Direktübertragung des Stundengebets der Mönche von Le Barroux – Liturgischer Kalender 2015/​2016


Die altrituelle Benediktinerabtei Le Barroux in Frankreich.
Die altrituelle Benediktinerabtei Le Barroux in Frankreich.

(Paris) Am kom­men­den Sonn­tag, den 29. Novem­ber 2015 beginnt der Advent, die Vor­be­rei­tungs­zeit auf die Ankunft des Herrn. Mit die­sem Tag beginnt das neue Kir­chen­jahr. Die Mön­che der alt­ri­tu­el­len Bene­dik­ti­ner­ab­tei Sain­te Made­lei­ne von Le Bar­roux in der Pro­vence bie­ten die Mög­lich­keit, ihrem Stun­den­ge­bet direkt zu fol­gen. Das Offi­zi­um wird von den Mön­chen zur Gän­ze im Gre­go­ria­ni­schen Cho­ral in der außer­or­dent­li­chen Form des Römi­schen Ritus gesungen.

Anzei­ge

Seit 2012 erfolgt die Direkt­über­tra­gung des Stun­den­ge­bets im Inter­net, hör­bar am Com­pu­ter oder über iPho­ne oder iPad. Soeben ver­öf­fent­lich­te die Abtei den Lit­ur­gi­schen Kalen­der in der über­lie­fer­ten Form für das Kir­chen­jahr 2015/​2016. Er kann als PDF geöff­net und aus­ge­druckt werden.

Die Über­tra­gung erfolgt sechs­mal täg­lich, begin­nend mit dem Mor­gen­lob, den klei­nen Horen, Ves­per und Kom­plet. Nicht über­tra­gen wird das Nacht­ge­bet der Kir­che. Der Tag der Mön­che beginnt näm­lich bereits um 3.30 Uhr mor­gens mit der Matu­tin (Vigil).

Lau­des: 6.00 Uhr
Prim: 7.45 Uhr
Sext: 12.15 Uhr
Non: 14.15 Uhr
Ves­per: 17.30 Uhr
Kom­plet: 19.45 Uhr

Kurze Geschichte von Le Barroux

Stundengebet Le Barroux
Stun­den­ge­bet in Le Barroux

Die Bene­dik­ti­ner­ab­tei Le Bar­roux geht auf eine Grün­dung von Dom Gerard Cal­vet zurück. Der 1927 gebo­re­ne Cla­vet trat 1950 in den Oli­ve­ta­ner­or­den ein, einem Zweig der Bene­dik­ti­ner. 1956 wur­de er zum Prie­ster geweiht und wirk­te zunächst als Mis­sio­nar in Brasilien.

Die Lit­ur­gie­re­form von 1965/​1969 emp­fand er als schwer­wie­gen­den Bruch, dem er nicht fol­gen konn­te. Da er wei­ter­hin im über­lie­fer­ten Ritus zele­brie­ren woll­te, bat er 1969 den Abt sei­nes Klo­sters um Erlaub­nis, als Ein­sied­ler in den fran­zö­si­schen Alpen leben zu können.

Dort schlos­sen sich ihm bald wei­te­re Män­ner an, die eben­falls am über­lie­fer­ten Ritus und der über­lie­fer­ten Spi­ri­tua­li­tät des Bene­dik­ti­ner­or­dens fest­hal­ten woll­ten. Die­se neue Situa­ti­on ver­lang­te nach einer Ord­nung, wes­halb sich Dom Cal­vet an die Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. anlehn­te, die in orga­ni­sier­ter Form am alten Ritus fest­hielt. Die Anleh­nung führ­te jedoch zum Bruch mit sei­ner Abtei und der Bene­dik­ti­ner­kon­gre­ga­ti­on von Subia­co. Den Ein­sied­ler und Ein­zel­gän­ger Cal­vet hat­te der Orden gedul­det, nicht aber den Auf­bau einer gan­zen Bewe­gung und das Hin­ein­wir­ken in den Orden und in die katho­li­sche Kirche.

1978 begann Dom Gerard Cal­vet mit der Errich­tung eines eige­nen Klo­sters. Dazu wähl­te er Le Bar­roux in der Diö­ze­se Avi­gnon. Der Zulauf war so groß, daß es 1986 zu einer Toch­ter­grün­dung in Bra­si­li­en kom­men konnte.

1988 wur­de die Ver­bin­dung zur Pius­bru­der­schaft auf­ge­löst, da Dom Cal­vet dem Erz­bi­schof Mar­cel Lefeb­v­re nicht auf dem Weg der uner­laub­ten Bischofs­wei­hen folg­te. Viel­mehr nahm er ein Ver­söh­nungs­an­ge­bot Roms an. Ein Schritt, der sei­ne klö­ster­li­che Gemein­schaft spal­te­te. Ein Teil der Mön­che ver­ließ den Kon­vent. Auch das bra­si­lia­ni­sche Toch­ter­klo­ster trenn­te sich von Le Barroux.

2002 erfolgte Tochtergründung in Aquitanien

Das Klo­ster wur­de von Rom kano­nisch aner­kannt und zur Abtei erho­ben. 1989 wur­de Dom Cal­vet zum ersten Abt von Le Bar­roux gewählt. 2002 konn­te in Aqui­ta­ni­en eine neue Toch­ter­grün­dung erfolgen.

Seit 2003 lei­tet Lou­is-Marie de Gey­er d’Orth als zwei­ter Abt die Geschicke von Le Bar­roux. Dom Cal­vet starb 2008. Weni­ge Mona­te nach sei­nem Tod wur­de die Abtei in die Bene­dik­t­i­ni­sche Kon­fö­de­ra­ti­on aufgenommen.

Über den Klo­ster­la­den kann, auch im Inter­net, das alt­ri­tu­el­le bene­dik­t­i­ni­sche Diur­na­le erwor­ben wer­den. Die Gebets­tex­te ste­hen auch ein­zeln für die jewei­li­gen Gebets­zei­ten zur Verfügung.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Romualdica

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!