„2004 hatte ich die katholischen Politiker aufgefordert, ihre öffentlichen Handlungen in Übereinstimmung mit dem von der Kirche gelehrten Moralgesetz zu bringen.
Andernfalls wäre es für sie nicht mehr möglich, die Heilige Kommunion zu empfangen. Denn es ist ein Skandal, öffentlich das Moralgesetz zu verletzten und dann zur Kommunion zu gehen.
2004, als ich von der Diözese La Crosse in jene von St. Louis berufen wurde, griffen die Zeitungen diese von mir gemachte Aussage auf. Kurz danach gab es beim Sommertreffen der Amerikanischen Bischofskonferenz, das in Denver stattfand, eine lebhafte Diskussion über diese disziplinarische Praxis der Kirche.
Einige meiner Mitbrüder behaupteten, daß es nicht nötig sei, die Politiker zu bestrafen, deren politisches Wirken ungeordnet ist. Für mich ging es nicht um Strafe, sondern um die einfache Feststellung, daß einige nicht disponiert waren, die Kommunion zu empfangen.
Ein Bischof sagte mir dann: ‚Monsignore, Sie können nicht solche Dinge sagen, denn die Bischofskonferenz hat sich noch nicht dazu geäußert.‘
Ich antwortete ihm, daß die Bischofskonferenz nicht den Auftrag des Bischofs in seiner Diözese ersetzen kann, die ihm anvertraute Herde zu leiten und den Glauben zu verkünden. Und ich fügte hinzu: ‚Monsignore, im Gericht werde ich vor dem Herrn stehen, nicht vor der Bischofskonferenz!‘ “
Auszug aus dem im September 2015 erschienen Gesprächsbuches von Guillaume d’Alancon mit Kardinal Raymond Burke:
Guillaume d’Alancon, Entretien avec le cardinal Burke. Un cardinal au coeur de l’Eglise, Editions Artege, Perpignan 2015, S. 71–72
Bild: Editions Artege
Hier kommen in der Tat grundsätzlich Fehlentscheidungen Roms zum Ausdruck, die durch das Vat. II noch beschleunigt oder befördert wurden.
Ob Burke den Mut hatte, nicht nur anhand einer Episode Kritik daran zu üben, sondern auch grundsätzlich?
Denn diese Kaderisierung der Kirche wird ja nun seit der Rede F.s zum Abschluss der Synode 2015 immer noch weiter getrieben („Stichwort: „Synodalität“).
Der erste Schlag gegen das Bischofsamt war tatsächlich das Vat. I, das den Bischof weitgehend zum Exekutor des Papstes machte und auf die „unanimitas“ der Bischöfe zusammen mit dem papst keinen Pfifferling mehr geben wollte.
Der zweite Schlag erfolgte mit dem Vat. II und dem Geschwätz von der „kollegialität“, das man nicht mit der inzwischen vernachlässigten „unanimitas“ verwechseln darf.
Während die „unanimitas“ eine Übereinstimmung der Bischöfe miteinader und mit dem Papst in Glauben und Lehre meinte, verstand die „Kollegialität“ eine Art Parteikader darunter, die dem einzelnen Bischof nun noch vollends die Handlungsspielräume einengte.
Wenn also aus Rom keine klipp und klare Anweisung kommt, dass auch hohe Tiere, die in Sünde leben, nicht zur Hl. Kommunion gehen dürfen, und die Päpste solchen Typen ohne mit der Wimper zu zucken die Hl. Kommunion reichen (was definitiv selbst durch Benedikt geschehen ist und auch für Anfragen an die Glaubenskongregation geführt hat), kann es ein kleiner Bischof wie Burke auch nicht richten, noch dazu, wenn seine „Bischofskonferenz“ ihm dazu keine Freiheit einräumte.
Burkes großes Problem ist, dass er entweder nicht scharfsinnig oder nicht mutig genug ist, die wahren Probleme zu benennen. Er stellt die Missstände immer so dar, als seien Laien oder einzelne Personen dran schuld und eigentlich sei doch klar, wie es alles richtig gehen müsste. Und stets ist er zu feige, die unheilvolle Rolle der Päpste auszusprechen. Er wird gerade so mitschuldig an dem Desaster. Es genügt in seiner Position nicht, ein wenig zu lamentieren! Das, ja DAS finde ich weibisch!
Es gehört ein Mann her, der sich mutig hinstellt und den Mund öffnet und mit Klugheit und effizient das öffentlich sagt, was not täte.
Dieser Mann ist er eindeutig nicht.
Bis jetzt.
Da kritisieren sie ausgerechnet denjenigen, auf den das Gegenteil von dem zutrifft was sie da behaupten. Kardinal Burke war die wichtigste Stimme in der ersten Bischofssynode 2014, als es um die Unauflöslichkeit der Ehe ging. Ich glaube nicht, dass Sie oder jemand anderer es an seiner Stelle besser gemacht hätte.
Aber er kann doch nicht dem Papst in den Rücken fallen! Sie verlangen Unmögliches!
Nein, er k a n n nicht – er m u s s!
Wir beklagen uns hier tagaus tagein über Bergoglios Häresien, Tollkühnheiten etc. etc. und darüber, dass keiner was Wirksames tut.
Ein Athanasius hat sich jedenfalls nicht so feige verhalten. Wie es ausschaut, iste dem Kardinal das Hemd auch näher als die Hose, bevor er einmal deutlicher würde.
Und bitte: Wieviel sind wir ihm wert? Oder findet er F. doch nicht ganz so schlimm?
Wenn jemand den Papst wirksam mahnen könnte, wären es die letzten halbwegs gläubigen Kardinäle.
Aber sie tun es nicht!
Da nützen auch solche Interviews nicht.
„nicht scharfsinnig … nicht mutig … feige … mitschuldig … Lamentierer … weibisch“
So „charkterisieren“ Sie in einem einzigen Ihrer berüchtigten Hetzbeiträge auf katholisches.info einen Kardinal der Heiligen Römisch-Katholischen Kirche, der noch dazu fast als einziger den Mut hat, Bergoglios brutalen Kirchenvernichtungsplänen offen zu widerstehn. Wagen Sie es nicht noch ein einziges Mal, hier gegen mich oder andere den moralischen Zeigefinger zu erheben oder sich in die Rolle des von allen geschmähten Opfers zu flüchten, oder völlig realitätsfern von „justiziablen“ Äußerungen zu faseln. Sie sind mit Abstand die schlimmste Demagogin und übelste Schmäherin auf Gottes weiter Erde. Und ich hoffe für Sie, dass Ihnen nicht erst vor dem Richterstuhl Gottes die Augen über Ihre verbalen Verbrechen geöffnet werden. Aus diesem einzigen Grunde schreibe ich Ihnen das übrigens, wenngleich es ja den Anschein hat, dass man da auch gleich gegen Wand sprechen könnte.
Ich hoffe, daß Sie auf der Tastatur nicht noch mehr Gift verspritzen können.
Typen wie Sie sind geeignet, das Anliegen der Tradition in den Augen Wohlmeinender zu erniedrigen.
Es ist wahr ! Wenn der eine oder andere Kardinal und Bischof vor Gott stehen
wird, kann er nicht sagen, ich wollte kollegial sein und mich der Bischofkon-
ferenz und ihren Beschlüssen nicht entgegen stellen. Gott wird fragen, was hast
du mit deinen Talenten die ich dir gab, gemacht ? Da wird sich niemand auf die
anderen, auf die Bischofkonferenz ausreden können. Natürlich müssten die Bischö-
fe die Politiker dahingehend belehren, dass ihr Handeln dem christlichen Men-
schenbild und Moral entsprechen muss, sonst ist ein Kommunionempfang nicht mög-
lich.
Wir können für diesen tapferen, glaubensstarken Kardinal nicht dankbar genug sein. Danke, Eminenz, für Ihr leuchtendes Zeugnis!
Dem schließe ich mich voll an.
Danke für Ihr Posting.
Dto.
Empfinde ich genauso !
Wir sind in einer außerordentlich dramatischen Lage in der Kirche und in der Welt.
Auf eine außerordentliche Situation kann nur mit außerordentlichem Mut reagiert werden, sonst kommt dabei nichts als Gewinsel heraus.
Vielleicht klammern sich manche hier einfach an jeden letzten Strohhalm, aber wie ernst ist es Ihnen allen?
Die lage ist so schlimm, dass dieses fast erbärmliche Auftreten Burkes absolut keine angemessene Antwort ist. Er ist Bischof der Kirche, er hätte einen schwerwiegende Verantwortung. Wird er ihr gerecht?
Er erinnert mich an die vielen CSU-Politiker, die zur Zeit immer wieder Verbalattacken gegen Merkel fahren und am Schluss doch brav mitmachen.
Kann mir hier einer sagen, was so etwas nützen soll?
Oder brauchen wir bloß noch ein Trsotpüppchen vor dem großen Untergang, damit es nicht gar so schwer wird, einen Bischof zum Liebhaben, den wir an unser Herz drücken können und ein letztes Mal die Illusion nähren, wir hätten Hirten, denen die Schafe mehr als einen Pfifferling wert sind? Und wieder sind es v.a Frauen, die wie ferngesteuerte Aufziehpuppen genau das sagen, was man von ihnen erwartet und ausrasten, wenn einer sie drauf hinweist, dass… der Kaiser nackt ist…
Gibts dagegen nicht was von Ratiopharm?!
„Wer alles defendieren will, defendieret gar nichts.“ (Friedrich der Große)
Natürlich kann man von Kard. Burke verlangen, daß er schärfer Ross und Reiter nennt. US-Amerikaner kennen „Custer´s last stand“. Mit Hurra in den Untergang. Und hat Custer seinen Auftrag erfüllt? Damit kann man sich selber gut fühlen und Bewunderung erzeugen. Und man geht in die Heldensage ein wie die Burgunden in Worms.
Man erreicht halt damit nix.
Auch ein Kard. Burke muß taktieren, wenn er die Kirche retten will. Denn dazu muß er auch die vielen Lauen überzeugen, die selber nicht wissen, wo die Mitte ist, auf der sie stehen wollen.
Das ist nicht feige, sondern klug.
@ Wolfgang Franz
Allerdings sehe ich keine Taktik – welche ist es denn? Ich meinte auch keine Michael-Kohlhaas-Allüre oder ein Anrennen gegen Windmühlen.
In dem Fall hätten Sie recht, aber genau das meinte ich nicht.
Andernfalls müssten Sie auch Jesus vorwerfen, er hätte das Kind mit dem Bad ausgeschüttet und sei nicht strategisch genug vorgegangen. Jesus nannte den, der ihm das einflüstern wollte, nämlich den Petrus, einen „Satan“!
Wir haben es ja hier nicht nur mit Politik zu tun, sondern mit „Geistern in der Luft“ wie Paulus sagt.
Ihr Argument steht dem Mut der Märtyrer entgegen, die eben auch nicht taktiert haben, sondern mit ihrem Leben ein Zeichen der Ganzhingabe gesetzt haben, das reichste (!) Frucht brachte.
Und bedenken Sie: Anfangs waren das alle Päpste, die ersten Päpste wurde allesamt Märtyrer.
Im Glauben heißt es nach den Worten Jesu sei man „klug wie die Schlangen, aber ohne Falsch wie die Tauben“.
Nun wusste auch Friedrich der Große, dass man sehr schnell nicht nur so klug, sondern auch so falsch wie die Schlange ist!
Bei Burke ist m.E. diese Grenze eben nicht gewahrt, weil er die Auslöser für das Desaster partout nicht beim Namen nennt, sondern nur die Folgen beweint und ein bisschen an den Symptomen herumdoktert, ohne etwas Wirksames zu tun.
Ich kann keine „Wirkungen“ sehen – das ist das Problem. Und wenn welche zu verzeichnen sind, sind sie ihrerseits hochproblematisch und führen zu neuen Verengungen und Irrungen. Ich hab das bei seinen jeweiligen Texten immer kundgetan, wofür man mich ausgiebig hasst, aber das ist gleich – ich will mein Herz nicht zur Mördergrube machen.
Leider habe ich zwar jede Menge Giftpfeile abbekommen von denen, auf die Burke wohl doch keine so gute Wirkung hat, aber niemand konnte sich mit mir über die theologischen Probleme, die ich nannte, angemessen austauschen. Und auch das ist – versuchen Sie mich zu verstehen – KEIN gutes Zeichen, denn es weist darauf hin, dass er Gefühle erreicht und instrumentalisiert, aber keineswegs das Glaubenswissen oder gar die Erkenntnis vertiefen hilft.
Eines hab ich noch vergessen @ Wolfgang Franz
Es heißt in der Schrift, am Ende der Zeiten käme eine „Nacht, in der niemand mehr wirken kann“ und viele, die behaupten, bei ihnen sei Christsu, aber wir sollten ihnen nicht folgen.
Es ist auch möglich, dass Burke tatsächlich an einem Hindernis scheitert, das Gott selbst gesetzt hat.
Wenn das aber so sein sollte, wäre es an ihm, das auch zu sagen – das wäre für die Gläubigen ein aufrüttelndes Zeichen, sich nun nicht mehr mit den vielen unwilligen Katholiken herumzuschlagen, sondern danach zu sehen, dass sie selbst nicht von Jesus weggerissen werden.
@zeitschnur
Was Sie hier schreiben, hat mit Glaube wenig bis nichts zu tun. Sie verweltlichen die Kirche und den Glauben. Ihre Sprache ist politisch.
Wie Kardinal Burke richtigerweise hervorhebt, haben wir uns nicht vor einem weltlichen Gremium zu verantworten, sondern vor Gott allein.
Wir müssen also den Blick nicht auf das Diesseits lenken, sondern auf das Reich Gottes (Joh 18,36). Nur im Vertrauen auf Gott findet der Christ das Heil.
gut, Sie mal wieder hier zu sehen. Auf einer bestimmten anderen Seite schlafen einem beim Lesen der Kommentarsektion mittlerweile die Füße ein, während man hier es schon fast mit der Angst bekommt ob der Heftigkeit der Auseinandersetzungen…
@Zeitschnur: Was sollte Burke Ihrer Meinung machen? Sedisvakanz erklären? Das Konzil für häretisch erklären? und wenn ja, was dann? eigenen „Club“ gründen? Ich kann Ihre Vorwürfe teilweise nachvollziehen, daß er zu wenig auf die Barrikaden geht, aber eine Lösung erschließt sich mir nicht…
Lieber @ Kostadinov
Ich fürchte, die heute morgen noch im Namen von @ Suarez ins Forum gestellten Worte waren, wenn ich mich nicht ganz irre, seine letzten, denn Prof. Dr. Walter Hoeres ist gestern im Alter von 87 Jahren verstorben. So erweist sich sein letzter Satz als Vermächtnis für uns alle: „Wir müssen also den Blick nicht auf das Diesseits lenken, sondern auf das Reich Gottes (Joh 18,36). Nur im Vertrauen auf Gott findet der Christ das Heil“.
Möge er dieses Heil gefunden haben und nunmehr ruhen in Frieden!
Hochverehrter @Sophus,
es ehrt mich sehr, dass Sie mich für den großen Prof. Dr. Walter Hoeres würdig erachten. Ich könnte aber nie das profunde Wissen, die tiefe des Geistes für mich beanspruchen, die Prof. Dr. Walter Hoeres ausgezeichnet hat. Wie Sie sehen, hat das Denken dieses Philosophen auch auf andere eine tiefe Wirkung getan.
Ich möchte mich Ihrem Herzenswunsch anschließen, dass Professor Hoeres in Frieden ruhen und ihm das ewige Licht leuchten möge!
@ Kostadinov
Ich habe kein „Rezept“, aber eines erscheint mir immer deutlicher zu werden: die Kirche bräuchte echte Bekenner, die alles auf eine Karte setzen.
Das war jedenfalls die Strategie etwa eines Maxim und letztendlich auch eines Athanasius. Und von ihrem Mut, diesem echten Mut, das, was Sache war, ohne Rücksicht auf ihren eigenen Verlust auch zu bekennen, leben selbst wir heute noch! Wann gab es für die Kirche und Lehre zuletzt solche Helden? Eeben – das ist enorm lange her! Alleine das ist schon bestürzend. Es gab dafür viele, die andere niedegrmeacht und getötet haben…
Natürlich kann man niemanden eine solche heroische Tat abverlangen.
Aber es stört mich, wenn wir hier dermaßen verflacht sind, dass wir den Unterschied zwischen den schwachen „Interventionen“ des Kardinals und diesen alten Bekennern nicht mehr erkennen.
Mehr als Burkes sicher nicht gerade sehr tapferen Interventionen schockt mich wirklich diese Flachheit! Was ist nur mit uns los, dass wir uns mit so etwas zufrieden geben?
Es geht vermutlich für Burke nicht anders als für Sie und mich um eine radikale Bereitschaft für den Herrn.
Die besteht allerdings nicht darin, andere bis zum Abwinken ständig persönlich und privat anzugiften, wenn sie der eigenen Vorstellung vom rechten Glauben nicht entsprechen.
Auch das ist der helle Wahnsinn und ein Zeichen tiefsten Glaubensabfalls…
Wir beklagen uns ständig darüber, dass andere nicht recht glauben.
Wer hier fragt sich, ob er selbst recht glaubt?
Wir wähnen uns in der Sicherheit des „Wahren“, aber das kann auch ein Wahn sein.
Selbst die perfekteste Rechtgläubigkeit zählt bekanntlich nichts, wenn man den Bruder hasst. Und dieser Hass ist wie eine schwere Krankheit unter Katholiken.
Noch vor 200 Jahren etwa wusste man in der Kirche, dass es nicht darum geht, andere für Gott zu zu töten (was immer ein Sakrileg ist), sondern sich selbst.
Aber bitte – wir haben hier ein Forum voller unberufener Beichtväter und Psychologinnen, die anmaßend Urteile über Seelen- und Gnadenstand anderer Poster abgeben. Eine sachhaltige Kritik an Taten oder Gedanken, die die Person allerdings nicht antasten, halten sie dagegen nicht aus.
Was ist ein Bekenner?
In jedem Fall zuallererst mal einer, der sich selbst nicht schont und nicht die andern vorschickt. Das ist mir bei Burke allerdings schon unter Benedikt einige Male sauer aufgestoßen. Ich finde die Anlässe nicht mehr, aber es wurde vor Jahren darüber auch hier im Forum verhandelt.
Weiter ist der Bekenner radikal und niemals kompromissbereit, wenn es um die Ehre Jesu geht.
Das heißt aber nicht: andere dauernd ins Visier nehmen und dem eigenen erbärmlichen Meinen unterwerfen zu wollen.
Es heißt, Dinge radikal zu Ende zu denken, zu zelebrieren, jede Konsequenz auf sich zu nehmen, die Gott als Erkenntnis gegeben hat. Und radikal sich selbst von Gott wie von einem Bildhauer bearbeiten zu lassen.
Wenn man die Biografen echter Heiliger liest, dann erkennt man wie sehr sie sich dem gestellt haben. Das waren keine Strategen und keine Politiker für die Kirche, sondern solche, die sich „von einem andern führen ließen“ und nicht mehr dahin „gingen wohin sie wollten“, sondern wo ein anderer, so unendlich viel Größerer sie haben wollte.
Dieser Anspruch ist es alleine wert, Jesus zu entsprechen. Alles andere ist Lauheit.
Ob ich dem selber gerecht werde, weiß ich nicht. Ich bin auch voller Angst, Zweifel und Zaudern. Aber ich weiß, dass Jesus mehr von mir will als wohlfeiles, frömmlerisches Zurückweichen und hoffe, dass er zu allem die Kraft und die rechte Erkenntnis gibt, was er abverlangt.
Hochverehrter @ Suarez! Danke für Ihre Rückmeldung! Es freut mich außerordentlich,dass ich aufgrund Ihres Nicknamens, Ihres Frankfurt/Limburger Lebenshintergrunds, der Katholizität Ihrer Inhalte und Ihrer Sprache/Ausdruckweise falsch gemutmaßt habe.
Lieber @ Kostadinv! Ich bitte um Entschuldigung für die voreilige Falschmeldung!
So habe ich, zwar im Januar, auch mal Zeuge einer Art von Oster-Erlebnis sein dürfen, und es ist großartig :-):-)
Verehrte @zeitschnur,
Mir scheint so bei Ihnen geht nur alles oder nix, Sie lassen kein gutes Haar an Kardinal Burke. Natürlich könnte Kardinal Burke mehr tun, er könnte mutiger sein, er könnte Ross und Reiter nennen, aber so einen Kardinal gibt es eben nicht mehr, was tun? Einen Heiligen Athanasius, den Sie nennen, haben wir eben nicht mehr. Ich denke, wir sollten das Gute das dieser Kardinal tut wertschätzen und unterstützen. In dieser verwirrten Zeit muss man froh sein, dass einige wenige Kirchenfürsten ihre Stimme erheben.
Moment – seine übrigen „Haare“ interessieren mich gar nicht! Ich fände es auch okay, wenn man ihn einfach mit seiner kleinen Kraft wahrnimmt als das, was er ist.
Ich weise einfach darauf hin, dass es sich nicht um den „Hero“ handelt, nach dem sich hier offenbar viele sehnen.
@ Ecclesia u.a.
Gegenüber Kardinal Burkes strategischem Verhalten, das hier von ungeduldigen Damen ohne Gesamtverantwortung für die katholische Kirche heruntergemacht wird, erinnere ich an F.Nietzsches „Zarathustra-Aussage über das Sterben, aus deren Abwandlung Kardinal Burke gegenwärtig zu verstehen ist: „Manche handeln zu früh, manche handeln zu spät. Ich aber sage dir, handle zur rechten Zeit“! Was Friedrich Nietzsche auf den Freitod bezogen hat, gilt noch viel mehr für das rechte Handeln zur rechten Zeit. Dieser Zeitpunkt, für den Kardinal Burke sein Handeln 2014 öffentlich angekündigt hat, ist, was alle Ungeduldigen zum jetzigen Zeitpunkt einsehen müssten, JETZT noch nicht gekommen. Denn in Rom ist noch nichts Endgültiges entschieden, was ein berechtigter Anlass zu einem Handeln wäre, das auch in einer Kirchenspaltung enden könnte und damit dem widerspräche, was Jesus seinen Aposteln aufgetragen hat: Eins zu sein und zu bleiben!
„Die lage ist so schlimm, dass dieses fast erbärmliche Auftreten Burkes absolut keine angemessene Antwort ist. Er ist Bischof der Kirche, er hätte einen schwerwiegende Verantwortung. Wird er ihr gerecht?“
Sagen Sie mal, Sie betreiben wohl Ihre Propaganda gemäß dem altbekannten Grundsatz: „Wenn man eine große Lüge erzählt und sie nur oft genug wiederholt, dann werden die Leute sie am Ende glauben.“!?
Wer wird denn seiner Verantwortung in und für die Kirche augenblicklich gerechter, als dieser „Bischof“!? Darf ich Sie erinnern, dass er bislang der einzige ist, der gemaßregelt wurde und sein hohes Kurienamt verlor und nicht aufgehört hat zu widersprechen? Wissen Sie eigentlich, dass Burke schon aufgrund dessen, was er tut, in Lebensgefahr schwebt!? Was bilden Sie sich überhaupt ein, das Wirken dieses Kardinals ‑öffentlich wie im verborgenen – von ihrem durchgesessenen Schreibsessel aus beurteilen zu können!? Ihre Kritik ist hohle Phrase, nichts weiter. Man könnte sie jedem ans Bein binden. Was passt Ihnen denn nun in Wirklichkeit nicht, dass Sie sich ausrerechnet in ihn so pitbullartig verbeißen!? Ist er Ihnen zu sehr Vaterfigur!? Ist es das, was Sie bis aufs Blut reizt??
Die Kirche ist, einmal mehr durch menschliches Versagen am Abgrund gelandet.
Kardinal Burke in Ehren, aber wenn er sich noch weiter vorwagt ist er weg.
Ich denke „Rom“ laesst ihn gewaehren weil er schoen weit weg in USA ist.
Quasi als Feigenblatt der Konservativen.
Zu einer Kurskorrektur wird es nicht fuehren.
Ich mag Kardinal Burke sehr aber es reicht nicht immer nur zu warnen.
Konservative Bischöfe warnen, mahnen und jammern und es passiert nichts während Franziskus wüten kann wie er will und Fakten schafft. Konservative Kardinäle reden einfach zu viel, sie sollten weniger reden und mehr handeln. In der Bischofssynode haben sie nicht gekämpft, sondern gekniffen, vor einem destruktiven Papst gekuscht, die Lehre für ein Linsengericht verkauft, weil sie den Mumm nicht hatten sie zu verteidigen als es drauf ankam. Die konservative Bischöfe haben es versäumt Franziskus in seine Schranken zu weisen. Kardinal Müller ist vor den liberalen Bischöfe und vor einen Papst, der Krieg gegen die katholische Lehre führt, eingeknickt. Er hat somit gemeinsame Sache mit Häretikern gemacht um eine wertlose pseudo- Einheit zu wahren. Kein konservativer Bischof kann seine Hand in Unschuld waschen.
…danke! Genau das mein ich mit meinen Kommentaren.
Nein, das meinten Sie eben ganz und gar nicht! Ihnen geht es um die Diskreditierung der Person von Kardinal Burke aus was für Motiven auch immer. Ihnen geht es darum, allen anderen Ihre eigene Hoffnungslosigkeit und Verbitterung aufzuzwingen. Deshalb trachten Sie auch danach, jeden Keim der Hoffnung gleich im Ansatz zu ersticken, jede gute Initiative schlecht zu reden und jeden lauteren Charakter mit übelster Demagogie in Verruf zu bringen. Nein, Sie sind keine zweite Katharina von Siena, für die Sie sich möglicherweise allen Ernstes halten.
Nun, da bin ich ja ganz bei Ihnen@Zarah, was Ihre Kritik am Verhalten der lehramtstreuen Synodenteilnehmer betrifft. Sie waren, wenn nicht in der Mehrheit, so doch eine große, unübersehbare und sehr entschlossene Gruppe. Es wäre somit möglich gewesen, Bergoglio und seine jesuitischen Kasperianer wirksam auszubremsen. Ohne die Gefolgschaft eine so großen Gruppe von Bischöfen wäre Bergoglio für den Rest seiner Amtszeit eine „lame duck“ gewesen. Das alles ist aber kein Grund, Kardinal Burke fortwährend auf das übelste zu beschimpfen und in den Dreck zu ziehen, wie es Schreibtischtäterin zeitschnur hier seit Monaten bei jeder sich bietenden Gelegenheit vorexerziert. Der Widerstand muss organisiert und von einer großen Gruppe getragen sein. Was mit einzelnen geschieht, die aus der grauen Masse hervorragen, kann man am Schicksal Dybas, Krenns, Mixas, Tebartz und all der anderen von der zweitvatikanischen Mafia mittels finsterster Intrigen gemobbten Bischöfe ablesen. Zeitschnurs zwanghaft-pinscherartiges Ankläffen gegen Burke ist deshalb im Grunde so substanzlos wie lächerlich.
@ Zarah
Teilweise stimme ich Ihnen zu, denn es reicht nicht, zu mahnen und nicht zu handeln.
Doch wie kann eine Lösung aussehen? Konservative Bischöfe sind in der Minderheit. Glaubenstreue Bischöfe müssen zusätzlich bei all ihren Handlungen bedenken, dass sie gar nicht mehr „Herr“ ihres Ordinariates sind. Ich darf an das Beispiel des Limburger Bischofs erinnern, die Hetze gegen ihn ging eindeutig zunächst von der Leitungsebene direkt unter ihm aus. Sogenannte Informationen werden an die „Qualitätsmedien“ gestreut, die übernehmen die Dreckarbeit, wobei sie sich mit dem Gewand der Saubermänner bekleiden. Dieser glaubenstreue Bischof musste einen Rufmord ertragen, der jedes Maß übertroffen hat. Den keiner/keine der hier Kommentierenden auch nur wenige Tage ertragen könnte.
Limburg ist im deutschsprachigen Raum der katholischen Kirche fast überall.
Hinzu kommt, dass Gläubige auch noch ihren Bischof verlieren, der sie vor Schlimmerem bewahrt, wenn er durch einen Progressisten ersetzt wird.
Wo ist die Lösung?
Ich kann sie nicht erkennen.
Im übrigen wundert mich, dass alle Kommentatoren die Äußerung @ Zeitschnurs widerspruchslos hingenommen haben bezüglich des I. Vatkanischen Konzils und der Unfehlbarkeit des Papstes. Dieses Konzil hat dogmatisiert, was schon immer in der Kirche geglaubt wurde.
Katholische Christen wissen, dass die Dogmen jeder infragestellenden Diskussion enthoben sind.
„Im übrigen wundert mich, dass alle Kommentatoren die Äußerung @ Zeitschnurs widerspruchslos hingenommen haben bezüglich des I. Vatkanischen Konzils und der Unfehlbarkeit des Papstes. Dieses Konzil hat dogmatisiert, was schon immer in der Kirche geglaubt wurde.
Katholische Christen wissen, dass die Dogmen jeder infragestellenden Diskussion enthoben sind.“
Nun @Thea, dann haben Sie meine Kommentare offensichtlich nicht zur Kenntnis genommen, in denen ich dies tat. Die Sache ist aber viel schlimmer! Leider gab es auf dieser Seite nämlich eine Reihe von Kommentatoren, die ihr diesbezüglich zugestimmt haben. Namen könnte ich nennen, tue es aber nicht, denn dann würden diejenigen es natürlich bestreiten und ich wäre gezwungen, mir die Mühe des Nachweises zu machen. Nö, in diesem Sumpf zu wühlen, dazu habe ich weder Zeit noch Lust. 😉
Sorry,@hicesthodie, es ist mir entgangen. Weil Ihre starke Verteidigung von Kardinal Burke meine Aufmerksamkeit gefesselt hat…
Ich habe – wie die meisten Minimalisten damals auf dem Konzil – das Dogma inhaltlich nicht in Frage gestellt.
Gehört aber etwas Sachkenntnis dazu, den Unterschied zu erfassen. Machen Sie sich also bitte vorher erst mal kundig.
Bei Interesse mein letzter Blogartikel – ist aber nicht ganz anspruchslos und ein langer Text.
Nachtrag:
Die mediale Hetzjagd, die einem Martyrium gleichzusetzen ist, betrifft ja nicht nur glaubenstreue Bischöfe im deutschsprachigen Raum.
Man mag zu Benedikt XVI. stehen wie man will: Was er nicht nur als Papst, sondern auch als Glaubenspräfekt von den Medien zu ertragen hatte, übersteigt die Kräfte der meisten Menschen bei weitem.
Bitte, realistisch bleiben: Wir befinden uns bereits in einem weltweiten Kirchenkampf, der durch die Medien weltweit verstärkt wird, wie es früheren Generationen von Katholiken völlig unbekannt war.
Und warum gibts hier unter den Mädels keine hl. Jeanne d‚Arc?- Das ist nur eine Anmerkung, keine Frage.
Es ist gesagt worden, daß die Erneuerung der Kirche von gläubigen Laien, den Kleinen, ausgeht und nicht so sehr von Bischöfen und Priestern. Bischöfe sind wie Gefesselte, selbst die Guten und Starken wie Kardinal Burke.
Und wie Erneuerung geht, darüber muß man hier sicherlich nicht viele Woret verlieren: beichten, täglich Rosenkranz beten, Buße tun, den Herrn auch im meist verschlossenen Tabernakel besuchen, die hl. Messe- und die Welt Welt sein lassen so weit es immer möglich ist. Es ist nicht so schwer; man muß nur wollen.
@Franzel: Ich will gerne so eine Rolle auf mich nehmen,aber was soll ich denn machen??? Ja, ich bete taeglich Rosenkranz, gehe in die H. Messe,und halte die Gebote. Ich will noch mehr machen, aber was denn?
Ich denke, man muss hier einmal eine Lanze für Frau zeitschnur brechen.
Sie hat in mühseliger Kleinarbeit aufgedeckt, dass das Narrativ der Konservativen und Traditionalisten in wesentlichen Punkten einfach nicht stimmt.
Bahnbrechend war insoweit natürlich das Buch des Kirchenhistorikers Hubert Wolf „Die Nonnen von Sant’Ambrogio“, dem man nur weiteste Verbreitung wünschen kann.
Darin kann man exemplarisch ablesen, dass die Kirche im 19ten Jahrhundert von den Jesuiten durch die Überhöhung des Papsttums und die Implementierung der Neuscholastik, als einzig legitimer katholischer Philosophie, in eine extremistische Position gebracht wurde. Eine extremistische Position, die in der Modernistenhatz unter Pius X ihren zugespitzten Höhepunkt fand, danach abflachte und sodann ins Gegenteil umschlug, nachdem die Jesuiten sich an die Spitze des anderen Extrems gestellt hatten.
Daran kann man wiedereinmal erkennen, dass die entgegengesetzten Extreme einander näher stehen, als das eine oder andere Extrem der Wahrheit nahesteht.
Wegweisend für eine Position gesunder Katholizität ist dagegen die Persönlichkeit des Kardinals Gustav-Adolf von Hohenlohe-Schillingsfürst, der seine Nichte aus der von Jesuiten geleiteten Klosterhölle von Sant’Ambrogio befreit und in die Obhut der Benediktiner verbracht hat.
Hohenlohe hat erkannt, dass der Beichtvater von Sant’Ambrogio, der Jesuit Josef Kleutgen, Vater der Neuscholastik und des Unfehlbarkeitsdogmas, der Initiator der Giftmorde in dem Kloster gewesen ist.
Hohenlohe hat auch erkannt, dass die Päpste nur Marionetten in den Händen der Jesuiten sind.
Er hat seinem Bruder, dem Reichskanzler Chlodwig von Hohenlohe-Schillingsfürst mit Exkommuikation gedroht für den Fall, dass das Verbot des Jesuitenordens im Deutschen Reich aufgehoben würde.
Ein römischer Kurienkardinal droht also dem deutschen Reichskanzler mit Exkommunikation, falls der Jesuitenorden in Deutschland wieder zugelassen wird.
Hohenlohe hatte den Jesuitenorden als verbrecherische Organisation erkannt. Jeden Morgen, bevor er die hl. Messe zelebrierte, hat er die eucharistischen Gaben erst vorkosten lassen, weil er stets befürchtete, von den Jesuiten vergiftet zu werden.
Der Jesuitismus ist katholische Gnosis, also das innerkirchliche Prinzip des Bösen.
Um die Irrungen und Wirrungen des Bösen zu erkennen und verborgene und versteckte Irrtümer aufzuspüren, muss man nicht nur Selbstdenker sein, sondern auch Querdenker.
Herzlichen Dank daher an Frau zeitschnur für ihre Arbeit.
Kleutgen wurde aber im Kirchenstaat nicht nur wegen der Morde verurteilt, sondern vor allem deswegen, weil diese Giftmorde deswegen durchgeführt wurden, weil man die Schwestern damit zum Schweigen bringen wollte, die um den heidnischen Kult um eine verstorbene Ordensfrau, der bereits ausdrücklich verboten worden war, und unter der Betreuung der Jesuiten trotzdem weitergepflegt wurde, wussten und dagegen Widerstand geleistet hatten, aber aus dem Kloster nicht mehr rauskamen.
Dieser heidnische Kult war verknüpft mit homsexuellen Praktiken, zu denen die Klostervikarin die anderen Frauen zwang, die Kleutgen sehenden Auges nicht nur gewähren ließ, sondern forderte.
Die Angelegenheit wurde wenige Jahre vor dem vaticanum I vor dem Hl. Officium ausführlichst verhandelt. Kleutgen wurde wegen „formeller Häresie“ verurteilt.
Es ist bis heute unglaublich, dass Pius IX diesen Kriminellen, der selbst mehrere Sexaffairen hatte, eine sogar, indem er schamlos in Rom mit einer Frau zusammenlebte, zu seinem Hoftheologen „begnadigte“.
Ein solcher Mann hätte nach den tradierten Gepflogenheiten der Kirche überhaupt nie wieder in sein Amt zugelassen werden dürfen. Nach Pius IV. hätte Pius IX. sich durch diese „Begnadigung“ eines Verbrechers und Häretikers selbst als Häretiker geoutet…
Alleine auch von daher ist das Papstdogma zweifelhaft.
Und diese Ambrogio-Geschichte ist beileibe nicht die einzige dieser Art.
Schauerlich auch die Vorgänge im Redemptoristenkloster in Altötting, in die teilweise dieselben Verdächtigen – alles Neuscholastiker und Infallibilisten – verstrickt waren (!!!), auch dort mit massiven sexuellen Entgleisungen, die in einen Kult um ein wahrsagendes Medium integriert wurden. Wir verdanken die wissenschaftliche Aufarbeitung der Akten dem ordensmann Otto Weis, der darüber auch ein Buch veröffentlicht hat. Und so geht es munter weiter.
Nachdem die Archive des Vatikan geöffnet wurden, kommen immer mehr diese Schandtaten ans Licht.
Das viele Gift, das hier gewisse Leute verspritzen, ist von genau derselben Art, wie man es im Duktus eines Kleutgen empfindet. Beste Gesellschaft also.
Allein – ich kann die Wahrheit um eines konservativen Kirchenmärchens willen nicht ausblenden. Wenn man erkennen muss, dass man belogen und betrogen wurde, ist es dennoch Sünde, wenn man an der Lüge festhält.
Mit fielen vorher schon gravierende Irrtümer und Entgleisungen auf – auch gerade in den ach so heiligen Texten des Pius X.. Immer wieder greife ich das in meinen Aufsätzen auf.
Diese Passagen lassen sich aber absolut weder mit dem Glauben der Kirche noch mit der Vernunft in Einklang bringen. In manchem widersprechen sie krass biblischen Aussagen. Und das kann einfach nicht sein.
Sehr dankenswert sind auch die Arbeiten von Klaus Schatz über das Vaticanum I. Ich kann sie nur wärmstens empfehlen, denn auch er arbeitet Quellen auf – echte Schriftstücke und Dokumente und nicht diese zahllosen frommen Legenden und Gerüchte und Märchen und Gefühlsduseleien, vermischt mit dem Tonfall wilder Giftspritzen, die hier getreulich Nachfolge leisten, die Leute wie Kard. Merry de Val und andere fürs Fußvolk zusammengestellt und deren Gehirne förmlich vernebelt haben.
Es muss sich alles an den realen Quellen messen lassen. Un da wirds für die Konservativen immer finsterer.
Besser jetzt aufwachen als wenns zu spät ist.
Aber es ist vermutlich schon zu spät.
Der Antimodernismus hat jedenfalls – Hand in Hand mit seinem Zwilling, dem Modernismus – ganze Arbeit geleistet. Es sind die Katholiken entweder vor Hass total durchseucht und durchgedreht oder gleichgültig geworden, das rechte Maß ist verloren gegangen.
Jener Kardinal hat sich die eucharistischen Gaben seiner Messe stets vorkosten lassen? Das finde ich feige, menschenverachtend, kleingläubig und weibisch gehandelt. Pfui!
Cool down, @ Carlo – der Mann hatte nach dem jesuitischen Alptraum, den er erlebt hat, ganz einfach große Angst.
Was ist daran menschenverachtend? Gehts eigentlich noch? Die „Vorkoster“ waren Freiwillige. Wie Wolf es darstellt, war das bei Hohenlohe eine Traumareaktion.
Gehören Sie etwa auch zu denen, die dem Opfer zur Last legen, dass es Opfer wurde?
DAS fände ich menschenverachtend…
Frau Zeitschnur weiter oben an Kostadinov: „Was ist ein Bekenner?
In jedem Fall zuallererst mal einer, der sich selbst nicht schont und nicht die andern vorschickt.“
Außer man hatTE eben einen „jesuitischen Alptraum“ – heute geht das natürlich nimmer. Und ganz sicher waren jene „Freiwilligen“ ebenfalls Blaublüter, nicht wahr?
Carlo, bitte – das bringt doch nichts! Hohelohe war tapfer. Es war in dem Schlangennest von Rom zur Zeit Pius IX. auch schon fast unmöglich, noch irgendwie einen „Stich“ zu machen. Aber er hat es getan, er war ja derjenige, der das ganze Klostergrauen zur Anzeige führte, das dann in einem sehr langen Prozess vom Hl. officium untersucht wurde.
Machen Sie sich mit der Geschichte doch erst einmal vertraut.
Werter @ Augustinus!
Ich könnte nun Ihren Beitrag „zerfieseln“, wie man in Bayern so schön sagt. Doch ich belasse es bei einer Bemerkung zu Ihrem Satz: “ Ein römischer Kurienkardinal droht also dem deutschen Reichskanzler mit Exkommunikation, falls der Jesuitenorden in Deutschland wieder zugelassen wird“. Darf ich Sie darauf aufmerksam machen, dass der Jesuitenorden zur Zeit des so Bedrohten längst wieder zugelassen war. Die Aufhebung des Jesuitenordens ist bereits 1814 von Papst Pius VII. rückgängig gemacht worden. Damit will ich es bewenden lassen. Was Sie über den Jesuitenorden sagen und verbreiten, haben Sie selbst zu verantworten. Um das historische Richtige zu erkennen, braucht es weder Selbstdenker, noch Querdenker, sondern nur ausgebildete Historiker, denen weder Sie noch zeitschnur zuzurechnen sind!
O man, Sie haben doch angeblich Geschichte studiert – jetzt denken Sie mal nach, wie das mit dem Jesuitenorden im Deutschen Reich war!
na – klingelt es?
Hier ne kleine Nachhilfe: https://de.wikipedia.org/wiki/Jesuitengesetz
Oh Mann, man soll in Eile so spät nicht mehr posten! Entschuldigung!
Ein ausgezeichneter Kommentar, Ausgustinus.
Anm. zur pregustatio:
Die Vorkostung der eucharistischen Gaben war im päpstlichen und stadtrömischen kardinalizischen Amt ein Fixpunkt. Kard. Hohenlohe hat mit der Überführung dieses Usus in seine tägl. Meßfeier keineswegs einen Mißbrauch getrieben, er handelte nur recht und billig angesichts der Jesuiten und ihrer Machenschaften. Diese Bande hat Könige und Fürsten ermordet und erpresst, Papst Clemens XIV. vergiftet, da werden sie auch nicht vor einem Kardinal der Hl. Röm. Kirche zurückschrecken. Kard. Hohenlohe wußte zu sehr welchen Gebrauch ihrer Macht sie machten, welche Pläne sie ausgeführt und welche Fesseln sie der Kirche auferlegt haben.
Man wird auch nicht umhin kommen den „Kulturkampf“ und den jesuitischen Polit-Katholizismus der „Zentrumspartei“ später einmail einer Neubewertung zu unterziehen.
„Der Jesuitismus ist katholische Gnosis, also das innerkirchliche Prinzip des Bösen.“
Auweia, wenn das Bergoglio liest, dann würde ich an Ihrer Stelle Frau Zeitschnur künftig als Vorkosterin engagieren. Sie ist Ihnen für Ihr schmeichelndes Lob immerhin etwas schuldig! 😉
@hicesthodie,
Ihre Bemerkung erinnert mich an den witzigen Wortwechsel im britischen Parlament, wo eine furiöse Parlamentsmandatarin Winston Churchill zurief, daß „Wenn er ihr Ehemann wäre, sie ihm Gift in den Kaffee schütten würde“; und worauf Churchill seelenruhig sofort konterte, daß „wenn er ihr Ehemann wäre, er diesen Kaffee sofort getrunken hätte“.
Ooch, der olle Kleugens. Den hat uns doch „zeitschnur“ schon vor einer Woche ganz euphorisch als ihre Entdeckung des Jahres serviert. „Augustinus“ liest mit „zeitschnur“ zur gleichen Zeit die gleiche apokryphe Literatur? Ein Schelm, der Arges dabei denkt!
Ja, @ Papageno Flötenspieler, der Mann heißt übrigens „Kleutgen“, wenn schon denn schon, und meinen ersten Artikel – lange nach der „Entdeckung“, die zeigte ich hier in diesem Forum schon vor 2 Jahren an, wurde aber damals leider rauszensuriert, weil nicht sein kann was nicht sein darf – dazu schrieb ich am 8. 11. 2015, insgesamt und alles in allem bisschen mehr als eine Woche : http://zeitschnur.blogspot.de/2015/11/der-katholische-zombie-iv.html
Ja, anhand der Wahrheit merkt man eben, wer wo steht.
Zyniker finden be den kriminellen ihrer Provenienz immer kein Probelm. Ein Simpel, wer da immer noch nichts merkt…
Es gibt eine Aussage des Kardinals Burke,im,zu dieser Diskusion,zugehörigem Artikel des Katholisches info.Eine Aussage,eines glaubenstreuen Kardinals.Es geht um die ewige Wahrheit..Dagegen steht,schon wieder die Wahrheit Zeitschnurs,in was auch immer und wofür auch immer„,sachlich„und ‚unter anderem,mit Wikipaedia triumphierend,im Höhepunkt, schliesslich heute um 1’41Uhr.Diese Dynamik ist bemerkenswert.Ich bete für Kardinal Burke und die Römisch katholische Kirche.
Tja, @Methodus, zeitschnur hat den Kommentarbereich auf katholisches.info erfolgreich unter ihre Kontrolle gebracht, Sie bestimmt die Themen, sie darf schmähen, provozieren und zensurieren, wann und wen sie will und regt sich Widerspruch, dann wird der gebetsmühlenartig mit drei immergleichen Anwürfen niedergemacht: 1. argumentieren Sie nicht ad personam (wie sollte man sonst argumentieren, gegen die Wand?, noja, läuft bei ihr auch auf’s gleiche hinaus..) 2. Sie haben mich nicht verstanden, lesen Sie genauer (als ob das massenhafte angebliche Nichtverstehen das Problem der anderen wäre!) 3. erhebt sie abschließend der moralischen Zeigefinger: bessere dich (schön, dann lenkt sie gleich mal von sich auf andere ab). Und wenn es ganz schlimm wird, veröffentlicht die werte Redaktion begrüßenswerter Weise eine Mahnung des Hl. Paulus, überschreibt diese jedoch mit „Brüder!“, wo eigentlich, weit entfernt von jeglichem Genederismus, „Schwester!“ stehen müsste, wenn man nicht die Ursache mit der Wirkung verwechseln will.
Lieber @hicesthodie,
Wenn ich Ihr Posting las, mußte ich an den Hl. Thomas a Kempis und sein Büchlein „De imitatione Christi“ denken.
(Vor kurzem hier auf katholisches.info mit einer schönen Illustration sehr gut referiert.
„Um des ewigen Lebens willen soll man Mühseligkeiten des irdischen Daseins mit Gleichmut ertragen“(XXXVI.Kapitel)
Wir sollten immer bedenken und auf uns persönlich beziehen:
„Es ist nichts Großes, mit Guten und Sanftmütigen in Frieden zu leben, denn jeder hat gern Frieden und zieht solche vor, die ihm gleichgesinnt sind; aber mit ungebildeten und widerstrebenden menschen friedlich leben zu können, das zeugt von großer Weisheit und ist ein sehr löbliches Werk“ (III. Kapitel)
Thomas a Kempis und die Moderne Devotion werden viel zu wenig beachtet und in der Praxis gebracht.
So ist es @Hicesthodie. Und es läuft, immer wieder, nach dem gleichem Muster ab .Nach einem einsamen Höhepunkt dieser Frau bleibt Nichts ausser einem Wunsch nach Wiederholung des „Triumpfes“. Und bei den Beteiligten bleibt ein Nachgeschmack, welcher auch immer. Ein sprachlich begabter Selbstdarsteller, der sich widerspricht, kopiert, „neue“ Ideen entdeckt, „Sachliches“ bringt und ermahnt, ermahnt… sehr ähnlich dem Papst Franziskus, nur für eine andere Klientel. Ob bewusst oder nicht, dem Glauben, der Hoffnung und der Liebe dient diese Frau nicht. In einer Zeit der grössten Gefahr für den katholischen Glauben, wo jeder Einzelne, der noch treu bleibt, zählt, wo es gilt, im Chaos immer wieder die Stimme Gottes zu hören, die grossen Wunder im Kleinem zu sehen… mag es zwar auch wichtig sein, was Überlegenswertes zu lesen, doch nicht mehr ausschliesslich das Kirchenkritische bzw. in diesem Fall, fasst besessen, „sachlich“, jede kleine Hoffnung in dieser so bedrängten Kirche zu diffamieren. Ich habe fast mein ganzes Leben gebraucht, um das Credo sagen zu können. Ich lernte im Sozialismus die ganzen Horrorgeschichten gegen die kath.Kirche, über die Jesuiten usw. Doch nicht einmal die Kommunisten brachten solche Urteile über die Jesuiten, wie eine Zeitschnur. Eine kleine und doch so grosse Rede des Papstes Benedikt XVI. über die Musik in Europa, es war irgendwann im letzten Sommer, sagt mehr über die kath. Kirche als die allgegenwärtige sachliche Hervorhebung der Sünden oder „Sünden“ der Kirchenvertreter… Es geht hier um den Glauben an Jesus Christus, an die ewige Erlösungsgeschichte, an die ewige Wahrheit… die mit einem massiven Angriff auf allen Ebenen (wie sachlich und intelligent) zersetzt wird. Und das Widersagen,… das Treubleiben… dem Eigenem „JA“… dieses Geschenk haben wir …
@zeitschnur sagt durchaus eine Menge Überlegenswertes.
Das stimmt ja, daß in der Kirche Vieles unter den Teppich gekehrt wurde und wird- mal so und dann wieder anders.
Man muß halt immer unterscheiden und nicht alles zum Nennwert nehmen gerade auch als Irrender/Sünder, der jeder selbst ist. Und man muß und sollte nicht alles wissen wollen. Jeder Mensch besteht aus Fleisch und Blut, und das irdische Ende rückt täglich näher.
Das Gebet und die Anbetung zusammen mit der hl. Messe an erster Stelle ist doch das Wichtigste, und Gott kann alle Wunden heilen.
Wir sind auch gehalten, die Geister zu prüfen und zu unterscheiden.
Wie sollte auch sonst der Auftrag erfüllt werden, sich nicht verführen zu lassen!
Interessiert Sie das gar nicht, was Jesus da so eindringlich angemahnt hat?!
Die heutige Kirchenkrise hätte sich niemals über Jahrhunderte weg zusammenbrauen können, wenn Leute nicht bloß egoistisch „angebetet“, sondern auch ein wenig mitgedacht hätten.
„Glaubt nicht jedem Geist!“ Das sagte der Apostel Johannes.
„Prüfet alles!“ sagte Paulus.
„Seid nüchtern und wachsam!“ sagte Petrus.
Dem will ich folgen und zwar ohne politische Rücksichten. Ohne zu taktieren und ohne mich Liebkind machen zu wollen. Ich beziehe Prügel von beiden Lagern, den Progressiven ebenso wie den Tradis. Ich hoffe, dass ich das durchhalte.
Jeder weiß, wer ich bin. Sie andere, bis auf wenige mutige Ausnahmen, posten hier anonym, und besonders traurig ist es, wenn manche mit derart verdecktem Visier soviel Gift ablassen, wie es geschieht.
Nun, Frau Zeitschnur, es wird ja allein Ihr Entscheid gewesen sein, entgegen jeder Praxis in einem anonymen Forum rückführbar zu posten. Dann halten Sie das jetzt bitte auch aus.
Ist offen posten per se mutig? Vielleicht, aber dann dürfte – schwache Momente zugestanden – nicht gejammert werden. Man könnte es angesichts Ihres des öftern angewandten Haubitzenstils aber auch tollkühn nennen, nachdem die von Ihnen zu recht beklagte Resonanz ja beileibe kein auf katholisches.info begrenztes Phänomen ist.
Aber schließlich sind Sie auch Krämerin und Händlerin und benötigen zum Überleben deshalb auch Marketingverstand. Jedenfalls würde ich’s Ihnen herzlich gönnen, via diesem Channel etwas davon absetzen zu können.
Übrigens finde ich Ihren Forums-Eintrag leider nicht mehr, wo Sie für die lokale Missionsarbeit bei Flüchtlingen nach einem u.a. „in jeglicher Hinsicht gesunden Mann“ fahnden. Ähem, könnten’S das Anforderungsprofil wohl etwas entfalten, Gnädigste?
@ Carlo
Ich fahnde nicht, sondern ich denke, für die Arbeit mit Muslimen ist es wichtig, dass katholische Männer auftreten – einfach deshalb, weil diese Leute ein Frauenbild haben, das die Mission über die Frau zumindest für Männer ausschließt. Alleine das ist ein schlimmes Zeichen!
Die Apostel konnten sehr viel Mission über die Frauen betreiben, die Frauen bekehrten sich schneller und konnten ihre Männer teilweise mitziehen. Umgekehrt ist das viel viel schwerer!
Eine Religion und Kultur also, die Frauen dermaßen diskriminiert, wie das im islam der Fall ist, ist alleine schon aus diesem Grund fast unmissionierbar. und in der Tat hat Mission unter Muslimen nie geklappt!
Das heißt: Katholische Männer und Frauen sind gefragt, die jeweils auf die Angehörigen ihres Geschlechtes zugehen.
Anforderungsprofil?
Liebe zu Christus, katholisch, aber bitte ohne Giftdrüse, Liebe zu den Menschen, denn alle sind eigentlich für die ewige Anschauung Gottes bestimmt, ein bisschen Freizeit (dürfte natürlich schwer werden) und durchaus Haubitzengewandtheit – wir haben es nicht mit Fleisch und Blut, sondern Mächten und Gewalten zu tun.…
Ja, @Franzel, „Zeitschnur sagt durchaus eine Menge Überlegenswertes“, es spornt die Diskussion an, daraufhin gibt es viele wertvolle Beiträge, die ich auch seit Jahren lese, obwohl ich nur eine alte Frau bin, lerne ich hier viel. Doch das, was Zeitschnur vermittelt, ist nur manchmal, mehr oder weniger, überlegenswert. Ob das glaubensfördernd ist, bleibt der Meinung eines jeden überlassen.
Gelobt sei Jesus Christus. Amen.
Liebe @ Methodus
Was Sie zu @ Franzel über Frau @zeitschnurs Beiträge sagen , trifft den Kern der Sache: „Doch das, was Zeitschnur vermittelt, ist nur manchmal, mehr oder weniger, überlegenswert. Ob das glaubensfördernd ist, bleibt der Meinung eines jeden überlassen“. Das ist die Frage! Wenn sie meint, die heutige Kirchenkrise hätte sich niemals über Jahrhunderte weg zusammenbrauen können, wenn Leute nicht bloß egoistisch „angebetet“, sondern auch ein wenig mitgedacht hätten“. Da irrt die Frau, denn bis an die Schwelle zur Gegenwart gab es für meisten „Leute“ nicht die notwendigen medialen Möglichkeiten und oder gar die notwendige Zeit, um Informationen aufzunehmen und „mitdenken“ zu können. Zu ihrem herabwürdigen Zusatz über “ bloßen, egoistischen“ Beter, die das Beten dem Denken vorziehen, enthält der folgende Text wirklich Überlegenswertes. ER ist einer Buchvorstellung über die Theologie von Papst BenediktXVI. von Kurt Kardinal Koch entnommen. Der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen hat in seinem Buch „Das Geheimnis des Senfkorns“ die wesentlichen Linien der Theologie Joseph Ratzingers dargelegt. Ziel sei es, Missverständnisse über dessen Theologie auszuräumen. Dabei, so Kardinal Koch, gehe der Papst vom Primat des Wortes vor dem Denken aus.
Theologie sei in der Einschätzung von Papst Benedikt XVI. im strikten Sinn des Wortes ein exklusiv christliches Phänomen, das es in anderen Religionen in dieser Weise nicht gebe. Darin zeige sich die hohe Wertschätzung, die Papst Benedikt XVI. der Theologie entgegen bringe und deren tiefsten Grund er darin erblicke, dass es dem christlichen Glauben um Wahrheit geht, dass er in sich per definitionem Suche nach der Wahrheit ist und deshalb einen besonderen Anspruch auf Wahrheit erhebt. In diesem besonderen Wesen des christlichen Glaubens sei es seinerseits begründet, dass im Mittelpunkt christlicher Theologie die Frage nach dem Verhältnis von Glaube und Vernunft steht.
Dieses Verhältnis sei freilich nicht so zu verstehen, dass die Vernunft allein darüber befinden könne, was Glaube sei und was Glaube genannt zu werden verdiene. Werde Theologie in diesem Sinn von der Vernunft beherrscht, trete ihre besondere Versuchung an den Tag, die darin bestehe, originell sein zu wollen oder gar zu müssen. Die Theologie sei dann geprägt von der nervösen Suche nach der Originalität des jeweiligen theologischen Ansatzes und nach der spezifisch „eigenen“ Theologie, die sich Ausdruck verschaffe in einer großen Pluralität von so genannten „Genetivtheologien“. Hinter dieser Selbstüberschätzung des Theologen verberge sich freilich eine massive Unterschätzung dessen, was christliche Theologie sei und sein müsse.
Um ihr auf den Grund zu kommen, müsse man sich auf jene Eigenschaft und Eigenheit des Theologen konzentrieren, die ihn von den anderen Wissenschaftlern und letztlich sogar von jedem denkenden Menschen unterscheide. Es zeichne den denkenden Menschen aus, dass bei ihm der Gedanke dem Wort vorausgehe. Denn Menschen, die sich selbst zuerst reden gehört haben müssen, bevor sie wissen, was sie denken sollen, pflege man nicht als besonders intelligent oder gar weise zu bezeichnen. Beim Theologen verhalte es sich aber ganz anders. Damit solle dem Theologen freilich nicht das solide Denken abgesprochen werden. Doch bei jedem Theologen, der sich selbst und seine Aufgabe recht versteht, gehe das Wort seinem Denken immer voraus.
Dabei handle es sich freilich nicht um das Wort des Theologen, sondern um das Wort Gottes, das auf den Theologen zu-komme und das er zunächst empfangen und annehmen müsse. Denn die Theologie könne das Wort Gottes nicht er-finden; sie könne es nur finden oder noch besser: sich von ihm finden lassen. Die Theologie könne das Wort Gottes nicht er-zeugen; sie könne es vielmehr nur be-zeugen, und zwar mit dem systematischen Interesse der Kohärenz. Die Theologie könne schließlich das Wort Gottes nicht her-stellen; sie könne es vielmehr nur dar-stellen, und zwar in einer redlichen Art und Weise.
Da das Wort dem Denken immer vorausgehe, sei theologisches Denken im besten Sinne des Wortes nach-denkendes und nach-denkliches Denken, oder mit den Worten von Papst Benedikt XVI.: „Theologie setzt einen neuen Anfang im Denken voraus, der nicht Produkt unserer eigenen Reflexion ist, sondern aus der Begegnung mit einem Wort kommt, das uns immer vorangeht“. Hier stoße man auf die wahre Originalität, an der sich christliche Theologie ausrichten müsse und in deren Dienst das theologische Denken von Papst Benedikt dezidiert stehe. Von hier aus würde man jedenfalls die Grundentscheidungen zu verstehen beginnen, von denen seine Theologie geleitet sei. Der Vorrang des Wortes vor dem theologischen Denken schließe sechs grundlegende Dimensionen des theologischen Denkens von Papst Benedikt XVI.mit ein. Kardinal Koch wörtlich:
„1. Die wahre Origo, von der christliche Theologie ausgeht und der sie nachdenkt, ist erstens jenes Wort, das sie nicht selbst erfunden hat, das aber gerade dadurch Mitte christlicher Theologie ist, dass es ihr voraus geht und sie zugleich trägt, weil es viel größer ist als das eigene Denken. Christliche Theologie besteht allein dadurch, dass sie jene Vorgabe annimmt, die immer mehr ist als das selbst Erdachte. Theologie setzt deshalb ihrem eigenen Wesen gemäß auctoritas voraus, genauerhin jene Autorität, die im christlichen Glauben den Namen „Offenbarung“ trägt. In ihrer entscheidenden Mitte ist christliche Theologie Offenbarungstheologie; und der Begriff der Offenbarung ist gleichsam der Lichtkegel, in dem alle anderen theologisch elementaren Wirklichkeiten betrachtet und verstanden werden müssen. Die Offenbarung Gottes ist demgemäß jenes Wort, das dem theologischen Denken voraus-geht und dem christliche Theologie nach-denkt.
2. Für Papst Benedikt bezeichnet der Begriff der Offenbarung zweitens in erster Linie den Akt, in dem Gott sich dem Menschen zeigt und sich ihm als Liebe zusagt, und nicht das verobjektivierte Ergebnis dieses Aktes: „Offenbarung ist im christlichen Bereich nicht begriffen als ein System von Sätzen, sondern als das geschehene und im Glauben immer noch geschehende Ereignis einer neuen Relation zwischen Gott und dem Menschen“. Zu dem so verstandenen Begriff der Offenbarung gehört deshalb von selbst immer auch ein menschliches Subjekt, das dieser Offenbarung innewird. Denn eine Offenbarung, die nicht angenommen wird, kann auch niemandem offenbar werden.
Dort aber, wo Gottes Offenbarung angenommen wird, lebt Glaube. Solchen Glauben muss Theologie voraussetzen, wenn sie sich nicht selbst aufheben will. Für das theologische Denken von Papst Benedikt sind deshalb sowohl Zuordnung als auch Unterscheidung von Glaube und Theologie grundlegend. Beide müssen ihre eigene Stimme haben, wobei freilich die Stimme der Theologie von derjenigen des Glaubens abhängig ist und auf sie bezogen sein muss. Theologie ist Auslegung des Glaubens und muss Auslegung bleiben und kann sich nicht selbst den Text geben und schon gar nicht einen neuen Text erfinden. Glaube und Theologie sind vielmehr so verschieden und zugleich aufeinander bezogen wie Text und Auslegung.
3. Glaube vollzieht sich als persönlicher Gesprächskontakt mit dem lebendigen Gott, und deshalb gehört zum Glauben immer das „Du“. Zum Glauben gehört drittens aber immer auch das „Wir“, weil der einzelne Christ seinen Glauben immer nur in der Glaubensgemeinschaft der Kirche leben kann. Der eigentliche Adressat der Offenbarung Gottes ist nicht einfach der einzelne Christ, da er nicht aus seinem Eigenen, sondern mit der ganzen Kirche mitglaubend glaubt und weil das Ich des Credo die Kirche ist.
Christliche Theologie ist immer in und aus der Kirche und in diesem grundlegenden Sinn kirchliche Theologie. Die Kirche ist in erster Linie nicht Thema und Objekt der Theologie, sondern viel grundlegender der Lebensraum, in dem Theologie vollzogen wird. Kirche und Theologie sind deshalb aufeinander angewiesen und fordern und fördern sich wechselseitig: „Eine Kirche ohne Theologie verarmt und erblindet; eine Theologie ohne Kirche aber löst sich ins Beliebige auf“.
4. Kirchliche Theologie steht von daher viertens ganz im Dienst der Verkündigung des christlichen Glaubens, und zwar des gemeinsamen Glaubens der Kirche. Weil nicht die Theologie das Maß der Verkündigung sein kann, sondern die Verkündigung das Maß der Theologie sein muss, müssen die kirchliche Gemeinschaft und vor allem das Lehramt eine besondere Sorge für den Glauben der so genannten Einfachen tragen. Gegen eine „Verächtlichmachung des einfachen Glaubens durch die Intellektuellen und ihre Auslegungskünste“ wird Papst Benedikt XVI. nicht müde zu betonen: „Das erstrangige Gut, für das die Kirche Verantwortung trägt, ist der Glaube der Einfachen. Die Ehrfurcht davor muss innerer Maßstab auch aller theologischen Lehre sein“.
5. An dieser Stelle wird fünftens auch der tiefste Grund sichtbar, dass in der Theologie von Papst Benedikt die Heiligen eine so grundlegende Bedeutung haben. Sie sind für ihn nicht nur die besten Interpreten der Heiligen Schrift, insofern sie das Wort Gottes in ihrem eigenen Leben Fleisch werden lassen. Sie sind vielmehr auch die wahren Reformer des kirchlichen Lebens, weil sie sich vom Licht Gottes leiten lassen. Da in der Tiefe des Glaubens zudem die Heiligen und die Kunst einander nahe verwandt sind, kann sich in den Augen von Papst Benedikt die „einzig wirkliche Apologie des Christentums“ eigentlich auf zwei Argumente beschränken, nämlich auf die Heiligen, die die Kirche hervorgebracht hat, und auf die Kunst, die in ihrem Schoss gewachsen ist: „Der Herr ist durch die Großartigkeit der Heiligkeit und der Kunst, die in der gläubigen Gemeinde entstanden sind, eher beglaubigt als durch die gescheiten Ausflüchte, die die Apologetik zur Rechtfertigung der dunklen Seiten erarbeitet hat, an denen die menschliche Geschichte der Kirche so reich ist“.
6. Mit dem Primat des einfachen Glaubens, der vor allem im Leben der Heiligen durchscheint, hängt es sechstens auch zusammen, dass es in der Sicht von Papst Benedikt christlicher Theologie gerade heute um eine grundlegende Elementarisierung des Glaubens gehen muss und dass Theologie und Verkündigung keinen anderen Zweck haben können als den, immer wieder auf diese letzte Einfachheit hinzuführen, die den Kleinen und Schwachen mehr oder zumindest ebenso zugänglich ist wie den Weisen und Klugen, und zwar in jener Grundüberzeugung, die Papst Benedikt XVI. in dem nun wirklich einfachen Satz verdichtet hat: „Das Einfache ist das Wahre – und das Wahre ist einfach“.
Mit diesen kurzen Hinweisen wird der ganze Spannungsbogen sichtbar, der sich durch sein Leben und Wirken als Theologe, als Bischof und als Papst hindurch zieht und deshalb eine grundlegende Kontinuität darstellt. Ihn muss man sich vor Augen halten, wenn man die theologischen Grundanliegen von Papst Benedikt verstehen und würdigen will.
Seine durchweg positiven Anliegen waren aber gerade in den vergangenen Jahren vielfältigen Missverständnissen ausgesetzt und wurden oft genug ins Gegenteil verkehrt, und zwar sowohl durch Medienleute, die aus einer großen Unkenntnis der Theologie des Papstes geurteilt haben, als auch durch Theologen, die es eigentlich besser wissen sollten, aber oft genug in der Öffentlichkeit das Gegenteil vertreten und damit wissenschaftliche Redlichkeit mit kirchenpolitischer Agitation verwechselt haben. .…..
Das Gleichnis vom Senfkorn schien mir von daher auch geeignet, in die Herzmitte des theologischen Denkens von Papst Benedikt XVI. einzuführen, das auf der einen Seite geprägt ist von seinem großen Vertrauen in die Vernünftigkeit des christlichen Glaubens und die Glaubwürdigkeit der Wahrheit und dabei um die Gegebenheit und Erkennbarkeit der Wahrheit kreist, und das auf der anderen Seite seine inhaltliche Mitte in der Überzeugung findet, dass Gott gerade als Vernunft und Logos Liebe und die Liebe die wahre Vernunft ist, die in Jesus Christus endgültig aufgeleuchtet ist, so dass sich Logos und Liebe als die eigentlichen Grundpfeiler alles Wirklichen und deshalb auch als Koordinaten des theologischen Denkens von Papst Benedikt XVI. erweisen und seine Theologie im Kern christozentrische Theologie der Inkarnation ist. Im Gleichnis vom Senfkorn leuchtet auch am schönsten die Freude des christlichen Glaubens und der theologischen Arbeit auf, die das Lebenswerk Joseph Ratzingers als Theologe, als Bischof und als Papst begleitet, die er nicht nur ausstrahlt, sondern sie zu ermöglichen für ihn auch die wichtigste Aufgabe der Kirche ist: „Die Freude an Gott, die Freude an Gottes Offenbarung, an der Freundschaft mit Gott wieder zu erwecken, scheint mir eine vordringliche Aufgabe der Kirche in unserem Jahrhundert. Gerade auch für uns gilt das Wort, das der Priester Esra dem ein wenig mutlos gewordenen Volk Israel nach der Verbannung zurief: Die Freude am Herrn ist unsere Stärke (Neh 8, 10)“ (zitiert nach Armin Schwibach, kath.net).
hicesthodie 17. Januar 2016 um 18:57 – und Methodus:
Versuchen Sie, innerlich ihren Frieden zu finden.
Ich kann mich ärgern über Fürbitten nach dem Evangelium. Aber ich sage mir auch: Gott wird bestimmte Fürbitten nicht erhören.
Alles dem Herrn vorlegen. Und das, was richtig und gut ist, wird soz. das Ohr des Herrn haben und alles andere ist für die Katz.
Lieber Franzel, danke für Ihre Empathie. Ich darf Ihnen jedoch versichern, dass mich zeitschnurs Invektiven persönlich nicht aus dem inneren Gleichgewicht zu bringen oder etwa meinen Glauben und meine Überzeugungen anzugreifen vermögen, insofern bin ich innerlich ganz ruhig und im Frieden, auch wenn ich hier für manche ritterlichen Gemüter mit der Dame etwas hart ins Gericht zu gehen scheine. Es ist dann dabei regelmäßig ein eigentümlich masochistischer Zug unter den katholischen Glaubensbrüdern zu beobachten: in solchen Fällen nämlich wird von ihnen regelmäßig nicht etwa der Provokateur ermahnt und getadelt, sondern ulkiger Weise der, der es wagt, gegen die Provokationen und Lügen anzugehen. Das hat sicher etwas mit einer falsch verinnerlichten Devotio moderna zu tun. Heute segelt man nämlich unter einem „falschem Label“, wenn man entschieden den Lügner als Lügner geißelt. Schauen Sie, es geht hierbei leider nicht um Gott, der wird das Falsche vom Rechten ohnehin scheiden und jedem nach seinen Motiven den entsprechenden Lohn erteilen. Es geht hier vielmehr um die Leser, deren Glauben in der Welt fortwährend hinterfragt und angegriffen wird und die in dieser Seite eine der ganz wenigen Ankeplätze gefunden haben, an denen sie sich mit Gleichgesinnten austauschen und Mut und Hoffnung und neue Kraft schöpfen können. In diesen Garten Eden bricht nun die alte Schlange ein und schafft mit irrwitzigen Gedankenkonstrukten, Verdächtigungen und Verleumdungen ein antikatholisches Klima, wie man es in der Giftküche eines Richard Dawkins nicht besser zusammenbrauen könnte, ein Klima, wo urplötzlich selbst ein Heiliger Franziskus oder die definierte Lehre des I. Vatikanischen Konzils im Sauren Regen stehen und verätzt werden. Und das soll man unwidersprochen hinnehmen, um des lieben Friedens oder des inneren Gleichmutes willen? Das kann doch nicht gemeint sein, oder? Wie sehr das gestreute Gift übrigens auch schon bei Ihnen wirkt, lässt sich an Ihrem Post vom 18. JANUAR 2016 UM 10:20 Uhr in erschreckender Deutlichkeit ablesen.