„Wir erleben einen der besten Momente in der Geschichte der Freimaurerei“


Freimaurer tagen in Santiago-de-Compostela
Freimaurer tagen in Santiago de Compostela

(Madrid) „Wir leben in einem der besten Momen­te für die Frei­mau­re­rei.“ Das bekennt die Groß­lo­ge von Spa­ni­en in der aktu­el­len Aus­ga­be von El Ori­en­te.

Anzei­ge

El Ori­en­te, das Pres­se­or­gan der Groß­lo­ge, gibt damit Wor­te von Oscar de Alfon­so, dem Groß­mei­ster der Groß­lo­ge von Spa­ni­en, wie­der. Bei einem Frei­mau­rer­tref­fen in Sant­ia­go de Com­po­ste­la, das unter dem Mot­to „El Cami­no hacia la Luz“ (Der Weg zum Licht) stand, sag­te der Groß­mei­ster wört­lich: „Wir erle­ben einen der besten Momen­te in der Geschich­te der Freimaurerei.“

Ende Okto­ber fand in Sant­ia­go de Com­po­ste­la eine inter­na­tio­na­le Frei­mau­rer-Tagung stand, die beschürz­te Brü­der aus Spa­ni­en, Argen­ti­ni­en, Chi­le, Bra­si­li­en, Boli­vi­en, Para­gu­ay, Peru und Uru­gu­ay ver­sam­mel­te. Das Ergeb­nis der 6. Kon­fe­renz der Inter­ame­ri­ka­ni­schen Frei­mau­rer-Kon­fö­de­ra­ti­on ist eine „Frei­mau­rer-Char­ta“, die von den Logen-Dele­gier­ten beschlos­sen wurde.

„Freimaurer-Charta“ beschlossen

Wappen der Großloge von Spanien
Wap­pen der Groß­lo­ge von Spanien

Ver­tre­ten waren in Sant­ia­go de Com­po­ste­la die Groß­lo­ge von Spa­ni­en, die Groß­lo­ge der Frei­en und Ange­nom­me­nen Mau­rer von Boli­vi­en, die Groß­lo­ge von Argen­ti­ni­en, der Groß­ori­ent von Bra­si­li­en, die Groß­lo­ge von Chi­le, die Sym­bo­li­sche Groß­lo­ge von Para­gu­ay, die Groß­lo­ge der Alten, Frei­en und Ange­nom­me­nen Mau­rer der Repu­blik Peru, die Lega­le Groß­lo­ge von Por­tu­gal und die Groß­lo­ge der Frei­mau­re­rei von Uru­gu­ay.

Laut Groß­lo­ge von Spa­ni­en ver­ei­nen die genann­ten Groß­lo­gen „10.400 Logen mit 350.000 Frei­mau­rern“. Sie rich­ten sich am Schot­ti­schen Ritus der Groß­lo­ge von Eng­land aus.

Was genau in der „Car­ta Maso­ni­ca“ steht, wur­de von den Logen nicht ver­öf­fent­licht. El Ori­en­te lie­fert in einem Bericht ledig­lich eini­ge Hin­wei­se. Wie aus­sa­ge­kräf­tig sie über den tat­säch­li­chen Inhalt der beschlos­se­nen Char­ta sind, kann daher nicht gesagt wer­den. Die „Frei­mau­rer-Char­ta“ stellt dem­nach fest, daß die Gesell­schaft vor neu­en Pro­ble­men ste­he. Genannt wer­den aus­drück­lich: „Fun­da­men­ta­lis­mus, Into­le­ranz, das Ein­drin­gen von Wirt­schafts­kri­mi­na­li­tät in den repu­bli­ka­ni­schen Gemein­sinn, der sozia­le Feind­schaft erzeugt“.

Neue „Lenkungsformen“ in der Politik gefordert

Der Großmeister Oscar de Alfonso der Großloge (mit Kette)
Der Groß­mei­ster Oscar de Alfon­so der Groß­lo­ge (mit Kette)

Zudem dia­gno­sti­ziert die Frei­mau­rer-Char­ta eine all­ge­mei­ne Kri­se der Regie­rungs­füh­rung und Len­kungs­form in der Poli­tik. Als Grund dafür wer­den ver­schie­de­ne For­men der Kor­rup­ti­on und des ethi­schen Rela­ti­vis­mus genannt. Dage­gen for­dert die Frei­mau­rer-Char­ta die Schaf­fung „eines neu­en Men­schen“, des­sen Idea­le „huma­ni­stisch, lai­zi­stisch und tole­rant“ sind „auf der Grund­la­ge von Frei­heit, Gleich­heit und Brü­der­lich­keit“. Die­ser „neue Mensch“ sei durch die Errich­tung einer „offe­nen Gesell­schaft“, „neue For­men des Zusam­men­le­bens“, „neue Pro­duk­ti­ons­for­men“ und „neue For­men der staats­bür­ger­li­chen, demo­kra­ti­schen und reprä­sen­ta­ti­ven For­men“ zu verwirklichen.

Die inter­ame­ri­ka­ni­sche Frei­mau­rer-Kon­fe­renz sprach sich auch für die Lega­li­sie­rung der Tötung unge­bo­re­ner Kin­der durch Abtrei­bung in Chi­le aus und unter­stützt damit die Bestre­bun­gen der ehe­ma­li­gen UN-Women-Direk­to­rin und UNO-Unter­ge­neral­se­kre­tä­rin, der nun­meh­ri­gen sozia­li­sti­schen, chi­le­ni­schen Staats­prä­si­den­tin Michel­le Bachelet.

El Ori­en­te, die Publi­ka­ti­on der spa­ni­schen Groß­lo­ge wird vom Kom­mu­ni­ka­ti­ons­se­kre­ta­ri­at der Groß­lo­ge herausgegeben.

Vom 18.-21 Novem­ber 2015 tagt in San Fran­cis­co in den USA die XIV. Welt­kon­fe­renz der regu­lä­ren Frei­mau­rer-Groß­lo­gen, also des Schot­ti­schen Ritus, unter dem Mot­to „The Chain of Uni­on: Streng­thening Fra­ter­nal Bonds in a Chan­ging World“.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Gle​.org (Screen­shots)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!