Bischof zu Homosexuellen: „Ihr seid unsere Retter – „Katholisches“ Homo-Netzwerk tagte in Rom


Homo-Tagung zum Auftakt der Bischofssynode in Rom: Peterskuppel in Homo-Farben
Homo-Tagung zum Auf­takt der Bischofs­syn­ode in Rom: Peters­kup­pel in Homo-Farben

(Rom) Nach dem ter­min­ge­rech­ten „Outing“ des an der Römi­schen Kurie täti­gen Theo­lo­gen Cha­ram­sa am ver­gan­ge­nen Sams­tag, folg­ten die kirch­li­chen Reak­tio­nen. Gleich­zei­tig fand in Rom hin­ter ver­schlos­se­nen Türen eine Tagung von und über Homo­se­xu­el­le in der katho­li­schen Kir­che statt. Eine Tagung, die das Aus­maß „eines epo­cha­len Kamp­fes inner­halb der Kir­che sicht­bar mach­te“ und die Unter­stüt­zung der Homo-Akti­vi­tä­ten durch einen Teil der kirch­li­chen Hier­ar­chie, so Cor­ri­spon­den­za Roma­na. Ein Mit­ar­bei­ter des Inter­net-Nach­rich­ten­dien­stes hat­te hin­ter die ver­schlos­se­nen Türen der Tagung geschaut.

Homo-Theologe seiner Aufgaben entbunden

Anzei­ge

Noch am Sams­tag gab Vati­kan­spre­cher Pater Feder­i­co Lom­bar­di bekannt, daß Msgr. Cha­ram­sa mit sofor­ti­ger Wir­kung aller Auf­ga­ben in Rom ent­bun­den wur­de. Das gilt sowohl für sei­ne Mit­ar­beit in der Inter­na­tio­na­len Theo­lo­gen­kom­mis­si­on an der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on als auch für sei­ne Lehr­tä­tig­keit an päpst­li­chen Hoch­schu­len in Rom. Für den Rest sei der Diö­ze­san­or­di­na­ri­us zuständig.

Cha­ram­sa ist in der pol­ni­schen Diö­ze­se Pel­plin inkar­di­niert. Sein Bischof, Msgr. Ryszard Kasyna, ließ in einer Erklä­rung bekannt­ge­ben, Cha­ram­sa gemäß Kir­chen­recht zu ermah­nen, auf den prie­ster­li­chen Weg zurück­zu­keh­ren. Gleich­zei­tig for­der­te der Bischof die Prie­ster und Gläu­bi­gen sei­nes Bis­tums auf, für Cha­rams­as Rück­kehr in den Schoß der Kir­che zu beten.

Cha­ram­sa selbst, der sich eine Ände­rung der gan­zen katho­li­schen Kir­che erwar­tet, anstatt selbst an Ände­rung zu den­ken, teil­te der Pres­se mit, er wol­le dem­nächst ein Buch über sei­ne „Erfah­run­gen“ als schwu­ler Prie­ster ver­öf­fent­li­chen und zeig­te sich öffent­lich mit sei­nem Homo-Part­ner Eduard.

Am ver­gan­ge­nen Sams­tag, dem Tag, an dem sich Cha­ram­sa im Cor­rie­re del­la Sera „oute­te“, fand in Rom eine „nicht min­der skan­da­lö­se Ver­an­stal­tung von LGBT-‚Katholiken‘ statt“, so Cor­ri­spon­den­za Roma­na. „Homo­se­xu­el­le Ordens­män­ner und Ordens­frau­en und sogar ein mexi­ka­ni­scher Bischof aus dem Domi­ni­ka­ner­or­den, Jose Raul Vera Lopez von der Diö­ze­se Sal­til­lo in Mexi­ko, lie­ßen fort homo­se­xu­el­le Pseu­do-Rech­te hoch­le­ben und brach­ten ihre gro­ße Hoff­nung zum Aus­druck, die sie auf die Fol­gen der Bischofs­syn­ode setzen.“

Die Ver­an­stal­tung „les­bi­scher, schwu­ler, bise­xu­el­ler und trans­se­xu­el­ler Katho­li­ken“ fand hin­ter ver­schlos­se­nen Türen statt, doch Cor­ri­spon­den­za Roma­na gelang es, die Tagung zu beob­ach­ten. Hier der Bericht von Emma­nu­e­le Bar­bie­ri. Die Zwi­schen­ti­tel stam­men von der Redaktion.

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Synode: LGBT-Katholiken tagen hinter verschlossenen Türen in Rom

von Emma­nu­e­le Barbieri

LGBT-Netzwerker in der Kirche
LGBT-Netz­wer­ker in der Kirche

Im Pil­ger­zen­trum San­ta Tere­sa Cour­dec in Rom waren rund hun­dert Per­so­nen erschie­nen, um an der inter­na­tio­na­len Tagung zum The­ma „Die Wege der Lie­be – Moment­auf­nah­men katho­li­scher Begeg­nun­gen mit LGBT-Per­so­nen und ihren Fami­li­en“ teil­zu­neh­men, die vom Glo­bal Net­work of Rain­bow Catho­lic ver­an­stal­tet wur­de, einem welt­wei­ten Netz­werk von Orga­ni­sa­tio­nen, die im Namen der „sozia­len Gerech­tig­keit“ die Aner­ken­nung von Homo­se­xu­el­len in der katho­li­schen Kir­che und in der Gesell­schaft all­ge­mein fordern.

An der Ver­samm­lung nah­men angeb­li­che „katho­li­sche“, pasto­ra­le Lea­der aus ver­schie­de­nen Län­dern teil, die sich zusam­men­fan­den, um anhand ihrer Lebens­ge­schich­ten Zeug­nis abzu­le­gen für ihren pasto­ra­len Zugang zur Homo­se­xua­li­tät und ihren Ein­satz in ihren kirch­li­chen Gemein­schaf­ten zugun­sten Homo­se­xu­el­ler. Neben neu­en Akti­ons­stra­te­gien war das erklär­te und offen­sicht­li­che Ziel der Initia­ti­ve, zusätz­li­chen Druck auf die ent­schei­den­de Bischofs­syn­ode über die Fami­lie aus­zu­üben, deren Arbei­ten heu­te begon­nen haben.

Anerkennung der Homosexualität „bereits in Teilen der Kirche Wirklichkeit“

Bei der Vor­stel­lung der Ver­an­stal­tung äußer­ten die bei­den Tagungs­spre­cher, Andrea Rubera und Mar­tin Pen­der­gast, den Wunsch auf einen kon­flikt­freie Aus­ein­an­der­set­zung mit der katho­li­schen Kir­che und ihren Insti­tu­tio­nen: „In Anleh­nung an die zwei­te Enzy­kli­ka von Papst Fran­zis­kus (Lau­da­to si), den­ken wir, daß nun der Moment für uns alle gekom­men ist, an unse­rem gemein­sa­men Haus, der Kir­che, mit­zu­bau­en mit dem Enga­ge­ment eines jeden Ange­hö­ri­gen der römisch-katho­li­schen Gemein­schaft. Unser gemein­sa­mes Haus braucht kei­ne Kämp­fe und Spal­tun­gen. Wir müs­sen den rich­ti­gen Platz für jedes Mit­glied des Vol­kes Got­tes fin­den, dar­un­ter auch für die LGBT-Per­so­nen. Die Erfah­run­gen, die wir nach Rom zur Tagung ‚Die Wege der Lie­be‘ brin­gen, zei­gen uns, daß die Seel­sor­ge für und mit den LGBT-Per­so­nen bereits in ver­schie­de­nen Tei­len der kirch­li­chen Welt Wirk­lich­keit ist und zwar ganz pro­blem­los für die Gemein­schaf­ten, in denen sie statt­fin­det. Das Stich­wort, das wir den in Rom für die Syn­ode ver­sam­mel­ten Bischö­fen geben wol­len, ist, daß wir neue For­men fin­den kön­nen und sol­len, die­se Seel­sor­ge­mo­del­le zu för­dern und neue zu entwickeln.“

Chilenischer Jesuit sprach von „Märtyrern“ der Homo-Rechte und Opfer der „Homophobie“

Das erste „Zeug­nis“ im Rah­men der „Moment­auf­nah­men pasto­ra­ler LGBT-Pro­jek­te“ kam vom chi­le­ni­schen Jesui­ten Pedro Lab­rin, der­zeit geist­li­cher Assi­stent der chi­le­ni­schen Cri­sti­an Life Com­mu­ni­ty (CLC/​CVX). In sei­nem Bericht über sei­ne Initia­ti­ve Sexu­al Diver­si­ty Pasto­ral Padis+, die sich für die vol­le Aner­ken­nung und Inte­gra­ti­on von Homo­se­xu­el­len in die katho­li­sche Kir­che ein­setzt, erin­ner­te Lab­rin an die Geschich­te von Dani­el Zamu­dio, den er als einen „Mär­ty­rer“ der Homo­pho­bie bezeich­ne­te: „Das Blut der Mär­ty­rer ist noch frisch und es waren sie, die uns hal­fen, zu ver­ste­hen, was das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil sagen woll­te mit dem Aus­druck Kir­che, Volk Got­tes.“ Und wei­ter: „Dani­el starb nicht durch Got­tes Wil­len, son­dern den der Homophoben“.

US-Rebellenschwester Gramick: Rechte für „sexuelle Minderheiten“ in der Kirche

Gut sichtbar ausgehängte Kirchenfahne im Saal
Gut sicht­bar im Saal aus­ge­häng­te Kirchenfahne

Anschlie­ßend ergriff die US-ame­ri­ka­ni­sche Ordens­frau Jean­ni­ne Gra­mick das Wort. Sie grün­de­te 1997, zusam­men mit dem katho­li­schen Prie­ster Robert Nugent, in der Erz­diö­ze­se Washing­ton die New Ways Mini­stry. Eine Orga­ni­sa­ti­on mit dem Zweck, „Gerech­tig­keit und Ver­söh­nung für sexu­el­le Min­der­hei­ten in der katho­li­schen Kir­che“ zu fördern.

Für ihre Tätig­keit im offen­kun­di­gen Wider­spruch zur katho­li­schen Leh­re wur­den 1999 von der römi­schen Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on unter der Lei­tung von Joseph Kar­di­nal Ratz­in­ger gegen Sr. Gra­mick und Nugent Sank­tio­nen ver­hängt. Ihnen wur­de „dau­er­haft jed­we­de pasto­ra­le Tätig­keit unter homo­se­xu­el­len Per­so­nen unter­sagt“. Eben­so wur­de ihnen „auf unbe­stimm­te Zeit“ die Wähl­bar­keit für irgend­ein Amt in ihren Ordens­ge­mein­schaf­ten aberkannt.

Wäh­rend Nugent sich füg­te und in den Pfarr­dienst zurück­kehr­te, wei­ger­te sich Gra­mick, sich an die römi­schen Vor­ga­ben zu hal­ten. Als ihr Orden, die Arme Schul­schwe­stern von Unse­rer Lie­ben Frau, ihr spät aber doch unter­sag­te, sich zum The­ma Homo­se­xua­li­tät zu äußern, ver­ließ sie den Orden und trat dem Orden der Sisters of Loret­to bei. Dort betreibt sie ihre homo­phi­len Akti­vi­tä­ten unge­stört weiter.

Gra­mick erzähl­te, sie habe sich zu einer „wei­te­ren und authen­ti­sche­ren“ Evan­ge­li­ums-Aus­le­gung „bekehrt“, nach­dem sie einer Les­be begeg­net war. Gleich­zei­tig stell­te die US-Ordens­frau ihre Homo-Akti­vi­tä­ten vor. Beson­ders beton­te sie ihren Ein­satz in ihrer Pfar­rei beim Refe­ren­dum über eine Gleich­stel­lung der „Homo-Ehe“. Ein Ein­satz, der – laut ihren Anga­ben – wesent­lich dazu bei­getra­gen habe, die Mei­nung „vie­ler Katho­li­ken zu ändern“ und sie für die „Homo-Ehe“ stim­men zu lassen.

Gra­mick behaup­te­te, in die­sem Punkt, das Wohl­wol­len ihres Bischofs gehabt zu haben, der – obwohl öffent­lich als „Kon­ser­va­ti­ver“ bekannt – gro­ßes Ver­ständ­nis für die LGBT-Cau­sa zeig­te. Nach dem Sieg der „Homo-Ehe“ habe der Bischof die Nie­der­la­ge ein­ge­stan­den: „Ihr habt gesiegt und wir haben ver­lo­ren. Ihr sprecht von Lie­be und Anneh­men, wir nicht!“

Gar­mick äußer­te die Hoff­nung, daß sich die Erfah­run­gen von New Way Mini­strys in den USA über die gan­ze Welt aus­brei­ten. Dazu lie­fer­te sie den Anwe­sen­den eine Rei­he von Hin­wei­sen und Rat­schlä­gen, die in den jewei­li­gen Pfar­rei­en und Diö­ze­sen umge­setzt wer­den sollten.

Martin Pendergast: Homosexuelle „haben gleiches Recht auf Sakramente wie Heterosexuelle“

Es folg­te die Rede des schwu­len Eng­län­ders Mar­tin Pen­der­gast von LGBT Catho­lics West­min­ster. An sei­ner Spra­che ließ sich sofort der geeich­te Homo-Akti­vist erken­nen. Er stell­te das Pro­jekt All are wel­co­me vor. Pen­der­gast ist Mit­be­grün­der von Cut­ting Edge Con­sor­ti­um, der „ein­zi­gen Alli­anz von les­bi­schen, schwu­len, bise­xu­el­len und trans­se­xu­el­len Grup­pen von Gläu­bi­gen jeder Reli­gi­on und auch Ungläu­bi­gen“, so die chri­sten­feind­li­che Bri­ti­sche Huma­ni­sti­sche Ver­ei­ni­gung. Pen­der­gast for­der­te, daß „Homo­se­xu­el­le ein Recht auf eine effi­zi­en­te und will­kom­men hei­ßen­de Seel­sor­ge haben“. Vor allem aber, so der bri­ti­sche Homo­se­xu­el­le, hät­ten Homo­se­xu­el­le „die glei­chen Rech­te wie Hete­ro­se­xu­el­le die Sakra­men­te zu empfangen“.

Pen­der­gast unter­strich die Unter­stüt­zung für das Pro­jekt All are wel­co­me durch Kar­di­nal Vin­cent Nichols, den Erz­bi­schof von West­min­ster und Pri­mas von Eng­land. Dar­an hät­ten auch römi­sche Inter­fe­ren­zen nichts geän­dert, wie die Anwei­sung von Glau­bens­prä­fekt Kar­di­nal Mül­ler „Homo-Mes­sen“ abzu­stel­len. Gro­ße Genug­tu­ung zeig­te Pen­der­gast, daß es hin­ge­gen wei­ter­hin in der Lon­do­ner Kir­che in der Jesu­it Farm Street regel­mä­ßig eine „Homo-Mes­se“ gebe, die „gut besucht“ sei. Sie ste­he „allen sexu­el­len Ori­en­tie­run­gen“ offen und habe eine „rich­ti­ge Gemein­schaft“ ent­ste­hen las­sen. Pen­der­gast stell­te die „Homo-Mes­se“ der Jesu­it Farm Street-Kir­che als mög­li­ches, welt­wei­tes Modell dar. Von der Bischofs­syn­ode erwar­tet er sich eine „Öff­nung“ auf „glo­ba­ler Ebe­ne“ für die „pasto­ra­len Bedürf­nis­se der LGBT-Katholiken“.

Italienischer Jesuit über die „inklusive“ Kirche „für alle“

Auch der ita­lie­ni­sche Jesu­it Pino Piva und Anna Vita­glia­no stell­ten ihre Homo-Initia­ti­ven vor. Piva berich­te­te vom Pro­jekt Kir­che – ein Haus für alle, das am 3. April 2014 in der römi­schen Pfar­rei San Saba gestar­tet wur­de. „Dort tref­fen sich die Men­schen und nicht die Kate­go­rien“, so der Jesu­it. Die Initia­ti­ve, so Piva, wer­de von Weih­bi­schof Matteo Zup­pi, zustän­dig für das Gebiet Rom Mit­te in der Diö­ze­se des Pap­stes, „stark unter­stützt“. „Es han­delt sich um die Ein­la­dung, die eige­ne spi­ri­tu­el­le Erfah­rung mit ande­ren zu tei­len aus­ge­hend von den Bedin­gun­gen, in denen jeder lebt, ob Laie oder Ordens­mensch, alt oder jung, homo­se­xu­ell oder hete­ro­se­xu­ell, Sin­gle oder ver­hei­ra­tet, zusam­men­le­bend oder geschie­den“. Laut Piva müs­se die Zukunft der Seel­sor­ge „inklu­siv“ sein.

Anna Vita­glia­no berich­te­te über das Pro­jekt Grenz­spi­ri­tua­li­tät, das im Herz-Jesu-Haus von Gal­lo­ro in der Pro­vinz Rom ange­sie­delt ist. Dabei hand­le es sich um „spi­ri­tu­el­le Wochen­en­den“, die mit der Initia­ti­ve des Jesui­ten Piva zusam­men­hän­gen. Das Pro­jekt sei eine „Werk­statt zur Aus­bil­dung von Seel­sor­gen­den und geist­lich Begleitenden“.

„Stargast“ Bischof Jose Raul Vera Lopez: „Ihr werdet siegen“

Bischof Vera Lopez: Homosexuelle "Ihr seid unsere Retter"
Bischof Vera Lopez bei Homo-Tagung in Rom: Homo­se­xu­el­le „ihr seid unse­re Retter“

Schließ­lich ergriff der „Star­gast“ der Tagung das Wort, der mexi­ka­ni­sche Domi­ni­ka­ner und Diö­ze­san­bi­schof Jose Raul Vera Lopez aus Sal­til­lo. Der Bischof war bereits vor sei­nem römi­schen Auf­tritt für sei­ne Posi­tio­nen in offe­nem Wider­spruch zur katho­li­schen Leh­re bekannt. Bischof Vera Lopez wur­de 1987 von Johan­nes Paul II. zum Bischof von Ciu­dad Alta­mi­ra­no in Mexi­ko ernannt. Der Papst per­sön­lich spen­de­te ihm die Bischofs­wei­he. 1995 erfolg­te die Beru­fung zum Bischof­ko­ad­ju­tor von San Cri­sto­bal de las Casas und 1999 die Ernen­nung zum Bischof von Sal­til­lo. Sei­ne Ver­mitt­ler­rol­le nach den Zapa­ti­sten­un­ru­hen und sein sozia­les Enga­ge­ment wer­den als Grund für sei­ne inner­kirch­li­chen Auf­stieg genannt. Bischof Vera Lopez wur­de mit zahl­rei­chen Men­schen­rechts­prei­sen aus dem lin­ken Spek­trum aus­ge­zeich­net. In jüng­ster Zeit fiel der Bischof vor allem durch sei­ne Aner­ken­nung von Abtrei­bung und Homo­se­xua­li­tät als „Men­schen­rech­te“ auf.

Am Beginn sei­ner Rede zeig­te sich Vera Lopez „geehrt“ von der Ein­la­dung. Er betrach­te es als „Pri­vi­leg“, zusam­men mit der Homo-Gemein­schaft „neue Hori­zon­te zu öff­nen“. Dann lob­te der Bischof die „orga­ni­sa­to­ri­sche Stär­ke der Homo-Bewe­gung“ und ver­glich die Homo-Ver­bän­de mit Amei­sen, die zwar klein, durch ihre Emsig­keit aber sieg­reich sei­en. Wört­lich sag­te er in Abwand­lung eines mexi­ka­ni­schen Sprich­wor­tes: „Die Klei­nen, aber gut Orga­ni­sier­ten besie­gen die Mon­ster, und Ihr seid gut orga­ni­siert und wer­det siegen.“

Dann zeig­te der Bischof mit dem Fin­ger auf die Prie­ster, die, sei­ner Mei­nung nach, die Bibel gebrau­chen wür­den, als sei sie ein Knüp­pel, um die armen Sün­der zu schla­gen. Gleich­zei­tig rief er die Kir­che auf, die Augen zu öff­nen ange­sichts der „sozia­len Ver­än­de­run­gen“. Er unter­stüt­ze „jede Form von Fami­lie, ein­schließ­lich des Adop­ti­ons­rechts für Homo­se­xu­el­le“. Zum Abschluß rich­te­te er einen Appell an die Homo­se­xu­el­len: „Wir brau­chen Euch für eine inklu­si­ve­re Kir­che. Ihr seid unse­re Ret­ter. […] Die Kir­che hat die glei­che Arbeit mit den Ein­wan­de­rern gelei­tet und dann hat die Gesell­schaft begon­nen, sich zu ändern. […] Papst Fran­zis­kus braucht Euch jetzt. Er hat die Leh­re bei­sei­te gelegt und hat das Evan­ge­li­um der Barm­her­zig­keit, des Frie­dens und der Lie­be auf­ge­grif­fen. Helft uns bitte!“

Die inter­na­tio­na­le Kon­fe­renz des Glo­bal Net­work of Rain­bow Catho­lics belegt die epo­cha­len Kon­flikt, der inner­halb der katho­li­schen Kir­che im Gan­ge ist. Der berühmt-berüch­tig­te Satz von Papst Fran­zis­kus vom Juli 2013 „Wenn einer homo­se­xu­ell ist und den Herrn sucht, wer bin ich, um zu urtei­len?“ ent­pupp­te sich als außer­or­dent­lich wirk­sa­me Unter­stüt­zung für die Homo-Lob­by, die heu­te – Leh­re hin oder her – im Namen des Evan­ge­li­ums und der Barm­her­zig­keit Got­tes eine Revo­lu­ti­on in der Kir­che for­dert. Die zahl­rei­chen Berich­te auf der Tagung bele­gen, daß die­ser Pro­zeß bereits im Gan­ge ist und in eini­gen Fäl­len auch auf die wich­ti­ge Unter­stüt­zung der kirch­li­chen Hier­ar­chie zäh­len kann.

Einleitung/​Übersetzung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana

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