katho­li­schen Gläu­bi­gen (wie ich einer war) stel­len müs­sen, wenn es ihm ernst ist mit dem Glau­ben und nicht nur um alt­ehr­wür­di­ge Formen?

  12. Inso­fern die Wor­te gül­tig oder nicht gül­tig über­haupt noch die gan­ze Pro­ble­ma­tik abbil­det. Längst haben Gläu­bi­ge selbst, „aus ihrem Gewis­sen her­aus“, ein ungu­tes Gefühl bei man­chen Mes­sen, in der z.B. ein Prie­ster in der Pre­digt zu erken­nen gibt, daß er selbst beim Fei­ern die­ser Mes­se gar nicht wirk­lich der Inten­ti­on der Kir­che im Mess­ge­sche­hen folgt. Selbst, wenn for­mell gül­tig zele­briert wird, ist noch immer die Fra­ge, in wie fern steht ein zele­brie­ren­der Prie­ster den katho­li­schen Lehr­wahr­hei­ten nah oder fern, über die Geheim­nis­se die in der Mes­se gesche­hen, und die Rol­le die er dar­in aus­übt? Liegt evt. ein Inten­ti­ons­de­fekt vor? Eine Mes­se in der sich der Gläu­bi­ge, ange­sichts der Gesten und dem Gesag­ten, z.B. stän­dig fra­gen müss­te, ob der Zele­brant denn an die Leh­re der Kir­che und die Wahr­heit der Hl. Schrift glaubt, birgt den Inten­ti­ons­de­fekt in sich.

  13. Zudem wäre zu beach­ten, daß ja auch zumin­dest die deutsch­spra­chi­gen Bischö­fe selbst, sich nicht in einem Gehor­sams­ver­hält­nis gegen­über der eige­nen Trad­ti­on, bzw. sich selbst in einem Oppo­si­ti­ons­ver­hält­nis und fak­tisch in einem Sta­tus der Auf­leh­nung gegen­über Rom befin­den. Allein
    die Richtigstellung/​Änderung der Wand­lungs­wor­te in „für vie­le“ wird ein­fach im offe­nen Unge­hor­sam nicht ausgeführt.

  14. @hicesthodie
    Obwohl ich kei­ne Anhän­ge­rin von Pfr. Hans Milch bin, den­ke ich, dass er recht hat­te, wenn er davon aus­ging: Die „Wen­de“, die Rück­kehr zum wah­ren katho­li­schen Glau­ben, kann nur von einem Papst selbst aus­ge­hen. Und zwar wird die­ser Papst dann die gan­ze Voll­macht, die gan­ze Auto­ri­tät, die er kraft sei­nes Amtes als Nach­fol­ger des Apo­stel Petrus, als Stell­ver­tre­ter Jesu Chri­sti auf Erden, besitzt, ein­set­zen müs­sen, um die­se Fehl­ent­wick­lun­gen zu beenden.
    Die FSSPX und die Eccle­sia-Dei-Gemein­schaf­ten kön­nen den Boden berei­ten oder für uns, „als Rest“, den Glau­ben bewah­ren. Her­bei­füh­ren kön­nen sie die Wen­de nicht, auch wenn sie noch so glau­bens­treu tätig sind. Nur der Papst, mit sei­ner gan­zen Auto­ri­tät, die er aus­drück­lich in Anspruch nimmt, kann den Irr­weg beenden.
    Ich den­ke, es ist klar: Bene­dikt XVI. hat­te nicht die­se Macht, wir wis­sen heu­te unge­fähr, wie viel mäch­ti­ge inner­kirch­li­che Fein­de er hat­te. Und er wäre zu einem sol­chen Schritt nicht bereit gewe­sen. Er, der als Glau­bens­prä­fekt nur die schlimm­sten Ver­ge­hen gegen den Glau­ben sehr mil­de ahn­de­te, der einen Hans Küng als einen unter Vie­len nicht exkom­mu­ni­zier­te, obwohl die­ser bis heu­te alle wich­ti­gen Glau­bens­wahr­hei­ten leug­net und Prie­ster blei­ben darf, er bestraf­te Erz­bi­schof Lefeb­v­re mit der schlimm­sten Kir­chen­stra­fe. Weil die­ser, in Anbe­tracht sei­nes hohen Alters und als Sor­ge um die katho­li­sche Kir­che, uner­laubt Bischö­fe weih­te, um das tra­di­tio­nel­le Prie­ster­tum zu retten. 

    Mir liegt nichts dar­an, den ehe­ma­li­gen Glau­bens­prä­fek­ten zu kri­ti­sie­ren, er war schon damals rela­tiv macht­los. Wie es aus­sieht, konn­te Berg­o­glio nicht mehr ver­hin­dert werden. 

    Im übri­gen wun­dert es mich, wie leicht sich hier alle vor­stel­len kön­nen, dass eine Aner­ken­nung der FSSPX mög­lich ist bevor der dok­tri­nel­le und kir­chen­recht­li­che Rah­men feststeht.
    Die deut­schen Bischö­fe z. B., die der Petrus­bru­der­schaft das Leben so schwer wie mög­lich machen, hät­ten plötz­lich mit der FSSPX auf „ihrem Ter­rain“ Prie­ster, die ihnen nicht gehor­chen müs­sen, Kir­chen und Kapel­len, in denen unge­stört die Triden­ti­ni­sche Mes­se zele­briert wird. Und wäre die FSSPX bes­ser vor­be­rei­tet, sie bekä­me Zulauf von Katho­li­ken, die bis­her nur des­halb nicht kamen, weil sie die Tren­nung vom Papst nicht ertra­gen woll­ten. Das Hin­der­nis wäre weg. Und die Petrus­bru­der­schaft bekommt in man­cher Diö­ze­se kein Fuß auf den Boden, weil die Ordi­na­ri­ats­bü­ro­kra­tie sie nicht wünscht.
    Wäre Weih­bi­schof Galar­re­ta nicht ein beson­ne­ner Mann, ich wür­de das alles für eine Zei­tungs­en­te halten.

    • Nach­trag: Natür­lich bestraf­te JP II., aber Kar­di­nal Ratz­in­ger war der zustän­di­ge Glaubenspräfekt.

    • @Thea: „Die FSSPX und die Eccle­sia-Dei-Gemein­schaf­ten kön­nen den Boden bereiten“
      Ja, das wäre ihre Auf­ga­be (gewe­sen).

      „Nur der Papst, mit sei­ner gan­zen Auto­ri­tät, die er aus­drück­lich in Anspruch nimmt, kann den Irr­weg beenden.“
      Ja, natür­lich. Wenn der Boden berei­tet ist.

      „der einen Hans Küng als einen unter Vie­len nicht exkommunizierte“
      Sie sagen selbst, er war zu schwach dazu, ein­fach weil ein Papst oder Glau­bens­prä­fekt des 21. Jh. nicht mehr die Macht­fül­le wie etwa im 19. Jh. besitzt, es sei denn, er han­del­te im Sin­ne oder Auf­trag des welt­lich-kirch­li­chen Estabish­ments. Sie wis­sen, wer in Kir­che und Welt alles hin­ter Küng steht!? 

      „bestraf­te Erz­bi­schof Lefeb­v­re mit der schlimm­sten Kirchenstrafe“
      Das mag unge­recht erschei­nen (und ich emp­fin­de es auch so!), war aber die gebo­te­ne kir­chen­recht­li­che Kon­se­quenz aus dem Han­deln des in die Enge getrie­be­nen Bischofs Lefeb­v­re. Ich den­ke, dass Ratz­in­ger, als Papst, sein über­durch­schnitt­li­ches Enga­ge­ment für die FSSPX auch als eine Form der Wie­der­gut­ma­chung verstand.

      „Wie es aus­sieht, konn­te Berg­o­glio nicht mehr ver­hin­dert werden.“
      Berg­o­glio hät­te ver­hin­dert wer­den kön­nen, wenn das Pon­ti­fi­kat Ratz­in­gers nicht mas­siv geschwächt wor­den wäre. Eines der vie­len Todes­tö­ße war m.E. das Wil­liam­son-Inter­view und der sich anschlie­ßen­de Nazi-Shits­torm, durch das Ratz­in­ger mit sei­nem Plan zur Heim­ho­lung der FSSPX in äußer­sten Recht­fer­ti­gungs­druck und somit end­gül­tig die Defen­si­ve geriet. Alle Ver­hand­lun­gen nach die­ser geplatz­ten Inter­view-Bom­be waren dann ohne­hin nur noch Makulatur.

      „Im übri­gen wun­dert es mich, wie leicht sich hier alle vor­stel­len kön­nen, dass eine Aner­ken­nung der FSSPX mög­lich ist bevor der dok­tri­nel­le und kir­chen­recht­li­che Rah­men feststeht.“
      Nun, ich hal­te es für wahr­schein­lich, dass die­se Plä­ne schon längst aus­ge­ar­bei­tet in Ratz­in­gers Schub­fach lagen. Es hät­te nur der Zustim­mung bedurft. Im Grun­de wäre es nur mög­lich gewe­sen mit­tels eines Per­so­nal­or­di­na­ria­tes der Tra­di­ti­on, so wie es Ratz­in­ger auch den Angli­ka­nern ange­bo­ten hat. Die FSSPX hät­te unab­hän­gig von den Orts­bi­schö­fen ganz nor­mal und finan­zi­ell eigen­stän­dig wei­ter­ar­bei­ten kön­nen, wäre dem Papst direkt unter­stellt gewe­sen und nach und nach wären die Eccle­sia Dei Gemein­schaf­ten die­sem Per­so­nal­or­di­na­ri­at ange­glie­dert wor­den. Ach ja, ein schö­ner Traum…

      Wie sich die Heim­ho­lung unter Berg­o­glio gestal­tet, wage ich mir nicht vorzustellen!

  15. „Im Spät­som­mer 2015 erklär­te Papst Fran­zis­kus, daß die Abso­lu­ti­on durch Prie­ster der Pius­bru­der­schaft für die Dau­er des Hei­li­gen Jah­res der Barm­her­zig­keit „legi­tim und gül­tig“ ist.“
    Ist das so zu ver­ste­hen, daß einen Tag nach Ablauf des Hei­li­gen Jah­res die Abso­lu­ti­on durch Prie­ster der PB nicht mehr gül­tig ist?
    Wenn das so ist, dann ist daß wie­der ein Beweis dafür, daß Berg­o­glio kein Gespür für die Bedin­gun­gen der prie­ster­li­chen Gewalt hat. Ent­we­der ist die Abso­lu­ti­on, sowie auch die wei­te­ren prie­ster­li­chen Voll­mach­ten gül­tig, oder nicht. Heu­te nein, dann mor­gen ja, und dann über­mor­gen wie­der nicht? – Das gibt es nicht.

    • Doch, Józ­sef, beim Beicht­sa­kra­ment ver­hält es sich m.W. so. Hier geht es nicht nur um Erlaubt­heit-Uner­laubt­heit bei unbe­scha­de­ter Gül­tig­keit, wie bei ande­ren Sakra­men­ten, son­dern um Gül­tig­keit als sol­che, die nur besteht, wenn der zustän­di­ge Hier­arch dem Prie­ster die Erlaub­nis erteilt, Beich­te abzu­neh­men und Abso­lu­ti­on zu ertei­len. So wur­de von den kirch­li­chen Auto­ri­tä­ten nie die Gül­tig­keit der Mess­fei­ern bei der Pius­bru­der­schaft in Fra­ge gestellt, die­se gal­ten nur als uner­laubt und die Zele­bra­ti­on und Teil­nah­me dar­an des­halb als sünd­haft (von Aus­nah­men abge­se­hen), aber das Buß­sa­kra­ment galt als ungül­tig, da ohne Erlaub­nis der Kir­che prak­ti­ziert. Wie sol­ches Her­um­han­tie­ren mit den Sakra­men­ten auf die Gläu­bi­gen, ihren Geist und ihre Psy­che wirkt, ist eine ande­re Frage.

  16. Über die­se gan­zen dok­tri­nel­len Fra­gen macht Fran­zis­kus I. m. E. nach doch sowie­so einen Hau­fen. Sie inter­es­sie­ren ihn schlicht ein­fach gar nicht.

  17. So sehr ich mir eine Ver­söh­nung wün­schen wür­de – doch der Preis für die Ein­glie­de­rung der Pius­bru­der­schaft in die offi­zi­el­le Kir­che wäre sehr hoch: Identitätsverlust.
    Kann die FSSPX das wirk­lich wollen?

    • Ein Werk der Kir­che kann durch insti­tu­tio­nel­le Ein­glie­de­rung in die Kir­che kei­nen Iden­ti­täts­ver­lust erleiden.

      • @Tridentinus
        Nur ein Beispiel:
        Die offi­zi­el­le Kir­che sieht alles rings um die Kom­mu­ni­on mehr oder weni­ger nur noch als Mahl an, die Bru­der­schaft die hl. Mes­se jedoch als Opfer Christi.
        Dies zu bewah­ren ist Teil ihrer Identität.

      • Die Fra­ge, ob es sich um die „After­kir­che“ han­delt, kann man, muss man ange­sichts der Zustän­de dort stellen.

        Ich fin­de dem­nach auch doe Vor­stel­lung, die „Tra­di­ti­on“ möge doch so bald wie mög­lich „in die Kir­che zurück­ge­holt wer­den“, wie man manch­mal lesen kann, seltsam.

        Was ist das für eine Kir­che, die die­se Tra­di­ti­on gar nicht mehr in sich trägt?

      • Nun, zeit­schnur, ich glau­be, dass in die­ser After­kir­che totz allem die wah­re Kir­che Jesu Chri­sti west, geschla­gen und geschun­den zwar, wie der Herr am Kreuz, aber doch ganz alter­na­tiv­los die wah­re Kir­che Jesu Chri­sti. Und ich den­ke, auch Lefeb­v­re hat das nie anders gese­hen. Als er die FSSPX grün­de­te, „damit die Kir­che fort­be­stehe“, war er sicher – trotz man­cher har­ter Urtei­le in Fol­ge – bis zuletzt nie der Auf­fas­sung, dass in der FSSPX selbst die wah­re Kir­che fort­le­be, son­dern sah die Bru­der­schaft viel­mehr als Hüte­rin der Über­lie­fe­rung, die sie die­ser Kir­che bewah­ren sol­le, damit die­se zu gege­be­ner Zeit gesun­de. Des­halb tun sei­ne Epi­go­nen auch nichts ver­werf­li­ches, wenn Sie ihrer­seits danach trach­ten, in und für die­se Kir­che wir­ken zu kön­nen. Aber ande­rer­seits muss es auch sei­tens der Kir­che ein Sen­sus dafür geben, dass ihr durch das Anknüp­fen an die Tra­di­ti­on gehol­fen wer­den kön­ne, sonst wäre alle Heim­ho­lung nur eine Far­ce. Und genau die­ses Emp­fin­den neh­me ich bei Berg­o­glio nicht wahr, eher ganz das Gegen­teil. Und das ver­leiht der gan­zen Sache für mei­ne Begrif­fe einen so scha­len Geschmack..

      • Das ist eine ver­brei­te­te Ansicht – das mit dem geschla­ge­nen und wesen­den Herrn in der „After­kir­che“.
        Dar­an über­zeugt mich aber meh­rer­lei nicht:

        1. In irgend­ei­ner Wei­se muss ja die­se sicht­ba­re Kir­che den Herrn noch dar­stel­len – und zwar posi­tiv, nicht in der Negation.

        2. Nun ist uns seit Jahr­hun­der­ten gepre­digt wor­den, dass sich in der Hiera­chie bald die Engels­hier­ar­chie oder im Papst gar der Herr­gott selbst dar­stel­le und die Lai­en ein­fach nur zu gehor­chen haben, samt den Bischö­fen übri­gens, deren Sta­tus nach dem Vat. I end­gül­tig in den Kel­ler gerutscht ist hin zu blo­ßen Geist­emp­fän­gern aus Rom, die admi­ni­stra­tiv und leh­rend das umzu­set­zen haben, was der Papst von oben her­ab befiehlt. Genau davon ver­sprach man sich eine Gesun­dung des auch damals schon für krank gehal­te­nen Lei­bes Christi – 

        - allein: die Krank­heit ver­schlim­mer­te sich dadurch nur noch mehr…

        3. Es ist aus­ge­spro­chen hei­kel – die­se Ansicht, man müs­se ange­sichts der Zustän­de nun zupacken und die „Tra­di­ti­on“, von der Pius IX. immer­hin noch den ungheu­er­li­chen Satz aus­sprach: „La tra­di­zio­ne sono io.“ irgend­wie wei­tere­hal­ten, wenn auch nicht als Ersatz für die Kri­che, die da west…
        Das ideo­lo­gi­sche Bild vom Papst­tum, das an sich selbst die leben­di­ge Tra­di­ti­on sei wird auch die FSSPX, die ja anson­sten der Theo­lo­gie auch Pius IX. extrem folgt, allei­ne aus logi­schen Grün­den irre. Wenn der Satz Pius IX. wahr wäre, erlischt mit dem Abfall des Pap­stes die­se Tradition. 

        (Ich hal­te den Satz für unsin­nig – denn wenn das so wäre, wür­de bei jeder natür­li­chen Sedis­va­kanz die Tra­di­ti­on abbre­chen, und man­che Wah­len dau­er­ten in der Geschich­te Jahre…dennoch muss man fra­gen, wie lan­ge die Kir­che es aus­hält ohne den „La tra­di­zio­ne sono io“, auch wenn man die­sen Satz für anma­ßend und ver­stie­gen hält. Aus den­sel­ben sozi­la­ne Grün­den, die wir natür­li­cher­wei­se ken­nen, zer­sprengt sich eine Her­de ohne Hir­ten und Grup­pie­run­gen, die behaup­ten, sie trü­gen die Glut wei­ter, gibt es dann in aller regel mehr­fach und konkurrierend.)

        ad 1. Die Vor­stel­lung, die Kir­che sei im Nicht­sein sicht­bar, so wie der Herr im Grab, ist abso­lut temerär: das kann man dann auch zur Dau­er­erklä­rung machen, und es IST seit Jahr­zehn­ten die Erklä­rung, die aber um ein wei­te­res eine theo­lo­gi­sche Prä­mis­se vor­nimmt, die frag­wür­dig ist: Der Herr hat nir­gends gesagt und die Kir­che hat nir­gends gelehrt, dass die Kir­che am Ende mit dem Herrn ster­ben wür­de. da er kein zwei­tes Mal stribt, son­dern auf­er­stan­den ist für immer, ist das unmög­lich, dass sein Leib noch ein­mal in der Kir­che stirbt.

  18. @hicesthodie
    Weit­ge­hend stim­me ich Ihnen zu. Doch erlau­ben Sie mir einen Hin­weis: Von unse­rem Glau­ben aus gese­hen stammt die Macht­fül­le des Pap­stes von Jesus Chri­stus. Sie ist untrenn­bar mit sei­nem Amt ver­bun­den. Nie­mand kann sie ihm neh­men, wenn der Papst es nicht will. Wenn er den Preis bezah­len will, d.h. Ver­fol­gung und/​oder Martyrium.
    Doch dafür muss die Zeit reif sein.
    Ich den­ke, Kar­di­nal Ratzinger/​Benedikt XVI. wur­de medi­al sehr ver­folgt. Viel­leicht waren es die Kar­di­nä­le leid, sie wuss­ten wahr­schein­lich, mit Berg­o­glio wür­de in die­ser Hin­sicht eine Ent­span­nung einkehren. -
    Das Per­so­nal­or­di­na­ri­at wäre die ein­zig denk­ba­re erfolg­ver­spre­chen­de Lösung gewe­sen. Doch Bene­dikt XVI. hat­te kei­ne Macht mehr, die­se Lösung durch­zu­set­zen. Sein Sturz wäre erfolgt. Er ist sowie­so gesche­hen, an einen frei­wil­li­gen Rück­tritt zum dama­li­gen Zeit­punkt glau­be ich nicht.

    • Nun­ja, wenn man die­se Macht­fül­le mystisch betrach­tet, dann ja. Ich den­ke, dass die Kir­che mas­siv gedrängt wird, sich der neu­en Welt­ord­nung anzu­die­nen. Ent­we­der ihr macht mit, oder wir wer­den Euch ver­nich­ten.. viel­leicht gibt es sogar wel­che in der Kir­che, die da ger­ne und aus Über­zeu­gung mit­ma­chen. Ich den­ke, der welt­weit orche­strier­te Hype um die kirch­li­chen Miss­brauchs­fäl­le war bspw. so ein deut­li­ches Warn­si­gnal an die Kir­che. Kann sein, dass Ratz­in­ger, vor die Wahl zwi­schen Skyl­la und Cha­ryb­dis gestellt, an einen Punkt kam, an dem er sich sag­te, da kann ich guten Gewis­sens nicht mehr mit­ma­chen oder für sich per­sön­lich kei­nen Hand­lungs­spiel­raum mehr erkann­te und zu dem Schluss gelang­te, dann ist es für die Kir­che bes­ser zu gehen und einem ande­ren Platz zu machen. Die gesund­heit­li­chen Grün­de waren jeden­falls nur vorgeschoben.

      • Nach mei­ner Ver­mu­tung fiel die stra­te­gi­sche Grund­ent­schei­dung für den geän­der­ten Kurs der Kir­che seit Vati­ka­num 2 irgend­wann gegen Ende des Pon­ti­fi­kats von Papst Pius XII., ob mit oder ohne sei­ne Zustim­mung ist letzt­lich uner­heb­lich. Ich glau­be kaum, dass das 2. Vati­ka­num wie ein Blitz aus hei­te­rem Him­mel kam – uner­war­tet kam es nur für die mei­sten Katho­li­ken. Grün­de für mei­ne Ver­mu­tung: 1. die Unbe­irr­bar­keit, ja Stur­heit, mit der die­ser Kurs auf Bie­gen und Bre­chen seit­her von allen Päp­sten ein­ge­hal­ten wird (mög­li­cher­wei­se mit Nach­hil­fe: sie­he die Kri­mi­nal-Hypo­the­se vom Dop­pel­papst Paul VI.; der plötz­li­che Tod Papst Johan­nes Pauls I.; der Amts­ver­zicht Papst Bene­dikts XVI.); 2. Hin­wei­se in dem Buch „Die Macht und die Herr­lich­keit“ des Vati­kan­in­si­ders Pater Malachi Mar­tin. Beweg­grün­de für den Kurs­wech­sel sehe ich auch zwei: Einen Grund nen­nen Sie – die Dro­hung sei­tens der über­mäch­tig gewor­de­nen Glo­ba­li­sten (Illu­mi­na­ten, Frei­mau­rer etc. pp.), die auch schon Ein­fluss im Vati­kan erlangt hat­ten. Der ande­re Grund ist der, den ich woan­ders gegen­über Lio­ba als Ver­mu­tung äußer­te, und soviel traue ich der katho­li­schen Kir­che zu, dass dies ihr Haupt­grund war: das­sel­be Ziel mit neu­en Mit­teln errei­chen. (Erin­nert an den Zusam­men­bruch des War­schau­er Pakts als zeit­wei­li­ge stra­te­gi­sche Kon­zes­si­on.) Wel­ches Ziel ist das? Der ver­stor­be­ne Pater Leo­pold Bert­sche O.Cist. hat es in einem Büch­lein so ausgedrückt: 

        „Wel­ches Ziel steu­ern Sie an?
        Die Erobe­rung der gan­zen Welt für Chri­stus. Weni­ger darf es nicht sein.“ 

        Wenn das ein Katho­lik sagt, ist damit stets mit­ver­stan­den, auch wenn es nicht aus­ge­spro­chen wird: die Erobe­rung der Welt für die katho­li­sche Kir­che, d.h. für den Vati­kan und den Papst. Das wür­de auch den Jesui­ten auf dem Papst­thron zusätz­lich erklären.

  19. Viel­leicht ist gera­de der Umgang Roms mit den Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta ein Wahrn­hin­weis der Gött­li­chen Vor­se­hung; so hät­te zumin­dest die­se Ver­fol­gung und Ver­leum­dung einen Sinn! Die Gegen­sät­ze zwi­schen der Kon­zils­kir­che und der FSSPX waren nie so groß, wie in die­sem Schein­pon­ti­fi­kat. Beden­kens­wert wäre das alle­mal, wenn es gera­de unter einem „Papa dubi­us, (Papa nul­lus)“ zu einer Eini­gung käme. „Seid nüch­tern und wach­sam! Euer Wider­sa­cher, der Teu­fel, geht wie ein brül­len­der Löwe umher und sucht, wen er ver­schlin­gen kann.“ (1 Petr 5,8)

  20. Die FSSPX reprae­sen­tiert die unver­kuerz­te Wei­ter­ga­be des katho­li­schen Glaubens.
    Wenn sich jemand ein­glie­dern muss dann Rom.
    Solan­ge aber ueber das Kon­zil und die schlim­men Erklae­run­gen nicht dis­ku­tiert weren, sowie der NOM auf den Muell gewor­fen wird, ist doch der Vor­gang rein kosmetisch.
    Franz so den­ke ich, weiss ueber­haupt nicht wofuer FSSPX steht.
    Es duerf­te ein teuf­li­scher Win­kel­zug von Kas­per und Co. sein, die FSSPX unbe­dingt ver­nich­ten wollen.

  21. Wenn man sich die vie­len guten Kom­men­ta­re und Infor­ma­tio­nen hier durch­liest, dann muß man sehr schwarz sehen für die Kir­che; aller­dings soll man die gan­ze Frei­mau­re­rei und Logen­tä­tig­keit auch nicht über die Maßen bewer­ten. Dann ist die Kir­che im Innern unheil­bar krank und zwar schon lan­ge. Und das hat nur unmit­tel­bar mit dem 2.Vat. Kon­zil zu tun m.Er.
    Da war schon zuvor vie­les faul. So gese­hen sind man­che (nicht alle) Ansprü­che der Pius­bru­der­schaft von selbst ver­nünf­ti­ger­ma­ßen nicht wahr­heits­ge­mäß und zukunfts­fä­hig, weil die Dia­gno­se nicht ganz stimmt. Was nützt es manch alten, schon in der Zeit vor dem Kon­zil geschmack­lo­sen Brei immer wie­der neu aufzuwärmen?
    Der Feh­ler von Erzi­schof Lefeb­v­re lag in sei­ner Wei­ge­rung, Papst Johan­nes Paul II. zu gehor­chen. Das konn­te der Papst nicht dul­den. Der frz. Erz­bi­schof hat­te sich da ver­ho­ben (Gal­li­ka­nis­mus oder so) und damit der Kir­che und sich selbst eine Wun­de zuge­fügt. Papst Ben­dikt XVI. aber woll­te die­se Wun­den wie­der heilen. 

    Und er hat­te und hat recht, wenn er bzgl. des Kon­zils von Her­me­neu­tik der Reform in der Kon­ti­nui­tät spricht. Alles ande­re ist abwe­gig, egal von wel­cher Sei­te inner­kirch­lich das pro­pa­giert wird. „Eng ist der Weg, eng ist die Pforte“.

    „Papst“ Fran­zis­kus aber wird jetzt dem „Geist des Kon­zils“ den Gar­aus machen. Er ist dabei, die­se „Kon­zils­kir­che“ der St.Gallen-Kardinäle, der Heer­scha­ren von Theo­lo­gIn­nen usw., zu beer­di­gen- auf sei­ne Wei­se. Das haben sie in ihren Irr­tü­mern viel­leicht nicht begrif­fen. Recht geschieht ihnen. So gese­hen müß­te man die­sem Papst applaudieren.
    Aber nein: das geht nicht, denn er zer­stört gewußt die wah­re Kirche.

    Die Pius­bru­der­schaft befin­det sich nun­mehr in einer wirk­li­chen, ech­ten Zwick­müh­le wie es aus­sieht. Wenn sie in manch fal­schen „Dok­tri­nen“ ver­harrt, ist es schlecht und wenn sie das ver­gif­te­te Geschenk die­ses Pap­stes annimmt, wahr­schein­lich eben­so. Es ist für alle in der Kir­che die Zeit der Ehr­lich­keit und Umkehr und Buße- und nicht für trü­ge­ri­sche Barmherzigkeiten.

  22. „De Gala­ret­ta beton­te die Rich­tig­keit des ent­schie­de­nen Han­delns des Gene­ral­obe­ren der Bru­der­schaft, Bischof Ber­nard Fel­lay, der auf die Prä­am­bel der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on umfas­send geant­wor­tet habe, was die Bru­der­schaft sei, was sie lehrt, was sie tut, was sie nicht tut und auch was sie nicht zu tun bereit sei.“
    Bischof Fel­lay hat viel­mehr die in der Dok­tri­nel­len Prä­am­bel ent­hal­te­nen unan­nehm­ba­ren For­de­run­gen ange­nom­men und für rich­tig erachtet.
    Alles was dar­in ent­hal­ten ist, wur­de doch bereits von Bischof Fel­lay aner­kannt, zuge­lass­sen und akzep­tiert: Die „Kon­zil­s­päp­ste“ wur­den dar­in als recht­mä­ßi­ge Auto­ri­tä­ten aner­kannt, fer­ner das Kon­zil, wenn es „im Licht der Tra­di­ti­on“ inter­pre­tiert wird, die Neue Mes­se ist nach ihm „recht­mä­ßig pro­mul­giert“, das dar­in benann­te Neue Kir­chen­recht, das die Exkom­mu­ni­ka­ti­on der Zuge­hö­rig­keit zur Frei­mau­re­rei gestri­chen hat, wur­de von Fel­lay akzeptiert.
    „Laut Bischof de Gala­ret­ta könn­te Papst Fran­zis­kus einen ande­ren Weg gehen als sein Vor­gän­ger Bene­dikt XVI. Anstatt von der Pius­bru­der­schaft als Vor­aus­set­zung für die kano­ni­sche Aner­ken­nung die Unter­zeich­nung einer Dok­tri­nel­len Prä­am­bel zu ver­lan­gen, könn­te der Papst die Bru­der­schaft ein­sei­tig und ohne wei­te­re Vor­lei­stung anerkennen.“
    Die­se Vor­lei­stun­gen wur­den bereits in der Dok­tri­nel­len Prä­am­bel Bischof Fel­lays gege­ben und abgewickelt.
    Um die­ser „Ver­söh­nung“, um die­ser „Aner­ken­nung“ wil­len konn­te es bereits 2001 zu der Erklä­rung des Gene­ral­obe­ren Fel­lay kom­men, gemäß der „das zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil zu 95% ange­nom­men wer­den kann“ (DICI‘, n. 8, 18 Mai 2001)
    Wort­laut: “Man könn­te mei­nen, dass wir das zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil in sei­ner Voll­stän­dig­keit ver­wer­fen. Aber das ist nicht so, wir akzep­tie­ren 95% davon. Es ist viel­mehr einem Geist, einem Gebär­den den wir uns widersetzen ..“

    Will die Pius­bru­der­schaft jetzt alles so hin­stel­len, als wüß­te sie nichts von einem gewoll­ten Abkom­men, von einem Aner­kannts­ein­wol­len, jetzt soll es nur noch Rom sein, das dies will, wo sie doch alles schon befür­wor­tet hat, was Rom verlangte.

    Das vor­läu­fi­ge Abkom­men kam bereits zustan­de, nach­dem inner­halb der GREC die Inter­pre­ta­ti­on des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils „im Licht der Tra­di­ti­on, der Her­me­neu­tik der Kon­ti­nui­tät“ – von Ratz­in­ger ange­bo­ten – von der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. ange­nom­men wur­de. In die­ser Zeit wur­de Ratz­in­ger dar­über informiert.

    In „Le Grou­pe de Réflexion Ent­re Catho­li­ques“ (GREC) began­nen die ersten Vor­be­rei­tun­gen zum geplan­ten Abkom­men. Unter­stützt von füh­ren­den Pius­brü­dern und von Bischof Fel­lay gebil­ligt, traf man sich immer wie­der in Frank­reich zu gehei­men Gesprä­chen. Immer mehr wur­den die Ver­hand­lun­gen öffent­lich und es nah­men wei­te­re Inter­es­sen­ten dar­an teil: Insti­tut des Guten Hir­ten, Petrus-Bru­der­schaft, Insti­tut Christ König, Kar­di­nä­le, Bot­schaf­ter u.a.

    Père Michel Lelong roll­te die zuvor gehei­me Ver­samm­lung (GREC), die bereits mit Bewil­li­gung von Fel­lay 2000 begann, in sei­nem Buch „Pour la nécessaire réconciliation – Le Grou­pe de Réflexion Ent­re Catho­li­ques (GREC),“ auf.

    In Ein­klang mit Bischof Fel­lay ver­trat auch der Vor­den­ker und bedeu­ten­der Spre­cher von „GREC“, Dr. Gil­bert Pérol, der in den 60er Jah­ren wich­ti­ge Auf­ga­ben an der Sei­te des Prä­si­den­ten Charles de Gaul­le zu erfül­len hat­te (doch wer war Charles de Gaul­le!) die Mei­nung, dass eini­ge Tex­te des zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils in sich gut sei­en, die­se aber von den Pro­gres­si­sten schlecht inter­pre­tiert wor­den sei­en. Des­we­gen sei es not­wen­dig, die­se Tex­te „im Lich­te der Tra­di­ti­on“ zu interpretieren.

    Bereits vom dama­li­gen Gene­ral­obe­ren Pater Schmid­ber­ger wur­den „Vor­lei­stun­gen“ realisiert.
    Pater Paul Aulag­nier, Mit­glied des Insti­tuts des Guten Hir­ten und ehe­ma­li­ger Distrikt­obe­rer der FSSPX in Frank­reich führ­te mit Pater Lelong ein Inter­view, das in dem o.a. Buch abge­druckt wur­de (S. 98–114). Dar­in wird auf­ge­wor­fen, daß schon 1984 der dama­li­ge Gene­ral­obe­re der FSSPX, Pater Franz Schmid­ber­ger, die von Rom nach­drück­lich ver­lang­ten Bedin­gun­gen aner­ken­nen und akzep­tie­ren hat müs­sen, näm­lich die vol­le Aner­ken­nung der Recht­mä­ßig­keit des Zwei­ten Vati­ka­nums, des Novus Ordo Mis­sae von Paul VI. und dies in Zusam­men­hang mit dem von Schmid­ber­ger an Rom gesand­ten Gesuch um die Frei­ga­be der Pius V.-Messe. Dar­auf­hin habe am 3.10.1984 Johan­nes Paul II. einen „Indult“ gewährt.
    Msg. Anto­nio de Castro May­er bezeich­ne­te die­sen Indult als „bös­wil­lig“!
    Im klein­sten Kreis began­nen dann bereits 1992 die ersten Zusam­men­künf­te im Hin­blick auf ein Abkom­men mit Rom. 

    Die Pius­brü­der befin­den sich also in kei­ner „Zwick­müh­le“, das „ein­sei­ti­ge Befür­wor­ten“ war so gewünscht, u.U. abge­macht mit Rom, um sagen zu kön­nen, wenn Rom dies jetzt so ein­dring­lich wünscht, kön­nen wir uns nicht mehr her­aus­hal­ten und uns dem wider­set­zen. Wir waren dar­an nicht betei­ligt. Eine Schläue ersten Ranges!

  23. Ich schlie­ße mich den kon­zi­sen Kom­men­ta­ren und Begrün­dun­gen von Triden­ti­nus oben wie auch im ande­ren Thread voll an. 

    Einer Aner­ken­nung durch die Kurie zu die­sen Bedin­gun­gen, näm­lich kei­nen, kann sich ein kirch­li­ches Werk, das nie eine Sedis­va­kanz behaup­tet hat, tat­säch­lich nicht ver­schlie­ßen. Gemäß Mgr. de Galar­re­ta wird sie das auch nicht, wie umge­kehrt Fran­zis­kus – erstaun­lich genug – schon in Bue­nos Aires bewie­sen hat­te, kei­ne Zwei­fel an der Zuge­hö­rig­keit der Prie­ster­bru­der­schaft zur Kir­che haben. 

    Soll­ten da Kar­di­nal Mül­ler, Mgr. Poz­zo oder ande­re noch­mals mit einem Kata­log des­sen oder ähn­li­chem auf­war­ten, was Mgr. Fel­lay schon mal zurück­ge­wie­sen hat­te, wird der barm­her­zi­ge Mon­arch ein­mal mehr wohl ein­fach han­deln. Im Unter­schied zum dbzgl. nicht zuletzt durch Mgr. Wil­liam­sons dama­li­ge Inter­vie­w­in­tri­ge geschwäch­ten Pon­ti­fi­kat Bene­dikt XVI. wird bei Fran­zis­kus kei­ne „nam­haf­te euro­päi­sche Regie­rung“ diplo­ma­tisch dro­hend dage­gen auf die Büh­ne tre­ten. Und die Bischofs­kon­fe­ren­zen kuschen, denn mit einem, der wie auf dem Bild im Arti­kel zum Emp­fang des argen­ti­ni­schen gwvh. Prä­si­den­ten­paars aus der Wäsche zu schau­en ver­steht, wagen sich Intri­gan­ten nicht anzu­le­gen, schon gar nicht wenn der Prot­ago­nist im für sie maß­ge­ben­den – öffent­li­chen Lager der­art popu­lär ist. 

    Wie gesagt, ist die Beziehung/​Konstellation Fran­zis­kus : Prie­ster­bru­der­schaft sehr erstaun­lich – aber zu Hartz IV brauch­te es auch einen SPD-Schrö­der! Viel­leicht haben eini­ge 2010 zu früh und falsch „Kai­ros!“ geru­fen; die­se soll­ten jetzt nicht ange­rührt grummeln.

    Dass die­se Aus­sich­ten (!) sogar Fr. Zeit­schnur ihrer Moll-Par­ti­tur breits jetzt noch­mals ein paar b ein­fü­gen lässt, ist ange­sichts ihrer bis­her ver­tre­te­nen Sto­ry­line fast so erstaun­lich, spiel­te dies doch kei­ne Rol­le (mehr). Doch wenn die Prie­ster­bru­der­schaft es mit der tem­po­rä­ren Not­si­tua­ti­on ernst meint, wird sie sich natür­lich beim erst­be­sten Zeit­punkt – den es bis­her so NICHT gege­ben hat -, dar­aus ver­ab­schie­den wol­len. Hat der Erz­bi­schof das denn nicht immer so gewollt? 

    Und auch der nicht kirch­li­chen Hal­tung unsi­che­rer Kan­to­ni­sten à la Mari­en­zweig, die mit Riech­salz und Taschen­tuch immer noch in ihre NOM-Pfar­re gehen, sich aber die Prie­ster­bru­der­schaft als „unab­hän­gi­gen“ Fall­back offen hal­ten möch­ten, wird man da kei­ne Prio­ri­tät ein­räu­men können.

    • Über soviel prag­ma­ti­schen Opti­mis­mus kann nun ich nur staunen…aber naja, viel­leicht wer­den Dog­men ja doch auf dem Bolz­platz ver­han­delt, ver­spielt und wie­der gerettet …

      Übri­gens: Das musi­ka­li­sche Vor­zei­chen „B“ hat mit Dur und Moll nix zu tun. Die Kir­chen­ton­ar­ten sind alle Moll­ton­ar­ten (Dorisch, Phry­gisch etc.) und das Dur mag man als alte­rier­tes Moll auf­fas­sen… Die Vor­zei­chen (Kreuz/​B) wer­den nach der Syste­ma­tik der Lei­tern gesetzt und nicht nach einem Wil­len, etwas zu erhö­ehn oder zu ernied­ri­gen. Das folgt rein theo­re­ti­schen Not­wen­dig­kei­ten… auch wenn die Bs im Geruch ste­hen, gedrück­te­re Stim­mun­gen zu ver­brei­ten, ins­be­son­de­re Gei­ger, die lie­ber Kreuz­ton­ar­ten spielen…(ist ein Witz)
      Infos für Ein­stei­ger hier https://de.wikipedia.org/wiki/Vorzeichen_%28Musik%29

    • @carlo
      Als ich vor ca. 12 Jah­ren als Fol­ge eines schlim­men Auto­un­falls Umkehr erfah­ren durf­te, war ich ein­fach über­glück­lich. Mein inten­si­ver Wunsch war weni­ger, viel über Kir­chen­ge­schich­te zu ler­nen, son­dern den wie­der­erlang­ten Glau­ben zu vertiefen.
      Aus die­ser Zeit ent­stan­den Bin­dun­gen, es gab Men­schen, die mich auf dem Glau­bens­weg beglei­tet und unter­stützt haben. Ich habe dann auch begon­nen, im Kir­chen­chor mit­zu­sin­gen und tue dies heu­te noch mit Herzblut.
      Sol­che Bin­dun­gen kann und will ich nicht von heu­te auf mor­gen abstrei­fen und muss es auch nicht.
      Es wäre undankbar!
      Ich besu­che ger­ne die hl. Mes­se der Bru­der­schaft. Der Unter­schied zur übli­chen Eucha­ri­stie­fei­er wird mir immer mehr bewusst.
      Wie ich gestern in einer pri­va­ten Mail geschrie­ben habe:
      Es ist im Moment eine schwie­ri­ge Zeit: Im „nor­ma­len“ Mess­ri­tus füh­le ich mich nicht mehr so rich­tig zuhau­se und im fei­er­li­chen alten bin ich noch nicht rich­tig angekommen.
      Man­che Men­schen füh­ren gleich und radi­kal eine Tren­nung mit ihrem bis­he­ri­gen Leben her­bei, ande­re durch­le­ben einen lan­gen Pro­zess der Loslösung.
      Jeder von uns geht unter­schied­lich mit auf­tau­chen­den Pro­ble­men um.
      Mit „Riech­salz und Taschen­tuch“ hat dies nur wenig zu tun.

      • Machen Sie ruhig wei­ter, so wie der Geist es Ihnen ein­gibt lie­be Mari­en­zweig. Papst Bene­dikt spricht ja von den 2 For­men des römi­schen Ritus.
        Sonn­tags gehe ich immer zur Triden­ti­ni­schen Mes­se- das kann kaum anders sein, da die ande­re oft zu vie­le Defi­zi­te auf­weist mit­samt man­chem Aktivismus‑, aber werk­tags besu­che ich auch die sog. neue Mes­se. Das ist auch kein Pro­blem, son­dern für mich ergän­zem sich bei­de Formen.

  24. @carlo
    Unse­rem Schä­fer­hund kann man schwer­lich „eine kirch­li­che Hal­tung“ zuschreiben.
    Er ist jedoch viel bes­ser katho­lisch als vie­le Prä­la­te und groß­mun­di­ge Men­schen- er hat näm­lich noch nie etwas Schäd­li­ches gegen­über den Glau­ben getan, son­dern sich für den Lebens­un­ter­halt von vie­len ein­fa­chen gläu­bi­gen Men­schen sehr ver­dient gemacht.
    Der letz­te Absatz Ihres Postings ist unter jedem Niveau.
    Es zeugt schon von gro­ßem Hoch­mut und intel­lek­tu­el­ler All­wis­sen­heit suchen­de Chri­sten in ver­wir­ren­de Zei­ten „unsi­che­re Kan­to­ni­sten“ zu nen­nen, auch noch „Riech­salz und ein Taschen­tuch“ zu bemü­hen (Sal­mi­ak ist übri­gens schon lan­ge aus der Mode) und die FSSPX als „Fall­back“ zu benen­nen (ich habe erst noch an einen Fall­schirm gedacht).
    Und das gera­de in der Fasten­zeit: Sie soll­ten sich schämen.

    • An der Hal­tung, die die von @ Car­lo im letz­ten Absatz Ange­spro­che­ne gele­gent­lich kund­tut – eigent­lich der sicht­ba­ren Kir­che ver­pflich­tet sein, aber emp­fin­den, dass es dort nicht mit rech­ten Din­gen zugeht und daher Schutz und Zuflucht bei der FSSPX zu suchen: 

      Das mein­te ich oben. Gehen die­se Leu­te zur FSSPX, um am Ende auf lan­gen Umwe­gen wie­der dahin geführt zu wer­den, wor­aus sie sich geflüch­tet hatten?

      Nen­nen wir die FSSPX für man­che mei­net­we­gen ein Refu­gi­um (trotz all mei­ner son­sti­gen Kri­tik-Punk­te et. etc.) – die­es Refu­gi­um wäre dann weg.

    • Adri­en Antoine: Ich gehe davon aus, dass Sie sich aus – hier viel­fach bezeug­ter – per­sön­li­cher Sym­pa­thie und lang­jäh­ri­ger Ver­bun­den­heit ex kath­net äußern. Ich fin­de dies nicht unsym­pa­thisch und kann damit gut leben.
      Im übri­gen zäh­le ich dar­auf, dass Sie künf­tig wie­der spät­nachts posten und so zu alter Sach­lich­keit zurückfinden.

  25. Ist es nicht eigent­lich ganz ein­fach? Die FSSPX wur­de ja damals kano­nisch errich­tet. Dann wur­de sie ver­bo­ten. Bekannt­lich wird jedoch sei­tens der FSSPX argu­men­tiert, die­ses Ver­bot sei wegen Form­feh­lern nich­tig. Wenn nun im Vati­kan eine Kom­mis­si­on die­se Argu­men­ta­ti­on prü­fen wür­de und zu dem Schluß käme, dass das Ver­bot nur ein schein­ba­res war, aber doch nicht wirk­lich bestand, so wäre die FSSPX wie­der in jenem kano­ni­schen Sta­tus, den sie am Tag vor dem unwirk­sa­men Ver­bot hat­te. Ich schät­ze, wenn der Papst möch­te und die­sen Wunsch vor­her intern bekun­det, dass so ein Form­feh­ler von die­ser noch fik­ti­ven Kom­mis­si­on gefun­den wer­den soll, dann lie­ße der sich auch fin­den. Und schwupp di wupp wäre die­ser Teil des Pro­blems aus der Welt.

  26. Fran­zel 29. Febru­ar 2016 um 19:49

    Vie­len Dank für Ihre Ermun­te­rung, lie­ber Franzel!
    Ähn­lich wie Sie hal­te auch ich es.
    Da wegen der Neu­bil­dung der SE unter der Woche sowie­so kaum mehr hl. Mes­sen in unse­rem Dorf gefei­ert wer­den, nut­ze ich gern die­se weni­gen Gele­gen­hei­ten und gehe hin. Vor allem, wenn unser Kaplan die Meß­fei­er zele­briert. Bei ihm bin ich sicher, dass er die rich­ti­ge Inten­ti­on hat.
    An eines glau­be ich sowie­so ganz fest:
    Wenn wir selbst mit mög­lichst lau­te­rem, auf­rich­ti­gem Her­zen die hl. Mes­se mit­fei­ern, wird Jesus Chri­stus wohl kei­nen Unter­schied machen, wel­chem Ritus wir beiwohnen.
    ER sieht unse­ren guten Wil­len. Dar­auf baue ich!

    • Auch Ihnen ein Dan­ke­schön lie­be Marienzweig.
      Ja, Gott sieht auf das Herz. Und wenn man sich kon­zen­triert und mit dem Her­zen bei den Tex­ten ist und dann der Opfer­fei­er, dann ist auch die Neue Mes­se kein Pro­blem in der Regel, aber es kommt sehr auf den Prie­ster (was man da alles erle­ben kann!)oder auch die Gemein­de an. Und die­se Pro­ble­me gibts ja bei Triden­ti­ni­schen Mes­se gar nicht und auch kei­ne manch­mal zwei­fel­haf­ten Für­bit­ten und Auslassungen.
      Ich wür­de mir wün­schen, daß die Triden­ti­ni­sche Mes­se wie­der in der Kir­che zur Regel wird.

  27. Bei aller Dis­kus­si­on ob es rich­tig oder falsch ist, daß die FSSPX das Ange­bot einer durch und durch häre­ti­schen Hier­ar­chie anneh­men, und somit Teil die­ser Hier­ar­chie wer­den soll, deren Haupt Fran­zis­kus einen gera­de­zu patho­lo­gi­schen Haß auf alles hat, was mit der Tra­di­ti­on der vor­kon­zi­lia­ren Kir­che zusam­men­hängt, kann ich nur sagen, daß dies ein fata­ler Feh­ler wäre. Seit nun­mehr 38 Jah­ren bin ich der FSSPX tief ver­bun­den, und habe ihren heroi­schen Kampf schon seit deren Anfän­gen, Anfang der 70er Jah­re mit viel Sym­pa­thie beglei­tet. Daher bin ich der festen Über­zeu­gung, daß die kano­ni­sche Aner­ken­nung durch die­sen Papa hae­re­ti­cus kata­stro­pha­le Fol­gen für die FSSPX hät­te. Sie wäre dann Fran­zis­kus voll aus­ge­lie­fert, und das könn­te deren Ende bedeuten.

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