Berufungskrise und Priestermangel: Wegen Mancuso, Bianchi, Küng, Drewermann wird niemand Priester


Vito Mancuso, Karriere wider die Kirche
Vito Mancuso, Karriere wider die Kirche

(Rom) Vom fast lee­ren Prie­ster­se­mi­nar der Diö­ze­se Linz zum Prie­ster­se­mi­nar einer ita­lie­ni­schen Diö­ze­se, deren Gesund­heits­zu­stand iden­tisch ist. Ein Diö­ze­san­prie­ster beklag­te in einem Schrei­ben an die tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne Inter­net­sei­te Mes­sa in Lati­no die Situa­ti­on, bat jedoch, sei­nen Namen und den der Diö­ze­se nicht zu nen­nen. Mes­sa in Lati­no hält sich auch auf Nach­fra­ge dar­an. Hier aus­zugs­wei­se der Bericht des Prie­sters über die Zustän­de im diö­ze­sa­nen Priesterseminar:

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„Man­cu­so wird in der Fasten­zeit pre­di­gen […] sobald er weg ist, wird Enzo Bian­chi kom­men, um die drei ver­blie­be­nen Semi­na­ri­sten aus­zu­bil­den […]. Es gibt nur mehr drei Semi­na­ri­sten in einem schä­bi­gen und lee­ren Semi­nar […]. Dann kommt wie­der der Imam und wird, wie bereits im Vor­jahr, auf dem Platz vor der Kathe­dra­le spre­chen […]. Der Bischof wird, so war es im Vor­jahr, zum Abschluß ein­ge­la­de­nen mos­le­mi­schen Fami­li­en zwi­schen einer Umar­mung und der ande­ren einen Koran schen­ken […]. Schließ­lich gibt es natür­lich auch noch die moder­ni­sti­sche Fami­lie, der auch eine Bibel geschenkt wird.“

Vito Man­cu­so ist ein pro­gres­si­ver ita­lie­ni­scher Theo­lo­ge. Er berei­te­te sich unter Kar­di­nal Car­lo Maria Mar­ti­ni im Prie­ster­se­mi­nar der Erz­diö­ze­se Mai­land auf das Prie­ster­tum vor und wur­de von Mar­ti­ni 1986 zum Prie­ster geweiht. Nach einem Jahr bat er um Ent­bin­dung vom Prie­ster­tum, um sich ganz dem Stu­di­um der Theo­lo­gie wid­men zu kön­nen, was ihm Mar­ti­ni unter der Auf­sicht von Bru­no For­te ermög­lich­te. Mit­te der 90er Jah­re bat Man­cu­so um die Lai­sie­rung und hei­ra­te­te, seit 2013 lehrt er Geschich­te der theo­lo­gi­schen Leh­ren an der Uni­ver­si­tät Padua. Vom lin­ken Main­stream wird er seit Jah­ren als Kri­ti­ker der Kir­che unter Johan­nes Paul II. und Bene­dikt XVI. hofiert. Er ist eine Art ita­lie­ni­sche Mischung aus Eugen Dre­wer­mann und Hans Küng. Küng steu­er­te das Vor­wort zu Man­cu­sos Buch „Die See­le und ihr Schick­sal“ bei. In Anleh­nung dar­an trägt Man­cu­sos jüng­stes Buch den Titel „Gott und sein Schicksal“.

Enzo Bianchi, Karriere wider die Kirche
Enzo Bian­chi, Kar­rie­re wider die Kirche

Enzo Bian­chi ent­stammt der­sel­ben Rich­tung wie Man­cu­so. Der Grün­der und Pri­or der öku­me­ni­schen Ordens­ge­mein­schaft von Bose, die er zum Ende des Zwei­ten Vati­ka­nums mit der Son­der­er­laub­nis von Miche­le Kar­di­nal Pel­le­gri­no grün­de­te, nimmt auch Pro­te­stan­ten und Ortho­do­xe auf. Kano­nisch errich­tet wur­de die Son­der­ge­mein­schaft nie, wes­halb Bian­chi weder ein Pri­or noch ein Mönch ist, son­dern Laie. Den­noch tritt Bian­chi, der sich manch­mal wie ein Mönch, manch­mal wie ein Prie­ster klei­det, häu­fig als Pre­di­ger in katho­li­schen, pro­te­stan­ti­schen und ortho­do­xen Kir­chen auf. Wie Man­cu­so ist er häu­fi­ger Gast im welt­li­chen Fern­se­hen und Autor für kir­chen­fer­ne Tages- und Wochen­zei­tun­gen. Bei­de haben jedoch auch seit 2013 ver­mehrt Zugang zu offi­zi­el­len kirch­li­chen Medi­en. Man­cu­so und Bian­chi ver­kör­pern das, was die kir­chen­fer­ne Welt an Reli­giö­sem erträgt.

Mes­sa in Lati­no schrieb zum Bericht des Priesters:

„Der super-moder­ne Bischof, der in sei­nem Semi­nar ein sol­ches Pro­gramm dul­det, hat bereits sei­ne ‚Beloh­nung‘ erhal­ten: in sei­nem Semi­nar gibt es nur mehr drei Priesteramtsanwärter!
Der Bericht ist ein end­lo­ser Kreuz­weg, des­sen Sta­tio­nen vom modern-öku­me­ni­schen Ober­hir­ten ‚demo­kra­tisch‘ ver­ord­net wur­den. Die­ser hat das erste gött­li­che ‚Zei­chen‘ schon erhal­ten: der Man­gel an Prie­ster­be­ru­fun­gen. Man neh­me ein belie­bi­ges, aktu­ell in der Kir­che dis­ku­tier­tes The­ma: Vito Man­cu­so und Enzo Bian­chi wer­den eine Posi­ti­on ver­tre­ten, die von der kirch­li­chen Leh­re und Ord­nung abweichen.
Abge­se­hen davon: Wer von den vier Genann­ten, der Bischof, der Pri­or, der Theo­lo­ge und der Imam wird wohl den mei­sten Glau­ben haben?“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL/​Centro Atti­vis­mo (Screen­shots)

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