Kampagne gegen Erzbischof Luigi Negri: „Er hat Papst Franziskus den Tod gewünscht“


Erzbischof Luigi Negri von Ferrara
Erz­bi­schof Lui­gi Negri von Ferrara

(Rom) Erz­bi­schof Lui­gi Negri von Fer­ra­ra-Com­ac­chio in der ita­lie­ni­schen Roma­gna zählt zu den mar­kan­te­sten Bischofs­ge­stal­ten Euro­pas. Daß Erz­bi­schof Negri mit der Linie von Papst Fran­zis­kus nicht beson­ders glück­lich ist, ist kein Geheim­nis. Nun aber wird mit einem Fron­tal­an­griff am Bischofs­stuhl des unbe­que­men Mah­ners gesägt.

Revolverblatt startet Angriff „für Papst Franziskus“

Anzei­ge

Das lin­ke Revol­ver­blatt Il Fat­to Quo­ti­dia­no (FQ) star­te­te vor zwei Tagen einen Fron­tal­an­griff gegen Erz­bi­schof Negri. Die Stoß­rich­tung ähnelt jener des Jour­na­li­sten Gian­lui­gi Nuz­zi, der sich nun im Vati­leaks 2‑Skandal wegen Aneig­nung und Wei­ter­ga­be ver­trau­li­cher Vati­kan­do­ku­men­te vor Gericht ver­ant­wor­ten muß. Sein Buch „Via Cru­cis“ will er geschrie­ben haben, „um Papst Fran­zis­kus zu helfen“.

Ähn­lich argu­men­tier­te nun Il Fat­to Quo­ti­dia­no. Auch die kir­chen­feind­li­che Tages­zei­tung gibt vor, Papst Fran­zis­kus zu Hil­fe zu eilen, gegen unwür­di­ge (Nuz­zi) und papst­feind­li­che (Fat­to Quo­ti­dia­no) Prälaten.

Laut FQ wün­sche sich Erz­bi­schof Negri den Tod von Papst Fran­zis­kus. Die Schlag­zei­le auf der Titel­sei­te lau­te­te: „Fran­zis­kus muß das­sel­be Ende fin­den wie jener ande­re Papst“.

Belauschtes Gespräch im Zug?

FQ berich­te­te über ein Gespräch des Erz­bi­schofs mit sei­nem Sekre­tär, das ande­re, unge­nann­te „Fahr­gä­ste“ zufäl­lig wäh­rend einer Zug­fahrt am 28. Okto­ber mit­an­ge­hört haben wol­len. Erz­bi­schof Negri habe zu sei­nem Sekre­tär gesagt: „Hof­fen wir, daß die Jung­frau mit Berg­o­glio das­sel­be Wun­der wirkt wie mit dem ande­ren.“ Den „ande­ren“ habe Erz­bi­schof Negri zwar nicht genannt, doch FQ behaup­tet, damit sei Papst Johan­nes Paul I. gemeint gewe­sen, der 1978 nur 33 Tage Papst war, ehe er an einem Herz­ver­sa­gen starb.

Der uner­war­te­te Tod des seit lan­gem herz­kran­ken Albi­no Lucia­ni, ließ zahl­rei­che Ver­schwö­rungs­theo­rien ins Kraut schie­ßen, von denen jedoch kei­ne belegt wer­den konnte.

Il Fat­to Quo­ti­dia­no fol­ger­te aus dem hin­ter­brach­ten Zug­ge­spräch, daß Erz­bi­schof Negri auch dem amtie­ren­den Papst einen schnel­len Tod wünsche.

Die Zei­tung stell­te zudem einen Zusam­men­hang mit Kri­tik von Msgr. Negri an den jüng­sten Bischofs­er­nen­nun­gen her. Negri habe, so FQ, in einem Tele­fon­ge­spräch mit dem Jour­na­li­sten Rena­to Fari­na, von der Tages­zei­tung Libe­ro, die Ernen­nun­gen von Matteo Zup­pi und Cor­ra­do Lore­fice zu Erz­bi­schö­fen von Bolo­gna und Paler­mo kri­ti­siert. Negri habe wört­lich gesagt: „Nach den Ernen­nun­gen von Bolo­gna und Paler­mo könn­te auch ich Papst wer­den. Das ist ein Skan­dal. Unglaub­lich. Mir feh­len die Wor­te. So etwas habe ich noch nicht erlebt.“

Fari­na demen­tier­te inzwi­schen, je ein sol­ches Tele­fon­ge­spräch mit Erz­bi­schof Negri geführt zu haben, und kün­dig­te recht­li­che Schrit­te gegen den Fat­to Quo­ti­dia­no an.

Erzbischof Negri: „Angriff gegen meine Würde als Mensch und als Kirchenvertreter“

Erz­bi­schof Negri wand­te sich gestern mit einer Erklä­rung an sei­ne Diö­ze­se. Der FQ-Arti­kel habe „sei­ne Wür­de als Mensch und als Kir­chen­ver­tre­ter, aber auch die Wür­de der Kir­che schwer ver­letzt“. Die Tages­zei­tung habe die ele­men­tar­sten jour­na­li­sti­schen Regeln miß­ach­tet „und mir unter Anfüh­rungs­zei­chen Aus­sa­gen zuge­schrie­ben, die ich nie gemacht habe, und ande­re aus dem Zusam­men­hang geris­sen, um dar­aus das Gegen­teil des­sen zu machen, was ich gesagt habe.“ Der Fat­to Quo­ti­dia­no habe „eine Mut­ma­ßung des Jour­na­li­sten zur Gewiß­heit gemacht“.

Wegen sei­ner kla­ren Hal­tung zur katho­li­schen Glau­bens­leh­re, sei­ner uner­schrocke­nen Ableh­nung der Frei­mau­re­rei und sei­nen kräf­ti­gen Wor­ten, die ihn von ande­ren Bischö­fen unter­schei­det, hat sich Erz­bi­schof Negri nicht nur außer­halb der Kir­che Geg­ner zuge­zo­gen. In sei­ner Gestalt kon­zen­triert sich der­zeit alles, was kir­chen­fer­ne Krei­se außer­halb und pro­gres­si­ve Krei­se inner­halb der Kir­che ver­ach­ten und als „anti-fran­zi­szeisch“ brand­mar­ken, indem sie einen tat­säch­li­chen oder ver­meint­li­chen Gegen­satz beto­nen und sich selbst hin­ter den Papst stellen.

Negri verkörpert alles, was derzeit kirchlich als „Out“ gilt

Erz­bi­schof Negri gilt als tra­di­ti­ons­ver­bun­den, was bedeu­tet, daß er in eini­gen ita­lie­ni­schen Kir­chen­krei­sen als „Tra­di­tio­na­list“ ver­schrien ist. Er kri­ti­sier­te wie­der­holt die pro­gres­si­ven Vor­stö­ße, mit der Kom­mu­ni­on für die wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen das Ehe­sa­kra­ment aus­he­beln zu wol­len. Eben­so deut­lich erhob er sei­ne Stim­me gegen die „Homo-Ehe“ und die Gen­der-Ideo­lo­gie. In sei­ner Erz­diö­ze­se trat er uner­schrocken in Kon­flikt mit Poli­ti­kern und Bür­ger­mei­stern, die bei den Stan­des­äm­tern Regi­ster für Homo-Paa­re ein­rich­ten woll­ten. Wegen sei­ner Zuge­hö­rig­keit zur Gemein­schaft Comu­nio­ne e Libe­ra­zio­ne (CL) gilt er der poli­ti­schen Lin­ken als dem Mit­te-rechts-Lager nahe­ste­hend, in dem bekann­te CL-Ver­tre­ter, wie der lang­jäh­ri­ge Regie­rungs­chef der Lom­bar­dei, Rober­to For­mi­go­ni, Posi­tio­nen hat­ten. Eine Rich­tung, die übri­gens jüngst inner­halb von CL in die Min­der­heit gedrückt wur­de. Auch das ist ein Ergeb­nis des der­zei­ti­gen Pon­ti­fi­kats. Die neue CL-Mehr­heit sucht die Nähe zu Papst Fran­zis­kus. Das erklärt, war­um sich CL beeil­te, nach dem FQ-Arti­kel auf Distanz zu Erz­bi­schof Negri zu gehe und ihn in rup­pi­gem Ton auf­zu­for­dern, „sei­ne Aus­sa­gen zu klären“.

„Rücktritt“ herbeireden?

„War­um Il Fat­to Quo­ti­dia­no Erz­bi­schof Negri angreift, ist nicht schwer zu ver­ste­hen. Er ist das Aus­hän­ge­schild einer Kir­che, die der­zeit kei­nen leich­ten Stand hat gegen die ’neue Kir­che‘ von Papst Fran­zis­kus, der die Pro­gres­si­ven und die Kar­rie­ri­sten in der Kir­che und die welt­li­chen Medi­en applau­die­ren“ so Intelli­go­News. Es erschei­ne zwei­fel­haft, daß der Erz­bi­schof öffent­lich in einem Zug unter zahl­rei­chen Mit­rei­sen­den der­glei­chen gesagt haben könn­te. „Besitz der FQ über Mit­schnit­te von ille­gal abge­hör­ten Tele­fon­ge­sprä­chen oder hat ihm ein untreu­er Mit­ar­bei­ter Negris etwas hin­ter­bracht? Wir wis­sen es nicht. Unter den zahl­rei­chen Fra­gen rund um den FQ-Arti­kel gibt es jedoch eine, die „viel­leicht am mei­sten stört: Ist es erlaubt, Papst Fran­zis­kus zu kri­ti­sie­ren, ohne Gefahr zu lau­fen, aus­spio­niert, auf die Titel­sei­te geknallt und öffent­lich an den Pran­ger gestellt zu wer­den? Oder ist es viel­leicht doch so, wie Negri sagt, daß sich dahin­ter nur ein wei­te­res Bei­spiel für eine theo­lo­gi­schen Haß gegen die Kir­che ver­birgt?“, so Intelli­go­News.

Wie ernst es den Geg­nern von Erz­bi­schof Negri ist, zei­gen wei­te­re Medi­en­be­rich­te. La Repubbli­ca, Flagg­schiff der lin­ke Pres­se Ita­li­ens und ein­zi­ge Zei­tung, die Papst Fran­zis­kus täg­lich liest, titel­te: „Der Schock-Satz des Bischofs von Fer­ra­ra“. Die Tages­zei­tung La Nuo­va Fer­ra­ra, die in der Bischofs­stadt Negris erscheint, schrieb: „Der Rück­tritt liegt in der Luft“.

Das scheint das eigent­li­che Ziel der Akti­on sein. Erz­bi­schof Negri dürf­te nicht unbe­schä­digt aus der Kam­pa­gne hervorgehen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: InfoVaticana

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

20 Kommentare

  1. Sind wir schon wie­der in den Zei­ten ange­langt, wo ein Witz gegen den „Füh­rer“ – in die­sem Fal­le den reli­giö­sen Füh­rer Berg­o­glio -, eine lüg­ne­ri­sche Unter­stel­lung oder win­di­ge Denun­zia­ti­on aus­reicht, um einen Men­schen an die Wand zu stel­len!? Wie heuch­le­risch, unglaub­wür­dig und zugleich viel­sa­gend ist das denn: eine kir­chen­feind­li­che Pres­se wirft sich plötz­lich zum Hüter des Pap­stes gegen­über sei­nen Brü­dern im Bischofs­am­te auf.
    Es wäre aller­dings sehr unklug von Berg­o­glio, die­sem Bischof auch nur ein Haar zu krüm­men, denn es käme einer Demas­kie­rung gleich und wür­de zur wei­te­ren Ent­frem­dung zwi­schen Berg­o­glio und sei­nem Epi­sko­pat bei­tra­gen. Viel­leicht ist das ja auch die wah­re Absicht jener selbst­er­nann­ten media­len Helferlein.

  2. Wer in Rom oder über­haupt Fran­zis­kus kri­ti­siert, muss damit rech­nen, dass das unan­ge­neh­me Kon­se­quen­zen nach sich zieht. Ein lin­kes Tages­blatt hat sich auf Erz­bi­schof Negri von Ferrara
    ein­ge­schos­sen und will mit unbe­wie­se­nen Aus­sa­gen, die­sen Kir­chen­mann als untrag­bar hin-
    stel­len. Da nun die­se lin­ke Zei­tung das Lieb­lings­blatt von Fran­zis­kus ist, kann man sich den­ken, wie es wei­ter gehen wird. Das ist die Tak­tik der Medi­en, da wird ein Kir­chen­mann aufs Korn ge-
    nom­men, bis er ver­setzt oder in die Wüste geschickt wird. Die­ses Opfer hat dann auch nicht die
    Mög­lich­keit sich vor dem Papst zu recht­fer­ti­gen, denn Fran­zis­kus in sei­ner neu­en Barmherzigkeit
    wird so mit ihm ver­fah­ren, wie mit den Kir­chen­män­ner vor ihm, die ohne Anga­ben von Gründen,
    ver­setzt wur­den. So kommt es dann, dass alle Kri­ti­ker die den Glau­ben ver­tei­di­gen, ausgeson-
    dert und zum Schwei­gen gebracht wer­den, zumin­dest in der Öffentlichkeit.

  3. Die ita­lie­ni­sche Pres­se, wel­che Berg­o­gli­os Abbruch­werk die media­le Pro­pa­gan­da bereit stellt, hat eine wider­wär­ti­ge Kam­pa­gne gegen Msgr. Negri gestar­tet. Der obi­ge Arti­kel hat nur das wich­tig­ste zusam­men­ge­fasst. Msgr. Negri ist vie­len ein Ärger­nis, int­e­lek­tu­ell kom­men sie ihm nicht bei so grei­fen sie zu Dif­fa­mie­rung und Lügen um ihn zu stür­zen. Das ist nichts neu­es wenn es dar­um geht miß­lie­bi­ge Hier­ar­chen abzu­wickeln. Jeden­falls wird das für Msgr. Negri nicht über­ra­schend kom­men, alt­gläu­bi­ge Prä­la­ten wie er sind Haupt­ge­fähr­de­te in der berg­o­glio­ani­schen Smuta.

    • Par­al­le­len zum poli­ti­schen Tages­ge­schäft in Deutsch­land tun sich auf. Wer gegen die neu­en Seg­nun­gen des Anti­chri­sten ist, wird übel dar­ge­tan. In Rom und anderswo.

  4. Eine Sto­ry, die wie­der mal auf Gerüch­ten, Ver­schwö­rungs­theo­rien und Her­ren­tratsch basiert.
    So und so herum.

    Was soll man da als einer, der alles nicht mit­be­kom­men hat und die Per­so­nen nicht ein­schät­zen kann (alle­samt, auch den Bischof nicht…), sagen?

    Bei sol­chen Mel­dun­gen stel­le ich die Ohren auf Durch­zug. Was soll das?

    Dass aller­dings vie­le Tra­dis F. den bal­di­gen Tod wün­schen, wur­de auch hier schon unver­hoh­len von eini­gen beson­ders from­men Postern geäußert.

    Mich beschäf­tigt ein ande­rer Gedan­ke viel, viel stär­ker: Was wird eigent­lich nach dem Pon­ti­fi­kat F.s sein? (Gleich, ob er, wie er selbst schon andeu­te­te, auch zurück­tre­ten will wie Bene­dikt oder als inzwi­schen auch bereits Hoch­be­tag­ter einen ganz natür­li­chen Tod stirbt.

    Ich kann selt­sa­mer­wei­se da nicht hin­den­ken – nur eine gro­ße Lee­re ent­steht in mei­nem Bewusst­sein, wenn ich dar­an den­ke, so, als ob danach nichts mehr käme, das auch nur noch im ent­fern­te­sten dem ähnelt, was uns bis­lang ver­traut war.

    • Geehr­te @zeitschnur,
      Daß auf die­ser Web­sei­te irgend jemand (wie nett schrei­ben Sie übri­gens „Tra­dis“, wo doch vie­le modern Ange­hauch­te durch krüp­pe­li­ge Über­set­zun­gen nicht nur Tra­dut­to­ri (ita­lie­nisch: Über­set­zer) son­dern auch ech­te Tra­di­to­ri (Ver­rä­ter) sind) jetzt Fran­zis­kus den Tod gewünscht hat, habe ich noch nicht gelesen.
      Mög­li­cher­wei­se habe ich nicht aufgepaßt.
      Aber im täg­li­chen Leben kommt das sehr sel­ten vor; ein paar Mal hör­te ich es in einer Trau­er­grup­pe, und wohl bei stark Ver­letz­ten nach einer Ehe­schei­dung (es kommt dann immer sofort zu Kol­li­sio­nen mit Verwitweten).

      Nur ist die gan­ze Auf­re­gung in den kir­chen­feind­li­chen Blät­tern doch wirk­lich weltlich:
      Der Tod ist für einen Chri­sten das Tor zum Ewi­gen Leben;
      und St. Fran­zis­kus von Assi­si selbst hat den Tod auch als einen guten Bru­der bezeichnet;
      als „guter Bru­der“ wird der Tod in dem Son­nen­lied von St. Fran­zis­kus genannt;
      und auch St. Fran­zis­kus Xaveri­us war in die­ser Hin­sicht äusserst tapfer.

      Der berühm­te fran­zö­si­sche Fabel­dich­ter Jean de la Fon­taine, übri­gens schon stark von dem Geist der Auf­klä­rung geprägt, hat es in sei­nem End­kom­men­tar in dem Gedicht „Le Bûcheron et la Mort“ (Der Holz­hacker und die Tod) sehr schön in Rei­men gefaßt:

      „…La mort vient tout guérir;
      mais ne bouge­ons d’où nous sommes:
      plutôt souf­frir que mourir,
      c’est la devi­se des hommes“.
      „Der Tod kommt alles genesen;
      aber las­sen wir uns trotz­dem nicht bewe­gen von unse­rer Stelle:
      eher lei­den als sterben
      ist der Wahl­spruch der Menschen“.

      Erz­bi­schof Negri hat stric­tu sen­su nichts Ande­res gesagt als der Jako­bus­brief (Jak 4,16):
      „…So der Herr will und wir (oder jemand anders lebt“.
      Und mit St.Paulus: „Chri­stus ist mein Leben und Ster­ben mein Gewinn“:
      das gilt für uns alle, und nicht nur für einen mir bekann­ten alten Kir­chen­pfle­ger, der die­sen Spruch wegen der Ein­künf­ten bei Beer­di­gun­gen als Lieb­lings­mot­to erko­ren hatte.

      Und was Ihr letz­ter Gedan­ke betrifft:
      die Ant­wort kommt aus dem Hoch­mit­tel­al­ter (übri­gens sehr berühmt):
      „Aliter!“-„Aliter aliter!“-„Totaliter aliter!“
      Noch einen schö­nen Adventssontag!

      • „Tra­di“ habe ich übri­gens von den Tra­dis selbst über­nom­men – es ist eine Selbstbezeichnung.
        Der Ritt auf dem Begriff ist nichts als hei­ße Luft. wie das alles sowie­so m.E. hei­ße Luft ist.

        Der Ver­wurf an die „gan­ze Auf­re­gung in den welt­li­che Medi­en“ geht zurück an uns selbst hier: auch die ganz From­men regen sich auf… und schrei­ben end­lo­se Pre­dig­ten an Mit­po­ster, die sich zu dem Inhalt ja nicht geäu­ßert hat­ten… non?

        Haben Sie mein Posting über­haupt gelesen?
        Ich habe über das, was der Erz­bi­schof gesagt oder nicht oder nicht so oder anders gesagt hat, ja… abso­lut nichts gesagt…

        Und wis­sen Sie warum?

        Na?

        Weil ich als ver­nünf­ti­ger Mensch dazu nichts sagen kann.
        Nur Zyni­ker geben dazu ihren inhalt­li­chen Senf und bestä­ti­gen ohne es zu bemer­ken, dass unter den „Tra­dis“ eben doch die Men­ta­li­tät herrscht, eine Men­ta­li­tät der Häme und Selbstgerechtigkeit.
        Neu­lich gab natür­lich hier auch einer den ent­spre­chen­den Senf unvor­sich­ti­ger­wei­se direkt ab – und wünsch­te F. einen bal­di­gen Tod. Und es gab auch noch ein paar anstän­di­ge Mit­po­ster, die sofort dage­gen antworteten.

        Bei der Gewohn­heit, sich selbst groß­zü­gig alle Sün­den zu ver­zei­hen, sie dem andern aber immer meter­dick aufs But­ter­brot zu schmie­ren, kommt natür­lich eine Total­wahr­neh­mungs­stö­rung in die eige­ne Rich­tung raus.

        Man kennt das aus der foren­si­schen Medizin.

  5. Die­se links­li­be­ra­le Sumpf­pres­se ist fie­ber­haft auf der Suche nach neu­en Opfern, wel­che sie ihren gelieb­ten prol­li­gen, ultra­lin­ken Pseu­do­pa­pa Berg­o­glio zur Ver­nich­tung vor die Füße legen kön­nen. Jetzt ist Erz­bi­schof Negri an der Rei­he. Wann schlie­ßen sich die noch halb­wegs glau­bens­treu­en Kräf­te in der Kir­che end­lich zusam­men um die­sen Häre­ti­ker auf dem Stuh­le Petri end­lich zu stür­zen? Jeder Tag die­ses uner­träg­li­chen Pon­ti­fi­kats ist ein Tag zuviel.

  6. Also wenn man nichts kon­kre­tes in der Hand hat für eine Anschul­di­gung, geht man fei­ge spit­zeln, und bastelt sich dann ein­fach sel­ber die gewünsch­te Anschul­di­gung zusam­men, indem man aus dem eige­nen Her­zen das her­vor­holt, was eben dort wohnt: Schmutz und Verleumdung.

    Im hei­li­gen Evan­ge­li­um haben wir alles, um exakt gegen­tei­lig zu han­deln! Wehe uns, wenn wir kein Evan­ge­li­um hät­ten! Wir wären wohl alle in der Fal­le der oben beschrie­be­nen Jour­na­li­sten gefangen!

  7. Per Mari­am ad Christum.

    Die Hoff­nung ist eine der drei fun­da­men­ta­le christ­li­che Eigen­schaf­ten: häu­fig ver­ges­sen oder zurück­ge­setzt gegen den Glau­ben (sehr schön dog­ma­ti­sier­bar) und die auf dem ersten Blick so ein­fach zu betrei­ben­de Liebe.
    Die Hoff­nung ist schon allein so wich­tig, weil sie deut­lich macht, daß jetzt und hier alles noch nicht in Ord­nung ist und wir allen und die jet­zi­ge Situa­ti­on Bes­se­rung bedürfen.
    Inso­weit ist es ein gro­ßes Zei­chen von christ­li­chem Glau­ben daß ein Erz­bi­schof hofft, und dies auch auspricht.

    Daß ein Erz­bi­schof dann auch noch sagt, daß Maria Wun­der bewir­ken kann, ist fantastisch.
    Jeder Christ soll­te froh sein, daß an ihm Wun­der erbracht werden:
    Im Magni­fi­cat beten wir jedes­mal mit Maria: „…Quia fecit mihi magna qui potens est et sanc­tum nomen ejus …“ (Weil Er an mich Gro­ßes tat, Der mäch­tig ist und hei­lig ist Sein Name).
    Inso­weit hat Erz­bi­schof Negri nichts unge­bühr­li­ches, son­dern Tief­christ­li­ches gesagt- und mit gesun­der Ver­nunft in kirch­lich ver­wirr­ten Zeiten.

    Cui bono?
    Der Jour­na­list Fari­na wur­de kurz berühmt, die Zei­tung Il Fat­to Quo­ti­dia­na wur­de etwas mehr ver­kauft; wobei inzwi­schen bei­de ein Biss­chen pro­zes­sie­ren wer hier die Wahr­heit sagt.
    Unwichtig.
    Und „kir­chen­feind­li­che Zei­tun­gen und Medi­en“ sind „papst­freund­lich“: auch kei­ne Neuigkeit.
    Und papst­kri­ti­sche Stim­men oder dafür gehal­te­ne Per­so­nen wer­den „in rup­pi­gem Ton auf­ge­ru­fen ihre Aus­sa­gen zu klä­ren“ : nil novi sub sole. 

    Inter­es­sant jedoch ist die Aus­sa­ge „Ein Fron­tal­an­griff an(gegen) den bischöf­li­chen Stuhl des unbe­que­men Mahners“:
    viel­leicht darf ich S.E. EB Negri einen klei­nen mili­tär­tak­ti­schen Rat geben:
    in einer eng­li­schen Bio­gra­phie v. Gene­ral Heinz Gude­ri­an, Ent­wick­ler der deut­schen Pan­zer­waf­fe zwi­schen 1925 und 1945, steht am Ende der Satz:
    “ Nur eine gut bewaff­ne­te tief aus­ge­bau­te Front mit mobi­len gut bewaff­ne­ten Ein­satz­kräf­ten in der Reser­ve und mit Luft­un­ter­stüt­zung kann einen gepan­zer­ten Fron­tal­an­griff widerstehen“.
    Lepanto.

  8. Das Gan­ze fängt damit an, dass nie­mand das Recht hat irgend­je­man­den abzu­hor­chen und aus­zu­spio­nie­ren und nach­her dar­aus gar einen Zei­tungs­ar­ti­kel zu machen. Dann gibt der Satz „Hof­fen wir, daß die Jung­frau mit Berg­o­glio das­sel­be Wun­der wirkt wie mit dem ande­ren“ sehr viel Inter­pre­ta­ti­ons­spiel­raum her, falls die­ser wört­lich so geäu­ßert wor­den sein soll­te. Hät­te man etwas mehr Wohl­wol­len, könn­te man die­sen Satz auch anders inter­pre­tie­ren. Wer weiß, viel­leicht gab es wirk­lich einen Papst, der ähn­lich wie Papst Fran­zis­kus sich von ande­ren Päp­sten „abge­ho­ben“ hat und sich dann auf wun­der­ba­re Wei­se bekehrt hat. Zu der hier berich­te­ten Vor­gangs­wei­se fällt mir am Ehe­sten der Begriff „Schmutz­kü­bel­kam­pa­gne“ ein, da die Aus­füh­ren­den wis­sen dürften(sonst hät­ten sie es ja nicht getan), wie Papst Fran­zis­kus auf der­ar­ti­ge Medi­en­kam­pa­gnen reagiert, wir haben es ja beim Lim­bur­ger Ex-Bischof Tebartz van Elst gesehen.
    @Zeitschnur:
    Also ich per­sön­lich könn­te mich spon­tan nicht dar­an erin­nern, gele­sen zu haben, dass jemand Papst Fran­zis­kus den Tod gewünscht hät­te. Auch ich kann mir irgend­wie nicht recht vor­stel­len, was nach Papst Fran­zis­kus kommt, was weiß man schon? Vor­stell­bar wäre für mich, dass es so kommt wie von Anna Katha­ri­na Emme­rich pro­phe­zeit. Also dass zwei Päp­ste und zwei Kir­chen bestehen wer­den, eine davon als die wah­re katho­li­sche Kir­che mit den gewohn­ten Fest­zei­ten, Sakra­men­ten, dem Altar und dem Taber­na­kel und eine zwei­te als ver­welt­lich­te, huma­ni­sti­sche, inhalts­lee­re Göt­zen­kir­che ohne all­dem, wo dann alle Reli­gio­nen geeint sind und alle die­sel­ben Rech­te haben, weil die Sün­de lehr­amt­lich abge­schafft sein wird.
    https://​www​.katho​li​sches​.info/​2​0​1​3​/​0​6​/​2​4​/​p​r​o​p​h​e​z​e​i​u​n​g​e​n​-​d​e​r​-​m​y​s​t​i​k​e​r​i​n​-​a​n​n​a​-​k​a​t​h​a​r​i​n​a​-​e​m​m​e​r​i​c​k​-​u​n​d​-​d​i​e​-​v​e​r​w​u​s​t​u​n​g​-​d​e​r​-​k​i​r​c​he/
    Mei­ner Mei­nung nach liegt es an jedem Ein­zel­nen für sich selbst zu ent­schei­den, ob er/​sie an wel­che Pri­vat­of­fen­ba­run­gen auch immer, glaubt oder nicht. Die eige­ne Mei­nung auf­zu­drän­gen, indem man mit dem ver­ba­len Ham­mer auf Pri­vat­of­fen­ba­run­gen ein­schlägt, ist mei­nes Erach­tens Bes­ser­wis­se­rei, Effekt­ha­sche­rei und der fal­sche Weg. Sich aus­zu­schwei­gen und die Lage wei­ter zu beob­ach­ten hal­te ich für einen guten Weg, damit ist man auf der siche­ren Seite.

    • Ach @ dhmg, wenn es denn so ein­fach wäre.…
      Bes­ser­wis­se­rei, wenn man selt­sa­me Pri­vat­of­fen­ba­run­gen auch als sol­che kennt­lich macht?
      Die Emme­rick-Sache fin­de ich auch sehr inter­es­sant, und ich glau­be auch Fati­ma und La Salet­te, argu­men­tie­re manch­mal ergän­zend auch damit.
      Aber:
      Wir soll­ten uns an das hal­ten, was die Schrift uns für das Ende vor­aus­sagt, und sie sagt uns erstaun­lich viel.
      Vie­les, was Pri­vat­of­fen­ba­run­gen behaup­ten, fin­det sich nicht in der Schrift, ja legt sogar das Gegen­teil nah. Da geh ich auf Abstand. Sorry.

      Wenn Sie mei­nen, dass jeder, der begrün­de­te Zwei­fel hat, sie ver­schwei­gen soll, dann sind Sie im Unrecht. Die Kir­che hat aus­drück­lich jedem Gläu­bi­gen das Recht zuge­spro­chen, wenn er gute Grün­de hat zu zwei­feln, die­se Zwei­fel auch vor­zu­tra­gen – oder soll man die ande­ren sehen­den Auges dem Bösen ausliefern?

      Und an dem Punkt ver­schlie­ße ich mich dage­gen: Ich kann nur einem Herrn die­nen. Bei Pri­vat­of­fen­ba­run­gen weiß man ja nicht sicher, v.a. wenn sie nicht aner­kannt oder von zwei­fel­haf­ten Bischö­fen aner­kannt wur­den, ob ncht auch der Böse sei­ne Samen rein­ge­mischt hat.

      Ande­rer­seits sind Pri­vat­of­fen­ba­run­gen auch abge­lehnt wor­den, die nicht ord­nungs­ge­mäß oder erpres­se­risch und mit­hil­fe von Straf­ta­ten abge­wehrt wur­den (so etwa durch Bischof Sene­strey hin­sicht­lich der Erschei­nun­gen von Met­te­buch im 19. Jh).

      Das ist ein wei­tes, sehr wei­tes Feld.

      Ich stam­me selbst aus baye­ri­schen Fami­li­en und ein Seher kam aus mei­nem fami­liä­ren Umfeld aus Eisen­stein. Die Men­schen schla­gen auf Seher an – und vie­les, was Leu­te „schau­en“, kann nicht nur dämo­ni­schen Urspungs sein, son­dern schlicht eine sen­si­ble und krea­ti­ve Reak­ti­on auf kol­lek­ti­ve Äng­ste in einer bestimm­ten Zeit. Auch das ist denk­bar und mög­lich, v.a. in auto­ri­tä­ren Län­dern, in denen Men­schen sich kaum anders als ver­schlüs­selt äußern können.

      Ich will damit jeden­falls nichts zu tun haben, falls dies der Fall ist und hal­te mich lie­ber an das, was uns dog­ma­tisch gese­hen gewiss ist.

      • Es kommt ganz dar­auf an, an wel­che Pri­vat­of­fen­ba­run­gen man denkt, wenn man sei­ne Mei­nung dar­über äußert. Ich habe ganz bewusst kei­ne ein­zi­ge umstrit­te­ne Pri­vat­of­fen­ba­rung erwähnt, son­dern im Grun­de all­ge­mein gesagt, dass es aus mei­ner Sicht nicht gut ist, wenn jemand Pri­vat­of­fen­ba­run­gen bes­ser­wis­se­risch in ein schlech­tes Licht stellt. Der Apo­stel Pau­lus sag­te über Pri­vat­of­fen­ba­run­gen, man sol­le alles prü­fen und das Gute behal­ten. Aber mit Pau­lus‘ Aus­sa­gen zur grö­ße­ren Schuld Evas, statt Adams am Sün­den­fall, war ihre Mei­nung ja genau­so wenig kom­pa­ti­bel. In die­sem Sin­ne hal­te ich es sehr ein­fach, was Pri­vat­of­fen­ba­run­gen angeht. Ihre Äuße­run­gen dage­gen erschei­nen mir wie­der ein­mal zu sprung­haft und unnö­tig ver­kom­pli­zie­rend, aber da bin ich ja nicht der Erste der das fest­stel­len muss.
        Viel­leicht hilft es ja kon­kret ein Bei­spiel eines Sehers zu nen­nen, der für mich kein Betrü­ger ist bzw war, näm­lich Alo­is Irl­mai­er. Ihm wur­de vor Gericht die Gabe der Hell­se­he­rei beschei­nigt und es ist mei­ner Mei­nung nach unse­ri­ös, wenn man ihm post­hum wil­lent­lich einen teuf­li­schen Ursprung sei­ner Gabe nach­sa­gen wür­de, nur weil es der eige­ne Intel­lekt nicht erfas­sen will oder kann, was er sehe­risch zu lei­sten im Stan­de war. Man darf nur nicht den Feh­ler machen und ver­all­ge­mei­nern, dass des­we­gen alle ande­ren soge­nann­ten „Seher“ eben­falls sol­che wären.
        Ein Bei­spiel das zeigt, wie leicht die öffent­li­che Mei­nung über Pri­vat­of­fen­ba­run­gen ver­än­der­bar ist, ist das Hin und Her bezüg­lich der mög­li­chen Echt­heit der Bot­schaf­ten von Med­jug­or­je. Kaum weht ein Medi­en­lüft­chen in Rich­tung Unecht­heit die­ser Bot­schaf­ten, wer­den alle vor­sich­tig und neh­men Abstand davon.
        Wenn man ein wenig Kennt­nis davon besitzt was die Bot­schaf­ten von Med­jug­or­je betrifft, muss man zu der Ein­sicht kom­men, dass dort nichts ver­kün­det wird, das von der Leh­re der katho­li­schen Kir­che abweicht. Maria ruft dort höchst unspek­ta­ku­lär dazu auf, die Bibel zu lesen, zur Beich­te und Eucha­ri­stie zu gehen, den Rosen­kranz zu beten und zu fasten. Die Bot­schaf­ten und Erschei­nun­gen von Med­jug­or­je für unecht zu erklä­ren, das wür­de logi­scher­wei­se den Inter­es­sen der Pro­gres­si­ven die­nen, die ja ten­den­zi­ell nicht soviel von den auf­ge­zähl­ten Din­gen hal­ten. Zusätz­lich scheint sich die öffent­li­che Mei­nung fest­ge­setzt zu haben, dass es nach dem 2. Vati­ka­ni­schen Kon­zil kei­ne Aner­ken­nung mehr für Privatoffenbarungen(was ein abwer­ten­der Begriff ist) geben darf, die­ser Ein­druck wiegt aus mei­ner Sicht schwer.

      • @ dhmg

        Sie dre­hen mir aber tat­säch­lich das Wort im Mun­de um und dem Apo­stel Pau­lus gleich noch dazu.

        Ich habe mich nir­gends gene­rell ableh­nend gegen Pri­vat­of­fen­ba­run­gen geäu­ßert – im Gegen­teil: ich habe dar­über öffent­lich schon mit Frau Küb­le gestrit­ten und hier im Forum hat­te ich dar­über eine Debat­te mit einer gwei­ssen Frau Zeit­los, die dann man­che mit mir ver­wech­selt haben, seit­dem sie einen Namen annahm, der dem mei­nen ähnelt.

        Geht Ihre fal­sche Zuord­nung auf die­se Poste­rin damals zurück?

        Auch haben Sie Pau­lus ver­zerrt gelesen.
        Wo sagt er, dass Eva „grö­ße­re Schuld“ hat?
        Er sagt, sie sei zuerst ver­führt wor­den, und Adam sei nicht ver­führt worden.
        Zugleich spricht er davon, dass in Adam (nicht Eva!) alle gesün­digt hätten.
        Also zum Mit­schrie­ben für Sie:
        Die Fra­ge danach, wer grö­ße­re Schuld hat, wird hier bei Pau­lus an kei­ner Stel­le verhandelt.
        Schuld haben offen­bar beide.
        Den­noch scheint er Adam die Haupt­ver­ant­wor­tung zuzu­schrei­ben, sonst wür­de er ja nicht sagen, in Adam hät­ten alle gesündigt.
        War­um er Adam die Haupt­ver­ant­wor­tung zuschreibt kann ver­schie­de­ne Grün­de haben.
        Einer ist dem Gene­sis­be­richt ent­spre­chend der, dass er Adam die­ses Gebot gege­ben hat­te, bevor Eva geschaf­fen war, Adam also auch für des­sen Ein­hal­tung ver­ant­wort­lich war.
        Aber schon im Bericht in Gene­sis 2 und 3 wird beschrie­ben, wie Adam offen­bar sehen­den Auges zusah, wie sei­ne Frau ver­führt wur­de und ihr nicht wider­sprach oder sie hin­der­te, son­dern fröh­lich mitaß.
        Gott spricht Adam spä­ter dar­auf direkt an und Adam tut das­sel­be, was Sie tun: Erschiebt die Schuld auf Eva – sie sei schuld dar­an, dass er geges­sen habe.
        Gott aber weist das schon an die­ser Stel­le zurück und hält Adam das eige­ne Ver­sa­gen vor Augen: Du hast auf dei­ne Frau gehört, obwohl ich, der gro­ße Gott, dir – nicht Eva – ein Gebot zur Wah­rung gege­ben hatte.

        Und sehen Sie: Was Sie hier kund­tun, ist die Ein­stel­lung des gefal­le­nen Adam, die Pau­lus mit Sicher­heit nicht mehr hat­te. Denn wenn er Eva immer­hin zuge­steht, dass sie ver­führt wur­de, Adam dage­gen nicht, dann heißt das das­sel­be, was es auch heu­te heißt:
        Bei einem Geblen­de­ten wird immer ein mil­de­res Urteil gespro­chen als bei einem Täter oder mei­ent­we­gen Mit­tä­ter, der aus­drück­lich (laut Pau­lus) NICHT ver­führt wor­den war, son­dern sehen­den Auges Gebo­te übertritt.

        Gott sagt vor dem Raus­wurf aus dem Gar­ten Eden, Adam bil­de sich nun ein, er sei wie Gott. man hat die­se Stel­le übri­gens aus der alten Vul­ga­ta raus­ge­stri­chen und das Wort „Adam“ (wie es im Hebr. steht) als „homo“ neu über­setzt. Angeb­lich, weil „Adam“ Mensch hieß. Das stimmt aber nicht! „Ada­ma“ heißt „Erde“, Das Wort „Mensch“ heißt auf Hebr. „Ben-Adam“.

        So hat man also bewusst den Schrift­text eben­falls zu dem Zweck ver­än­dert, um die Zuspit­zung der Ver­ant­wor­tung auf Adam zu eliminieren.

        Wie Gott zur Frau steht, hat er bereits in der Gene­sis aus­führ­lich gesagt und so ist es gekommen.
        Sie war und wur­de wie­der sein letz­tes und edel­stes Geschöpf.
        Und dar­um fiel auch der Satan die Frau zuerst an!

      • Es geht um den 1. Brief des Apo­stels Pau­lus an Timo­theus 2, 8–15:

        8 Ich will, dass die Män­ner über­all beim Gebet ihre Hän­de in Rein­heit erhe­ben, frei von Zorn und Streit.
        9 Auch sol­len die Frau­en sich anstän­dig, beschei­den und zurück­hal­tend klei­den; nicht Haar­tracht, Gold, Per­len oder kost­ba­re Klei­der sei­en ihr Schmuck,
        10 son­dern gute Wer­ke; so gehört es sich für Frau­en, die got­tes­fürch­tig sein wollen.
        11 Eine Frau soll sich still und in aller Unter­ord­nung beleh­ren lassen.
        12 Dass eine Frau lehrt, erlau­be ich nicht, auch nicht, dass sie über ihren Mann herrscht; sie soll sich still verhalten.
        13 Denn zuerst wur­de Adam erschaf­fen, danach Eva.
        14 Und nicht Adam wur­de ver­führt, son­dern die Frau ließ sich ver­füh­ren und über­trat das Gebot.
        15 Sie wird aber dadurch geret­tet wer­den, dass sie Kin­der zur Welt bringt, wenn sie in Glau­be, Lie­be und Hei­lig­keit ein beson­ne­nes Leben führt.

        Für mich spricht das eine deut­li­che, kla­re Spra­che was die Stel­lung der Frau im Ver­gleich zum Mann betrifft.
        Sie ver­mit­teln auf mich den Ein­druck, als wür­den sie sich die Frau als sol­che schön­den­ken und schön­re­den mit Will­kür und fal­scher Inter­pre­ta­ti­ons­kunst. Wie wären wohl ihre Aus­füh­run­gen, wenn sie selbst männ­lich wären? Wäre dann umge­kehrt die Frau die Böse und der Mann der Gute? Ich traue mich wet­ten, dass dem so wäre.
        Fest­steht, dass Eva zuerst vom Baum des Lebens geges­sen hat, obwohl es ver­bo­ten war. Ohne ver­führt zu wer­den sün­digt man nicht, man kann daher nicht sagen, dass sie, obwohl sie zuerst sün­dig­te, eine gerin­ge­re Schuld als Adam hät­te – das ist unlo­gisch. Noch dazu hat sie dann Adam dazu gebracht eben­falls zu sün­di­gen, und schon war die Erb­sün­de über die Mensch­heit gebracht. Ich den­ke dabei nicht, dass Evas Trach­ten nach­dem sie die Sün­de beging weni­ger schlecht war, als das von Adam. Mög­lich, dass es bei Adam grö­ße­re Bedeu­tung hat­te, weil er ein Mann war und zuerst geschaf­fen wur­de, aber der Ursprung der Sün­de ging von einer Frau, von Eva aus. So ein­fach ist das.

  9. Ich woh­ne zur Zeit in Fer­ra­ra und habe vie­le Pre­dig­ten von Msgr. Negri gehört. Er hat mich von Anfang an sehr fas­zi­niert und in den Bann gezo­gen. Nach der Mes­se war er stän­dig von vie­len Men­schen umge­ben, alle woll­ten in sei­ner Nähe sein. Es war mir sofort klar, dass er ein rich­ti­ger Hir­te ist, der die Scha­fe vor dem Wolf schützt.
    Dass er nun der­ma­ßen ange­grif­fen wird macht mich sprach­los. Natür­lich fal­len alle über ihn her wie die Gei­er, weil er nicht das mor­der­ne Sche­ma der Kir­che passt. In mei­nen Augen ist das der Beginn eines tota­li­tä­ren Systems. Denn wenn man öffent­lich nie­man­den kri­ti­sie­ren darf (sei es der Papst, sei es irgend­ein Poli­ti­ker) ohne dafür dif­fa­miert zu wer­den, dann ist das kei­ne tole­ran­te Gesell­schaft mehr.
    Ich hof­fe sehr, dass Msgr. Negri stark bleibt und nicht ein­knickt. Gera­de jetzt haben wir jeman­den wie ihn so drin­gend nötig!

    • Dan­ke für die­sen Kom­men­tar! Msgr. Negri ist eine Aus­nah­me­erschei­nung im gesam­ten Epi­sko­pat. Er ist sei­nen Wider­sa­chern intel­lek­tu­ell-gei­stig über­le­gen, daher grei­fen sie zu die­sen Mit­teln und Pro­pa­gan­da der Zer­trüm­me­rung schießt aus allen Rohren.
      Die Kam­pa­gne gegen ihn ist aüßerst bru­tal wenn man die Blät­ter der­zeit studiert.

    • Schon, schon, @ Mad­da­le­na, aber bit­te sagen Sie mir, wann wir denn ein­mal in dem idyl­li­schen Zustand einer tole­ran­ten Gesell­schaft waren und man nicht dif­fa­miert wur­de, wenn man nicht mit den Wöl­fen heute?

      Je nach­dem, in wel­cher Sze­ne Sie sind, wer­den Sie näm­lich IMMER dif­fa­miert, wenn Sie nicht deren ideo­lo­gi­sche Vor­ga­be erfül­len, und was mich erschreckt, ist, dass dies rund­um, ob links ob rechts, immer bru­ta­ler und unge­nier­ter und unmensch­li­cher geschieht.

      Aller­dings kann ich den Negri-Fall nicht beurteilen.

      • @zeitschnur,
        Man soll­te nicht so sehr auf die eige­ne Bedrän­gung als wohl auf die bedräng­te Situa­ti­on der ande­ren schau­en. ( Tho­mas a Kempis)

        Mir scheint, wir soll­ten neben dem Glau­ben auch beson­ders die Hoff­nung und die Cha­ris, die anmu­ti­ge Lie­be, beherzigen.
        (Beson­ders im Advent).

Kommentare sind deaktiviert.