Benedikt XVI. und der Synodenausgang – oder besser – Die Kasperianer und die Zeit nach Franziskus


Benedikt XVI. und Kardinal Schönborn
Bene­dikt XVI. und Kar­di­nal Schönborn

(Rom) Für Auf­se­hen sorg­te unter Katho­li­ken der Arti­kel von Mar­co Ansal­do, dem Vati­ka­ni­sten von La Repubbli­ca, über die ent­schei­den­de Schluß­pha­se der Syn­ode. Ansal­do berich­te­te über ein Mit­tag­essen, das Wiens Erz­bi­schof, Chri­stoph Kar­di­nal Schön­born, in der letz­ten Syn­oden­wo­che mit Bene­dikt XVI. ein­ge­nom­men hat­te. Das Essen fand in des­sen frei­wil­lig gewähl­tem Refu­gi­um, dem Klo­ster Mater Eccle­siae, im Vati­kan statt. Das ist eine gesi­cher­te Tat­sa­che, die als Besuch eines Schü­lers bei sei­nem alten Leh­rer ver­bucht wurde.

Anzei­ge

Nicht gesi­chert ist hin­ge­gen, was Ansal­do andeu­tet oder jeden­falls andeu­ten woll­te, daß Kar­di­nal Schön­born den eme­ri­tier­ten Papst bewegt habe, auf Kar­di­nal Mül­ler und über die­sen auf die Grup­pe der Ver­tei­di­ger des katho­li­schen Ehe­sa­kra­ments ein­zu­wir­ken, damit am Ende doch die Zwei­drit­tel­mehr­heit für den Syn­oden­schluß­be­richt zustan­de­kom­men und die sich abzeich­nen­de öffent­li­che Des­avou­ie­rung von Papst Fran­zis­kus abge­wen­det wer­den konnte.

Die Fakten

Tat­sa­che ist, daß Kar­di­nal Schön­born bereits im Cir­culus Ger­ma­ni­cus in der Rol­le des Mode­ra­tors eine zen­tra­le Rol­le spiel­te, um ein gemein­sa­mes Doku­ment zwi­schen den gegen­sätz­li­chen Posi­tio­nen von Kar­di­nal Kas­per und Kar­di­nal Mül­ler zustan­de­zu­brin­gen. Tat­sa­che ist auch, daß der Bericht der deut­schen Arbeits­grup­pe, wenn auch deut­lich modi­fi­ziert, zur ent­schei­den­den For­mel wur­de, um die Schluß­ab­stim­mung und damit die zwei­jäh­ri­ge Syn­oden­ar­beit „zu ret­ten“. Tat­sa­che ist, daß die Empö­rung unter den Syn­oda­len groß war, als ihnen nach drei Wochen Syn­oden­ar­beit von Papst Fran­zis­kus als Schluß­do­ku­ment fak­tisch wie­der der unver­än­der­te Text des von vie­len so hef­tig kri­ti­sier­ten Instru­men­tum labo­ris vor­ge­legt wurde.

Tat­sa­che ist daher, das wird von Ver­tre­tern aller Sei­ten bestä­tigt, daß die­ses Doku­ment kei­ne Mehr­heit in der Syn­ode gefun­den hät­te. Tat­sa­che ist damit eben­so, daß damit ein schwer­wie­gen­der Riß in der Kir­che sicht­bar gewor­den wäre. Ein Riß, des­sen unab­seh­ba­re Kon­se­quen­zen Ner­vo­si­tät und Sor­ge unter eini­gen Syn­oden­vä­tern aus­ge­löst hat, auch unter den Ver­tei­di­gern der Ehe- und Moral­leh­re. Ein Riß der des­halb und schließ­lich durch fre­ne­ti­sche Ver­hand­lun­gen einen neu­en Text ent­ste­hen ließ, der am Ende die nöti­ge Mehr­heit fand, wenn auch im ent­schei­den­den Para­gra­phen der wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen, um den sich die gan­ze Syn­ode gedreht hat­te, nur wegen einer ein­zi­gen Stimme.

Tatsache oder gewollter Eindruck?

In kei­ner Wei­se erhär­tet ist bis­her, ob und in wel­cher Wei­se Bene­dikt XVI. tat­säch­lich auf eine Kom­pro­miß­lö­sung ein- oder hin­ge­wirkt hat. Oder ob und inwie­fern Kar­di­nal Schön­born even­tu­ell eine Unter­stüt­zung durch den zurück­ge­tre­te­nen Papst gegen­über ande­ren Syn­oda­len behaup­tet oder auch nur ange­deu­tet hat.

Tat­sa­che ist, daß Ansal­do einen sol­chen Ein­druck erwecken woll­te, ‚über das gemein­sa­me Mit­tag­essen hin­aus, kon­kre­te Bele­ge nen­nen zu kön­nen. Der ent­schei­den­de Punkt in sei­nem Arti­kel war letzt­lich auch gar nicht das Mit­tag­essen oder Bene­dikt XVI., son­dern die Gestalt des Wie­ner Erz­bi­schofs, den er ohne Zögern in den umstrit­te­nen Syn­oden­fra­gen zu den „Pro­gress­si­sten“ zählte.

Tat­sa­che ist auch, daß Mar­co Ansal­do zu den aus­ge­wähl­ten Jour­na­li­sten gehör­te, die im ver­gan­ge­nen Mai an der Gre­go­ria­na am Geheim­tref­fen der Kas­pe­ria­ner teil­nah­men, mit dem sich die Ver­tre­ter der „neu­en Barm­her­zig­keit“ für die Syn­ode orga­ni­sier­ten. Ansal­do ist damit in der Sache Par­tei. Um so mehr Gewicht kommt sei­ner Ein­schät­zung zu, Kar­di­nal Schön­born dem pro­gres­si­sti­schen Lager zuzu­rech­nen, der bis­her all­ge­mein doch ganz anders ein­ge­stuft wur­de. Schön­born hat­te selbst am Geheim­tref­fen teil­ge­nom­men. Und um so mehr darf ange­nom­men wer­den, daß Ansal­do Bene­dikt XVI. mit gewis­ser Absicht in die Sache invol­vie­ren woll­te. Abge­se­hen davon, daß er den deut­schen Papst für sei­ne The­se von Schön­born als dem idea­len Ver­mitt­ler, zwi­schen den bei­den gro­ßen „Frak­tio­nen“ der Kir­che, zwi­schen dem argen­ti­ni­schen und dem deut­schen Papst, brauchte.

Das Anliegen: Kardinal Schönborn für die Franziskus-Nachfolge in Stellung zu bringen

Schön­borns diplo­ma­ti­schem Geschick ist es gelun­gen, so Ansal­do, zwi­schen den Pro­gres­si­sten, zu denen er sich in Sachen wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen und Homo­se­xua­li­tät mehr­fach bekann­te, und den Ratz­in­ge­ria­nern, zu denen er gemein­hin als Schü­ler Ratz­in­gers, als des­sen Mit­ar­bei­ter an der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on und wegen des­sen För­de­rung gerech­net wird, zu ver­mit­teln. Er habe damit, so das ver­mit­tel­te Gesamt­bild, die Kir­che vor einem veri­ta­blen Bruch bewahrt und Papst Fran­zis­kus vor einem Gesichts­ver­lust, der auch auf­grund der Per­sön­lich­keits­struk­tur des regie­ren­den Pap­stes unab­seh­ba­re Fol­gen haben konnte.

Ansal­do woll­te vor allem die­sen Bonus, der Schön­born kir­chen­in­tern von eini­gen ange­rech­net wird, her­aus­strei­chen und den Sproß eines alten frän­ki­schen Adels­ge­schlechts, das zahl­rei­che Diplo­ma­ten und Bischö­fe her­vor­ge­bracht hat, als prä­de­sti­nier­ten Kan­di­da­ten für die Fran­zis­kus-Nach­fol­ge ins Bild set­zen, oder anders gesagt, ins Spiel brin­gen. Wohl wis­send, daß Papst Fran­zis­kus, laut eige­nem Bekun­den, als ein­zi­ge Tages­zei­tung täg­lich La Repubbli­ca liest.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: la Torre

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66 Kommentare

  1. Der Satz: „Schön­born hat­te selbst am Geheim­tref­fen teil­ge­nom­men“, dürf­te falsch sein. Mei­nes Wis­sens hat er eben nicht an die­sem Tref­fen teil­ge­nom­men. Auch der info-Bericht „Geheim­tref­fen der „Illu­mi­na­ten“ für eine „ande­re Kir­che“ führt Kar­di­nal Schön­born nicht als Teil­neh­mer auf. Die­se Trick­se­rei­en sind eine Schan­de für das Anse­hen der römisch-katho­li­schen Kirche.

    • BISCHÖFE, die teilnahmen:

      Kar­di­nal Rein­hard Marx, Erz­bi­schof von Mün­chen-Frei­sing, Vor­sit­zen­der der Deut­schen Bischofskonferenz
      Erz­bi­schof Geor­ges Pon­tier, Erz­bi­schof von Mar­seil­le, Vor­sit­zen­der der Fran­zö­si­schen Bischofskonferenz
      Bischof Mar­kus Büchel, Bischof von St. Gal­len, Vor­sit­zen­der der Schwei­zer Bischofskonferenz
      Bischof Franz-Josef Bode von Osna­brück, Deutschland
      Bischof Hei­ner Koch von Dres­den-Mei­ßen, Deutschland
      Bischof Felix Gmür von Basel, Schweiz
      Bischof Jean-Marie Lovey von Sit­ten, Schweiz
      Bischof Bru­no Ann-Marie Feil­let von Reims, Frankreich
      Bischof Jean-Luc Brunin von Le Hav­re, Frankreich

      • So sieht also die Liste aus. Man müß­te die­se Her­ren bei den jewei­li­gen Staats­an­walt­schaf­ten anzei­gen, da sie mit ihrem Ansin­nen Gesetz und Moral aus­höh­len und damit den Staat unter­wan­dern. Man müß­te sie der Straf­ge­richst­bar­keit zuführen.
        Man soll­te sicher­lich für ihre Ein­sicht und Umkehr beten.

      • Ja, da ist kein Kar­di­nal Schön­born ver­zeich­net. Und, was ist wahr? Wahr konn­te sein, dass Kar­di­nal Schön­born eine Rol­le, als „Bene­dikt­nach­fol­ger“ ein­neh­men konn­te. Ein Schü­ler des Kar­di­nals Ratz­in­ger… das Schü­ler­tref­fen 2014 und 2015, zu ver­glei­chen. Ach ja, die­ser Rela­tor 2015, soll­te auch, end­lich mit em. Papst, Mit­tag­essen, eine Audi­enz kün­dig­te die­ser schon ca. 5 Jah­re lang an, es kam nicht dazu, trotz einer Für­spra­che der deutsch­spra­chi­gen Kle­ri­ker. Jetzt war er am Schü­ler­tref­fen, der­je­ni­ger, Mon­si­gno­re T.H., der noch nie ein posi­ti­ves Wort über Bene­dikt XVI,fand… Es gibt, seit Anfang Okto­ber, eine Men­ge Fotos Bene­dikts XVI., immer mehr. Am Schü­ler­tref­fen wur­de aus­führ­lich über die Fami­lie gespro­chen, die Fami­lie der Schüler…

    • Nun, ein Trick, zieht den ande­ren nach. Der Anfang einer Trick­se­rie, ist nicht bei dem Näch­stem. Schuld und Anse­hen, was bedeu­tet es jetzt noch. Der Anfang die­ses Unheils, ist, wo er immer war. In der Unrein­heit der See­le, in der Sünde,..bei dem Antichristen.

  2. F. liest also täg­lich die „Repu­blik (der Affen)“, wie man­che sagen – wohl gemerkt, ohne belei­di­gend sein zu wol­len – denn die stol­zen „Repubbli­ca­ner“ (das Gegen­teil von denen der USA) sind ja bekannt­lich stolz dar­auf, von Affen abzu­stam­men. Jedem das seine.

    • Das wür­de ich als bos­haft bezeich­nen- [was kei­nes­falls als bös­wil­lig ein­zu­stu­fen ist.] – eine Spit­ze halt. 

      Das hin­dert mich kei­nes­falls, Tex­te zu lesen, auch um deren Frag­wür­dig­keit zu ana­ly­sie­ren. Aller­dings sehe ich mich über­for­dert, mas­sen­haft Tex­te zu lesen, bei denen es nur um neue For­mu­lie­run­gen geht. Eure Rede ja oder nein! 

      Ich habe den Ein­druck, daß Papst Fran­zis­kus red­se­lig ist, hat er ja sel­ber auch schon zuge­ge­ben. Und daß er des­we­gen nicht im Apo­sto­li­schen Palast woh­nen will. Und sei­ne Wort­mel­dun­gen sind mir zu vie­le. Als Katho­lik habe ich nicht nur das ZdK als „Glau­bens­leh­rer“, son­dern auch die DBK als „Sozi­al- ahem-Leh­rer am Hals.

      »»Die Schan­de der DBK heißt Schulbuchkommission!!!

  3. Bene­dikt XVI. und Kar­di­nal Schön­born, gegen­sätz­li­cher kön­nen Gespräch­teil­neh­mer nicht sein.
    Die Fra­ge ist, was bewog Bene­dikt XVI. dazu, mit einem Kar­di­nal zu spei­sen von dem bekannt ist,
    dass er nicht nur Pro­gres­sist ist, son­dern extrem an der Leh­re der Kir­che kratzt. Das gan­ze vor der
    ent­schei­den­den Schluss­pha­se, inmit­ten des gei­sti­gen Cha­os und der wider­sprüch­li­chen Meldun-
    gen. Es sieht so aus, als wäre der eme­ri­tier­te Papst als eine Art Zeu­ge und Mit­tä­ter ausgenutzt
    wor­den. Ähn­li­ches hat ja auch Fran­zis­kus prak­ti­ziert, indem er Bene­dikt XVI.praktisch vorgeführt
    und so aus­ge­nutzt hat. Lei­der lässt die­ser Vor­gang Bene­dikt XVI, und Kar­di­nal Schön­born einen
    sehr faden Geschmack zurück.

  4. Ich kann sowie­so nur mich SELBST ändern! Viel­leicht soll­te ich die Zeit, die ich im Netz beim Lesen sol­cher Arti­kel ver­wen­de, bes­ser für das GEBET nut­zen, auf mei­ne PERSÖNLICHE Keusch­heit ach­ten und sooft wie mög­lich die ALTE Mes­se besu­chen! Und ZEUGNIS ablegen. 

    Ich wer­de jeden­falls zu den Exer­zi­ti­en des WERKES DER KRONE DES UNBEFLECKTEN HERZENS MARIENS (Pater Ver­ri, Anna Maria Ossi. The­ma: „MITERLÖSERIN?“) vom 2.11.–6.11.in WIGRATZBAD mein Smart­phone NICHT mitnehmen …

  5. Eigen­tüm­lich, daß ein Kar­di­nal in des­sen Erz­bis­tum der Katho­li­ken­an­teil mitt­ler­wei­le auf 35% (Ten­denz fal­lend) ein­ge­bro­chen ist über der­ma­ßen viel an Ein­fluß genie­ßen kann.

  6. Es ging zum Schluß sicher­lich auch! ins­be­son­de­re dar­um, einen Riß oder ein damit sich mög­li­cher­wei­se erge­ben­des Schis­ma abzu­wen­den. Das war mein bis­he­ri­ger Ein­druck- der spielt natür­lich kei­ne Rolle.

    Aber es muß extre­men Wider­stand gegen „Papst“ Berg­o­glio gege­ben haben und viel viel Unmut- auch über sei­ne schlech­te Füh­rung. Und der wird anhal­ten, auch wenn es jetzt aus­sieht, als sei Frie­den ein­ge­kehrt. Dem ist höchst­wahr­schein­lich nicht so.
    Bis­lang war das Berg­o­glio-Lager in der Offen­si­ve. Jetzt befin­det sich die­ses „Lager“ in der Defen­si­ve, auch weil die­se offen­kun­di­gen Füh­rungs­schwä­chen von „Volks­papst“ Berg­o­glio nicht mehr geleug­net wer­den kön­nen. Und das ist das Ent­schei­den­de in die­sem von den Kir­chen­geg­nern insze­nier­ten Macht­kampf, der den treu­en Kar­di­nä­len auf­ge­zwun­gen wur­de und wird. In sei­nen eige­nen Rei­hen gibts Zwei­fel an ihm und dafür ist der Besuch von Kar­di­nal Schön­born bei Papst Bene­dikt ein deut­li­cher Beleg.

    Wenn es nun zum Riß oder zur Spal­tung kommt, hat das Berg­o­glio/­Kas­per- Lager den Schwar­zen Peter. Bis Sams­tag oder Sonn­tag wäre es anders gewe­sen: der Wind hat sich gedreht.
    Es kann nur EINE ver­bind­li­che Moral geben, sonst gibts über­haupt kei­ne wie Herr Prof. de Mat­tei es aus­führ­te. Und es kann kei­ne hl. Kom­mu­ni­on für sog. wvh. Geschie­de­ne geben, wenn sie nicht keusch leben soll­ten. Es zu tun/​zu gestat­ten, ist ein offe­ner Angriff auf Jesus Chri­stus. Damit kämen sie nicht durch.

  7. Es ist ein Trau­er­spiel, daß ein Sproß eines so uralten Adels­ge­schlechts, wel­ches im Hei­li­gen Römi­schen Rei­che eini­ge Male das Fürst­erz­bis­tum Mainz inne­hat­te, und somit deren Ver­tre­ter Erz­kanz­ler des Rei­ches waren, so tief gesun­ken ist. Graf von Schön­born hat sich der­ma­ßen von sei­nen Vor­fah­ren und deren Qua­li­tät ent­fernt, daß er nur noch ein Schat­ten der­sel­ben darstellt.
    Er ist ein erbärm­li­cher, vom Pro­gres­sis­mus ver­blen­de­ter Spei­chel­lecker und Schleim­spur­akro­bat im Schat­ten sei­nes Herrn und Mei­sters Berg­o­glio. Daß er noch immer als Ratz­in­ge­ria­ner gilt, ist nicht ver­wun­der­lich, denn Bene­dikt XVI. war und ist ein Moder­nist, wenn­gleich heu­te eher gemä­ßigt. Doch sei­ne Rol­le wäh­rend des Kon­zils war sehr pro­gres­si­stisch. Dies ver­ges­sen alle, die ihn heu­te als Tra­di­tio­na­li­sten sehen wollen.

    • Ja, so ist es lei­der. Der Graf von Schön­bron blen­det aber noch immer durch sein Auf­tre­ten, sei­ne Eru­diert­heit und sei­ne Elo­quenz. Die Tugen­den sei­nes hohen Stan­des miß­braucht er zu fal­schen Rän­ken. Das ist sehr bedauerlich.

      • Für mich ist er weder eru­diert noch elo­quent. Sein Auf­tre­ten kann auch nie­man­den blen­den, im Gegen­teil: Wenn er anfängt zu reden muss man auf­pas­sen, dass man nicht ein­schläft! Gähn! Von Esprit kann kei­ne Rede sein und schön ist er auch nicht!

      • Pia, das ist auch mei­ne Erfahrung.
        Aber vie­le sind begei­stert von ihm und las­sen sich blen­den. Ähn­lich wie bei Otto v. Habs­burg, bei wel­chem auch vie­le Kon­ser­va­ti­ve ganz gebannt waren.

      • @J.G.Ratkaj. Daß die Habs­bur­ger sich vom Gra­fen Schön­born ein­sei­fen lie­ßen, war mir immer ein Rät­sel. Über­haupt hat Otto von Habs­burg nie gezeigt, daß er zur Tra­di­ti­on ten­diert. Sei­ne Euro­pa­hö­rig­keit war teil­wei­se uner­träg­lich. Er hat sein Bewußt­sein als Thron­prä­ten­dent Öster­reichs im Lau­fe sei­nes Lebens fast völ­lig ver­lo­ren, zum Leid­we­sen sei­ner Mut­ter Kai­se­rin Zita, seli­gen Ange­den­kens, die ihn bewußt als Anwär­ter auf den Thron erzo­gen hat­te. Auch ein Trau­er­spiel was aus der Fami­lie wur­de, wel­che über vie­le Jahr­hun­der­te die Kai­ser des Hei­li­gen Römi­schen Rei­ches hervorbrachte.

      • Reichs­rö­mer, Ihrem Kom­men­tar möch­te ich nur bei­pflich­ten. Lei­der hat Otto enor­men Ein­fluß auf vie­le Kon­ser­va­ti­ve aus­ge­übt was „Euro­pa“ betrifft: „Wenn der Otto dafür ist, dann muß das ja gut sein“.
        Im Grun­de genom­men gibt es bei Otto einen dra­ma­ti­schen Gesin­nungs­wan­del. Der Otto der Vor­kriegs­zeit ist in Anschau­ung dem ab den 1960ern bei­nah dia­me­tral ent­ge­gen­ge­setzt. Otto v. Habs­burg bil­det ein gro­ßes Rät­sel. Ezhg. Karl kann int­e­lek­tu­ell und welt­an­schau­lich den aktu­el­len legi­ti­mi­sti­schen Prä­ten­den­ten aus dem Hau­se Bour­bon (Lou­is XX. für Frank­reich und Car­lo di Bor­bo­ne für Nea­pel bei­der Sizi­li­en) nicht das Was­ser rei­chen. Bei­de sind gro­ße Freun­de und För­de­rer der Tradition.

    • Papst Bene­dikt XVI. ist weder „Tra­di­tio­na­list“ noch „Progressist/​Modernist“. Er ist kein Ideo­lo­ge, son­dern ein­fach ein Glau­ben­der und Lie­ben­der. Sein Glau­be und sei­ne Lie­be gel­ten Jesus Chri­stus, für den er in des­sen Wein­berg als „ein­fa­cher Arbei­ter“ tätig war und ist. Wenn man das nicht erkennt, ist man offen­kun­dig mit Blind­heit geschlagen.
      Es gibt ja so vie­le, die mit Gewehr­kug­len und Pfei­len auf ihn geschos­sen haben und wei­ter­hin schie­ßen wie Sie @Reichsrömer.

      • Ich „schie­ße“ nicht auf Bene­dikt. Auch ich hat­te gro­ße Hoff­nung in ihn gesetzt.
        Aber er hat die Kir­che mit sei­nem Rück­tritt in eine Situa­ti­on gebracht, die deren Ende bedeu­ten könn­te. Er ist trotz­al­lem als gemä­ßig­ter Moder­nist ein­zu­stu­fen, auch wenn er über ideo­lo­gi­sche Fest­set­zun­gen gera­de als Papst eher erha­ben war und ist. Ich schät­ze ihn, und bedaue­re sei­nen Rück­ritt, trotz sei­ner Defi­zi­te, nach wie vor sehr. Lei­der war er kein Kämp­fer, und konn­te sich nur schwer behaupten.

  8. Lie­be Leute,

    ab jetzt gilt neben dem Geist des Konzils
    eben auch der Geist der Synode!

    Weder den einen, noch den ande­ren akzep­tie­re ich als DEN Hei­li­gen Geist. 

    Bei­de sind iden­tisch. Der Geist Mar­tin Luthers lastet auf Deutsch­land. Der Rhein fließt in den Tiber

  9. Kom­pro­miss-Diplo­ma­tie-Poli­tik: All das ist unheil­voll für die Kir­che, weil die Moti­va­ti­on nicht die Ver­tei­di­gung der Wahr­heit ist, son­dern der Schutz des Anse­hens ist.
    Ein Riss hin­ge­gen, kann heil­sam sein, ein Riss, der die Wahr­heit zur Gel­tung bringt, d.h. Jesus Chri­stus, unser Herr und Heiland.
    Im Evan­ge­li­um spricht Jesus oft von Ent­schei­dung (für Got­tes Wil­le), von Tren­nung (zwi­schen Gott und die Welt) und vom Schwert (der die Men­schen spal­tet). Wenn Er vom Gericht spricht, so ist die Rede von Wei­zen und Unkraut, von Scha­fen und Böcken, von Guten und Bösen, usw.. Es gibt eine Tren­nung und die Schei­de­wand ist die abso­lu­te Wahr­heit, die in Gott ist.
    Uns bleibt nur das instän­di­ge Gebet, wo wir die Hei­li­gen und Mär­ty­rer anru­fen, die ihr Leben für die Kir­che geop­fert haben, wo wir immer wie­der die Kir­che dem Unbe­fleck­ten Her­zen Mari­ens wei­hen, und uns vom Schein weder beein­drucken noch bedrücken lassen.
    Chri­stus vin­cit, Chri­stus reg­nat, Chri­stus imperat!

  10. Wie schon in den 80’er Jah­ren bekannt wur­de, befin­det sich unter der Vati­kan­stadt auch ein Atom­luft­schutz­bun­ker, wor­aus man sei­ne Schlüs­se zie­hen kann. Gibt es „zuhau­se“ bei den Bischö­fen, die an dem Geheim­tref­fen teil­ge­nom­men haben, auch so einen Luft­schutz­bun­ker? Oder glau­ben die­se Her­ren, sie wür­den beim bevor­ste­hen­den Atom­krieg-Welt­krieg (Proph​.La Salet­te: Und die Erde wird eine Wüste wer­den) ver­schont wer­den? Aber es kann wie es kom­men muss­te. Lügen, Intri­gen und so wei­ter. ‚Nost­ra Estate‘ ist ja ihr neu­er Glau­be, auch wenn’s in Wahr­heit ein Hane­bü­che­ner Unsinn ist! Die von Hl. Mut­ter­got­tes Maria In Fati­ma und La Salet­te pro­phe­zei­ten Drang­sa­le und Mah­nun­gen wur­den von der Kon­zisl­kir­che in den Wind geschlagen.Die furcht­ba­ren Züch­ti­gun­gen und Stra­fen ste­hen unmit­tel­bar bevor und sind zum Teil auch schon am Wirken.

  11. solan­ge Papst Bene­dikt die Amts­ge­schäft führ­te, galt Schön­born in der Pres­se als „kon­ser­va­tiv“ und hat­te folg­lich eine nega­ti­ve Pres­se – jetzt sieht man halt, dass er der glei­che Wen­de­hals ist wie Marx und die ehem. Köl­ner Weih­bi­schö­fe, die es jetzt auf alle mög­li­chen Posten gespült hat

  12. Was das Ergeb­nis der Syn­ode anbe­langt, ist man wahr­schein­lich nicht klü­ger als zuvor. Es gelang sicher­lich, den in Angriff genom­me­nen Ver­such eines direk­ten Durch­mar­sches des Berg­o­glio-Lagers zu stop­pen, aber nicht ganz zu been­den. Das ging auch nicht. Es ste­hen sich nicht nur 2 unver­söhn­li­che Posi­tio­nen gegen­über, son­dern Glau­be gegen Unglaube.
    Es wur­de allein eine Spal­tung ver­mie­den von der einen wie der ande­ren Sei­te, aber man schau­te offen­bar schon mal in den Abgrund.

    Die Syn­ode hat aber jeden­falls die treu­en Kar­di­nä­le gestärkt gegen einen Papst, der sich wie ein argen­ti­ni­scher Jun­ta-Gene­ral benom­men hat, aber das ist ja nichts Neu­es bei ihm. Sein gar nicht so barm­her­zi­ger Kaser­nen­hof­ton hat die Rei­hen der Treu­en gewiß fester schlie­ßen lassen.

    Bei all­dem: er soll ja in Wahr­heit auch gar nicht ech­ter Papst sein., wenn man nur mal die Wor­te der Mut­ter­got­tes in Gara­band­al bedenkt.
    Also seit dem Abend des 13.03.2013 ist die Kir­che in fal­schen Hän­den wie es aus­sieht. Und man muß sich fra­gen, ob das alles Wirk­lich­keit ist oder Traum oder was auch immer. Was geschieht da eigentlich?

  13. Seit Kar­di­nal Marx äußer­te, der Kampf der Kir­che gegen den Moder­nis­mus sei sinn­los gewe­sen und ver­lo­ren gegan­gen, ist zumin­dest mir klar gewor­den, dass die­ser Mann nicht katho­lisch ist und sein Hir­ten­amt nur miss­braucht, um in die katho­li­sche Kir­che den Geist des Nihi­lis­mus (Geist der Moder­ne) zu tra­gen. Dass Berg­o­lio die­sen Mann eng an sich bin­det, spricht nicht dafür, dass Berg­o­lio selbst eine Distanz zum Geist des Nihi­lis­mus hät­te, im Gegen­teil, wenn man sich das der­zei­ti­ge Pon­ti­fi­kat anschaut, da wütet all­seits die „Furie des Ver­schwin­dens“. Wo man hin­blickt, löst sich der Glau­be in einen Nebel nihi­li­sti­scher Welt­deu­tun­gen auf und wird so von sei­nem Grun­de her ent­stellt und tri­via­li­siert. Das Schlimm­ste was der Kir­che pas­sie­ren kann ist, wenn die Hir­ten den Glau­ben ver­lie­ren und ihn durch Ideo­lo­gie erset­zen. Das ist schlim­mer noch als jedes athe­isti­sche Wüten gegen die Kir­che, denn es zer­setzt den Cor­pus Chri­sti von innen her­aus, wie ein bös­ar­ti­ges Krebs­ge­schwür, das sich gegen­über dem Immun­sy­stem des Kör­pers bestens tarnt. Inso­fern ist hier tat­säch­lich etwas am Werk, das ganz sicher nicht im Sinn hat, was Gott will. Der Fall der Kir­che im deutsch­spra­chi­gen Raum ist so tief, dass man befürch­ten muss, dass sich die Kir­che hier­zu­lan­de, wenn über­haupt, nur noch sehr schwer und über eine lan­ge Zeit von dem in ihr wüten­den Glau­bens­ver­lust erho­len wird. Vie­le Scha­fe haben sich schon ver­irrt und noch viel mehr Scha­fe wer­den sich ver­ir­ren, weil nie­mand da ist, der ihnen den rech­ten Weg zeigt.

    • Sehr geehr­ter @Suarez: bei „Papst“ Fran­zis­kus ist nihi­li­sti­sches Den­ken unver­kenn­bar. Und das ist auch gut kom­pa­ti­bel mit dem Buddhismus. 

      In Deutsch­land, auch in Öste­re­rich sehe ich etwas ande­res am Werk. Offen gesagt: es ist der Zorn gegen die Juden, gegen Isra­el und auch gegen Jah­we. Es ist ver­steck­ter wie auch offe­ner Haß bei vie­len Theo­lo­gen gegen die Juden, Isra­el und Jah­we selbst vorhanden.
      Es ist der Hoch­mut, der „deut­sche“ Hoch­mut, der soz. schon mit Mar­tin Luther begann und nun auch seit letz­tem Jahr­hun­dert in der Kir­che, der katho­li­schen, Ver­brei­tung fand.
      Schon Luther haß­te die Juden, das Volk Isra­el. Und sein Rin­gen „um einen gnä­di­gen Gott“ war sei­ner fal­schen Got­tes­vor­stel­lung geschul­det: er lieb­te Gott nicht! Ganz im Gegen­teil: er hat­te ein ver­zerr­tes Got­tes­bild und ver­zerr­te es noch mehr bis dahin, daß er, Luther, eigent­lich wahn­sin­nig wur­de und gna­den­los auf die Kir­che und die Päp­ste einschlug.
      Man kann das sagen, denn es stimmt: all das Ver­kehr­te in Kir­che und bei den Theo­lo­gen ist dem offe­nen wie ver­steck­ten, latent vor­han­de­nen Juden­haß geschuldet.

      Jesus Chri­stus aber ver­biegt man je nach Lau­ne, manch­mal so und manch­mal anders. Ver­ste­hen will man ihn bei die­sen Per­so­nen aber nicht. Man macht sich ein eige­nes, vom Unmut gegen die Juden und Isra­el gefärb­tes, fal­sches Jesus- und Kirchenbild.

      • Was sind denn Juden­has­ser und was über­haupt ist Judenhass?
        Muss man alle Juden lie­ben oder alle Juden has­sen, bzw. Juden als sol­che, nur dar­um dass sie Juden sind, ent­we­der lie­ben oder hassen?
        In der Hei­li­gen Schrift des Alten und Neu­en Testa­ments zeigt Gott selbst uns jede Men­ge lie­bens­wer­te und has­sen­swer­te Juden.

  14. Auf eins kann man sich ver­las­sen, dass auf die mei­sten kon­ser­va­ti­ven Kar­di­nä­len auch auf Mül­ler kein Ver­lass ist, egal wie fromm sie reden und die Treue zur Leh­re betonen.Dass die kon­ser­va­ti­ven Kar­di­nä­le sich auf einen der­art fau­len Kom­pro­miss ein­ge­las­sen haben, der zum Him­mel stinkt,
    nur damit man die Pseu­do-Ein­heit und sein Gesicht wahrt, spricht gegen sie. Schein ist alles und Wahr­heit nichts, ist wohl Maxi­me im Vatikan.
    Mit die­sem Syn­oden­do­ku­ment soll der trü­ge­ri­sche Ein­druck ver­mit­telt wer­den, zum Wohl der Kir­che ein Schis­ma abge­wen­det zu haben, damit am Ende der Knall umso hef­ti­ger aus­fällt, der Zer­fall und der Tod der katho­li­schen Kir­che auf Raten besie­gelt wird. Ech­te Hir­ten machen kei­ne bil­li­gen Kom­pro­mis­se mit inner­kirch­li­chen Fein­de und Irrlehrern.

    • Dan­ke – eine ver­nünf­ti­ge Stim­me zu guter letzt nach den end­lo­sen Trat­sche­rei­en. Ob Schön­born und wie er mit Ratz­in­ger etc. pp. ist näm­lich wurscht, weil .…

      .…das, was Sie sagen zutrifft. Da braucht es wohl kaum das gewich­ti­ge 5‑Mi­nu­ten-Ter­ri­nen-Wort eines Ex- oder irgend­wie Noch­pap­stes. Die Her­ren sind auch ohne Bene­dikt rück­grat­los und ver­kau­fen ihre Rech­te auch ohne Linsengericht.

      • Nur sind Sie jedes­mal unter den Ersten, die das gering­ste Gerücht um Bene­dikt sofort benutzt, um dicke Stei­ne auf Bene­dikt, hass­erfüllt, wer­fen zu können.

      • @ Metho­dus

        Das „Enga­ge­ment“ bei Frau Zeit­schnur resul­tiert aus dem femi­ni­sti­schen Eifer, der alles männ­li­che Tun für ver­däch­tig erklärt!

      • @Methodus: Las­sen sie Mal das Wort „Hass“ weg. Das dient nun wirk­lich nie­man­dem. Frau zeit­schnur hat sicher kei­nen Hass. Sie ist vielm­her ehr­lich besorgt. Das muss man zu ihrer Ret­tung doch wohl sagen.

      • @Pater Pio. OK, ich neh­me das Wort „hass­erfüllt“ zurück. Dies ändert jedoch an den Äusse­run­gen Frau Zeit­schnur über die ALLE Wür­den­trä­ger und Bene­dikt XVI. nichts. Die Men­schen zu eti­ket­tie­ren ohne Hem­mun­gen, ist schein­bar kor­rekt. Ein Aus­druck von Besorg­nis, stel­le ich mir wohl anders vor. Es ist jedoch nur mei­ne Mei­nung, sowie der Ein­druck, von H…g.… in den erwähn­ten Äusse­run­gen, die Sie eben als „ehr­lich besorgt“ emp­fin­de. Wie Frau Zeit­schnur emp­fin­det, kann ich nach­voll­zie­hen auch als eine Frau, ich habe Sie sehr respek­tie­ren gelernt in den letz­ten Jah­ren, und das ehrlich.

    • Viel­leicht kön­nen auch Sie und Zeit­schnur sich etwas der Ewi­gen Wahr­heit zuwen­den, statt sich über die Kir­chen­wür­den­trä­ger, der­ma­ssen abfäl­lig zu äussern. Was dort abläuft, wis­sen wir eigent­lich nicht, Ver­mu­tun­gen sind nicht ver­bo­ten, jedoch vom Tod der katho­li­schen Kir­che zu schrei­ben ohne jeg­li­che Trau­er, in die­ser Zeit der Gefahr selbst nicht das Min­de­ste für die­se Kir­che zu tun, nur Bös­hei­ten zu ver­brei­ten, ist absto­ssend. Die Kir­che Chri­sti wird nicht untergehen.

    • Lie­be Zarah,
      zwar hal­te ich Ihr Urteil über Kar­di­nal Mül­ler für falsch, das ist aber nicht der Haupt­grund mei­ner Beden­ken zu Ihrer Position. 

      Im Grun­de kla­gen Sie doch Gott an, denn es ist sei­ne Kir­che und die ist nun mal so wie sie der­zeit ist, mit den Hir­ten, die in ihr wal­ten. Es gab des öfte­ren Zei­ten der Ver­dun­ke­lung, jedoch bleibt die Kir­che immer was sie von Anfang an war und ist. Sie ist kei­ne poli­ti­sche Par­tei oder Orga­ni­sa­ti­on. In ihr voll­zie­hen sich Ent­schei­dun­gen durch­aus auf einem für uns nicht sofort nach­voll­zieh­ba­ren, manch­mal auch geheim­nis­vol­len Weg. Ihr säku­la­ri­sier­ter Blick auf die Kir­che über­nimmt selbst schon die Posi­ti­on des Nihi­lis­mus, der Gott negiert und allein aufs Mensch­li­che abstellt. Was soll dann aber Glau­be noch sein, ledig­lich Bei­werk für eine kon­ser­va­ti­ve Grund­hal­tung zum Leben? Kar­di­nal Mül­ler muss als Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on auch die Ein­heit der Kir­che im Blick haben und er muss dar­auf ach­ten, dass die Leh­re unan­ge­ta­stet bleibt, so dass zu spä­te­rer Zeit wie­der Kor­rek­tu­ren einer wild­wu­chern­den Pasto­ral mög­lich blei­ben. Das hat er getan.

      Sie soll­ten nicht unab­sicht­lich das Geschäft der Kir­chen­zer­stö­rer beför­dern, indem Sie sich vom Nihi­lis­mus unse­rer Zeit im Urteil bestim­men las­sen, der Gott völ­lig aus­blen­det. Eine Kir­che, in der allein Men­schen han­deln, hat mit christ­li­chem Glau­ben nichts mehr zu tun.

      • Aus einer Pre­digt am Wei­ßen Sonn­tag vor vie­len Jah­re in mei­ner bay­ri­schen Hei­mat­ge­mein­de ‎ausm Gedächt­nis zitiert: Jesus hat­te da schon so eine Trup­pe beinander…ein Ver­rä­ter, ein ‎Leugner, ein Zweif­ler, ein Brü­der­paar das die besten Plät­ze haben will, die Liste lie­sse sich wohl ‎noch fortsetzen…‎

      • Sua­rez, ich schät­ze und mag Sie sehr, soweit das mög­lich ist, da man sich unter­ein­an­der ja nicht kennt.
        Und gera­de weil dies so ist, wage ich eine Bit­te an Sie: Gera­ten Sie gegen­über @zeitschnur nicht in Gefahr, einen Tun­nel­blick zu entwickeln.
        Ich habe @zeitschnurs kur­ze Ant­wort an @Zarah, (heu­te um 0.21 Uhr) nicht aus der femi­ni­sti­schen Ecke kom­mend eingeschätzt.
        Es ist doch so ‑und ich ken­ne dies aus eige­ner Erfah­rung- dass wir alle oft­mals in Gefahr sind, eine Per­son unse­res Umfel­des nur noch auf eine bestimm­te Wei­se wahr­zu­neh­men. Dies wür­de uns jedoch ein Stück inne­rer Frei­heit nehmen.

      • Lie­be Marienzweig,
        sicher wäre es arg ver­kürzt, wenn ich allein auf Grund eines Kom­men­tars mir eine sol­che Bemer­kung, wie die obi­ge, erlaub­te. Mir ist an zahl­rei­chen Kom­men­ta­ren von @ zeit­schnur eine deut­li­che Ten­denz auf­ge­fal­len, alles Männ­li­che abzu­qua­li­fi­zie­ren. Auch ver­kürzt sie sehr ger­ne Aus­sa­gen, um dann Fron­tal­an­grif­fe zu star­ten, was ich nicht unbe­dingt für son­der­lich sinn­voll hal­te. Als ich kürz­lich dar­auf hin­wies, dass die Auf­klä­rung ursäch­lich ist, für den heu­te über­all sicht­ba­ren Nihi­lis­mus und es daher not­wen­dig sei, das auf­klä­re­ri­sche Den­ken kri­tisch auf sei­ne Grund­la­gen zu befra­gen, warf mir @zeitschnur doch allen Ern­stes vor, ich hät­te einen Kom­plex, weil ich kei­ne uni­ver­si­tä­re Bil­dung genos­sen hät­te. Mich hat das schon etwas erstaunt, kennt mich doch @zeitschnur gar nicht, aber sie scheint jeden für unge­bil­det zu hal­ten, der nicht dem eman­zi­pa­to­ri­schen Pro­gramm der Auf­klä­rung sein Pla­cet gibt. Auch da schwingt deut­lich eine femi­ni­sti­sche Atti­tü­de mit.

        Ich hal­te Frau @zeitschnur für sehr intel­li­gent und selbst­be­wusst. Manch­mal hin­dert das aber auch an der Demut und am Gehorsam.

        Wie sag­te Goe­the ein­mal zu Ecker­mann; zum Wich­tig­sten im Leben gehört es, Gehor­sam zu lernen.

      • @Suarez
        Ich bin mir zwar nicht sicher, neh­me aber an, dass Sie der Sua­rez sind, den ich mei­ne. Ich habe den Ein­druck, dass Sie sich aus einem ande­ren Forum ver­ab­schie­det haben. Wenn ich dazu mei­nen Bei­trag gelei­stet habe, so möch­te ich mich ent­schul­di­gen. Ich habe man­che Ihrer Bei­trä­ge nicht ver­stan­den, weil mir die theo­lo­gi­sche Bil­dung fehlt. Oft war ich auch unter­schied­li­cher Mei­nung. Ich möch­te aber nicht, dass wir im Streit aus­ein­an­der gehen, des­we­gen habe ich mich jetzt noch ein­mal gemel­det. Ich ver­spre­che aber, dass ich mich hier nicht in die Dis­kus­sio­nen ein­mi­schen wer­de. Ich wün­sche Ihnen, aber auch Frau @Marienzweig Got­tes Segen.

      • @Klaffer
        Ja, Ihre Annah­me trügt Sie nicht. Ich habe mich gezwun­ge­ner­ma­ßen aus dem ande­ren Forum „ver­ab­schie­det“ weil ich dort von @bücherwurm kurz vor der Syn­ode gesperrt wur­de. Die Mode­ra­to­rin sowie eini­ge Fori­sten fürch­te­ten wohl mei­ne kri­ti­sche Stim­men zur Syn­ode. So sieht heu­te die rea­le Zen­sur im „katho­li­schen“ Milieu aus! 

        Ich dan­ke Ihnen beson­ders für die freund­li­chen Wor­te, einen Streit sehe ich zwi­schen uns bei­den sicher nicht. War­um wol­len Sie nicht auch hier ab und an mit­dis­ku­tie­ren, das kön­nen Sie tun, hier gibt es sehr inter­es­san­te Bei­trä­ge – auch sehr kon­tro­ver­se – und es gibt, was wirk­lich nicht hoch genug zu schät­zen ist, kei­ne Zensur!

        Nur das freie Wort ver­mag den Glau­ben auch in vol­ler Wahr­heit zu bezeu­gen. Wo das Wort zen­siert wird, wie in dem von Ihnen ange­spro­che­nen Forum, da wird aus Glau­be Ideo­lo­gie, ein poli­ti­sches Pro­gramm. Sol­che poli­ti­schen Ideo­lo­gien, die sich immer sehr huma­ni­stisch geben, gibt es unzäh­li­ge. Das Katho­li­sche ver­liert sich dann im Beliebigen.

        Ihnen alles Gute!

      • Sua­rez

        „…warf mir @zeitschnur doch allen Ern­stes vor, ich hät­te einen Kom­plex, weil ich kei­ne uni­ver­si­tä­re Bil­dung genos­sen hätte.“

        Unter den nicht weni­gen Ange­rührt­hei­ten zwi­schen Ihnen liegt doch zumin­dest dies­be­züg­lich ein Miss­ver­ständ­nis vor. 

        Zwar fin­de ich die Stel­le jetzt nicht, aber ich erin­ne­re mich der span­nen­den Dis­kus­si­on, wor­in zuerst Leser Fran­zel pau­schal die Stu­dier­ten abqua­li­fi­ziert und statt­des­sen für den „Stand“ der Nicht­stu­dier­ten, da qua­si immun gegen­über „Groß­kop­fer­terey“, so etwas wie eine exklu­si­ve Deu­tungs­kom­pe­tenz in jener Mate­rie rekla­miert hat­te. („Quo­tes“ = m. Worte).

      • @Suarez
        Dan­ke für Ihre Ant­wort. Ich mei­ne, dass die Kir­che Men­schen mit recht unter­schied­li­chen Ein­stel­lun­gen aus­hal­ten muss. Sie und ich stim­men über­ein, dass der Glau­be an die Auf­er­ste­hung Jesu und an unse­re eige­ne Auf­er­ste­hung im Zen­trum des christ­li­chen Glau­bens stehen.
        Ich wuss­te bis vor weni­gen Jah­ren aber nicht, dass man­chen (vie­len) Katho­li­ken alte Tra­di­tio­nen so wich­tig sind wie ich es auf Kath­Net ken­nen­ge­lernt habe. Ich habe die Kir­che anders erlebt. 

        Ich schaue gele­gent­lich auch hier vor­bei und lese man­che Artikel.
        Ich muss ehr­lich zuge­ben, dass mir hier die Kri­tik an Papst Fran­zis­kus, der für mich eher ein Hoff­nungs­trä­ger ist, zu scharf ist. Ich pas­se nicht dazu, aber ich woll­te sicher gehen, dass wir nicht im Streit aus­ein­an­der­ge­hen, auch wenn wir uns nicht kennen.

      • @Klaffer
        „Ich mei­ne, dass die Kir­che Men­schen mit recht unter­schied­li­chen Ein­stel­lun­gen aus­hal­ten muss.“

        Wenn es noch um Wahr­heit geht, dann ja. Aber geht es heu­te denn in der Kir­che noch um Wahr­heit? Betrach­tet man sich die Posi­tio­nen von z.B. Kar­di­nä­len wie Kas­per, dann ist Wahr­heit längst auf­ge­löst in den ste­ten Wan­del. Die­se Kar­di­nä­le ver­tre­ten also einen Glau­ben, der, nimmt man sie ernst, kei­ne Rea­li­tät hat, der also nur noch Trug ist. Die­se Hal­tung führt in letz­ter Kon­se­quenz immer in den Nihi­lis­mus. Dar­um ist es ja nicht unbe­deu­tend, wie wir den Glau­ben auf­fas­sen und wie das Ver­ständ­nis von Wahr­heit ist. Kar­di­nal Sarah gab daher sei­nem Buch den Titel „Gott oder Nichts“.

        Und wie man in der deut­schen katho­li­schen Kir­che einen in der Tra­di­ti­on ver­wur­zel­ten Glau­ben „aus­hält“, kön­nen Sie gut an der Sperr­ak­ti­on von Frau Lor­le­berg erken­nen. Die Tole­ranz endet da, wo der pro­gres­si­ve Geist sich in sener Ver­ab­so­lu­tie­rung infra­ge gestellt sieht.

        Ich tei­le Ihre Kri­tik, dass hier zum Teil Papst Fran­zis­kus von eini­gen Foristen/​innen in einer Wei­se kri­ti­siert wird, die man wohl nicht als katho­lisch bezeich­nen kann.

  15. Wer­ter @ Kostadinov!
    Die Liste muss wirk­lich fort­gestzt wer­den, denn die ger­ne als typisch männ­li­che Ver­sa­ger ange­pran­ger­ten Jün­ger Jesu sind alle bis auf Johan­nes Zebedä­us nach der Tra­di­ti­on der Kir­che als apo­sto­li­schen Zeu­gen eines frü­hen, gewalt­sa­men Todes gestor­ben. Petrus, Andre­as, Jako­bus Alphä­us, Phil­ip­pus, Simon Zelo­tes und Bar­tho­lo­mä­us wur­den gekreu­zigt, Judas Thad­dä­us wur­de von Pfei­len durch­bohrt, der Her­ren­bru­der Jako­bus wur­de gestei­nigt, Tho­mas vom Speer durch­sto­ßen und Jako­bus Zebedä­us, Mat­thä­us und Pau­lus wur­den durch das Schwert hin­ge­rich­tet. War­um ver­folg­te sie der Hass der Juden und Hei­den? Das Bedroh­li­che für die Täter waren die Wor­te und Taten Jesu, sein Tod und sei­ne Auf­er­ste­hung, die sei­ne Jün­ger bezeug­ten. Deren Mar­ty­ri­en vor Augen, hat Jesus an die­ser sei­ner „Trup­pe“ fest­ge­hal­ten. Unse­re Bischö­fe sind alle Nach­fol­ger der in die Glo­rie ein­ge­gan­ge­nen Apo­stel. Das soll­ten die Damen mit ihren feu­ri­gen Zun­gen nicht ver­ges­sen, son­dern zur War­nung den Jako­bus­brief Kap.3 lesen, wo es heißt:
    „Sie­he, auch die Schif­fe, so groß sie sind und von rau­hen Win­den getrie­ben, wer­den gelenkt vom klein­sten Ruder, wohin der Steu­ern­de will, so ist auch die Zun­ge ein klei­nes Glied, und Gro­ßes prahlt sie. Sie­he, wel­ches Feu­er­chen den gan­zen Wald ent­zün­det; auch die Zun­ge ist ein Feu­er; als Welt der Bos­heit steht die Zun­ge da in unse­ren Glie­dern, die befleckend den gan­zen Leib, ent­flam­mend alles Gewor­de­ne, selbst ent­flammt vom Feu­er der Hölle“.

  16. Lie­ber Sua­rez, ich kann Zarah gut verstehen.
    Mir scheint, aus ihr spricht Ent­täu­schung, viel­leicht auch Verbitterung.
    Wir erin­nern uns z.B. doch alle noch an den erklär­ten Wider­stand des Kar­di­nals Sarah. Er und ande­re wür­den sich mit aller Macht gegen eine Ent­wick­lung stem­men, die (vom Westen) vor­ge­ge­ben sei und die er so nicht gut­hei­ssen könne.
    Auch wenn er nicht unter­schrie­ben hat, was wird er, was kann er zukünf­tig tun?
    Wir alle lie­ben Jesus Chri­stus und daher auch die Kir­che, die Er gestif­tet hat.
    Es ist momen­tan sehr schwer, inne­re Ruhe zu bewah­ren und nicht der Resi­gna­ti­on zu verfallen.
    Aber Sie haben schon recht – Gott ist es, der handelt!
    Auch wenn wir nicht immer imstan­de sind, es wahrzunehmen.
    Ihm möch­te ich alles über­ge­ben, auch die gegen­wär­ti­ge Fru­stra­ti­on und Traurigkeit.

    • Lie­be Marienzweig,
      natür­lich besteht ange­sichts der Wirr­nis in unse­rer Kir­che die Gefahr der Ver­bit­te­rung. Hat die­se ein­mal Ein­gang in das Den­ken und Füh­len gefun­den, so kann sie schnell zum Hass wer­den und damit gera­de­wegs von Chri­stus weg­füh­ren. Duld­sam­keit ist eine christ­li­che Tugend, die in heu­ti­ger Zeit lei­der nicht hoch im Kurs steht. Wie ent­mu­tigt müss­ten sich die Apo­stel gefühlt haben, ange­sichts einer Wirk­lich­keit, die ihnen feind­se­lig gegen­über­stand und so nur Leid bedeu­ten konn­te. Und doch waren sie voll Freu­de und Zuversicht! 

      War­um?

      Weil es ein irdi­sches Glück zu erha­schen gab?

      Sicher nicht, denn, wie @Sophus oben her­vor­hebt, gin­gen sie den Weg des Mar­ty­ri­ums. Es war nicht die irdi­sche Hoff­nung, die ihnen die nöti­ge Kraft zur Ver­kün­di­gung der Wahr­heit gab, son­dern der Glau­be an das Him­mel­reich. Sind wir aber heu­te über­haupt noch in der Lage zu begrei­fen, was Him­mel­reich heißt? Sind wir nicht durch den all-wal­ten­den Nihi­lis­mus, der auch in der Kir­che über­all zu fin­den ist, rein fixiert auf das Dies­seits? Ist nicht gera­de das Pro­blem die­ses Pon­ti­fi­ka­tes, dass es ein hedo­ni­sti­sches Glau­bens­ver­ständ­nis beför­dert und so am Heil gera­de­wegs vorbeiführt?

      Ich bin immer wie­der ent­setzt, wenn ich höre, wie von der „Ver­trö­stung auf das Him­mel­reich“ gespro­chen wird. Da wird doch das Wesent­li­che des christ­li­chen Glau­bens, das, was ihn wirk­lich trägt, geleug­net und als Trug dar­ge­stellt. Die Auf­er­ste­hung Jesu Chri­sti war kein dies­sei­ti­ges Gesche­hen im Sin­ne einer Wie­der­be­le­bung des Kör­pers, son­dern ein neu­es Sein in einer tran­szen­den­ten Wirk­lich­keit, eben dem Jen­seits oder auch Him­mel­reich. Ohne die­se Hoff­nung ist unser Glau­be leer, wie Pau­lus es deut­lich sagt. Das Böse wird nicht im Dies­seits über­wun­den, son­dern erst in der Auf­er­ste­hung nach dem Gericht!

      In unse­rem Erden­da­sein haben wir nicht viel zu hof­fen, da domi­niert immer das Leid, schon weil unser Dasein mit dem Tod endet. Eine Hoff­nung, die sich im Hier und Jetzt fun­diert, führt ins Nichts.

      • Ja, lie­ber Sua­rez, die Gefahr der Ver­bit­te­rung und dadurch der Ent­frem­dung zur Kir­che sehe ich auch.
        Gott schickt uns nicht Ver­bit­te­rung, son­dern Hoff­nung, Kraft und Zuversicht!
        Gefüh­le der Ver­bit­te­rung und Wut kom­men nur dem Wider­sa­cher zupass. Dies müs­sen wir uns immer klarmachen.
        Als ich vor etwa 10 Jah­ren zu einem tie­fen Glau­ben kam und Umkehr erfah­ren durf­te, war ich so glück­lich dar­über, wie ich nicht sagen kann.
        Heu­te muss ich oft­mals gegen eine Trau­rig­keit ankämpfen.
        Aber mei­nen Glau­ben an unse­ren guten, drei­fal­ti­gen Gott schwächt das nicht, im Gegenteil!
        Denn ich weiß ganz gewiss, an wen ich mich hal­ten darf und kann.
        Ich möch­te die wah­re katho­li­sche Kir­che Chri­sti nicht ver­wech­seln mit deren Ver­tre­tern im Bischofsamt.

    • Ergän­zung:
      Die Auf­er­ste­hung ist und bleibt ein für uns nicht fass­ba­res Ereig­nis. Inso­fern konn­ten die Apo­stel es auch nicht erklä­ren, son­dern nur bezeu­gen. Die Wirk­lich­keit Jesu nach der Auf­er­ste­hung war eine ande­re als die vor sei­ner Kreu­zi­gung. Das Him­mel­reich strahl­te für einen Augen­blick ins Dies­seits, um es mit sei­nem Licht bis ans Ende der Tage zu durch­drin­gen. Die Auf­er­ste­hung war kein zeit­li­ches Ereig­nis, also blo­ße Geschich­te, son­dern ein über­zeit­li­ches. In der Auf­er­ste­hung erstrahlt das ewi­ge Leben, sicht­bar und doch immer geheim­nis­voll ver­bor­gen. Wenn wir von der Auf­er­ste­hung, dem Heil, abse­hen, wer­den wir Jün­ger des Todes, nicht des Lebens.

      • @Suarez @Marienzweig,ich dan­ke für den Frieden,welchen Sie bei­de in die­sem Gespräch,ausstrahlen,es war so wich­tig für mich,heute…Vergelt’s Gott.Vielleicht gehe ich heute,nach lan­ger Zeit,zur Kirche.…

      • @Methodus
        Tun Sie das unbe­dingt! Auch Sie dür­fen nicht feh­len bei Aller-Heiligen:
        When the Saints go mar­ching in – Lord let you be in the number.….
        Der Herr rech­net mit Ihnen!

    • @Klaffer!
      Ich dan­ke Ihnen sehr für Ihre guten Wün­sche und gebe sie vol­len Her­zens und dank­bar wie­der an Sie zurück.

      Die Art und Wei­se, wie Sie sich von @Suarez ver­ab­schie­det haben, ist ein­fach groß­ar­tig und hat mich unglaub­lich beeindruckt.
      Sie schei­nen ein gro­ßes Herz zu haben.

      Glau­ben Sie mir bit­te, lie­ber Klaffer:
      Jene bzw. wir, die (wir) über Papst Fran­zis­kus schimp­fen, sind kei­ne Unge­heu­er. Es sind Men­schen, die beun­ru­higt sind, ver­wirrt, irri­tiert, auch enttäuscht.
      Und ich den­ke, dass auch sol­che Ein­schät­zun­gen geäu­ssert wer­den dür­fen, vor allem, wenn sie im sprach­li­chen Rah­men bleiben.
      Es gibt umge­kehrt Blogs, in denen eben­so ver­let­zend über „Tra­dis“ her­ge­zo­gen wird.
      Man sieht, der Riss geht mit­ten durch die Kir­che und mit­ten durch die Gläubigen.
      Dies ist unglaub­lich schmerzhaft!
      Auch wenn Sie die über­wie­gend ableh­nen­den Kom­men­ta­re über Papst Fran­zis­kus miss­bil­li­gen, da er für Sie ja ein Hoff­nungs­trä­ger ist, wäre es den­noch schön, Sie wür­den hin und wie­der auch ein­mal hier Ihre Mei­nung äussern.
      Pace e bene, lie­ber @Klaffer!

      • @Marienzweig
        Ich kann sehr gut ver­ste­hen, dass man mit einem Papst nicht ein­ver­stan­den ist, ihn aber trotz­dem „aus­hal­ten“ muss. Mir ging es mit Bene­dikt ähn­lich. Ich hof­fe, dass Sie das ver­ste­hen kön­nen, obwohl ich weiß, dass Sie ihn sehr ver­eh­ren. Wir bei­de erle­ben jetzt viel­leicht so etwas wie einen „Rol­len­tausch“.

        Wir müs­sen letz­ten Endes unser Leben vor Gott ver­ant­wor­ten. Dass wir das nicht ver­ges­sen, ist viel wich­ti­ger als wer gera­de Papst ist. Es ist aber natür­lich ein Ansporn, wenn man mit vol­ler Über­zeu­gung hin­ter dem Papst ste­hen kann. 

        Ich wün­sche Ihnen Gesund­heit und dass Gott Sie in Ihrem Leben begleite.

  17. Es ist sehr bemer­kens­wert, daß aus­ge­rech­net Kar­di­nal Schön­born als Reprä­sen­tant von „deut­schen“ Bischö­fen Papst Bene­dikt auf­ge­sucht hat.
    Gera­de die­se lie­ßen Papst Bene­dikt wäh­rend sei­ner Amts­zeit bekannt­lich ein ums ande­re Mal im Stich, arbei­te­ten sub­til und offen gegen ihn, ver­tei­dig­ten ihn nicht gegen maß­lo­se und unver­schäm­te Angrif­fe aus Medi­en, auch der Poli­tik sowie ins­be­son­de­re, na ja, der „Kir­che“. Und wie zufrie­den und froh waren sie am 11.02.2013!
    Nun such­ten sie ihn auf, schick­ten aber Kar­di­nal Schön­born vor- wie fei­ge! : die deut­schen Bischö­fe haben ein Glaub­wür­dig­keits­pro­blem gelin­de gesagt. Kar­di­nal Marx tön­te noch im Febru­ar zusam­men mit sei­nen Amts­brü­dern laut ver­nehm­bar, daß sich die Kir­che in D von Rom tren­nen wür­de, falls Rom nicht agiert in sei­nem und sei­ner Mit­brü­der Sin­ne. Nun­mehr also der Canos­sa-Gang zu Bene­dikt! Aus­ge­rech­net zu dem von ihnen ver­fem­ten Papst Benedikt! 

    Und was ist mit „Papst“ Berg­o­glio?- Das Spiel ist aus.

    • Nach­trag: das „wie fei­ge!“- neh­me ich zurück. Und viel­leicht stimmt das mit dem von mir so ange­nom­me­nen Canos­sa-Gang nicht.
      Alles ande­re, daß näm­lich Papst Bene­dikt im deut­schen Epi­sko­pat mit Aus­nah­me von Kar­di­nal Meis­ner und eini­gen ande­ren wenig Rück­halt oder gar kei­nen erhal­ten hat, ist jedoch eine Tatsache.

  18. Lie­ber Methodus!
    Ich möch­te mich dem guten Rat @Severin´s anschließen.
    Es wäre wun­der­bar, wenn Sie am Ende des Tages spü­ren könn­ten: „Es war gut, ‑heu­te, nach lan­ger Zeit- wie­der in der Kir­che gewe­sen zu sein.“
    Got­tes Segen für Sie, Methodus!

    • @Marienzweig @Severin,vergelt’s Gott.Zaplat Vam Panbuh.Ein geseg­ne­ten Aller­hei­li­gen Tag,wünsche ich Ihnen .

      • Lie­ber Methodus,
        ver­lie­ren Sie trotz aller Betrüb­nis nicht Ihre Lie­be zur katho­li­schen Kir­che, denn in aller Ent­stel­lung bleibt sie doch immer die Hüte­rin des wah­ren Glaubens.

      • Zarah,sich kei­ne Illu­si­on zu machen.…ja.Jedoch,die Hoff­nung bleibt.Der Glaube,Hoffnung und Liebe.Die Hoffnung,als ein Anker abgebildet…

  19. Lie­ber Sua­rez, Sie schreiben:
    „Ihr säku­la­ri­sier­ter Blick auf die Kir­che über­nimmt selbst schon die Posi­ti­on des Nihi­lis­mus, der Gott negiert und allein aufs Mensch­li­che abstellt.“
    Sie irren sich lie­ber Sua­rez, ich habe kei­nen nihi­li­sti­schen, son­dern einen bibli­schen Blick auf die Kir­che. Ich stel­le ein­fach fest, wie sehr sich eini­ge kon­ser­va­ti­ve Kar­di­nä­le, ganz zu schwei­gen von den Papst und sei­nen häre­ti­schen libe­ra­len Hof­staat, vom Evan­ge­li­um ent­fernt haben. Es macht mich nicht zum Nihi­li­sten, wenn ich fest­stel­le, was in der Kir­che alles so schief läuft. Wo habe ich Gott negiert? 

    „Im Grun­de kla­gen Sie doch Gott an, denn es ist sei­ne Kir­che und die ist nun mal so wie sie der­zeit ist, mit den Hir­ten, die in ihr walten.“

    Nein, das tue ich nicht, ich kri­ti­sie­re ledig­lich die glau­bens­treu­en Hir­ten, dass sie einen fau­len Kom­pro­miss mit Häre­ti­kern ver­ein­bart haben. Die Kar­di­nä­le sind für ihr Ver­hal­ten genau wie Fran­zis­kus voll ver­ant­worl­tich. Die Apo­stel waren radi­kal und kom­pro­miss­los, die haben sich nicht mit Häre­ti­kern hin­ge­setzt und ver­sucht mit ihnen auf einen gemein­sa­men Nen­ner zu kom­men und Kom­pro­mis­se zu fin­den. Ich ver­glei­che die Apo­steln mit deren Nach­fol­ger und sehe, dass die Nach­fol­ger sich schrift­wid­rig ver­hal­ten, da sie mit Fein­de des Evan­ge­li­ums einen Kon­sens suchen. Bene­dikt lädt einen Erz­hä­re­ti­ker wie Küng zum Abend­essen ein, anstatt ihn zu exkom­mu­ni­zie­ren, obwohl die Apo­stel aus­drück­lich Gläu­bi­ge und Hir­ten unter­sagt haben sich mit Häre­ti­ker abzu­ge­ben. Die­ses stän­di­ge igno­rie­ren der Heil­gen Schrift sei­tens Päp­ste und des Vati­kans ist uner­träg­lich und hat erst den Rauch Satans in die Kir­che ein­drin­gen las­sen. Das Chri­sten­tum ist kei­ne Dia­log-Reli­gi­on, son­dern eine Ent­schei­dungs-Reli­gi­on. „Glaubst du, dass Chri­stus der Sohn Got­tes ist, der für dei­ne Sün­den gestor­ben und von den Toten auf­er­stan­den ist?“ haben die Apo­stel jeden gefragt, der sich bekeh­ren wollte. 

    „Sie ist kei­ne poli­ti­sche Par­tei oder Orga­ni­sa­ti­on. In ihr voll­zie­hen sich Ent­schei­dun­gen durch­aus auf einem für uns nicht sofort nach­voll­zieh­ba­ren, manch­mal auch geheim­nis­vol­len Weg.“

    Eben, da die Kir­che kei­ne poli­ti­sche Par­tei ist, ist es ein Skan­dal wie die Syn­ode abge­hal­ten wur­de. In der Syn­ode ging es nicht um WAHRHEIT, son­dern um MEHRHEIT. Wie im Par­tei­wahl­kampf, wird intri­giert, tak­tiert, getrickst, getäuscht und hin­ter­häl­ti­ge Spiel­chen betrie­ben. Es wird um Kon­sens und Kom­pro­miss gerun­gen und nicht um die Wahr­heit. Sor­ry, lie­ber Sua­rez im Vati­kan geht es nun mal zu wie in der Poli­tik. Vom Papst bis zum Prie­ster ist man mehr Poli­ti­ker denn Hir­te. Stän­dig muss man als ein­fa­che Gläu­bi­ge die­se dop­pel­deu­ti­ge, vage Poli­ti­ker­spra­che ertra­gen und stän­dig um Klar­heit bet­teln. Ich fin­de es scha­de, dass Sie mich in der nihi­li­sti­schen Ecke drän­gen, nur weil ich mir bezüg­lich des Zustan­des der Kir­che kei­ne Illu­si­on mache.

    • Lie­be Sarah,
      ich will Sie nicht in eine „nihi­li­sti­sche Ecke“ drän­gen, denn ich weiß durch­aus, dass Sie einen tie­fen Glau­ben haben, nur war­ne ich davor, sich eine Sicht­wei­se auf die Kir­che anzu­eig­nen, die defi­ni­tiv säku­lar ist. Sie bekla­gen sich, dass Bischö­fe die Ein­heit der Kir­che gewahrt haben. Wäre ein Schis­ma ein gang­ba­rer Weg? War es nicht auch Luther, der auf Grund wirk­lich him­mel­schrei­en­der Miss­stän­de in der Kir­che und unter Beru­fung auf die Bibel eine Spal­tung der Kir­che in Kauf nahm, die bis heu­te die Chri­sten­heit ent­zweit. Was blie­be vom katho­li­schen Glau­ben, wenn die Kir­che in eine Viel­zahl von Regio­nal­kir­chen zer­fie­le? Glau­ben Sie nicht, dass sich die­se Fra­ge die kon­ser­va­ti­ven Bischö­fe ernst­haft gestellt haben und ent­spre­chend gehan­delt haben?

      Sie beant­wor­ten nicht die Fra­ge, ob nach Ihrer Ansicht Gott die Kir­che längst ver­lo­ren gege­ben hat, ist das so? Was trägt dann noch den Glauben?

      Lie­be Sarah, Sie gera­ten in die Gefahr des Pro­te­stan­tis­mus und genau das wol­len doch die­se pro­gres­si­ven Kräf­te in der Kir­che, mer­ken Sie das nicht? Sie betrei­ben, ohne es zu bemer­ken, das Geschäft der Kir­chen­spal­ter. Nein, dar­auf dür­fen wir uns nicht ein­las­sen, auch wenn wir unter der momen­ta­nen Situa­ti­on extrem lei­den. Kar­di­nä­le wie Kas­per sind defi­ni­tiv nicht mehr katho­lisch, in ihnen hat sich der Geist des moder­nen Nihi­lis­mus, die „Furie des Ver­schwin­dens“, breit gemacht. Und wenn wir uns von die­sen nihi­li­sti­schen Kräf­ten einen säku­la­ren Kir­chen­kampf auf­dik­tie­ren las­sen, wird auch unser Glau­be vom Nihi­lis­mus infi­ziert. Die­ser Gefahr muss man sich bewusst sein.

      Da die Kir­che in der Welt steht, wir­ken in ihr natür­lich immer auch säku­la­re Kräf­te und Inter­es­sen, aber den­noch geht sie dar­in nicht auf. Sie ist mehr, weil sie nicht auf mensch­li­cher son­dern gött­li­cher Stif­tung beruht. Sie wird also trotz­dem(!) nicht unter­ge­hen, das ist der ein­zig tra­gen­de Grund. Nicht der Mensch erret­tet die Kir­che, son­dern Gott allein. Und wir sind eben nicht in der Lage, zu über­schau­en, wie Gott die­se Ret­tung ins Werk setzt.

      Also bit­te rich­tig ver­ste­hen; nur wenn wir uns der Gefahr bewusst wer­den, vom all­wal­ten­den(!) Nihi­lis­mus unse­rer Zeit infi­ziert zu wer­den, kön­nen wir der Gefahr ent­rin­nen. Nur dar­um ging es mir.

      Blei­ben Sie bit­te ein­fach bei Ihrem festen(!) Glau­ben und las­sen sich nicht ver­bit­tern. Lachen Sie obwohl Ihnen zum Wei­nen zu mute ist, denn wir sind erret­tet. Ver­trau­en Sie wei­ter dar­auf, dass Gott jeden, der an ihn glaubt, nicht ins Nichts fal­len lässt. Das Schick­sal liegt nicht unser son­dern in Got­tes Hand, das gilt auch für die Kir­che im Ganzen.

  20. Wer­te @ Sarah
    Jesus hat in Mt 10,16 sei­ne Apo­stel zu den ver­lo­re­nen Scha­fen des Hau­ses Isra­el mit den Wor­ten geschickt: „Sie­he ich schicke euch wie Scha­fe inmit­ten von Wöl­fen; wer­det also klug wie die Schlan­gen und unver­dor­ben wie die Tau­ben“. Der Auf­trag lau­tet, die Ver­lo­re­nen zurück­zu­ho­len – aber wegen deren Gefähr­lich­keit nicht auf radi­ka­le, son­dern auf eine klu­ge Weise.
    Der hoch­ver­ehr­te @ Surez hat Ihnen rich­tig gera­ten. Sehen Sie es posi­tiv, dass eine Kir­chen­spal­tung mit unab­seh­ba­ren Fol­gen durch eine For­mu­lie­rung zu §85 gefun­den wur­de, die gera­de noch die 2/​3 Mehr­heit erreich­te – ein Ergeb­nis, das 1522/​23 nicht mehr mög­lich war.

    Wäre es damals „nur“ um die „him­mel­schrei­en­den Miss­stän­de“ in der Kir­che gegan­gen, hät­te es auch für Luther noch ein Zurück geben kön­nen – wenn er recht­zei­tig auf die Signa­le aus Rom gehört hät­te. Papst Hadri­an VI. (1522–1523) ließ auf dem Nürn­ber­ger Reichs­tag 1522/​23 sei­nen Lega­ten Fran­ces­co Chi­e­re­ga­ti von Tera­mo vor den ver­sam­mel­ten Reichs­stän­den über die Ursa­chen des Abfalls und über die Ver­derb­nis der Kir­che fol­gen­de Sät­ze ver­le­sen: „Wir beken­nen auf­rich­tig, dass Gott die Ver­fol­gung sei­ner Kir­che gesche­hen lässt wegen der vie­len Sün­den der Men­schen, beson­ders der Prie­ster und Prä­la­ten. Wir wis­sen, dass auch bei dem Hei­li­gen Stuhl schon seit Jah­ren Ver­ab­scheu­ungs­wür­di­ges vor­ge­kom­men ist. Vie­le Miss­bräu­che in geist­li­chen Din­gen, Über­tre­tun­gen der Gebo­te, dass dies alles sich zum Ärge­ren ver­kehrt hat. So ist es nicht zu ver­wun­dern, dass die­se Krank­hei­ten sich vom Haupt auf die Glie­der, von den Päp­sten auf die Prä­la­ten wei­ter ver­pflanzt haben. Wir alle, Prä­la­ten und Geist­li­che, sind vom Wege abgewichen.….Deshalb sollst du in Unse­rem Namen ver­spre­chen, dass Wir allen Fleiß anwen­den wol­len, damit zuerst der römi­sche Hof, von wel­chem viel­leicht alle die­se Übel ihren Anfang genom­men, gebes­sert wer­de; und dann wird, wie von hier die Krank­heit gekom­men ist, auch von hier die Gesun­dung wie­der begin­nen“ (aus Geschich­te der kath. Kir­che v. Schr­a­der, § 108, S.329 f). Die­ses Geständ­nis des Pap­stes und sein Bekennt­nis zu Refor­men in der katho­li­schen Kir­che haben weder Mar­tin Luther und noch die anwe­sen­den pro­te­stan­tisch gewor­de­nen Reichs­stän­de, die sich schon der Kir­chen­gü­ter bemäch­tigt hat­ten, nicht mehr zur Kennt­nis neh­men wol­len, denn es ging nach 1520 nicht mehr um die Gesun­dung der bestehen­den Kir­che, son­dern um eine neue Leh­re in einer ande­ren Kir­che. Das Schis­ma­ti­sche und Häre­ti­sche in Luther trat zu die­sem Zeit­punkt bereits offen zu Tage. Die Gefahr der Kir­chen­spal­tung wur­de durch­aus erkannt. Papst Hadri­an warn­te Luther: „Du willst doch wohl nicht die wah­re Leh­re Chri­sti ver­än­dern? Das darfst du nicht“! Luthers Ant­wort: „Du Satan“!
    Wer also zur radi­ka­len Lösung neigt, soll­te sich gemäß Mt 10,16 an der Klug­heit der Schlan­gen in Gefahr ein Bei­spiel neh­men und immer das denk­bar nega­tiv­ste Ende ins Kal­kül zie­hen, wie es die kon­ser­va­ti­ven Bischö­fe am Schluss der Syn­ode unter der Gefahr der Kir­chen­spal­tung taten.

  21. @Zarah und Suarez!
    Wenn ich Ihren Kom­men­tar lese, lie­be Zarah, den­ke ich:
    Ja, sie hat Recht, ich sehe es genauso.
    Lese ich dage­gen Ihre Ant­wort, lie­ber Sua­rez, ist es dasselbe:
    Ich stim­me Ihnen zu.
    Es ist die­se inne­re Zer­ris­sen­heit, die einen so fer­tig­ma­chen kann.
    Dage­gen anzu­ge­hen ist nicht immer leicht!

    War­um lie­be ich mei­ne Kirche?“
    Dies ist der Titel eines klei­nen Buches aus dem Jah­re 1911, das ich gera­de lese, ver­fasst von Jakob Sche­rer, dem dama­li­gen Pfar­rer von Ruswil.
    Zwar etwas schwär­me­risch geschrie­ben, zeigt es mir trotz­dem schmerz­lich, was uns in die­sen über 150 Jah­ren alles ver­lo­ren gegan­gen ist.

    Ihren Rat im letz­ten Abschnitt Ihres Kom­men­tars, Sua­rez, möch­te ich uns allen empfehlen:

    „Blei­ben Sie bit­te ein­fach bei Ihrem festen(!) Glau­ben und las­sen sich nicht ver­bit­tern. Lachen Sie obwohl Ihnen zum Wei­nen zu mute ist, denn wir sind erret­tet. Ver­trau­en Sie wei­ter dar­auf, dass Gott jeden, der an ihn glaubt, nicht ins Nichts fal­len lässt. Das Schick­sal liegt nicht unser son­dern in Got­tes Hand, das gilt auch für die Kir­che im Ganzen!“

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