Pharisäer und Sadduzäer unserer Zeit


Jesus vor den Pharisäen und Sadduzäern
Pha­ri­sä­er und Sad­du­zä­er lehn­ten Jesus ab

von Rober­to de Mattei*

Anzei­ge

Kri­tik an den „Pha­ri­sä­ern“ fin­det sich häu­fig in den Wor­ten von Papst Fran­zis­kus. In zahl­rei­chen Reden zwi­schen 2013 und 2015 hat er von der „Krank­heit der Pha­ri­sä­er“ (7. Sep­tem­ber 2013) gespro­chen, „die Jesus vor­war­fen, den Sab­bat nicht zu ach­ten“ (1. April 2014), von der „Ver­su­chung der Selbst­ge­nüg­sam­keit und des Kle­ri­ka­lis­mus, jenes Kodi­fi­zie­ren des Glau­bens in Regeln und Anwei­sun­gen, wie die Schrift­ge­lehr­ten, die Pha­ri­sä­er und die Rechts­ge­lehr­ten der Zeit Jesu“ (19. Sep­tem­ber 2014). Beim Ange­lus vom 30. August 2015 sag­te er: „Wie damals für die Pha­ri­sä­er besteht auch unter uns die Gefahr, uns für in Ord­nung, oder schlim­mer: für bes­ser als die ande­ren allein auf­grund der Tat­sa­che zu hal­ten, daß wir die Regeln, die Bräu­che beach­ten, auch wenn wir den Näch­sten nicht lie­ben, har­ten Her­zens sind, stolz und hoch­mü­tig.“ Am 8. Novem­ber 2015 stell­te er die Hal­tung der Schrift­ge­lehr­ten und der Pha­ri­sä­er, die auf „Exklu­si­on“ grün­det, der Jesu gegen­über, die auf „Inklu­si­on“ grün­det. Der Ver­weis auf die Pha­ri­sä­er ist eben­so offen­sicht­lich in der Rede, mit der der Papst am ver­gan­ge­nen 24. Okto­ber die XIV. Ordent­li­che Syn­ode über die Fami­lie abschloß. Wer sonst sind die „ver­schlos­se­nen Her­zen, die sich oft sogar hin­ter den Leh­ren der Kir­che oder hin­ter den guten Absich­ten ver­stecken, um sich auf den Stuhl des Mose zu set­zen und – manch­mal von oben her­ab und mit Ober­fläch­lich­keit – über die schwie­ri­gen Fäl­le und die ver­letz­ten Fami­li­en zu rich­ten“, wenn nicht „die Pha­ri­sä­er, die die Reli­gi­on zu einer unend­li­chen Ket­te von Gebo­ten mach­ten“ (26. Juni 2014)? Pha­ri­sä­er scheint jeder zu sein, der mit eigen­sin­ni­gem Stolz die Exi­stenz von abso­lu­ten und unum­stöß­li­chen Gebo­ten, Geset­zen, Regeln der Kir­che verteidigt.

Wer waren die Pharisäer aber wirklich?

Wer waren die Pha­ri­sä­er aber wirk­lich? Als Jesus sei­ne Lehr­jah­re begann, unter­teil­te sich die jüdi­sche Welt in ver­schie­de­ne Strö­mun­gen, von denen uns die Evan­ge­li­en berich­ten und, unter den Histo­ri­kern, Fla­vi­us Jose­phus (3 –100 n.Chr.) in sei­nen Wer­ken „Jüdi­sche Alter­tü­mer“ und „Geschich­te des jüdi­schen Krie­ges“. Die Haupt­sek­ten waren jene der Pha­ri­sä­er und der Sad­du­zä­er. Die Pha­ri­sä­er beach­te­ten bis in die Details die reli­giö­sen Vor­schrif­ten, hat­ten aber den Geist der Wahr­heit ver­lo­ren. Sie waren über­heb­li­che Män­ner, die die Pro­phe­zei­un­gen über den Mes­si­as fälsch­ten und das Gött­li­che Recht nach ihren Mei­nun­gen aus­leg­ten. Die Sad­du­zä­er lehr­ten noch schwer­wie­gen­de­re Irr­tü­mer. Sie bezwei­fel­ten die Unsterb­lich­keit der See­le und lehn­ten den Groß­teil der Hei­li­gen Schrif­ten ab. Bei­de strit­ten um die Macht im Syn­he­dri­on, der, als Jesus ver­ur­teilt wur­de, von den Sad­du­zä­ern geführt wurde.

Die Sad­du­zä­er wer­den ein­mal von Mar­kus und drei­mal von Mat­thä­us erwähnt, wäh­rend die Pha­ri­sä­er wie­der­holt in den Evan­ge­li­en des Mar­kus und des Mat­thä­us vor­kom­men. Das Kapi­tel 23 des hei­li­gen Mat­thä­us im Beson­de­ren ist eine offe­ne Ankla­ge gegen sie: „Weh euch, ihr Schrift­ge­lehr­ten und Pha­ri­sä­er, ihr Heuch­ler! Ihr gebt den Zehn­ten von Min­ze, Anis und Küm­mel und laßt das Wich­tig­ste im Gesetz außer acht: Gerech­tig­keit, Barm­her­zig­keit und Treue. Man muß das eine tun, ohne das ande­re zu lassen.“

Die Heiligen Thomas von Aquin, Augustinus und Bonaventura über die Pharisäer

Der hei­li­ge Tho­mas von Aquin erklärt in sei­nem Kom­men­tar zu die­ser Stel­le von Mat­thä­us, daß die Pha­ri­sä­er vom Herrn nicht geta­delt wur­den, weil sie den Zehnt bezahl­ten, „son­dern nur weil sie Grö­ße­res, die gei­sti­gen Gebo­te gering­schätz­ten. Doch in der Pra­xis [den Zehnt abzu­lie­fern] scheint er sie zu loben, indem er sagt: ‚Die­se Din­ge soll man tun‘ (Haec opor­tuit face­re) gemäß dem Gesetz, wie Chr­i­so­sto­mos hin­zu­fügt (Sum­ma Theo­lo­gi­ca, II-IIae, q. 87, a. 2 ad 3).

Der hei­li­ge Augu­sti­nus sag­te unter Bezug auf den Pha­ri­sä­er, von dem der hei­li­ge Lukas schreibt (18,10–14), daß er nicht wegen sei­ner Wer­ke ver­ur­teilt ist, son­dern weil er sich sei­ner angeb­li­chen Hei­lig­keit rühm­te (Epi­sto­la 121,1,3). Der­sel­be hei­li­ge Augu­sti­nus erklärt in sei­nem Brief an Casu­la­nus, daß der Pha­ri­sä­er nicht ver­dammt wur­de, weil er faste­te (Lk 18,11ff), son­dern „weil er sich im Stolz über den Zöll­ner erhob“ (Epi­sto­la 36,4,7). Denn es „ist bei einem Men­schen frucht­los, zwei­mal in der Woche zu fasten wie der Pha­ri­sä­er, hin­ge­gen ist es eine Aus­übung der Reli­gi­on bei einem demü­tig Gläu­bi­gen oder einem gläu­big Demü­ti­gen, wenn die Hei­li­ge Schrift auch nicht sagt, daß der Pha­ri­sä­er ver­dammt wor­den sei, aber viel­mehr, daß der Zöll­ner gerecht­fer­tigt wur­de“ (Epi­sto­la 36,4,7).

Die knap­pe­ste Defi­ni­ti­on für die Pha­ri­sä­er fin­det sich beim hei­li­gen Bona­ven­tura: „Pha­ri­saeus signi­fi­cat illos qui prop­ter ope­ra exte­rio­ra se repu­tant bonos; et ideo non habent lacry­mas com­punc­tion­is“ (De S. Maria Mag­da­le­na Ser­mo I, in: Ope­ra omnia, Ad Cla­ras Aqu­as, Flo­renz 2001 Bd. IX, col. 556b). „Pha­ri­sä­er nennt man jene, die sich selbst wegen ihrer äuße­ren Wer­ke für gut hal­ten und daher kei­ne Trä­nen der Reue haben.“

Pharisäer waren stolze Konservative, die Sadduzäer ungläubige Liberale

Der Sanhedrin war zur Zeit Jesu das Gremium von Sadduzäern und Pharisäern
Der San­he­drin war zur Zeit Jesu das Gre­mi­um von Sad­du­zä­ern und Pharisäern

Jesus ver­ur­teilt die Pha­ri­sä­er, weil er ihr Herz kann­te: Sie waren Sün­der, hiel­ten sich aber für Hei­li­ge. Der Herr woll­te sei­nen Jün­gern leh­ren, daß die äuße­re Erfül­lung der guten Wer­ke nicht genügt. Das, was eine Hand­lung gut sein läßt, ist nicht nur sein Objekt, son­dern die Absicht. Den­noch: wenn es stimmt, daß die guten Wer­ke nicht genü­gen, wenn die gute Absicht fehlt, so stimmt eben­so, daß die guten Absich­ten nicht rei­chen, wenn die guten Wer­ke feh­len. Die Par­tei der Pha­ri­sä­er, der Gam­a­liel, Niko­de­mus, Joseph von Ari­mat­häa (Jüdi­sche Alter­tü­mer 20.9.1) und sogar der hei­li­ge Pau­lus (Apo­stel­ge­schich­te 23,6) ange­hör­ten, war bes­ser als jene der Sad­du­zä­er, gera­de weil sie, trotz ihrer Heu­che­lei, die Geset­ze beach­te­ten, wäh­rend die Sad­du­zä­er, aus deren Rei­hen die Hohe­prie­ster Han­nas und Kaiaphas kamen (Jüdi­sche Alter­tü­mer 18.35.95), auch die­se mißachteten.

Die Pha­ri­sä­er waren stol­ze Kon­ser­va­ti­ve, die Sad­du­zä­er ungläu­bi­ge Libe­ra­le. Doch bei­de ver­ein­te die Ableh­nung der gött­li­chen Sen­dung von Jesus (Mt 3,7–10).

Wer sind die Pha­ri­sä­er und die Sad­du­zä­er unse­rer Zeit? Dar­auf kön­nen wir mit ruhi­ger Gewiß­heit Ant­wort geben. Es sind all jene, die vor, wäh­rend und nach der Syn­ode ver­sucht haben und ver­su­chen wer­den, die Pra­xis der Kir­che und durch die Pra­xis ihre Leh­re über die Fami­lie und die Ehe zu ändern.

Pharisäer und Sadduzäer lehnten die göttliche Lehre Jesu ab

Jesus ver­kün­de­te die Unauf­lös­lich­keit der Ehe, wie Gott sie von Anfang an gedacht hat­te, und grün­de­te sie auf der Wie­der­her­stel­lung jenes Natur­rechts, von dem sich die Juden ent­fernt hat­ten, und ver­stärk­te sie durch die Erhe­bung des Ehe­ban­des zum Sakra­ment. Pha­ri­sä­er und Sad­du­zä­er lehn­ten die­se Leh­re ab, indem sie das gött­li­che Wort Jesu leug­ne­ten und die­sem ihre eige­ne Mei­nung ent­ge­gen­setz­ten. Sie berie­fen sich unauf­rich­ti­ger­wei­se auf Mose, so wie sich die Neue­rer unse­rer Tage auf eine angeb­li­che Tra­di­ti­on der ersten Jahr­hun­der­te beru­fen, indem sie die Geschich­te und die Leh­re der Kir­che fälschen.

Aus die­sem Grund spricht ein tap­fe­rer Bischof und Ver­tei­di­ger des rech­ten Glau­bens, Msgr. Atha­na­si­us Schnei­der, von einer „neo-mosai­schen Pra­xis“: „Die neu­en Jün­ger des Moses und die neu­en Pha­ri­sä­er haben bei den bei­den jüng­sten Syn­oden­ver­samm­lun­gen (2014 und 2015) ihre prak­ti­sche Leug­nung der Unauf­lös­lich­keit der Ehe und ihre fall­wei­se Auf­he­bung des Sech­sten Gebo­tes unter dem Vor­wand der Barm­her­zig­keit ver­schlei­ert, indem sie Aus­drücke wie ‚Weg der Unter­schei­dung‘, ‚Beglei­tung‘, ‚Ori­en­tie­rung durch den Bischof‘, ‚Dia­log mit dem Prie­ster‘, ‚Forum inter­num‘, ‚eine voll­stän­di­ge­re Inte­gra­ti­on in das Leben der Kir­che‘ gebrauch­ten, um die Zure­chen­bar­keit des Zusam­men­le­bens in Fäl­len irre­gu­lä­rer Ver­bin­dun­gen mög­lichst zu eli­mi­nie­ren (vgl. Rela­tio fina­lis, Nr. 84–86).“

Die Pharisäer und Sadduzäer von heute

Die Sad­du­zä­er sind die Neue­rer, die offen die Über­win­dung der Leh­re und der Pra­xis der Kir­che behaup­ten. Die Pha­ri­sä­er sind jene, die mit dem Mund zwar die Unauf­lös­lich­keit der Ehe beken­nen, aber sie heuch­le­risch durch ihre Taten leug­nen, indem sie eine „Von-Fall-zu-Fall“-Übertretung des Moral­ge­set­zes vorschlagen.

Die wirk­li­chen Jün­ger Jesu Chri­sti gehö­ren weder der Par­tei der Neo-Pha­ri­sä­er noch der Par­tei der Neo-Sad­du­zä­er an, die bei­de moder­ni­stisch sind, son­dern fol­gen der Schu­le des hei­li­gen Johan­nes des Täu­fers, der in der gei­sti­gen Wüste sei­ner Zeit pre­dig­te. Der Täu­fer war, als er die Pha­ri­sä­er und Sad­du­zä­er als „Schlan­gen­brut“ (Mt 3,7) brand­mark­te und Hero­des Anti­pas wegen sei­nes Ehe­bruchs ermahn­te, nicht hart­her­zig, son­dern von Lie­be zu Gott und zu den See­len bewegt. Heuch­ler und Hart­her­zi­ge waren die Bera­ter des Hero­des Anti­pas, die sein sünd­haf­tes und reue­lo­ses Leben mit der Leh­re der Schrift in Ein­klang brin­gen woll­ten. Hero­des ließ den Täu­fer hin­rich­ten, um die Stim­me der Wahr­heit zum Schwei­gen zu brin­gen, doch die Stim­me des Vor­gän­gers ist noch 20 Jahr­hun­der­te spä­ter hör­bar. Wer die gute Leh­re öffent­lich ver­tei­digt, folgt nicht dem Bei­spiel der Pha­ri­sä­er und der Sad­du­zä­er, son­dern dem Bei­spiel des hei­li­gen Johan­nes des Täu­fers und Unse­res Herrn.

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: You­tube (Screen­shot)

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18 Kommentare

  1. Stimmt alles. Und den­noch begeg­net mir bei uns Tra­dis immer wie­der, ein­schliess­lich bei mir selbst, der „Pha­ri­sä­er“ im übli­chen volks­tüm­li­chen Sinn, wie ihn auch zu Recht Berg­o­glio im Kopf hat: im Stolz über die eige­ne Vor­treff­lich­keit und Lini­en­treue wird stän­dig über ande­re geur­teilt und geklatscht, beson­ders über die Libe­ra­len. Eine sol­che HARTHERZIGE ENGE ist mir das letz­te Mal bei den ZEUGEN JEHOVAS 2000–2005 begeg​net​.So ein UNERLÖSTES Ver­hal­ten hat auf Aussen­ste­hen­de kei­ner­lei Anzie­hunskraft und stürzt uns in die HÖLLE!

    • Pha­ri­sä­er immer nur mit glau­bens­treue Chri­sten gleich­zu­set­zen ist ein­sei­tig und billig.
      Der Pha­ri­sä­er steckt in jedem Men­schen, egal ob jemand ein Tra­di oder ein Links­li­be­ra­ler ist, egal ob jemand ein gläu­bi­ger Mensch oder Athe­ist ist. 

      Libe­ra­le, die die ich- ver­ste­he-tole­rie­re und – lie­be- alles und jeden- Show abzie­hen sind doch oft Heuch­ler und Pseu­do- Barm­her­zig­keit Schwät­zer. Mit dem infla­tio­nä­ren Gere­de über Barm­her­zig­keit und Näch­sten­lie­be polie­ren libe­ra­le Chri­sten und ande­re Tole­ranz-Apo­steln ger­ne ihren Hei­li­gen­schein und len­ken damit geschickt von der eige­nen Her­zens-här­te ab. Die gei­fern­de Pau­schal­ver­ur­tei­lung von glau­bens­treu­en Katho­li­ken durch Fran­zis­kus ist echt ner­vig und eines Pap­stes unwür­dig. Fast alle Brie­fe des Pau­lus, Petrus und der ande­re Apo­steln, (also ein erheb­li­cher Teil des NT) dre­hen sich um den Kampf für die Rein­hal­tung und das Fest­hal­ten an der authen­ti­schen Über­lie­fe­rung des Glaubens. 

      Nach der Logik des Pap­stes waren die Apo­steln alle pha­ri­sä­er­haf­te Lega­li­sten und Pela­gia­ner. Ich gehö­re eine 0815- Main­stream deutsch-katho­li­schen Kir­che an und ken­ne daher den libe­ra­len Katho­li­zis­mus wie er in der Pra­xis real exi­stiert, nur all­zu gut. Da wird den gan­zen Tag über Barm­her­zig­keit, Mit­brü­der­lich­keit, Ver­ge­bung, Liebe,Toleranz etc. geschwa­felt aber das Gegen­tei­le getan und gelebt. Katho­li­ken, die nicht in den libe­ra­len Welt­bild hin­ein­pas­sen oder zu katho­lisch sind, wer­den ver­ach­tet, fer­tig gemacht, raus gemobbt und aus­ge­grenzt. Wie selbst­ver­ständ­lich schau­en libe­ra­le Chri­sten auf bibel­treue Chri­sten her­ab und bezeich­nen sie ver­ächt­lich als Ewig­gest­ri­ge und rück­stän­di­ge Fun­da­men­ta­li­sten. Das ist auch pharisäerhaft.

      • Das stimmt alles, was Sie sagen – das habe ich auch genau so erlebt.
        Aber ich erle­be das­sel­be bloß in „Raben­schwarz“ bei den Tra­dis – bloß mit den umge­kehr­ten Vorzeichen.
        Wäh­rend die Libe­ra­len eher vie­les ersticken wol­len, Fra­gen erst gar nicht auf­kom­men las­sen wol­len, fin­det man bei den Tra­dis ein gera­de­zu mör­de­ri­schen Zelo­ten­tum, bei dem sich ein Groß­teil der Anhän­ger in den wahn hin­ein­stei­gert, in der Kri­se mit ein paar kras­sen Front­zeich­nun­gen einen magi­schen kreis um den eige­nen Geist gezo­gen zu haben, der sie beschützt.

        So mili­tant ober­fläch­lich die einen so magisch-aggres­siv die andern.

        Und jetzt darf man sich was aussuchen…

  2. Kri­tik muss nicht immer schlecht sein. Aber Pha­ri­sä­er und Sad­du­zä­er hat es in der Kir­che schon
    immer gege­ben. Nun, wer heu­te den Glau­ben ver­tei­digt, wird oft mit den Pha­ri­sä­ern in einen Topf
    gewor­fen, mit Hart­her­zig­keit, Stolz und Lieb­lo­sig­keit beschimpft. Auf der ande­ren Sei­te sind doch
    jene Sad­du­zä­er, die die Leh­re ver­än­dern wol­len. Fran­zis­kus nimmt das nicht so genau, denn die
    Kar­di­nä­le und Bischö­fe die an der Wahr­heit und Leh­re fest­hal­ten, sind die Adres­sa­ten denen die
    Rüge gilt. Johan­nes der Täu­fer hat die Pha­ri­sä­er und Sad­du­zä­er als Schlan­gen­brut bezeichnet
    und Hero­des Anti­pas als Ehe­bre­cher. Gera­de die­sen Ehe­bruch will man hof­fä­hig machen, in dem
    die Geschie­de­nen zur Hl.Kommunion zuge­las­sen wer­den sol­len. Es ist leicht zu erken­nen, wer
    zu der “ Schlan­gen­brut “ gehört.

    • „und Hero­des Anti­pas als Ehebrecher.“
      Nun nach der heu­ti­gen barm­her­zi­gen Kon­zils­kir­che hät­te auch Hero­des kei­ne schlech­ten Kar­ten die Sakra­men­te zu emp­fan­gen. Er könn­te auch ruhig jeden Tag zwei­mal hei­ra­ten und er müß­te nur buß­fer­tig sein und sein Prie­ster könn­te dann auch von Fall zu Fall ent­schei­den. Ja Johan­nes der Täu­fer wenn du heu­te leben wür­dest dann wür­den die Fet­zen flie­gen und der Kon­zils­geist wür­de sich stän­dig auf der Flucht befin­den. Davon gehe ich mal aus.
      Per Mari­am ad Christum.

      • Hm. Es ist unver­zei­lich von mir.
        „Ja Johan­nes der Täu­fer wenn du heu­te leben würdest “
        Natür­lich lebt Johan­nes der Täu­fer in alle Ewig­keit denn er war der größ­te Pro­phet der je von einer Frau gebo­ren wor­den ist. Aber er wird sich wohl mit Grau­en abwen­den wenn er das sieht was heut­zu­ta­ge in der Kir­che des Herrn in die­ser Welt so alles abläuft.
        Per Mari­am ad Christum.

  3. Der im Arti­kel erwähn­te recht­gläu­bi­ge Weih­bi­schof Atha­na­si­us Schnei­der hat bereits vor einem Jahr anl. des Schluss­do­ku­men­tes der lettzjäh­ri­gen Syn­ode in einem Inter­view mit der pol­ni­schen Zeit­schrift „Polo­nia Chri­stia­na“ Klar­text gesprochen:
    -
    „Durch die Zulas­sung „wie­der­ver­hei­ra­te­ter Geschie­de­ner“ zur Hei­li­gen Kom­mu­ni­on eta­blie­ren die­se Bischö­fe nach eige­nem Gut­dün­ken eine neue Tra­di­ti­on und über­tre­ten damit das Gebot Got­tes. Chri­stus hat die Pha­ri­sä­er und Schrift­ge­lehr­ten des­we­gen ein­mal tadel­te (vgl. Mt 15,3). Noch schwer­wie­gen­der ist die Tat­sa­che, dass die­se Bischö­fe ver­su­chen, ihre Untreue gegen­über dem Wor­te Chri­sti durch Argu­men­te wie „pasto­ra­le Not­wen­dig­keit“, „Barm­her­zig­keit“, „Offen­heit für den Hei­li­gen Geist“ zu legi­ti­mie­ren. Außer­dem haben sie kei­ne Angst und kei­ne Skru­pel, die wah­re Bedeu­tung die­ser Wör­ter in einem gno­sti­schen Sinn zu ent­stel­len, indem sie zugleich jene, die ihnen wider­ste­hen und die unver­än­der­li­che gött­li­che Gebot und die nicht vom Men­schen gemach­te Tra­di­ti­on ver­tei­di­gen, als starr, skru­pel­haft oder tra­di­tio­na­li­stisch eti­ket­tie­ren. Wäh­rend der gro­ßen aria­ni­schen Kri­se des 4. Jahr­hun­derts wur­den die Ver­tei­di­ger der Gott­heit des Got­tes­soh­nes auch als „unnach­gie­big“ oder als „Tra­di­tio­na­li­sten“ bezeich­net. Der hei­li­ge Atha­na­si­us wur­de sogar von Papst Libe­ri­us exkom­mu­ni­ziert. Libe­ri­us begrün­de­te das mit dem Argu­ment, dass Atha­na­si­us mit den ori­en­ta­li­schen Bischö­fe, die meist Ket­zer oder Halb­ket­zer waren, nicht in Gemein­schaft war. Basi­li­us der Gro­ße erklär­te in die­ser Situa­ti­on fol­gen­des: „Nur eine Sün­de wird heu­te hart bestraft: die auf­merk­sa­me Beach­tung der Über­lie­fe­run­gen unse­rer Väter. Aus die­sem Grund wer­den die Guten aus ihren Posi­tio­nen ver­drängt und in die Wüste geschickt“ (Ep. 243).

    Die Bischö­fe, wel­che die hei­li­ge Kom­mu­ni­on für „wie­der­ver­hei­ra­te­te Geschie­de­ne“ befür­wor­ten, sind die neu­en Pha­ri­sä­er und Schrift­ge­lehr­ten, weil sie das Gebot Got­tes ver­nach­läs­si­gen. Sie för­dern die Tat­sa­che, dass aus dem Leib und dem Her­zen der „wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen“ noch mehr „Ehe­bruch her­vor­geht“ (Mt 15,19), weil sie eine äußer­lich „sau­be­re“ Lösung wol­len und in den Augen derer, wel­che die Macht haben (die Mas­sen­me­di­en, die öffent­li­che Mei­nung), „sau­ber“ daste­hen wol­len. Wenn sie aller­dings vor dem Rich­ter­stuhl Chri­sti erschei­nen, wer­den sie sicher­lich zu ihrer Bestür­zung die­se Wor­te Chri­sti hören: „Was zählst du mei­ne Sat­zun­gen auf, was redest du von mei­nem Bund, da du doch Zucht hasst und mei­ne Wor­te hin­ter dich wirfst? … mit Ehe­bre­chern hältst du Gemein­schaft“ (Ps 50/49,16–18)“
    -

  4. Ganz aktu­ell drischt der Papst mit die­ser Grund­satz­re­de wie­der auf Katho­li­ken als Pela­gia­ner ein und lässt mit sei­ner Ver­ach­tung der Tra­di­ti­on und der Leh­re der Kir­che kei­nen Zwei­fel was ER will.

    http://​w2​.vati​can​.va/​c​o​n​t​e​n​t​/​f​r​a​n​c​e​s​c​o​/​i​t​/​s​p​e​e​c​h​e​s​/​2​0​1​5​/​n​o​v​e​m​b​e​r​/​d​o​c​u​m​e​n​t​s​/​p​a​p​a​-​f​r​a​n​c​e​s​c​o​_​2​0​1​5​1​1​1​0​_​f​i​r​e​n​z​e​-​c​o​n​v​e​g​n​o​-​c​h​i​e​s​a​-​i​t​a​l​i​a​n​a​.​h​tml

    La pri­ma di esse è quella pela­gia­na. Essa spin­ge la Chie­sa a non esse­re umi­le, dis­in­ter­es­sa­ta e bea­ta. E lo fa con l’apparenza di un bene. Il pela­gia­ne­si­mo ci por­ta ad ave­re fidu­cia nel­le strut­tu­re, nel­le orga­niz­za­zio­ni, nel­le pia­ni­fi­ca­zio­ni per­fet­te per­ché astrat­te. Spes­so ci por­ta pure ad assu­me­re uno sti­le di con­trol­lo, di durez­za, di nor­ma­ti­vità. La nor­ma dà al pela­gia­no la sicu­rez­za di sen­tir­si supe­rio­re, di ave­re un ori­en­ta­men­to pre­ciso. In que­sto tro­va la sua for­za, non nella leg­ge­rez­za del sof­fio del­lo Spi­ri­to. Davan­ti ai mali o ai pro­ble­mi del­la Chie­sa è inu­tile cer­ca­re solu­zi­o­ni in con­ser­va­to­ris­mi e fon­da­men­ta­lis­mi, nella restau­ra­zio­ne di cond­ot­te e for­me super­a­te che nep­pu­re cul­tur­al­men­te han­no capa­ci­tà di esse­re signi­fi­ca­ti­ve. La dottri­na cri­stia­na non è un siste­ma chi­uso inca­pace di gener­a­re doman­de, dub­bi, inter­ro­ga­ti­vi, ma è viva, sa inquie­ta­re, sa ani­ma­re. Ha vol­to non rigi­do, ha cor­po che si muo­ve e si svi­lup­pa, ha car­ne tene­ra: la dottri­na cri­stia­na si chi­ama Gesù Cristo.

  5. Man soll­te mal nicht vergessen,das es auch unter dem Rest der Mensch­heit die obi­gen Grup­pie­run­gen gibt.
    Spe­zi­ell habe ich da die sog. „Gut­men­schen“ im Sinn,die so gern „Fern­sten­lie­be“ betrei­ben und ihre Gesin­nung auf Papp­schild­chen und Kerz­chen vor sich her tragen.
    Die immer „nazifrei“ sein wol­len aber zu Euthanasie,Abtreibung und Ver­teu­fe­lung von Isra­el laut­hals schweigen.
    War­um wir Chri­sten hier immer auf­ein­an­der ein­prü­geln oder uns prü­geln las­sen ist mir schleierhaft.

    • „War­um wir Chri­sten hier immer auf­ein­an­der ein­prü­geln oder uns prü­geln las­sen ist mir schleierhaft.“
      Ich ken­ne einen der gro­ße Inter­es­se hat, dass wir uns nicht einig sind. Das geht bis in die Fami­li­en wo die Har­mo­nie zer­stört wird. Selbst der Sohn wird den Vater ver­kla­gen und wenn es auch nur um die Erb­schaft geht. Jeden­falls wird in einer bestimm­ten Zeit einer gegen den ande­ren ste­hen und gan­ze Völ­ker wer­den auf­ein­an­der kra­chen. Der Herr die­ser Welt liebt es beson­ders wenn Chri­sten sich gegen­sei­tig has­sen und umbrin­gen denn er weiß das sie dann an Chri­stus zwei­feln wer­den und rufen „War­um läßt Gott das zu“. Ein teuf­li­sches Spiel läuft auf die­ser Welt der Lüge und treibt ihren abso­lu­ten Höhe­punkt zu wenn der fal­sche Chri­stus auf­tau­chen und uns allen das Para­dies auf Erden ankün­di­gen tut.
      Per Mari­am ad Christum.

      • Shu­ca @ …uns allen das Para­dies auf Erden ankün­di­gen tut…Es geht nicht
        dar­um, dass Chri­sten auf­ein­an­der ein­prü­geln… Ein teuf­li­sches Spiel läuft auf
        die­ser Welt der Lüge ! Nur dar­um geht es, es ist kein Ein­prü­geln, son­dern hier
        geht es um Ent­schei­dun­gen. Will man der Leh­re der Kir­che fol­gen, oder dem
        Zeit­geist. Will man alles hin­neh­men in Bezug auf die gro­ße Glaubenszerstö-
        rung, oder ist es nicht Pflicht sich zu weh­ren. Wer nicht gekämpft ( Glauben )
        trägt auch die Kro­ne des ewi­gen Lebens NICHT davon. Das alte Kirchenlied
        sagt es deut­lich und was in Rom ( Syn­ode ) geschieht, ruft nach Gegenwehr !

        Per Mari­am ad Christum !

    • Ja, Stel­la, da sagen Sie etwas. Schön, dass Sie es bemer­ken. Haupt­the­ma der Gesprä­che soll­te sein, wie wir uns im All­tag hei­li­gen, um wür­dig zu sein, vor dem Men­schen­sohn zu ste­hen, der täg­lich wie­der­kom­men kann.

    • @ Stel­la

      … dem Ungläu­bi­gen aber kann man das weni­ger anla­sten als dem Chri­sten, der es bes­ser wis­sen sollte.
      Ich fin­de es daher falsch, dass Sie ablenken.
      „Wem viel gege­ben ist, von dem dem wird viel ver­langt“ – das sag­te der Herr, JESUS!
      Ob also nicht-christ­li­che „Gut­men­schen“ sich irren, wiegt leicht gegen­über der Selbst­ge­rech­tig­keit eines from­men, „glau­bens­treu­en“ Chri­sten, der im Ernst meint, er kön­ne sich selbst demü­tig nen­nen und den andern des Hoch­mu­tes zeihen…

  6. Ob man nun den Pha­ri­sä­er so ver­steht wie F. (was von der Sache her ver­mut­lich den­noch die rich­ti­ge­re Les­art des „Pha­ri­sä­ers“ ist!) oder so win­del­weich wie de Mat­tei – wer kann von sich im Ernst sagen, die­ser Pha­ri­sä­er schlum­me­re nicht in ihm selbst?

    Jeden­falls kann ich nicht von behaup­ten, dass die­se Impul­se nicht auch in mir wären.
    Man dis­pen­siert sich selbst immer so ger­ne von den har­ten Urtei­len, die man andern zumutet.

    Aber zur Sache des Artikels:

    De Mat­tei trifft hier eine Dif­fe­renz, aus der er unsach­ge­mä­ße Schlüs­se zieht.
    Die Cha­rak­ter­stik des „Pha­ri­sä­ers“, die er auch durch Väter-Zita­te unter­legt, bele­gen tat­säch­lich nur eines: dass F. den Begriff von der Sache her rich­tig anwen­det und de Mat­tei lei­der nicht.

    De Mat­tei greift einen bekann­ten Spruch Kants auf, der besagt, dass „gut“ allei­ne der gute Wil­le sei. (Unse­re Auf­klä­rungs­geg­ner wer­den nun wie­der aus­ra­sten bzw. sie wer­den es nicht tun, weil dies­mal ein renom­mier­ter Pro­fes­sor auf ihn zurückgreift…hach, das ist natür­lich was anders.…)

    Anders: Es geht um die Inten­ti­on einer Handlung.
    Das mora­li­sche Han­deln, um es noch anders zu sagen, wirkt nicht „ex ope­re operato“.
    Vie­le Katho­li­ken wis­sen das aller­dings nicht. Inso­fern hat de Mat­tei eben­falls recht.

    Vie­le glau­ben, wenn man nur immer auf die Sün­de (der andern v.a.) ein­prü­gelt, sei man schon auf der rech­ten Seite…
    Das ist eine sogar erz­ka­tho­li­sche Pro­ble­ma­tik, die zu den schlimm­sten Aus­wüch­sen geführt hat und führt. Inso­fern hat F. recht.

    Vie­le derer, die heu­te so laut­stark auf dem Papier für die kirch­li­che Ehe­leh­re ein­tre­ten, sind zwei­fel­los als Pha­ri­sä­er zu bezeich­nen. Und zwar nicht die, wie de Mat­tei sagt, die das dann doch nicht so ernst neh­men, son­dern die, die mei­nen, sie näh­men es total ernst. Bei aller F.-Skepsis und all sei­ner Unschär­fe und Labe­rei spricht er den­noch etwas Wah­res an die­sem Punkt aus.
    Der moder­ne Pha­ri­sä­er ist der „Glau­bens­treue“, der sich mora­lisch echauf­fiert, aber den Namen Jesu so gut wie nie nennt. Das Pro­blem ist nicht sei­ne Über­zeugt­heit von der Leh­re, auch nicht sein Ein­hal­ten der Leh­re, son­dern die Intention.

    Wie weit ich ent­fernt bin von dem abso­lu­ten und gewal­ti­gen und hei­li­gen Wil­len des Vaters, begrei­fe ich erst ganz lang­sam. Selbst bei den ernst­haf­te­sten mora­li­schen Absich­ten bin ich Äonen von ihm entfernt.
    Unse­re Zeit schwemmt uns alle­samt immer wei­ter ab. Man muss enor­me Kräf­te auf­brin­gen bzw. sich schen­ken las­sen, um sich nicht abtrei­ben zu lssen. Mora­lis­mus ist ein beque­mer Weg, sich über den eige­nen Zustand wegzutäuschen.

    Ohne damit den Ehe­bruch gut­hei­ßen zu wol­len, den­ke ich den­noch, dass man dem Men­schen heu­te mit äußer­ster Mil­de und gleich­zei­tig Kon­se­quenz begeg­nen muss. Wer nicht weiß, was Got­tes Wil­le wäre, kann ihn auch nicht befolgen.
    Das ist das gro­ße Pro­blem heute.

    Erst die kon­kre­te Begeg­nung mit Jesus wird den Sün­der ermäch­ti­gen, von der Sün­de abzulassen.
    Auf erste­res ist dem­nach hin­zu­wir­ken, um das Pferd nicht vom Schwanz her aufzuzäumen.

  7. Ich hal­te es für eine gefähr­li­che und aus­ge­spro­chen raf­fi­nier­te Stra­te­gie Satans,uns am Benen­nen des Bösen mit dem stän­di­gen Hin­weis auf unse­re eige­ne Sünd­haf­tig­keit zu hindern.
    Das ist ja gera­de die Falle,in die das rot-grü­ne Chri­sten­tum-Gut­men­schen­tum getappt ist und nun nicht mehr herauskommt.
    So sind sie nun gezwungen,jede Bos­heit und Sünd­haf­tig­keit im Namen einer völ­lig falsch ver­stan­de­nen Mit­mensch­lich­keit zu tolerieren.
    Und hier schließt sich der Kreis zu Humanisten,Kommunisten und “ auf­ge­klär­ten“ Christen.

    • Ach Stel­la – alles kann der Böse nut­zen, um sei­ne Inter­es­sen an uns durch­zu­set­zen. Sie haben sich da etwas ver­ein­sei­tigt, wie mir scheint.
      Natür­lich kann man nicht die eige­ne Sün­de zur Ent­schul­di­gung für die der ande­ren ein­set­zen, Mot­to: „Eine Krä­he hackt der andern kein Auge aus.“

      Aber Sie sehen nicht, dass das alles min­de­stens zwei Sei­ten hat. Umge­kehrt kann man mit dem stän­di­gen Fin­ger­ge­zei­ge auf die Sün­den ande­rer auch sehr gut von den eige­nen Abgrün­den ablenken…
      Und letz­te­res tun die Super­from­men Katho­li­ken sprich­wört­lich seit Jahr­hun­der­ten. Da ist schon was dran und man kann es auch aus den Quel­len beweisen.

      Nicht umsonst mahn­te der hl. Pau­lus, der, der ste­he möge sehen, dass er nicht selbst fal­le – geht Ihnen das nicht unter die Haut?
      Hören Sie es nicht, dass wenn es um sol­che Mah­nun­gen geht, es immer dem Leser für sich selbst gesagt wird?

      Fest­steht jeden­falls, dass ich mit zuneh­men­dem Alter immer mehr mer­ke, wie groß die Hei­lig­keit Got­tes sein muss und wie sehr ich wir alle irren und wan­ken vor ihm.
      Und die­se Selbst­er­kennt­nis, die „Wahr­heit des Men­schen vor Gott“ erle­be ich als heil­sam – man wird den ande­ren Sün­dern gegen­über lie­be­vol­ler, auch dann, wenn man unge­schminkt ana­ly­siert, was sie tun.
      Lei­der kön­nen dann hier vie­le das eine wie­der nicht vom andern unterscheiden:

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