Bischofskirche von Triest: Nach 46 Jahren wieder Heilige Messe im überlieferten Ritus


Nach 46 Jahren wurde in der Kathedrale von Triest am Ersten Fastensonntag wieder eine Heilige Messe im überlieferten Ritus zelebriert
Nach 46 Jahren wurde in der Kathedrale von Triest am Ersten Fastensonntag wieder eine Heilige Messe im überlieferten Ritus zelebriert

(Tri­est) In der Kathe­dra­le San Giu­s­to von Tri­est wur­de am ver­gan­ge­nen Ersten Fasten­sonn­tag erst­mals seit bald 50 Jah­ren wie­der eine Hei­li­ge Mes­se im über­lie­fer­ten Ritus zelebriert.

Anzei­ge

Seit dem Inkraft­tre­ten des Novus Ordo Ende 1969 wur­de in der Kathe­dral­kir­che der ita­lie­ni­schen Stadt Tri­est, die 550 Jah­re Öster­reichs Mit­tel­meer­ha­fen war, nicht mehr in der über­lie­fer­ten Form zele­briert. Seit zwei Tagen ist dem nicht mehr so. Zele­brant am ver­gan­ge­nen Sonn­tag war Don Ste­fa­no Cano­ni­co, Pfar­rer der Pfar­rei Unse­rer Lie­ben Frau vom Rosen­kranz, die zugleich auch offi­zi­el­le Bür­ger­schafts­kir­che der Stadt ist. Die Bür­ger­schafts­kir­che ist regel­mä­ßi­ger Meß­ort für den über­lie­fer­ten Ritus in der Adria­stadt. Es sang der Chor der Bürgerschaftskirche.

Bischof Giam­pao­lo Cre­pal­di von Tri­est hat­te die Zele­bra­ti­on erlaubt und gewünscht. Sie war mit einer fei­er­li­chen Buß­pro­zes­si­on und dem Durch­schrei­ten der Hei­li­gen Pfor­te in der Bischofs­kir­che verbunden.

Der Hei­li­ge Justus, dem die Bischofs­kir­che geweiht ist, erlitt unter Kai­ser Dio­kle­ti­an im Jahr 303 das Mar­ty­ri­um. Dort wo der Mär­ty­rer begra­ben wur­de, errich­te­ten die Chri­sten von Tri­est im 5. Jahr­hun­dert eine Basi­li­ka, deren Reste noch heu­te zu sehen sind. Im 10. Jahr­hun­dert wur­den die Reli­qui­en in eine auf einer geschütz­te­ren Anhö­he errich­te­te Kir­che über­tra­gen, die dem Hei­li­gen geweiht wur­de. Aus die­ser und einer dane­ben ste­hen­den Mari­en­kir­che ent­stand um 1300 die heu­ti­ge fünf­schif­fi­ge Bischofskirche.

Die Kir­che Unse­rer Lie­ben Frau vom Rosen­kranz wur­de im 17. Jahr­hun­dert errich­tet und war Sitz der gleich­na­mi­gen Bru­der­schaft. Die­se wur­de 1784 von Kai­ser Joseph II. auf­ge­ho­ben, die Kir­che pro­fa­ni­siert und über den staat­li­chen Reli­gi­ons­fonds im fol­gen­den Jahr der evan­ge­lisch-luthe­ri­schen Gemein­schaft der Stadt ver­kauft. Das die Luthe­ra­ner die Mari­en­ver­eh­rung nicht aner­ken­nen, wur­de die Kir­che von ihnen in Drei­fal­tig­keits­kir­che umbe­nannt und an der Fas­sa­de ein gro­ßes Drei­eck mit einem Auge als Sym­bol der Gött­li­chen Drei­ei­nig­keit angebracht.

Nach­dem  1869 die alte Bür­ger­schafts­kir­che abge­bro­chen wur­de, sie stand auf dem gro­ßen zen­tra­len „Platz der Ein­heit“, kauf­te die Stadt die Kir­che von Luthe­ra­nern zurück, denen der Bau einer neu­en Kir­che ermög­licht wur­de. Die luthe­ri­sche Drei­fal­tig­keits­kir­che wur­de wie­der zur katho­li­schen Mari­en­kir­che und zur neu­er Bürgerschaftskirche.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild. Wikicommons

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!