(Nairobi) Mit einem ironischen Wortspiel weist die traditionsverbundene Internetseite Secretum Meum Mihi auf ein ernstes Problem hin: die teils mißverständliche und daher verwirrende Sprache von Papst Franziskus.
Im vergangenen Sommer besuchte Papst Franziskus Lateinamerika. Seine Ansprache beim Welttreffen der Volksbewegungen in Santa Cruz de Sierra in Bolivien beendete er am 9. Juli 2015 mit den Worten:
„Y, por favor, les pido que recen por mà. Y si alguno de ustedes no puede rezar, con todo respeto le pido que me piense bien y me mande buena onda. Gracias.“
In der offiziellen deutschen Übersetzung durch den Vatikan wurde der Satz folgendermaßen wiedergegeben:
„Und bitte beten Sie für mich! Und wenn jemand von Ihnen nicht beten kann, dann bitte ich ihn – mit allem Respekt –, dass er gut an mich denkt und mir eine ‚gute Welle‘ sendet. Danke.“
Was aber ist eine „buena onda“ und wer soll sie dem Papst schicken? Offenbar hatte auch der vatikanische Übersetzungsdienst Verständnisprobleme, was es mit der „buena onda“ auf sich haben könnte, und setzte die „gute Welle“ unter Anführungszeichen.
Secretum Meum Mihi sieht das Rätsel nun gelüftet. Während die Welt noch über die päpstlichen Wünsche grübelte, hatte man sie in Kenia genau verstanden.
Als das Flugzeug mit Papst Franziskus gestern in Kenias Hauptstadt Nairobi gelandet war, wurde das katholische Kirchenoberhaupt in einem grauen PKW der Marke Honda in den Präsidentenpalast gebracht. „In Kenia erfüllte sich der Wunsch des Papstes: ‚Mándenme buena onda‘. Am Flughafen erwartete ihn ein guter Honda.“
Oder sollte jemand in Kenia Papst Franziskus mißverstanden haben?
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Secretum Meum Mihi (Screenshot)